eine andere als eine offene beziehung kann ich mir gar nicht vorstellen. allerdings habe ich die erfahrung gemacht, dass beide der gleichen meinung sein sollten. wenn einer von beiden ein problem mit der offenen beziehung hat, sind probleme vorprogrammiert. einer wird immer verletzt werden, der andere wird vermutlich ein schlechtes gewissen haben oder schuldgefühle. beides ist nicht besonders förderlich für eine beziehung.
verzichtet man dem partner zuliebe auf die offene beziehung kann das jedoch zu frustrationen führen. es gibt halt bedürfnisse, die man nicht ausleben kann. die frage ist, ob man in diesem fall wirklich zueinander passt, denn die beziehungs-entwürfe scheinen zu unterschiedlich, als dass man auf einen nenner kommen könnte... ich finde es ist ein ähnlich krasser konflikt wie in beziehungen in denen ein partner kinderwünsche hat, der andere aber nicht und einer von beiden dem partner zuliebe seine eigenen bedürfnisse hinten an stellt. irgendwann wird er das gefühl haben, auf etwas verzichtet zu haben und es wird ihm fehlen. auf keinen fall sollte man versuchen, den partner zu einer offenen beziehung überreden oder drängen.
eine offene beziehung auszuprobieren, um herauszubekommen, was man will, halte ich auch nicht für den richtigen weg. das sieht eher nach nem ablenkungsmanöver aus. wenn man wissen möchte, was man will reicht es ja oft schon aus, sich bewußt zu machen, was einem in der beziehung gefällt, was nicht, wo man sich selbst sieht, wo den partner, was einem fehlt oder was man verändern möchte. sowas kann man für sich alleine machen, aber auch mit dem partner zusammen. da kommt man sicherlich schneller zu einem ergebnis und kann versuchen gemeinsam eine lösung zu finden, die für beide befriedigend ist.
zu diesem thema liest man ja oft, dass viele leute nicht teilen können oder wollen. ich finde, das klingt sehr besitzergreifend. als gehörte der partner einem. für eine beziehung finde ich wichtig, dass man gemeinsamkeiten lebt, aber dass jeder auch sein eigenes ding machen kann. und das halt auch im sexuellen. es kann auch schön sein, zu wissen, dass der partner spaß hat. mein partner muss nicht nur mit mir spaß haben können. ich glaube auch nicht, dass der spaß mit anderen den spaß mit mir schmälert. es wird halt ein ganz anderer spaß sein. vielleicht sogar spaß, den ich meinem partner nicht zu geben vermag.