Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Safer Sex
1023 Mitglieder
zur Gruppe
Mediziner-Profis in Weiß
861 Mitglieder
zum Thema
Sexuelle Hörigkeit beim Mann?93
Man hört und liest hier öfters von Frauen, die Männern gegenüber…
zum Thema
Wie schützt ihr euch vor sexuell übertragbaren Krankheiten? 33
Ich bin seit ner Woche auf JC und habe ein bisschen hier in den Foren…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Hier mal eine Zusammenfassung...

Hier mal eine Zusammenfassung...
über die sogenannten STDs (sexual transmittable diseases), also sexuell übertragbare Krankheiten. Vielleicht findet sich ja ein Mod, der den Thread quasi als FAQ anpinnt? Ich hab bemerkt, dass es hier ja wohl immer noch Informationsbedarf gibt...

Als STDs bezeichnet man Krankheiten, die beim sexuellen Verkehr mit infizierten Personen übertragen werden können. Dabei wird prinzipiell nicht zwischen bestimmten "Verkehrsformen" (GV, OV, AV) unterschieden, sondern allein die MÖGLICHKEIT sich zu infizieren definiert eine Krankheit als "sexuell übertragbar".

WICHTIG! Ich habe mich grösstenteils auf die sexuelle Übertragung beschränkt, es gibt jedoch auch noch andere Übertragungswege! Diese Auflistung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Im Zweifelsfall bitte immer einen Arzt fragen!

HIV /AIDS:

HIV (humanes immundefizienz Virus) ist die Bezeichnung für verschiedene Virenstämme aus der Gruppe der Retroviren. Momentan sind zwei Typen (HIV-1 und HIV-2) sowie mehrere Untertypen bekannt.
Kennzeichnend für Retroviren ist die Fähigkeit, sich in Körperzellen einzuschleusen, was eine komplette Entfernung der Viren aus dem Wirtskörper quasi unmöglich macht. Die Viren befallen vor allem die sogenannten T4-Helferzellen, die wichtige Aufgaben bei der Immunabwehr des menschlichen Körpers haben. Dabei wird die viruseigene RNA (Erbinformation) auf die Wirtszelle übertragen und die Zelle dazu gebracht, neue Viren zu produzieren. Ist die Wirtszelle "voll", platzt sie und gibt die produzierten Viren in den Körper frei, wo diese wiederum andere Wirtszellen infizieren.

Aufgrund der hohen Mutationsrate des HIV ist momentan noch keine Impfung möglich. Es gibt keine Heilung, auch wenn die neuen Medikamente den Ausbruch von AIDS hinauszögern können.

Die Inkubationszeit (Zeit von der Infektion bis zum Auftreten erster Symptome) liegt bei ca. 3 bis 6 Wochen. Die Symptome einer akuten HIV-Infektion ähneln häufig einer Grippe und dauern meist nicht länger als vier Wochen. Danach folgt eine meist mehrjährige Latenzzeit (Symptomfreie Zeit) bis erste mittelschwere Immundefekte auftreten, die jedoch noch nicht als AIDS bezeichnet werden.

AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome = erworbene Abwehrschwäche) ist das Vollbild der Erkrankung, die durch eine Infektion mit dem HI-Virus ausgelöst wird. Durch die massive Zerstörung der CD4-tragenden T-Helferzellen wird die Fähigkeit des Körpers auf eindringende Krankheitserreger zu reagieren so stark eingeschränkt, dass bereits prinzipiell harmlose Erreger lebensbedrohliche Erkrankungen auslösen können.
Es gibt bestimmte Erkrankungen, die fast aussschließlich bei AIDS-Patienten auftreten, so dass diese Erkrankungen häufig mit AIDS verwechselt werden.

Das HIV kann auf verschiedenen Wegen übertragen werden: Häufig aber nicht ausschliesslich bei Analverkehr, was auch die grössere Verbreitung des Virus bei homo- oder bisexuellen Männern im Vergleich zu anderen Personengruppen erklärt.
Eine etwas geringere Infektionsgefahr besteht beim vaginalen Verkehr, nochmals geringer ist die Gefahr beim Oralsex. Alle Übertragungswege sind jedoch denkbar, so dass auf alle Fälle jede Form des Geschlechtsverkehrs nur geschützt erfolgen sollte!
Nach momentanem Kenntnisstand ist die Viruslast in Körpersekreten wie Speichel- oder Tränenflüssigkeit zu gering für eine Infektion, solange keine zusätzliche Belastung z.B. durch blutende Wunden in der Mundhöhle vorliegt.

Hepatitis (Leberentzündung)

Es gibt verschiedene Hepatitiserreger, die mittels der Buchstaben A bis E unterschieden werden.
Diese Erreger lösen eine Entzündung des Lebergewebes aus, die unterschiedlich stark (je nach Immunsituation und Erreger) ausfallen kann.
Prinzipiell können alle Hepatitiden ausser der akuten Leberentzündung auch eine chronische Form annehmen, welche häufig schwere Leberfunktionsstörungen bis hin zu Leberzirrhose und Leberkrebs zur Folge haben können.

Auf sexuellem Weg übertragbar sind vor allem Hep B und Hep D. Bei Hep C ist dieser Übertragungsweg denkbar, aber noch nicht sicher.
Hep A und E werden auf fäkal-oralem Wege übertragen, wobei die Hep A meist ohne Spätfolgen ausheilt während die Hep E schwerere Verläufe zeigt.
Hepatitis C wird in erster Linie über den direkten Kontakt mit infektiösem Blut übertragen.
Die ehemals in der Fachliteratur so bezeichnete Hep G ist sowohl direkt (Blut, Sekrete) als auch indirekt (Schmierinfektion) übertragbar.

Gegen Hep A und B kann man impfen, wobei die Hep B- Immunisierung gleichzeitig eine Immunisierung gegen Hep D darstellt, da das HDV eine Infektion mit HBV voraussetzt.

Herpes genitalis (Genitalherpes)

Herpes genitalis wird durch das sogenannte HSV-2 (Herpes Simplex Virus 2) ausgelöst und ist auf sexuellem Weg übertragbar. Sie zeigt sich als Entzündung im Genitalbereich. Die Erkrankung ist meist ungefährlich, wenn auch sehr störend, kann jedoch eine Infektion mit HIV (!) erleichtern.
Unser Immunsystem kann zwar gegen eine akute Herpeserkrankung kämpfen, nicht jedoch die im Körper verbleibenden Viren zerstören. Eine Infektion ist also lebenslang und der Infizierte als Träger potentiell dauerhaft Überträger der Krankheit.

Chlamydien

Chlamydien sind Bakterien, die sich ähnlich einem Virus innerhalb einer Wirtszelle vermehren. Die Infektion mit Chlamydien ist die häufigste bakterielle, sexuell übertragbare Erkrankung in Deutschland. Sie äussert sich durch Ausfluss im Genitalbereich und Schmerzen beim Wasserlassen.
Eine Chlamydieninfektion kann durch eine Behandlung mit Antibiotika bekämpft werden. Da Chlamydien stark infektiös sind, muss auch der Sexualpartner mitbehandelt werden, da es sonst zur Reinfektion kommen kann!

Trichomonaden

Trichomonaden sind einzellige Parasiten, die sich in der Genitalschleimhaut einnisten.
Bei Männern verläuft der Befall meist symptomlos, ausgenommen eines gelegentlich auftretenden Brennens beim Wasserlassen. Die Trichomonaden nisten sich bei Männern häufig in der Prostata ein.
Bei Frauen kommt es nach einer längeren symptomfreien Zeit meist zu einem wässrig-gelblichen Ausfluss.

Syphillis
auch Lues oder harter Schanker genannt, ist eine bakterielle Infektion.
Sie verläuft in vier Phasen:
Erste Phase: Drei bis vier Wochen nach dem Eintreten der Bakterien entsteht an der Eintrittstelle ein hartrandiges, schmerzfreies oder -armes, gerötetes Geschwür. Austretende Flüssigkeit ist hochinfektiös, da sie sehr viele Erreger beinhaltet.
Zweite Phase: Rund acht Wochen nach der Infektion bekommt der Patient grippeartige Symptome und geschwollene Lymphknoten. An der Haut bilden sich kupferfarbene Papeln die, wenn sie aufgehen, eine hochinfektiöse Flüssigkeit absondern. Selten kommt es zu Haarausfall und Juckreiz.
Drittes Stadium: Der Erreger breitet sich im gesamten Körper aus und befällt sämtliche Organe. Dieser Befall verursacht häufig große Geschwüre, die auch im Körper auftreten und die betroffenen Organe schädigen oder gar zerstören können. Dadurch kann die Sypillis in diesem Stadium bereits tödlich verlaufen!
Viertes Stadium: Ohne Behandlung entstehen bei rund 10% der Patienten neurologische Symptome wie Schmerzen oder Sensibilitätsstörungen. Auch kann es zu kognitiven Ausfällen bis hin zu schwerer Demenz kommen. Am Ende der Erkrankung ist der Patient gelähmt.
Syphillis ist durch Antibiotika sehr gut heilbar, um so besser, je eher die Behandlung einsetzt! In der ersten Phase reicht oft schon die einmalige Gabe eines hochdosierten Antibiotikums, später müssen diese Behandlungen mehrmals erfolgen.

Weicher Schanker (ulcus molle)
Bei dieser Erkrankung, die bereits bei Verdacht meldepflichtig ist, entstehen meist wenige Tage nach der Infektion sehr schmerzhafte, kleine Hautgeschwüre an den Geschlechtsorganen. Bei Frauen kann die Erkrankung jedoch auch symptomlos verlaufen.
Später bildet sich entlang der Leistenlymphbahnen eine schmerzhafte Hautrötung und die Lymphknoten schwellen an. Diese können eitrig nach außen aufbrechen.
Auch ulcus molle kann mit Antibiotika gut behandelt werden, ein gesundes Immunsystem kommt jedoch auch meist alleine damit zurecht.

Gonorrhoe (Tripper)
ist eine bakterielle Infektion, die meist zwei bis sieben Tage nach der Infektion erste Zeichen zeigt:
Männer bekommen einen eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre und haben Schmerzen beim Wasserlassen.
Bei Frauen tritt gelegentlich zusätzlich eine eitrige Entzündung des Gebärmutterhalses auf.
Wird die Erkrankung nicht behandelt, können sich die Erreger im Körper weiter ausbreiten und die inneren Organe schädigen.und z.B. eine Sterilität auslösen. Werden Kinder während der Geburt von der Mutter mit Gonokokken infiziert, schädigen diese häufig die Augen des Kindes, was zur Erblindung führen kann.
Eine Behandlung mit Antibiotika ist möglich, aufgrund der Resistenzentwicklung reicht mittlerweile jedoch meist nicht mehr die Behandlung mit Penicillin aus, sondern es muss auf andere Antibiotika ausgewichen werden. Auch bei dieser Erkrankung muss der Sexualpartner mit behandelt werden!

Es gibt noch eine ganze Menge anderer, sexuell übertragbarer Krankheiten, die ich hier jetzt nicht aufgeführt habe. Ich hoffe, ich konnte euch damit ein Wenig helfen und aufzeigen, wie wichtig der Schutz beim Sex doch ist...

herzliche Grüße

LA_Paar
****ni Mann
13 Beiträge
Danke
für die mühe dies alles zusammenzutragen! ich hoffe dadurch werden alle fragen beantwortet^^ weil diese themen sind ja all zu oft hier^^ und irgendwie nervt es au *roll*
****on Paar
368 Beiträge
auch ich sage mal danke!
es kann nicht genug aufklärung betrieben werden!
lg sie
Leider fehlt eine wesentliche Krankheit in der Aufzählung:

hp-Virus (hpv) und damit verbunden Feigwarzen (Condylome) und Gebärmutterhalskrebs als eventuelle spätfolge.

Mag mir vielleicht jemand beim Erstellen eines neuen ratgeber - Postings zu diesem Thema helfen? Vier Hände schreiben besser als zwei *zwinker*
****tb Frau
51.525 Beiträge
JOY-Team 
@DieWaldfee
Ich denke, dass hier die ergänzende Verlinkung zum aktuellen Thread
Gebärmutterhalskrebs

absolut ausreichend ist und dir gleichzeitig eine Menge Schreibarbeit spart *blume*

Liebe Grüße
Mod
xxxotb
sehr gut
was hier aufgeschrieben wurde...
nicht zu vergessen die unzähligen Pilzübertragungen, welche Juckreiz, Ausfluß, Pusteln oder schorfigen Ausschlag bewirken können
schaut mal nach ...
bei pro-familia ...

http://www.profamilia.de/shop/download/62.pdf

@*******fee ... die nun keine wunden finger bekommt vom tippen eines ratgebers, der eh schon existiert ...

[b]hexe2[/b]
*****ion Paar
6.592 Beiträge
AUFKLÄRUNG!!!
immer gut ................. danke Luna ( auch wenn man es schon weiss es gibt noch viele unwissende )
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.