Ist es denn immer etwas schlimmes, wenn einen Dinge zeitweilig auseinander bringen? Ich empfinde das immer als belebend ;). Aber natürlich akzeptiere und respektiere ich, wenn jemand das anders als ich wahrnimmt. Auch das bringt mich natürlich etwas durcheinander - aber das bringt mich ja auch wieder weiter.
Ich will nicht werten.
Es ist nix schlimmes, wenn man sich durcheinander bringen läßt.
Es kann sogar befreiend wirken, mal etwas völlig in Unordnung zu bringen
Und dann neu für sich zu sortieren.
Ich laß mich nur nicht gern in meinen Gefühlen durcheinander bringen.
In der Sexualität bevorzuge ich eine klare Linie.
Kann ich nur anhand des von mir gegebenen Beispiels erklären.
Bleib ich mal beim Blasen :Wenn ich da “ bestimmend, Regie übernehmend, führend, die Situation dominierend, Empfinde , dann laß ich mir das Gefühl auch nicht wieder nehmen,
weil ich es in seiner Klarheit genieße.
Dabei kann ich mich dann einfach nicht “ unterlegen , gefordert, submissiv hinnehmend” fühlen.
Auch in der “nonverbale Ebene“ mag ich die Klarheit des Empfindens.
Ich dusche auch lieber warm, wie auf kneippsche Art heiß - kalt in Abwechslung.
Alles eine sache der Empfindungen, die man bevorzugt , denke ich.
Da will ich nicht in “ gut - schlecht” einteilen.
Emotionen könne sich nur für einen selbst eben stimmig oder nicht stimmig anfühlen, mein Denken.
Zieht sich D/s bei dir dann auch außerhalb von Sessions durch den Alltag? Der Rest deines Beitrages klingt danach.
D/s sehe ich als so eine Art “mentale Einstellung“.
Oder einfach, etwas , was ich fühle, wenn es denn so ist.
Sprich, ich jemanden über mir akzeptiere.
Dann mach ich das ja nicht nur auf die rein sexuellen Praktiken bezogen.
Da kommt dann das vielzitierte 24/7 mit ins Spiel.
Es kann sich durch die ganze Zeit ziehen.
Ist aber halt immer etwas sehr individuelles Zwischenmenschliches.
Auch hier mag ich kein “Regelleben nach einem imaginären SM -Handbuch“.
Bisher hatten bis auf zwei auch all meine Spielpartner beide Seiten in sich - und die beiden, die nur Dom waren, hatten tatsächlich so eine Art, meine eigene dominante Seite als "niedlich", "aufmüpfig" und "renitent" zu bezeichnen, dass bei mir sofort jegliche Libido in Bezug auf sie verflog und es mir mangels gefühltem Respekt vor mir als Person absolut unmöglich wurde, mich bei ihnen fallen zu lassen
.
Das kann ich gut nachvollziehen.
Undiplomatisch gesagt, : Das wäre mir einfach zu doof.
Da kommt auch nix Respekt oder gar Erotik für auf.
Einer war auch nur Dom, war aber bereit, mir zuliebe zumindest manchmal in softeren Versionen auch die Sub-Rolle zu übernehmen, damit unsere Beziehung für das halbe Jahr ihrer Dauer im Gleichgewicht war. Das hat mir sehr starken Respekt eingeflößt. Bei diesem Mann wusste ich, dass er wirklich Respekt vor mir hatte und nicht nur "irgendeine Frau" zum Demütigen suchte.
Ich denke , Jede/r benötigt seinen ureigenen “ Respektsbeweis“ vom Gegenüber.
Die Form , wie dieser empfunden wird, werden kann ist wohl auch immer etwas sehr individuelles.
“ Wenn ich auf der Dom - Sad Seite bin“, innerhalb einer zwischenmenschlichen Ebene, dann wächst mein Respekt, je mehr sich mein gegenüber von mir - rein sexuell - demütigen/ erniedrigen läßt. Denn das sehe ich als Zeichen von Vertrauen, worüber ich mich durchaus geehrt fühlen kann. Ich würde sogar behaupten, je mehr Achtung und Respekt im Zwischenmenschlichen, desto scheinbar erniedrigender und respektloser ,können sexuelle Aktionen aussehen/ empfunden werden.
Heißt, selbst wenn ich jemanden erniedrige , sollte er irgendwo im letzten Winkel des Hirnes, was bitte nicht denken soll, wenn ich mich BDSM sexistisch, an meinem Gegenüber sadistisch vergehe, ganz klar wissen, das ich ihn als Mensch respektiere auch wenn ich ihn gerade mal eben nur als Objekt benutze.
Aber als Objekt soll er sich dann in diesen Situationen mit Sicherheit fühlen.
( Mensch bleibt er eh)
Das “Gleichgewicht“ wird einfach vom ganz banalen alltäglichen Umgang miteinander getragen. In der BDSM Sexualität oder der Session, gibt es kein Gleichgewicht.. Nur oben oder unten * schmunzel
Was ich will.. Immer.. Sind ja klare Emotionen und Sachlagen.
Ob nun in der Sexualität oder Außerhalb.
Und das ist unabhängig davon, ob ich rumsubbe oder rumdominiere
oder swinge, was auch immer.
Ich finde Sexulität ist einer der letzten Freiräume des Menschen.
Einem Chef auf Arbeit, dem kann ich sonstwas erzählen
Weil das einfach mal für einen sinnvoll sein kann
und man eh in einem System feststeckt.:
Aber ja doch... sie sind ein kluger Mann. Ja, ganz toll...ihre Idee,
Natürlich repektiere ich sie, ich finde Sie verfügen über Persönlichkeitsreife und Kompetenz... Ich bin voll beeindruckt.
Ich muß meine Aussagen nur glaubhaft rüber bringen.
Und denke mir im Hinterkopf : Du dämlicher Lackaffe, ohne Vitamin B,
würdest doch nicht mal alleine auf dem Klo sauber kacken können.
Ich mag beim Sex keine Hintergedanken haben.
Da vergeht mir jede Erotik.