Ich werde mich hier zur dazu äussern, wie diese Geschichte sich aus meiner männlichen Sicht darstellt.
Wie immer, wenn ich über Liebe spreche, versuche ich erstmal, mir meine Definition zusammenzuschustern:
Liebe ist für mich der Zustand von starker Zuneigung, großem Vertrauen und absolutem Wohlwollen einer anderen Person gegenüber, auch (oder gerade) unter Zurückstellung eigener Interessen.
Ich denke, dass ist eine mehr oder weniger saubere Definition.
Nun unterstellt mir die anfangs genannte These, ich würde Liebe vortäuschen, um Sex zu bekommen. Während ich mir durchaus vorstellen kann, dass dies, etwas schauspielerisches Talent vorausgesetzt, eine Möglichkeit von vielen darstellen könnte, an Sex zu kommen, gehe ich davon aus, dass diese These auf viele Männer nicht zutrifft. Zum einen, weil Liebe und Sex zwei verschiedene Sachen sind, die zwar in einem Zusammenhang zueinander stehen können, aber nicht zwingend müssen. Zum anderen behaupte ich, dass es nicht nötig ist, irgendetwas vorzutäuschen, um Sex zu bekommen. Es gibt genug Frauen, die selbst auf Männer zugehen, um Sex zu haben, genug Orte, an denen man problemlos Sexkontakte knüpfen kann sowie eine ausreichende gesellschaftliche Akzeptanz des freien Auslebens sexueller Triebe.
Kurz gesagt: Es gibt für mich keinen Grund, Liebe vorzutäuschen. Ganz im Gegenteil: Ich täusche keine Liebe vor, denn ich möchte auch nicht, dass mir gegenüber Liebe vorgetäuscht wird. Und das Männer nicht nur Sex, sondern auch Liebe brauchen, versteht sich von selbst.
Während die These auf Einzelfälle zutreffen könnte, sehe ich, basierend auf meinen eigenen Erfahrungen, keine Indizien dafür, dass sie den Regelfall darstellen könnte. Zum Glück.