"Maskuline Frauen" (2)?
Maskulinistische, gynozentristische, heterosexuelle und geschlechter-aufhebende Schwule und LesbenVor längerer Zeit gab es einen mittlerweile geschlossenen thread „Warum makuline Frauen?“ (WARUM MASKULINE FRAUEN.... ?).
Dort hieß es:
„Mir ist mal was aufgefallen, war auf edlichen schwulen&lesben … da ist mir halt aufgefallen das da superfiele ‚MASKULINE-frauen’ mit ‚FEMINEN-frauen’ zusammen waren und anders herum bei den männern ‚MÄNLICHE(MASKULINE)-männer’ mit ‚FEMINEN-männer’>(tunten-typ)! … ‚Wenn ich BI-MANN nen MANN möchte, dann will ich nen "harten knüpel" mit nem harten KERL dran spüren!!’ Mir hatt vor ein paar jahren mal, ne gute bekannte, die lesbisch war und immer noch ist, gesagt, sie sei lesbisch weil sie ‚auf den weiblichen(feminen) sanften und weichen erotischen sex stehe’ .... und sie konnte nicht nachvollziehen ‚das frau faszieniert sein könne von maskulienen frauen’ die dann auch noch nen umschnall-dilo auspacken .... ‚dann könne sie es ja auch mit nem kerl treiben, der hätte wenigstens noch gefühl im SCHWxxxnZ’ so sagte sie es!!!“
A. Mir scheint der erste Irrtum schon darin zu liegen, ausschließlich von maskulinen und femininen Frauen zu reden – als ob, nicht den üblichen Weiblichkeitsklischees zu folgen, gleich „männlich“ hieße.
B. Ansonsten wäre ich mit „superviele“ vorsichtig. Kommt sicherlich auch auf die Stadt, die konkrete Party, das Alter der Gäste usw. an.
Ich würde vorschlagen, zu unterscheiden zwischen:
1.a) Maskulinistischen Schwulen
und
b) gynozentristischen Lesben
2. – wenn ich etwas provozieren darf – heterosexuellen Schwule und Lesben
und
3. – sagen wir mal: – geschlechter-aufhebende Schwule und Lesben
Die zweiten wären dann die in dem Zitat Beschriebenen; die ersten wäre dann tunten-feindliche Schwule (gibt es ja auch) und Lesben, für die lesbisch frauenliebend und Frauen = weiblich heißt.
Und die dritten wären die Schwulen und Lesben, für die es weder darum geht:
1.a) heterosexuelle Männlichkeit und Männerbünde noch dadurch zu steigern, daß Frauen selbst als Sexpartnerinnen ausgeschlossen werden
noch b) darum, die in dieser Gesellschaft üblicherweise negativ bewerten weiblichen „Eigenschaften“ und Verhaltensweisen einfach positiv umzuwerten,
noch 2. darum, auf der Grundlager vermeintlicher (so genau können wir das ja, ohne Gentest und Versuch, Kinder zu zeugen bzw. gebären – allein anhand des Augenscheins – gar nicht wissen) biologischer Gleichgeschlechtlichkeit Heterosexualität weiterzuleben.
Ich würde schätzen, in den 90er und 2000er Jahren hat gegenüber den 70er und 80er Jahren – entgegen des Anspruchs von „queer“, die Geschlechtergrenzen zu untergraben – die Zahl der zu Gruppe 2 gehörenden Schwulen und Lesben wieder zugenommen – daher vielleicht der Eindruck „superviele“.
C. In einer Antworten in dem alten thread heißt es:
„Der Reiz maskuliner Frauen liegt für mich darin, sich vorstellen oder real erleben zu können, dass man von ihr dominiert wird, weil sie - jedenfalls in der Vorstellung - Eigentschaften in sich vereint, die man sonst Männern zuschreibt: stark, entschieden, überlegen, beschützend usw. Die Chancen, ‚mal so richtig rangenommen zu werden’, wie sich das vermutlich Heteras und Lesben gleichermaßen wünschen, stehen bei einer maskulinen Frau höher als bei einer femininen. Jedenfalls ist das in meinen Augen das Versprechen, das sie zu geben scheinen, auch wenn es im echten Leben nicht immer so ist.“
1. Auch diesbezüglich wäre ich vorsichtig – vor allem, was „‚mal so richtig rangenommen zu werden’, wie sich das vermutlich Heteras und Lesben gleichermaßen wünschen,“ anbelangt. Das mag für einige gelten, aber sicherlich nicht für alle.2. Und auch die Liste „stark, entschieden, überlegen, beschützend“ würde ich gerne aufsprengen. Ich würde sagen, der Reiz sogenannter „maskuliner“ Lesben (nach meinem 3er-Schema, eher solche, die zu Gruppe 3 als zu Gruppe 2 gehören) liegt darin, dass sie bspw. „stark und entschieden“ sind, ohne dass das gleich bedeutet die (heterosexuellen) Dualismen von überlegen und unterlegen, beschützen und beschützt werden weiterzuführen oder wiederherzustellen.
D. Und sicherlich kann auch ein Umschnalldildo so oder so verwendet werden – sanft oder brutal; es kann eine einen haben oder es können beide (oder mehrere) einen haben; es kann Penetration im Mittelpunkt stehen oder auch nicht.