@****ll
Bei mir war das der Opa..................seufs
Schon schlimm, es war immer schon raus was ich angestellt hatte.
Die Wette
Wie mittlerweile einige lesen konnten war ich das, was man ein schlimmer Kind nannte,
Kein Baum zu hoch, kein Weiher wurde verschont...................ein Kind das Nerven kostete.
Die meisten meiner Spielkameraden waren JUNGS. Ja richtig, die Mädchen waren mir viel zu brav, wollten nie in Kauf nehmen, daß ihre Kleider dreckig wurden. Naja ich hatte selten welche an.........ich haßte die unpraktischen Dinger wo man nur an Ästen hängenblieb.
Dann kam es zu einer Wette.
Rainer, der CHEF einer anderen Gruppe ( ja, das gabe es da schon, so straßenzugweise aufgeteilt) wettete mit mir, daß ich es NICHT schaffen würde von außen am Kirchturm hochzuklettern.
Diese Kirche hatte statt Seitentüren kleine überdachte Eingänge. Das war die erste Station.
An der Regenrinne auf die Schräge des schon höheren Dachaufbaus, dann wieder eine Dachrinne hoch und man hockte auf dem Dachfirst.
Längst hatte Rainer aufgegeben, aber ich..........nein ich wollte es jetzt wissen
Der Kirchturm selbst hatte noch so komische Eisenstiegen, Rundbögen die ins Mauerwerk eingelassen waren.
Ich schaute immer nach oben.................denn ich bin nicht schwindelfrei und hangelte mich von Bogen zu Bogen an dem Turm hoch................bis ich durch die Maueröffnung des Turms
in den Glockenturm kam. Jetzt schaute ich zurück und es wurde mir doch recht mulmig.
Meine Hände waren ganz verschrammt und der Rost hatte sie rötlich eingefärbt.
Und ein Wind ging hier oben................ich mußte mich erst mal auf das Holz des Unterbaus setzen und schaute in die Glocke, hoffte nur, daß das Ding nicht grade anfangen würde zu bimmeln.
Nachdem das zittern in meinen Beinen nachgelassen hatte, machte ich mich daran die Treppe hinunter zu gehen. Aber oh Schreck, die Tür, die eigentlich im Vorbau des Vordereingang raus kommt, war verschlossen.
Ich war eingesperrt. Jetzt fing mein Herz an wie wild zu schlagen, denn es wurde dunkel und ich mußte gefühlsmäßig bald nach Hause. Eine Uhr nein, eine Uhr hatten wir Kinder damals nicht und wenn, dann höchstens am Sonntag an.
Diesmal rannte die die Stufen nach oben, lehnte mich aus dem Schachtfenster und schaute nach unten, wollte sehen ob Rainer noch da war. Aber nein, dafür sah ich meinen Vater, der auf dem Fahrrad fuhr meinen Namen rief und mich suchte.Ich konnte nochso winken , nochso schreien, er hörte es nicht. Wieder nach unten gegangen, hockte ich verzweifelt auf der untersten Stufe. Die Zeit schien still zu stehen...............da ein Geräusch
Ein Schlüssel wurde ins Schloß gesteckt und gedreht, der Küster der Kirche stand vor mir, ein böser alter Mann der mich an der Jacke nach draußen zog und mich anschrie .
Was ich denn hier machen würde und ich solle gefälligst nach Hause gehn.Er habe die Tür abgeschlossen um mir eine Lexion zu erteilen!!
Zu Hause bekam ich erst mal den Hintern voll, weil ich vielllllllll zu spät nach Hause kam.
Und dann mußte ich "beichten". Mein Vater zog sich seine Uniform an, nahm mich bei der Hand und ging zum Küsterhaus. Als der Küster dann die Tür öffnete, nahm mein Vater ihn am Kragen und schüttelte ihn durch den langen Flur bis zur Küche durch.
Den Satz werde ich nie vergessen " wenn DU noch einmal mein Kind einsperrst und ihm Angst machst, wirst DU diesen Tag nicht überleben", dann machte ließ er ihn wieder auf die Erde , machte den verrutschten Kragen wieder grade, drehte sich zu mir um und sagte
Komm wir gehen nach Hause. Über die Geschichte wurde nie wieder ein Wort gewechselt!!
WiB