Kommt immer darauf an, wo das Metall sitzt und was es ist...
Man muss sagen, dass die meisten Patienten in unserer Sprechstunde, die wir mit Sprunggelenksbrüchen operiert haben, das Zeug wieder raushaben wollen. Das liegt zum einen sicherlich daran, dass der Weichteilmantel am Sprunggelenk quasi null ist (beim Zugang zum Außenknöchel bin ich mit dem Skalpell immer direkt von der Haut sofort auf dem Knochen, soll ja auch so sein), zum anderen ist es sicherlich bei vielen Leuten auch eine Kopfsache.
Am OSG merkt man das Metall immer stärker als z.B. am Handgelenk oder am Oberschenkel.
Kein Metall im Körper ist sicherlich immer besser als was drin, ABER.... Nicht jedes Implantat/Platte/Schraube/Nagel muss raus. Oder auch kann raus. Nagelosteosynthesen empfehlen wir in den seltensten Fällen zu entfernen wenn sie nicht stören. Ebenso Beckenosteosythesen oder Platten am Handgelenk (wie oben auch beschrieben).
Es kommt sicherlich immer auf den Einzelfall an, man muss allerdings wissen, dass der Flurschaden, den man beim Zugang über Narbenplatten usw macht, z.T. doch erheblich sein kann, gerade, wenn wie oben erwähnt das "Eisen" schon ein paar Jahre im Knochen steckt.
Das, was viele hier beschreiben (Wetterfühligkeit, gelegentliche Schmerzen) sind Dinge, die man nach jeder OP haben kann. Das ist kein Zeichen für Pfusch, sondern normal. Außerdem ist die Verhältnismäßigkeit zu sehen: Ohne Metall und korrekte Reposition sind Arthrose und Bewegungsverlust bis zur Erwerbsunfähigkeit und Invalidität möglich. Die gelegentlichen Schmerzen sind dagegen ein kleines Übel, gerade wenn sie nicht einmal zur Einnahme von Schmerzmitteln führen.
Letzendlich ist jeder da in Absprache mit seinem behandelnden Arzt seines eigenen Glückes Schmied. Risiken und Nutzen muss man da klar kommunizieren.
Zum Thema "zu früh" loslegen: So lange die Osteosynthese nicht auseinanderfliegt und sich die ganze Sache durchbaut, denke ich, dass es ganz gut gelaufen ist. Bei fehlender vollständiger Bewegung sollte man allerdings nach 4 Monaten mal nachsehen lassen und auf Physiotherapie zurückgreifen. Ich würde ohne Infektzeichen meinen Patienten nach 4 Monaten nach Fraktur noch nicht zu einer Metallentfernung am OSG raten.