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Wie denkt/fühlt ihr bei Dingen, die ihr NICHT machen könnt?

****eD Mann
414 Beiträge
Themenersteller 
Wie denkt/fühlt ihr bei Dingen, die ihr NICHT machen könnt?
Hallo zusammen.

Ich hatte 2002 (also mit 16) einen Motorradunfall bei dem mein rechter Plexus Brachialis (Nervengeflecht im Hals/Schulterbereich, zuständig für Arm) verletzt wurde. Seit dem hab ich erhebliche Einschränkungen was die Bewegungen und Kraft meines rechten Armes betrifft.

Manchmal denkt man doch zurück oder sieht Dinge, die man selbst früher sehr gerne gemacht hat und nun nicht mehr machen kann oder zumindest nur in einem extremst eingeschränktem Maße. Selbst nach 8 Jahren gibt es noch einige Dinge, die ich als Rechtshänder mit links nicht richtig hinbekomme.
Da erschleichen mich doch hin und wieder Gefühle wie Wehmut, Trauer, Wut und manchmal auch eine Portion Selbstmitleid. Ich frag mich dann doch immer wieder "Was wäre wenn?"

Die Gedanken werden dann zwar wieder verdrängt mit einer Mischung aus "Mei, is halt so" und dem Wissen, dass ich möglicherweise andere positive Aspekte und Eigenschaften jetzt nicht hätte, wenn der Unfall nicht passiert wäre. Denn, auch wenn es für manche seltsam klingen mag, die Lebensanschauung, den Reifesprung und alles was ich dadurch gelernt habe sind mir wichtiger als meine körperliche Unversehrtheit.
Aber es zwickt halt doch immer wieder.

Wie geht ihr damit um, wenn ihr mit Aktivitäten konfrontiert werdet, die ihr nicht mehr ausüben könnt? Was fühlt und denkt ihr dabei?

Lasst eueren Gedanken und Gefühlen beim Tippen freien lauf... und gerne auch euerem Frust =)
Schade, dass sich hier noch niemand zu Wort gemeldet hat!

Ich finde es sehr hilfreich zu wissen, wie andere Betroffene damit umgehen.

Ich selbst habe seit `94 MS, habe bis vor vier Jahren Vollzeit als KS gearbeitet und seit drei Jahren bin ich berentet, weil das Gehen immer schlechter wird.

Natürlich gibt es viele Dinge, die ich nicht mehr machen kann und ich musste lernen damit umzugehen. Das ist wahrlich nicht leicht und ab und an falle ich wieder in ein dunkles schwarzes Loch.

Aber was solls! Ich rappel mich immer wieder auf und lasse mir den Boden nicht unter den Füßen wegziehen.

Ich sitze noch nicht im Rolli, merke aber wie es immer schlechter geht. Dann sage ich mir: Na und! Es gibt Leute die sind schlimmer dran. Du hast bis jetzt verdammtes Glück gehabt.

Mit der richtigen Einstellung kann man diese Tiefen überwinden! Wenn auch nicht abstellen, aber überwinden.

LG. Luna
Hi,

ich hab auch MS. Und natürlich gibt es Dinge, die nicht mehr gehen, Bergtouren zum Beispiel hab ich früher gerne mal gemacht, inzwischen schaff ich's nicht mehr.

Früher war ich ein großer Saunafan...ist auch gestrichen.

Aber es gibt eine ganze Menge, was ich noch tun kann...und tun will...vergangenen Sommer hab ich einen Kajakkurs gemacht, ich konnte zwar nicht bis zum Schluss mithalten, aber ich bin an einem Nachmittag ein langes Stück die Iller runtergepaddelt, und das war ein unglaublich schönes Erlebnis...

Wir müssen uns an dem freuen, was wir können und nicht traurig sein über das, was wir nicht mehr können...das ändert nix.

Denn, auch wenn es für manche seltsam klingen mag, die Lebensanschauung, den Reifesprung und alles was ich dadurch gelernt habe sind mir wichtiger als meine körperliche Unversehrtheit.

Seh ich auch so. Ich hab viel gelernt über mich durch die MS, die ich sonst nicht erfahren hätte...so gesehen kann ich dankbar sein.

Liebe Grüße
von der Nixe
Auch ich kenne das Gefühl, wenn ich an meine Grenzen stoße. Ich bin beidseitig, hochgradig schwerhörig. Dabei machen mir die DInge, die ich nicht bzw. nicht so gut kann eher weniger aus, als die Ausgrenzung, die mir durch die Umwelt gezeigt wird. Ganz besonders in meinem Job. Ich habe mich, in Fortbildungen, schichtbegleitend und zum Teil im Fernstudium bis zur tech. Betriebswirtin fortgebildet, wurde aber bei Stellenbesetzungen ausschließlich wegen meiner Schwerhörigkeit nicht berücksichtigt. Das ist für mich immer am ärgerlichsten.
Auch wenn mir das, was ich derzeit beruflich mache spaß macht, ärgert es mich schon, dass ich nur wegen dem Hören deutlich weniger Geld auf dem Konto habe, wie ich es hätte, wenn dieses "Problem" nicht wäre.
Auch ich
bin betroffen.

Hallo,

ich sitze seit 10 Jahren unfallbedingt im Rolli. Naja, es gibt ne Menge Dinge die nicht mehr so funktionieren wir vor dem Unfall. Wenn ich mit solchen Dingen hin und wieder konfrontiert werde, dann macht es mich für einen kurzen Moment schon traurig.


Aber ich kann es nicht ändern, auch nicht wenn ich traurig bin. Ich würde auch am liebesten allen Leuten die laufen können sagen, was sie für ein ungeheures Glück haben und, dass sie jeden Schritt genießen sollen. Aber im Ernst, wenn einer vor meinem Unfall so zu mir gekommen wäre, hätte ich ihn lachend mit den Worten "MIR PASSIERT SOWAS NICHT" beiseite gerollt. *ggg* .

Also lass ich das. *zwinker*

Nicht behindert zu sein ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk das dir jederzeit von jedem genommen werden kann.

Ich denk dann immer "nicht trotz des Rollstuhls kann ich mein Leben leben, sonder wegen ihm." Mir hilfts immer.

Aber wie gesagt, traurig machts mich auch manchmal.

Viele Grüße
****ar Mann
332 Beiträge
Ich gehe davon aus, dass jeder der eine Risikosportart betreibt sich des Risikos bewusst ist. Man betreibt diesen Sport trotz des Risikos und nicht wegen. Würde man immer an die Risiken denken könnte man das gar nicht machen. Das geht nur mit Optimismus. Nur ganz wenige schaffen da Rechtzeitig den Ausstieg in ruhigere Fahrwasser. Es kriegen also fast alle irgendwie ihr Fett ab.

Mich zwickt es auch ab und zu aber ich kann mir keinen anderen Lebensentwurf vorstellen. Ich habe Freude an denen die noch können.

lg adular
Fühlen ist relativ
ich hab seit 10 Jahren MS, mittlerweile war schon fast am ganzen Körper gelähmt.. doch jetzt kann ich wieder gehen,
doch bleibt immer was zurück.
Am Anfang war ich Frustriert, das ich nichts mehr fühle ,Körperlich mein ich damit,
aber die Zeit hat mir doch mehr gegeben als ich dachte,
ich fühl zwar immer noch nicht richtig, aber ich fühle auf eine andere art
mit meinem Geist.. auch mein tun hat sich verändert.. wie ichs mach und was ich mach
wie ich denke..
ich find ..wenn es sich auch blöd anhört.. ich bin ein besserer Mensch als ich vorher war geworden
auch wenn ich im Leben auf einiges verzichten muss


ich zitiere Luna.... “Mit der richtigen Einstellung kann man diese Tiefen überwinden! Wenn auch nicht abstellen, aber überwinden.”
weil ich denk ..besser kann man das nicht Ausdrücken

LG easy64
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