Der uralte Wunsch, geliebt zu werden:
Nun, da der Thread doch noch nicht gesperrt ist, will ich mal versuchen doch noch einen neuen Gedanken hereinzubringen.
In einem anderen Zusammenhang habe ich mal die folgenden Zeilen geschrieben:
In der ersten Phase der Verliebtheit lieben wir genau genommen das Bild, das wir uns vom Partner machen. Dieses Bild hat viel mit uns selbst zu tun, weil es uns in unserer eigenen Identität bestärkt.
Was mit der Zeit daraus entsteht, (darüber hat David Schnarch in seinem Buch „die Psychologie sexueller Leidenschaft“ganz gut geschrieben) nennt man Emotionale Verschmelzung).
Dieses Bild stellt den Partner aber auf Dauer vor unlösbare Aufgaben. denn die Erfüllung dieses Bildes und der damit für uns verbundenen Bestätigung entspricht der Persönlichkeit des Partners höchstens nur zum Teil .
Aufgrund der emotionalen Verschmelzung fangen wir nun an, am Partner, „herumzuzuppeln“, ihn ändern zu wollen und ihn dazu zu bringen, uns die Bestätigung zu geben, nach der wir
so dürsten. Das setzt ihn zusatzlich unter Druck, und selbst wenn er uns sehr liebt, wird er sich diesem Druck entziehen wollen, indem er sich verweigert, ausweicht, Gegenforderungen aufstellt, sich uns entzieht usw..
Ich mußte beim Lesen des Eröffnungsposts spontan an den Buchtitel "Ich lieb Dich nicht, wenn Du mich liebst" denken, in dem es um Prozesse in der Partnerschaftsentwicklung geht.
Jeder von uns möchte geliebt werden.
Ich will das, Arionrhod will das, strawberry, mutabor, wildundsanft und wie wir alle heißen.
die Strategien, dies zu erreichen sind so unterschiedlich wie unsere Biographien.
Wenn nun in der Anbahnung einer "Verliebung" beide freudig aufeinander zugehen, weil beide in der Zuneigung des Gegenübers ein Geliebtwerden empfinden, ist alles (wenigstens in der ersten Phase der Verliebtheit) schön.
Je geringer aber der Selbstwert, die Eigenliebe des Gegenübers, um so mehr wird er sich an Deine Zuneigung und Bestätigung klammern.
Ich denke, daß Deine Erlebnisse @******hod darauf zurückzuführen sind.
Der Mann mit dem Du da zu tun hattest, empfand Eure Dates als Bestätigung seines Selbstwertes. Je mehr Du dich ihm entzogen hast, um so mehr hat er sich daran geklammert, daß Du ihm doch bitte durch Deine Zuneigung seinen Selbstwert bestätigen möchtest.
Ich habe nicht den ganzen Threadverlauf durchgelesen, vielleicht ist es ja ein neuer Gedanke...
lg erwil