Guckt man in die Klischee Ecke, heißt es einerseits Männer sind Waschlappen, wenn sie krank sind, andererseits heißt es, Männer ziehen sich bei Krankheit zurück. Aber wie schon hier geschrieben, brechen Männer und Frauen den Rückzug bei „Krankheit“ an.
Also kann es nicht pauschal so sein, wohl aber der "Rückzug".
Wenn ich mir Krankheit als solches ansehe, ist es ja nichts anderes, als eine Ausdrucksform im außen (Körper), damit wir das jeweilige Thema dahinter, uns genauer ansehen, es annehmen und entlassen.
Hört sich oft doof an, was ich gut nachvollziehen kann, ist aber so. Wer sich näher bei sich selbst damit beschäftigt, erkennt die Mechanismen sehr schnell und deutlich.
In der zu Ende gehenden Ära der Mensch-Maschinen-Wissenschaft ist alles ein Syndrom oder Krankheit, was nicht dem Normzustand entspricht.
Was in sich selbst schon widerspricht, da der angenommene "Normzustand" bereits nach eigener Definition ein Krankheitszustand sein muss. Warum sonst lebt der Mensch im Vergleich zur Natur und Umfeld zu kurz, isst und trinkt zu viel?
Lebt zu kurz? Ja...wenn man in der Natur alles Leben vergleicht, sieht man, dass es ein Verhältnis von Geburt zu Ausge-/Erwachsen und Lebenszeit gibt. Na diesem Verhältnis müssten wir um die 150 Jahre alt werden. Das wäre die tatsächliche Orientierung. Tun wir aber nicht.
Fast jede "Krankheit" legt unsere Aktivität lahm. Sie schwächt uns. Warum wohl? Sicher nicht, weil der Körper eine erhöhte Kraftaufwendung hat. Wir haben dermaßen viel Power im System, da wäre eine reduzierte Leistung bei Krankheit eigentlich gar nicht nötig.
Sehen wir schon daran, wenn Menschen mit purer Chemie in den natürlichen Bio-Chemie-Kreislauf eingreifen und wir dann bei voller Leistung als Human-Resource wieder "auf dem Damm" sind. Im Grunde tun wir ja nichts anderes, als die natürliche Funktion des: Ruhe zur Reflektion abschalten.
Der innere Drang sich zurück ziehen zu wollen ist der zweite Mechanismus. Wir können einfach besser reflektieren, was das Thema sein könnte, wenn unser Fokus bei uns liegt und nicht mit "betütteln und bemuttern" verwässert wird.
Warum also nicht den Partner unter diesem Gesichtspunkt sehen und ihm in Achtsamkeit diesen Rückzug gönnen und sich für ihn freuen, dass er ein inneres, eigenes Thema sich näher beleuchten kann. Ist doch schön wenn Altlasten in Heilung gebracht werden.
hg
D.