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Waschzwang???

**********es_nw Frau
1.832 Beiträge
Themenersteller 
Waschzwang???
Liebe Mitglieder!!!
Man sagt ja,Hygiene ist das A und O.
So sollte es zumindest sein.
Das heisst,man selbst sollte Wert auf ein sauberes und gepflegtes Äusseres legen und auch um einen herum sollte es sauber sein.
Mein Problem ist ein wenig anders:
Ich habe manchmal das Gefühl,es muss alles 105% sein.
Ich wasche mir sehr oft die Hände,da ich in meinem Job auch sehr viel Geld anfasse.
Meine Hände sind manchmal schon rau obendrauf,weil ich das Gefühl habe,sie mir einfach oft waschen zu müssen.
Wenn ich Klinken anfasse dann nur,wenn es geht mit dem Ärmel.
Öffentliche Toiletten,oft ein Graus und das vermeide ich sofern es nicht dringend nötig ist.
Ich bekomme immer mal wieder mit,dass Menschen sich nach dem Gang zur Toilette die Hände nicht waschen...*pfui*
Da könnte ich*wuerg*
Ein absolutes No-Go!!!
Ich habe immer Sagrotan oder etwas anderes zum desinfizieren bei mir und nutze es natürlich auch.
Auch meine Wohnung...
Man könnte von der Klobrille essen,wenn man wolte*lol* und auch da habe ich gern alles gründlich und immer sauber.

Manchmal habe ich dennoch das Gefühl,dass es zu arg ist,aber ich kann nix dagegen tun,ich bin halt ziemlich reinlich.*nixweiss*
Auch würde ich mich nie,niemals auf eine fremde Toilette setzen,aus Angst,ich könnte mir was einfangen.
Manchmal wird es mir selbst zu viel,Leuten die Hand zu geben,man weiss ja nie...*floet*

Geht es wem ähnlich von Euch?
Hat noch jemand einen Wasch-und Putzzwang?*zwinker*
Lasst uns drüber reden.


*herz2*lichst,Jessie_James
********ther Mann
1.600 Beiträge
dass das so arg ausgeprägt bei dir ist, hätte ich net gedacht ...
reinliche bude, händewaschen nachdem man auf der toi war usw. geht klar ... türklinken möglichst nur mit dem ärmel anfassen, und auch die "angst", sich beim "menschen-die-hand-geben" oder eventuell auf fremden toiletten was einfangen zu können, ist jetzt in meinen augen auch noch nix allzu unnormales, sprich, das hat man schon des öfteren von andren menschen gehört ...

dennoch kann das sehr belasten, und "krankhaft" werden (ich denke, du weisst, wie ich das meine) ... zumindest das mit den türklinken, den fremden toiletten und dem hand geben ...

auch wenn du mich jetzt vielleicht für spinnert hälst, aber grade zu diesem thema solltest du mal das buch feuchtgebiete von charlotte roche lesen (falls du das noch nicht getan hast) ... denn dieses buch ist nix andres, als ein appell an die nation, es mit dem hygienewahn nicht so sehr zu übertreiben ...

und sie hat recht !!!

schau mich an:
ich bin seit jahren hausstaub/schimmelpilz/milbenallergiker, hab zusätzlich noch'ne katzenallergie, und dürfte mich von daher eigentlich nirgends mehr aufhalten, an dem auch nur die geringste staubbelastung herrscht ... denn wer gegen hausstaub allergisch ist, ist nicht nur gegen die berühmten wollmäuse oder ausschliesslich gegen staub, der in wohnungen/häusern herrscht, allergisch, sondern im grunde gegen alles, was irgendwie staubig ist ...

und trotz, das ich, zugegebenermaßen, nicht alles überall zu 100 oder 105% mikrobisch sauber habe, geht's mir gut, zumindest, was meine allergie betrifft ... mein glück ist, das ich (noch) keine allergischen reaktionen wie atemnot oder schlimmeres habe, und ich hoffe auch, das mir sowas auch künftig erspart bleibt ... dennoch wunderte es mich 'ne ganze weile, warum ich deutlich weniger auf staub reagiere, als man eigentlich meinen würde ...

nun weiss ich's ... manchmal muss man sich einfach immerwieder mal den stoffen aussetzen, um irgendwann wieder bissel immuner dagegen zu werden ... bei einer desensibilisierung bekommt man ja, soweit ich weiss, im grunde auch nix andres injiziert, als jene stoffe, die eine allergie erst ausgelöst haben ... das gilt vermutlich nicht für alle allergien, und ich bin auch sicher, das man nicht jede allergie damit "behandeln" kann, das man sich nur oft genug den stoffen aussetzt, die eine allergische reaktion hervorrufen ...

was ich eigentlich sagen wollte:
nicht an jeder türklinke, an jeder fremden toilette oder an jeder menschenhand etc. fängt man sich gleich was ein, wenn man sie "ungeschützt" berührt ...

dennoch geb ich zu, das auch ich meinen "spleen" habe:
alles, was ich zum essen benötige (geschirr, besteck, tassen, gläser usw.) müssen bei mir pinibelst sauber sein, bevor ich sie benutze ...
und trotz das ich raucher bin, hasse ich aschenbecher, die vor kippen überquellen, wie die pest ... da neige ich sogar zuweilen dazu, den aschenbecher nach jeder ausgedückten kippe auszuleeren ...

du siehst also: jeder hat so seine macken ... *zwinker*

greetz
hm

von Zwang würde ich nicht reden.

ich halte es für selbstverständlich sich nach dem Gang zur Toilette die Hände zu waschen, nach dem Anfassen von geld auch und auch vor dem Essen (oh man bin ich spießig....ggg) ich kann das nicht verstehen wenn es jemand nicht tut und lege auch Wert darauf es zu tun.
Auf fremde Klos setze ich mich auch nicht,... da stehe ich über dem Klo (ist glaub ich sogar sexy..sagte mal Bodo)....*lol* sorry, aber die Frauentoiletten sind berühmt berüchtigt und ich finde es hat guten Grund. Darum finde ich es ekelig mich auf öffentlichen Klos zu setzen. Ist doch hoffentlich normal?!
Wer bitte setzt sich auf so was mit nacktem Arsch?

Tja zu Hause ist es sauber - einmal die Woche kommt ne Putzfee ;))) und wenn nötig noch mal ...die putzt und bügelt. Und sonst sehe ich es selbstverständlich das alles Gebrauchsgegenstände sind und sein sollen. Pingelig bin ich nicht. Ich will leben,- nicht zwanghaft still sitzen und nichts anfassen dürfen.

Ich würde mich als sauber bezeichnen jedoch sehe ich dies als normal an.
Zwanghaft ist es wenn man sich jede freie Minute die Hände waschen muss, putzen muss und !!!!nicht sieht das alles sauber ist und doch weiter scheuert
.....wenn man nicht sehen kann das es sauber ist.

Du scheinst doch klar zu erkennen das es sauber ist. Stimmts?

Also verfalle mal nicht gleich in Zwang Panik...alles sicher noch im grünen Bereich, wenn ich so oberflächlich beurteilen darf

*kuss* Mathilda
Ich denke auch, dass deine Hygiene zwar etwas übergründlich ist aber noch nicht zwanghaft.
Solang du es selbst nicht als behinderung empfindest ist das noch im normalen Bereich von komischen Ticks die eben jeder hat.
Bei einem Waschzwang geht es manchmal gar nicht so sehr um die Keime o.ä. an sich sondern um Gedanken, die sich zb um eingebildete Schuld drehen, die verdrängt oder 'weggewaschen' werden sollen.
Feuchtgebiete würde ich dir nicht empfehlen, hat mich noch mehr zur Hygiene-Fanatikerin werden lassen^^
Das mit den rauen Händen kenne ich gut, ganz besonders im Winter. Die Handcreme von neutrogena mit norwegischer Formel ist die einzige die bei mir hilft.
********ther Mann
1.600 Beiträge
Feuchtgebiete würde ich dir nicht empfehlen, hat mich noch mehr zur Hygiene-Fanatikerin werden lassen^^

jut, schalodde hat dat natürlich alles schon sehr krass geschrieben (für mich war's aber eher amüsant, statt krass), und ich kann verstehn, das da einige noch fanatischer werden, was hygiene betrifft ... dennoch ist & bleibt der tiefere sinn dieses buches, das es häufig viel zu sehr übertrieben wird, mit der hygiene ...
um sowas der nation mitzuteilen, muss man vielleicht selbst 'n bissel übertreiben ...

wir alle haben ein natürliches immunsystem, welches viele dinge ganz von selbst regelt ...

und wie bei vielen dingen im leben macht alles, was wir übertreiben, irgendwann krank ... manchmal psychisch, manchmal physisch, manchmal beides ...

nicht alles macht uns unmittelbar krank, von dem wir vielleicht meinen, das es uns krank machen könnte ...

sollte aber eigentlich eh jeder wissen ...
Das ist doch kein Waschzwang, sondern ein Waschwahn!
@TE
Manchmal habe ich dennoch das Gefühl,dass es zu arg ist

Das ist der springende Punkt an der Sache.

Diagnostisch unterscheiden die Fachleute zwischen "Zwangsideen / Zwangsgedanken", "Zwangsimpulsen", "Zwangshandlungen" und der "zwanghaften Persönlichkeitsstörung".

Und bei Persönlichkeitsstörungen sind die Grenzen zu dem, was gemeinhin als "normal" angesehen wird, verschwommen.

Heißt im Klartext: Unabhängig von den, was du tust, zu einem Problem wird es dann, wenn es DIR problematisch erscheint.

Und ob dem so istl, das kannst nur du dir nur selbst beantworten.
huiiiiiiiiiiii... Was für ein Zwang
...also, liebe Jessie_James,

Dein so genannter Waschzwang ist zum Teil wirklich verständlich, denn die Hinterlassenschaften vieler unserer schweinisch locker lebenden Mitmenschen sind uns auch ein Graus.

Nur rennen wir nicht mit der dicken Chemiekeule Sagrotan durch die Gegend, haben auch nicht ständig ein Tüchlein zur Hand und verhalten uns insgesamt lange nicht wie Monk.

Aber Sauberkeit - und da steht die Eigene an erster Stelle - ist uns absolutes Bedürfns, für uns selbst und gegenüber Anderen.

Mir, (dem g) wurde sie von Kindheit an so sehr eingebläut, dass ich sie bestimmt mit in die Urne nehme *lach*. Bei uns zu Hause kam keiner ungewaschen von der Toilette und ohne frisch gewaschene Finger nicht an den Tisch. Nicht mal nur kurz in der Nase bohren war erlaubt *lol*

So war es mir ein wirklich großes Glück eine Frau zu finden, deren "Kämmerlein" nach jedem noch so kleinen Geschäftchen frisch gewaschen wird, so dass sie rund um die Uhr lecker und genießbar ist. Und auch ich komme garantiert nicht ungewaschen zurück.

Damit das rundum gut möglich ist, sind unsere Toiletten mit einer "Intimdusche" ausgestattet - an welche sich Freunde nach erstem Widerstand inzwischen wirklich gerne gewöhnt haben.

Früher durfte bei mir, seit ich zum ersten mal einen eigenen Haushalt hatte (was bald 40 Jahre her ist) noch nie ein Mann stehend pinkeln- außer, er putzte anschließend die komplette Toilette wirklich SexyRexiblitzeblank. Das ist bis heute so. Und sollte jemand seine Hinterlassenschaften nicht peinlich reinlich aus Toilette, Waschbecken und Dusche entfernen, gibt es bitterbösen Dampf.

Was ich hier vermisse - und dies nicht nur in Deinem Beitrag:

Wie hältst Du selbst Dich für die Begegnungen der besonderen Art "Ariel-rein"- und für welche Möglichkeiten der Reinhaltung sorgst Du bei Deinen Gästen?

Ich könnte mich, wenn wir einen Club besuchen, bärig aufregen, wenn Toilettenbesucher beiderlei Geschlechts - klar tauschen wir uns darüber aus! sich "untenherum" nicht waschen. Ganz skurril ist es, wenn sie sich nach dem Geschäft emsig die Hände mit Seife waschen!

Und noch saurer werde ich, wenn dann Menschen nach "dem großen Geschäft" mit adrett sitzender SEXY-Kleidung die Toilette verlassen, ohne sich ihren Arsch (anders kann ich so einen ungewaschenen Körperteil nicht nennen) und die Stinkefinger gewaschen zu haben.
Und D I E S E Schweine trauen es sich tatsächlich, auch noch Kontakte auf den Matten zu knüpfen.

Sagt man denen dann, wenn sie sich auf der Matte langsam in Richtung Frau robben, sie mögen sich doch erst mal gründlich den Pimmel und den Hintern waschen, sind sie auch noch beleidigt.

Eine wirklich fröhliche Gesellschaft... die Bakterienschleudern lassen grüßen *baeh* *baeh* *baeh*

Liebe hygienische Grüße
g
**********essin Frau
1.369 Beiträge
Meiner Meinung nach sind

• IMMER Sagrotan dabei zu haben und
• zu überlegen, ob man anderen Menschen die Hand gibt

nicht weit von einem Zwang entfernt. Und auch wenn Hygiene hier propagiert wird (was ja grundsätzlich auch in Ordnung ist), kann man es auch wirklich übertreiben.

Welche tödlich verlaufende Krankheit, welche in Deutschland weit verbreitet ist, wird denn über Türklinken oder Hände verteilt ?

Natürlich sollte eine Toilette öfter gereinigt werden.. aber von der Brille essen können ? Warum sollte man das wollen ?

Auch wenn das Problem der TE bisher eher klein geredet wurde.. es IST offenbar schon ein Problem .. würde mir persönlich ausreichen um etwas zu unternehmen. Nicht nur weil es für sie selbst störend ist, sondern weil es wahrscheinlich auch super nervend für die Menschen in ihrem Umfeld sein kann.

Es gibt Menschen, die sich wegen eben jenem Zwang die Hände kaputt scheuern !

Liebe TE .. schau dir deine Hände an und frage dich, ob das wirklich SO sein muss !

LG
Ich
Auch wenn das Problem der TE bisher eher klein geredet wurde.. es IST offenbar schon ein Problem .. würde mir persönlich ausreichen um etwas zu unternehmen.

Wie gesagt: Relevant bei der ganzen Geschichte ist, ob es für die TE ein Problem ist, oder ggfs. von ihrer unmittelbaren Umgebung als Problem wahrgenommen wird. Denn eine ernsthafte Zwangsstörung - was jetzt bitte keineswegs als Ferndiagnose gewertet werden sollte!!!! - kann ganze Beziehungen zerstören und einen Menschen schlimmstenfalls komplett isolieren.

Aber diese Frage muss sie für sich selbst beantworten. Und dabei kann ihr (vorerst) niemand helfen.

Das ist ja gerade die Crux an der Sache: Ein Verhalten, das der eine komplett normal an sich findet, lässt den anderen schier an sich verzweifeln.

@***dG

Was ich hier vermisse - und dies nicht nur in Deinem Beitrag:

Wie hältst Du selbst Dich für die Begegnungen der besonderen Art "Ariel-rein"- und für welche Möglichkeiten der Reinhaltung sorgst Du bei Deinen Gästen?


Nichts für ungut, aber sollte hier tatsächlich ein Zwang vorliegen oder seinen Anfang nehmen, dann könnten solche Aussagen eher kontraproduktiv sein, oder?

Sicherlich ist dieses Thema von Interesse - aber im Rahmen eines ganz anderen Settings. Sicherlich wurde auch ein Therapeut diese Frage stellen. Aber eher im Rahmen einer Anamnese, um herauszufinden, weit weit dieser...nennen wir es "Spleen" der TE tatsächlich geht.

Oder hattest du das so gemeint?
********sfit Frau
171 Beiträge
Sorry, aber das,

"Man sagt ja,Hygiene ist das A und O.
So sollte es zumindest sein."

ist einfach nur Quatsch. Wenn dem so wäre, dann wäre Homo sapiens auf dem Weg zur Menschwerdung ganz einfach ausgestorben, weil das Leben in einer Höhle, ohne Dusche, ohne Seife etc garantiert nicht gerade keimfrei und reinlich gewesen ist.

Fakt ist daß ein paar Keime, wenn es nicht gerade ernsthaft krankmachende und welche an die du nicht gewöhnt bist in deinem Essen etc sind absolut keine nachteilige Wirkung haben.

Ich bin kein Putzteufel und bin auch nicht öfter krank als andere Menschen. Das einzige wo man drauf achten sollte sind Nahrungsmittel und Trinkwasser. Salmonellen &co müssen dann doch nicht sein, aber wirklich gefährliche Dinge wie man sie sich in 3. Welt Ländern aus dem Trinkwasser holt gibts hier eh nicht, von daher, wenn man beim Verarbeiten von Fleisch aufpasst ist man auf der sicheren Seite.
*********n_ni Frau
7 Beiträge
Grenzwertige Sache
Zwangserkrankungen weren unterschieden in Zwangsgedanken und Zwangshandlungen:


1. Zwangsgedanken
„Zwangsgedanken sind zwanghaft sich immer wieder aufdrängende, jedoch als unsinnig erkannte Denkinhalte.“ (Deister, 2001, S. 127f)
Themen solcher Zwangsgedanken können z.B. Schmutz/Verseuchung, Gewalt, Aggression, Ordnung usw sein.
Zwanghafte Gedanken können sich zum Beispiel (im Fall aggressiver Zwangsgedanken) darin äußern, dass eine Mutter befürchtet, Mann und Kinder vergiften zu wollen.

2. Zwangshandlung
„Zwanghaft gegen oder ohne den Willen ausgeführte Handlungen. Beim Versuch, die Handlungen zu unterlassen, treten massive innere Anspannung und Angst auf.“ (Deister, 2001, S. 127f) Zwangshandlungen sind Stereotypien, die ständig wiederholt werden müssen. Die meisten Betroffenen wissen, dass ihr Verhalten übertrieben und unvernünftig ist, und versuchen anfangs, Widerstand zu leisten, geben jedoch auf, wenn sie die Angst überfällt. Danach fühlen sie sich für gewöhnlich für eine kurze Zeitspanne weniger ängstlich. Abgesehen von dieser Spannungsreduktion empfinden die Betroffenen keine Freude am Ausführen der Handlung selbst. Manche Menschen bauen die zwanghafte Handlung zu einem Zwangsritual aus: die Zwangshandlung wird in einer bis ins Einzelne ausgearbeiteten Art und Weise ausgeführt. Die Betroffenen müssen das Ritual jedes Mal in exakt derselben Weise, nach bestimmten, sorgfältig zu beachtenden Regeln durchlaufen. Wenn es nicht gelingt, die Handlung abzuschließen, entsteht weitere Angst, und das Ritual muss häufig von Anfang an wiederholt werden.

Beispiele sind Waschzwang, Ordnungszwang, Zählzwang u.ä.

Wie ist es bei dir? Wie fühlst du dich wenn du auf Desinfektion verzichtest (Händewaschen ja, aber ohne Desinifektion)? Gibt es Situationen in denen du dich richtig ängstlich fühlst oder dir übel wird vor Angst, die du komplett versuchst zu meiden?

All das sind Indikatoren, auf die du achten solltest.
Ich selbst hatte eine Weile mit einer solchen Störung zu kämpfen, die schleichend kam.
Viele Jahre lang war ich einfach nur "reinlich", sprich häufiges Händewaschen (schadet ja nicht, vor allem zur Grippezeit), sehr saubere Umgebung und beim Hausputz auch die Verwendung starker Desinfektionsmittel. Ab und an hatte ich Zwangsgedanken zum Thema Händewaschen und körperliche Hygiene, diese hielten oft mal einige Tage an und führten auch zu Zwangshandlungen (duschen, waschen....). Ging aber immer wieder weg und hat mich nie ernsthaft gestört.
Bis es eben eines Tages nicht mehr wegging. Händewaschen war der Anfang:
"Ich könnte krank werden wenn ich diese Sache/diese Person/ein Tier o.ä. angefasst haben, ich muss den Schmutz abwaschen...!" Also ab ins Bad, Händewaschen. Einmal, zweimal, dreimal....puh, Gefahr gebannt.
Es blieb nicht lange nur dabei.
"Die Bazillen/Viren auf den Händen könnten auf meinen Körpergelangt sein. Das muss ich sofort beheben." Also ab ins Bad, duschen. Gründlichst einseifen, ggf. zweimal oder mehr. Inklusive Haare waschen, versteht sich, sind ja Dreckfänger. Frische Klamotten, die "alten" sind voller Bazillen. Wäsche waschen. Puh, Gefahr gebannt.
"Aber was ist mit den Sachen die du zwiscehndurch in der Wohnung angefasst hast bevor du duschen warst???" Verdammt, doch noch Gefahr. Na gut, putzen. Schadet ja nicht. Also mit Seifenlauge alles durchgewischt. Nach einigen Wochen reichte es nicht mehr: "Viren und Bazillen sind bestimmt gegen Seife immun!!! Wie konnte ich nur so leichtsinnig sein??" Ab in die Apotheke, Desinfektionsmittel kaufen. Stetige Verwendung für Wohnung, Kleidung, Auto und Haushalt zur Vermeidung jeglicher Gefahren.
Weitere Maßnahmen: Abbruch persönlicher Kontakte, da andere Menschen schmutzig/infiziert sein könnten. Meidung aller Aktivitäten außer Haus, nur daheim ist es sauber und sicher.

Letztendliche Bilanz der ganzen Sache: Depressiv und ohne Lebensfreude. Kaputte Haut an den Händen und Beinen, teilweise blutig. Augenbrauen wuchsen nicht mehr, Haut zu kaputt, Haarwurzeln zerstört it chemischer Keule. Oberflächen wie Autolenkrad, Schreibtischplatte, Fensterbank usw sehr porös weil Desinfektionsmittel die Schutzschicht angegriffen haben. Freundeskreis auf ca 1/10 reduziert. Fleckige Kleidung weil auch diese Fasern für permanente Desinfektion nicht gemacht waren.

Endstation Therapie, sprich Psychiatrie und anschließende ambulante Vorgehensweise.
Heute "beschwerdefrei", das heißt ich wasche/dusche mich normal morgens und zwischendurch die Hände (nach Toilette z.B).
Getragene Kleidung wird gewaschen, logo. Auch im Haus wird man keine groben Verschmutzungen finden, nur etwas Staub wenn ich nicht zum Putzen kam :-). ABER: wenn ich im Stress bin, kommen die Gedanken oft wieder. Sie drehen sich dann um´s waschen, kontrollieren und Angst. Ich weiß zwar heute, wie ich ihnen begegnen muss, kann sowas schon im Ansatz blocken-nerven tut´s dennoch. Es reicht ein Blick auf meine Hände und Beine und ich weiß, es darf NIE wieder soweit kommen. Die Haut hat sich nicht erholt, ohne regelmäßiges Cremen platz sie oder juckt/spannt extrem.

Mein Rat: Achte darauf, ob es nschlimmer wird. Achte auf die Situationen in denen so was auftritt. Versuche, zu prüfen was passiert wenn du nicht den Vorstellungen nachgehst!
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