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Diskretion und Loyalität in Partnerschaften

Diskretion und Loyalität in Partnerschaften
Es gibt Beziehungen und Partnerschaften (Freundschaften), in denen man Partner/Freunden/Affairen, Dinge anvertraut, die eigentlich eine Art Diskretion abverlangen. In dem Moment, wo man diesen Menschen vertraut, gibt man ihnen im Zweifel sogar Macht an die Hand oder belädt ihn ebenfalls mit einer Bürde.

Mir geht es in diesem Thread um Themen, wie weit kann und darf man den eigenen Partner tatsächlich vertrauen schenken, wenn ihm
1.) das Auferlegen von wahren Loyalitäten zur Last werden
2.) das Nichtwissen, was dem Partner lasten oder belasten könnte und man sehr genau weiß, warum man über Aufträge, Personen, Einsätze, Machenschaften gar Seilschaften oder Betriebsgeheimnisse eigentlich nicht sprechen darf.

Wen es betrifft: wie offen und tolerant geht ihr mit diesen Partnern tatsächlich um oder wird seine Verschwiegenheit jedes Mal zu einer Belastungsprobe / Feuertaufe für die Liebe und wie lange hält man das aus?

Menschen, die bewusst solche Jobs, Aufträge, ja sogar Beziehungen, Affairen, Freundschaften eingehen, an Euch die Frage: Wie schwer ist es Partner zu finden, die tatsächlich in der Lage sind, diese Verschwiegenheit, zu der ihr verpflichtet werdet, dauerhaft aufzuerlegen. Ist es tatsächlich so schwer, Menschen zu finden, die bedingungslos vertrauen?

Ein kleines Beispiel: Ein Mann sagte mal zu mir: Meine Frau ist Ärztin und somit ausreichend abgelenkt, wenn wir Auslandseinsätze bekommen. Sie hat gar keine Zeit, lange über die Gefahr nachzudenken oder lang und breit Fragen zu stellen.

Ich kenne aber ebenso Geschichte, wo an genau dieser Unwissenheit, Beziehungen zerbrochen sind.
******aas Mann
1.535 Beiträge
Eigentlich...
..könnte ich jetzt mal so arrogant sein und sagen: Ich sehe das Problem nicht.
In einer gut funktionierenden Partnerschaft vertraut man dem Partner in ALLEM, und teilt alles. Ob es nun die eigenen Fehler und Dummheiten sind, oder Dinge die mir Freunde oder Arbeitgeber unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut haben - der Partner sollte zumindest wissen, was los ist. Dann sollte auch klar sein, das so ein "Teilen" manchmal bei einem gewissen Detaillevel aufhören muss - beispielsweise bei Betriebsgeheimnissen.

ABER:
Ich sehe schon wo Du mit der Frage herkommst, denn im Alltag ist es nicht immer leicht, so ein hohes Ziel zu verfolgen. Denn genau wo ist diese Grenze, der Detaillevel an dem man aufhören kann, weil der andere nickt und sagt "Okay, den Rest kannst Du für Dich behalten"?

Im Englischen gibt es formelle Geheimhaltungsstufen, die vielleicht helfen, meine Meinung (und auch meine Praxis) zu erklären:
"Need to know" sind Informationen, die jemand wissen MUSS, wenn er in einen gewissen Prozess eingebunden ist, die aber alle Unbeteiligten nix angehen. In dem Zusammenhang ist alles was ich tue, was ich plane, wo ich arbeite, was da passiert, etc. in der Beziehung ein "Need to know". In der Vergangenheit habe ich tatsächlich in solchen Situationen gearbeitet, aber meine Partnerin wusste zumindest was ich grob tue und wo ich ungefähr bin.
"Eyes only" sind Informationen, die zu bestimmten Handlungen befähigen und nur denen Personen gegeben werden, die diese Handlungen ausführen. Beruflich kann sich da jeder was drunter vorstellen (Passwörter, Geheimnummern, genaue Zahlen eines Vorhabens), im privaten Bereich sind das Dinge, die einem "Mitwisser" eher Schaden zufügen könnten. Wenn mir ein Freund von einer Affäre erzählt, brauche ich nicht die Adresse und Handynummer der Frau zu wissen.
In einer Beziehung liegt aber genau da die Spannung: Wie erkläre ich bei privaten Dingen, das es ein "Eyes only" gibt, das ich für mich behalten will? Da muss man sich wirklich vertrauen - und dieses Vertrauen ist immer ein Test für die Beziehung.

Du fragst, ob es schwer ist, solche Menschen zu finden? Nicht wirklich, obwohl man sie nicht suchen kann. Niemand läuft rum und sagt: Ich bin super vertrauenswürdig.
Aber man sieht, wie Menschen sich verhalten, wie sie über sich und ihre Freunde reden und wie viele Details sie weitererzählen. Höre ich da zu viel, dann finde ich das komisch - und suche mir lieber jemanden, der (zumindest am Anfang) etwas diskreter ist..
******Sex Frau
3.168 Beiträge
Wen es betrifft: wie offen und tolerant geht ihr mit diesen Partnern tatsächlich um oder wird seine Verschwiegenheit jedes Mal zu einer Belastungsprobe / Feuertaufe für die Liebe und wie lange hält man das aus?

Eigentlich sollte man sich in einer Partnerschaft alles erzählen können, das hat auch mit Vertrauen zu tun. Jeder braucht doch jemanden mit dem er sich mal austauschen will, mit dem er Probleme angehen kann. Wenn dieses Gegenüber nicht verschwiegen gegenüber Außenstehenden ist, wird es sehr schwierig und die Partnerschaft wird sicherlich auf eine hohe Belastungsprobe gestellt und kann eventuell auch daran scheitern. Über kurz oder lang macht man sich dann auch Gedanken darüber was der Partner denn dann noch alles in die Öffentlichkeit trägt.

Ist es tatsächlich so schwer, Menschen zu finden, die bedingungslos vertrauen?

Nein, eigentlich nicht, aber man wird eben auch öfters enttäuscht werden und wird dadurch sicherlich auch immer introvertierter und versucht genau abzuwägen wem man was anvertrauen kann.
china_4_allchina_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
da schliesse ich mich ...
Eigentlich...

..könnte ich jetzt mal so arrogant sein und sagen: Ich sehe das Problem nicht.

@******aas's "Arroganz" an: Das Problem der "Loyalität" stellt sich mir hauptsächlich als eines aus eigenen "Ängsten" (Scham & Schuldgefühlen) und emotional gefärbten Momentwahrheiten in Bezug auf die eigene (Selbst- & Fremd-)Wahrnehmung resultierendes dar.

Krass überspitzt und sicher in der Absolutheit unrealistisch: Wer mit einer offenen, "stabilen" Wahrnehmung "gesegnet" ist und sich sowohl der "Schwarz-" als auch die "Weiss-"Anteile bewußt ist - selbst wenn in der Momentwahrnehmung durchaus das Pendel zu (un)gunsten einer Polarität ausschlagen kann - und dies auch in dieser Form versucht allen gegenüber gleich zu kommunizieren, sich weder seiner Taten noch seiner Worte "schämt" bzw. "schämen" muss, der hat das "Problem" einfach nicht.
da schließe ich mich auch an ...
eigentlich....

hat chrismaas schon alles dazu gesagt *spitze*
In der Vergangenheit habe ich tatsächlich in solchen Situationen gearbeitet, aber meine Partnerin wusste zumindest was ich grob tue und wo ich ungefähr bin.

danke

den genau das steht nämlich im krassen Widerspruch zu

"ich traue und vertraue dir alles und jedes an und bitte dich dieses Wissen stets und ständig disket zu behandeln."

Auf der einen Seite steht dann nämlich, dass diese Person selbst gerade anvertrautes Wissen weitergereicht hat und auf der anderen Seite steht: okay, als Partner/in, weiß ich jetzt etwas, was nicht in die "Öffentlichkeit" gehört und besitzt aber dieses Ventil nicht.


bemerkenswert finde ich diesen Absatz:

Wie erkläre ich bei privaten Dingen, das es ein "Eyes only" gibt, das ich für mich behalten will? Da muss man sich wirklich vertrauen - und dieses Vertrauen ist immer ein Test für die Beziehung.

ein Test für die Beziehung....*gruebel*


welcher Mensch lässt sich gerne testen?

Und du hast Recht, genau hier setzt das Spannungsfeld an.
Es gibt nicht ...
... „eigentlich“ eine Art Diskretion und auch nicht „eigentlich“ eine Loyalitätspflicht und/oder -verpflichtung in der Partnerschaft. Ebenso wenig werden Loyalitäten auferlegt und werden dann oder dadurch zur Last. Vielmehr werden „im Vertrauen“ Informationen mitgeteilt, die regelmäßig nach dem Willen der oder des Betroffenen ein Geheimnis darstellen. Hiermit mag jede/-er umgehen, wie er möchte. Ob Vertrauen vorhanden ist, muss der Anvertrauende für sich beantworten und trägt letztendlich hierfür auch die Verantwortung. Neben dieser Vertrautheit gibt es dann auch noch den gegenseitigen Respekt. Da wird es für mich schon interessanter, und zwar dann, wenn der/die Partner/-in nachbohrt, um Informationen zu erhalten, die man nicht geben will. Wenn man unmissverständlich erklärt, zu einem Thema nichts sagen zu wollen, ist dies zu respektieren ... ob es gefällt oder nicht. Viele kommen mit diesem klaren „Nein“ nicht klar und – wohl – die Mehrzahl entzieht sich solchen Konfrontationen mit einer Lüge und erzählt irgendwas. Dies halte ich sogar für befremdlicher, weil damit der Charakter zum Flickenteppich pervertiert und oftmals derartige Lügen nach einer gewissen Zeit als solche entlarvt werden.

Offen mit einem Partner umzugehen bedeutet also nicht, ihm alles zu offenbaren. Insoweit teile ich die Auffassung nicht bedingungslos, dass man in einer gut funktionierenden Partnerschaft dem Partner in ALLEM vertraut, und ihm ALLES mitteilt. Damit ist noch nicht gesagt, dass man nicht vertrauen könnte oder darf. Nur gibt es oftmals widerstreitende Interessen, die einer bedingungslosen Offenheit entgegenstehen. Aber es ist auch nicht so schwer, jemanden zu finden, dem man gut vertrauen kann.
*******day Frau
14.244 Beiträge
Mir scheint es geht um das altbekannte Szenario bzw. die altbekannte Frage "wer definiert wie Vertrauen"?

Wenn Person A alles ganz genau wissen muss, um sich sicher zu fühlen und Person B sagt "das darf ich Dir nicht sagen", ist egal ob es sich bei Person B um den Chauffeur der Queen handelt oder um einen Facility Manager bei Mac Pommes, dem der Chef verboten hat, über die Programmierung der neuen Dunstabzugshaube samt Entsorgung des Frittenfetts zu sprechen.

Ich persönlich bin da überhaupt nicht detailversessen *lach* Ich signalisiere: Du kannst alles erzählen, musst Du aber nicht. Und ich nehme es auch nicht persönlich, wenn ich keine Betriebsgeheimnisse erfahre.

Es gibt natürlich das (theroetische) Szenario, dass Schatzi das Gefühl hat, das Frittenfett wird illegal entsorgt. Er muss jetzt mit mir reden, weil er unsicher ist, wie er mit der Information umgeht (schreibt den Thriller bitte selbst weiter *zwinker*).

Aber wenn Schatzi ankommt und mir jeden Abend vorbetet: "Ich darf ja nichts erzählen, aber Du musst einfach wissen, dass der Chef das Zahlenschloss von XYZ auf ZYX umgestellt hat...
dann hätte ich severe Bedenken bezüglich Schatzis Loyalität und würde mir vermutlich Gedanken machen, ob unsere Beziehungsdetails auch mit diesem einleitenden Satz in seiner Firma kommuniziert werden *gruebel*

Sylvie *sonne*
Euch beiden auch einen Dank.

Es geht mich mir nicht allein nur um das Vertrauen zueinander, denn dazu gibt es gelegentlich Threads.

Mir geht es darum, wie viel Wissen darf man beispielsweise dem Partner zumuten. Hier meine ich es sogar unabhängig davon, ob es sich hier um die Staatssicherheit handelt, Bank-und Börsengeheimnisse, Unfallprotokolle oder im einfachen Sinn das Eheleben gegenüber der Affaire.

Mit anderen Worten, selbst wenn man Menschen findet, die unglaublich vertrauenswürdig sind, heißt es doch aber noch lange nicht, dass sie unendlich belastbar sind.

So nun entscheidet sich jmd. tatsächlich sämtliche Order einzuhalten und schweigt. Der Partner bekommt aber an Mimik, Gestik, Umgangston, Verhaltensweisen mit, er bringt also diese vertraulichen Informationen mit nach Hause und sie belasten den Partner, kann das durchaus auch zur eigenen Belastungsprobe werden. Der Partner ist einem doch dann nicht egal.

und das, lieber Cabolitto, meine ich mit Auferlegen, egal bewusst oder unbewusst.
oder um es mit Worten eines Offiziers zu sagen: Eine Frau hat das erst einmal auszuhalten. (Worte, die man auf Pressekonferenzen oder am Tag der offenen Tür zu hören bekommt, wenn die Frage gestellt wird: Wie sieht es mit Partnerschaften aus)

Ein anderes Beispiel: welches meine Familie vor etwa sechs Jahren erlebte.
Mein Cousin kam nach Hause zu seiner Frau, küsste sie entnervt auf den Mund, meinte: Mir geht es gut, frag nicht nach, es ist alles in Ordnung, aber ich muss jetzt ein paar Tage weg. Er schnappte seine Sachen, das Motorrad und war weg. Sie ist Amok gelaufen, seine Eltern waren hilflos. NIemand wusste was passiert ist und ob er wiederkommt.
Wir haben es dann in groben Zügen aus der Presse erfahren. Als Rettungssanitäter hatte er ein Kind reanimiert und doch verstarb es auf dem Weg ins Krankenhaus.
Er wollte es mit sich allein ausmachen. Wir alle haben sonst was gedacht.
Heute wissen wir, dass wir diskret Abstand nehmen, wenn er seine Jacke nimmt und drei vier Tage wohin auch immer mit dem Motorrad fährt.

Solche Geschichten sind belastend.

und zu genau solchen Situationen wollte ich den Erfahrungsaustausch anregen, quasi den Umgang mit Diskretion und Loyalität innerhalb der Belastungsgrenzen von Partnern
@****ie

ich kann wirklich nur zustimmen.

Es gibt Sachen, die der Partner nicht wissen muss. Betriebsgeheimnisse aller Art, vertrauliche Mitteilungen des besten Freundes, die Geheimzahl des Girokonto seiner vergesslichen Oma.

Wenn mir mein Partner sowas anvertrauen würde, wäre er Illoyal gegenüber dem Chef, dem Freund, der Oma. Und vermutlich wären meine Geheimnisse bei ihm auch nicht sicher.

In diesen Fällen würde mein Vertrauen in ihn eher sinken. Und ich käme nie auf die Idee, solche Informationen einzufordern, weil man sich in einer Partnerschaft ja alles erzählen müsse ... (was ich sowieso für Schwachsinn halte).

Nigra
******Sex Frau
3.168 Beiträge
sicherlich sollte man sich nicht alles erzählen müssen, aber was die Partnerschaft betrifft sollte nicht vorenthalten werden. Es ist halt eine Gratwanderung was man erzählen sollte, kann, darf. Man kann da auch keine allgemein gültige Formel für aufstellen. Auch ist es natürlich entscheidend wie lange man schon mit dem Partner zusammen ist und inwieweit man dadurch weiß wie man ihm vertrauen kann - oder es eben hofft, dass man ihm vertauen kann *zwinker*
Dies ...
... liebe strawberry_71, scheint mir für den Regelfall nicht so schwer lösbar zu sein.

Derjenige, der kommt, liefert nicht nur theoretische Kenntnisse sondern praktische - in deinem Fall unangenehme - Erfahrungen, die so persönlich erlebt grundsätzlich belasten. Er ist in diesem Fall der aktive Teil. Der Partner hat in diesen Fällen erst einmal eine passive Rolle und muss sich bloß "mit der Theorie" befassen. Dies ist oftmals leichter, als selbst ein Teil der Ereignisse gewesen zu sein. In diesen Fällen sollte er ein geduldiger Zuhörer - oder Zuhörer in Bereitschaft, wenn der andere noch nichts erzählen will - sein. Hieran besteht für mich keinerlei Zweifel. Hält die Partnerschaft dies nicht aus, läuft etwas verkehrt und tiefer geblickt, scheint sie dann wohl auch nicht vorhanden zu sein.
Ein anderes Beispiel: welches meine Familie vor etwa sechs Jahren erlebte.
Mein Cousin kam nach Hause zu seiner Frau, küsste sie entnervt auf den Mund, meinte: Mir geht es gut, frag nicht nach, es ist alles in Ordnung, aber ich muss jetzt ein paar Tage weg. Er schnappte seine Sachen, das Motorrad und war weg.

Da kann ich nur sagen: Was für ein rücksichtsloser Arsch. Zu mindestens könnte er mitteilen, das er ein BERUFLICHES Erlebnis hatte welches man für sich alleine verarbeiten müsse, und er sich erst nach X Tagen meldet. Und auch dann kann man mal zwischendurch ein Lebenszeichen geben.

Ich kann da auch keine Verbindung zum Thema Diskretion und Loyalität hier sehen? Oder war das in Bezug auf Belastungsgrenzen? Hier jedenfalls wäre meine ganz deutlich überschritten.

Ansonsten sehe ich das so: Wenn ich eine PARTNERSCHAFT habe (gemeinsames leben und wirtschaften), dann werde ich da alles mitteilen, das mich belastet, denn das geht dann automatisch auch den Partner an - und sei es nur dadurch das ich unausgeglichen und "schwierig" bin.

Habe ich nur eine BEZIEHUNG (schöne Zeit miteinander verbringen, aber jeder lebt unabhängig vom anderen), dann mach ich das mit mir allein aus. Den Anderen betrifft es ja nicht direkt, und ich muss ihn da nicht mit reinziehen.

Nigra
*******day Frau
14.244 Beiträge
Mir wird beim Thema "Belastungsgrenze" gerade etwas mulmig. Ich bin auch eher der "mit-sich-ausmachen"-Typ. Ich muss sozusagen das Problem innerlich definiert haben, bevor ich damit rausrücke... Das Reinfressen haben ich mir glücklichweise abgewöhnt *zwinker*

Aber selbst zu meinen introvertiertesten Zeiten wäre ich nie auf die Idee gekommen, für meinen Partner mitzudenken, ob ihm das zu viel werden könnte. Wenn etwas raus musste, habe ich es gesagt. Und ich würde immer davon ausgehen, dass der Partner erwachsen und aufrichtig genug ist, um im Zweifelsfall zu sagen: "Ich sehe, dass es Dich belastet. Aber ich bin im Moment damit überfordert. Ich weiß jetzt gerade nicht, wie ich Dir helfen kann..."

Und Menschen, die meinen, sie müssten für mich mitdenken... da reagiere ich allergisch. Und das ist keine Vertrauens- sondern eine Respektfrage.

Liee Grüße

Sylvie *sonne*
böseln wir das Thema Loyalität doch mal langsam auf.

Ihr wisst etwas, was ihr von oder über Partner erfahren habt, bekommt aber mit, dass Gerüchte eine andere Geschichte erzählen. Es beschäftigt Euch sehr, redet ihr tatsächlich nur mit dem Partner darüber und was ist wenn einem das Gefühl beschleicht: den Gerüchten könnte man mehr Glauben schenken
redet ihr dann doch mit anderen Freunden und setzt diesen dann den Deckmantel der Verschwiegenheit auf?

Wie gesund ist dabei das Misstrauen? und verweise da gerne noch einmal auf die bemerkenswerte Worte von christmas

ein Test für die Beziehung

und (ich habe gerade tatsächlich wenig Zeit, deswegen bringe ich es gleich mit in dieses Posting)

Wie oft liest man: Die Affaire wird als Mülleimer für die Seele benutzt.

Ich kann da ( bedingt ) zustimmen, denn ich weiß aus dem Leben der Männer, die ich begleitet habe verdammt viel über Frau, Kinder, eigene Moral, bewegende Schicksale, persönliche Geheimnisse.

Traut man der Affaire mehr Umgang mit Diskretion zu wie der eigenen Frau und wenn ja warum?
Wieviel Loyalität. Da wir beide zusammen arbeiten erledigt sich das mit den Betriebsgeheinissen schon von selbst. Ansonsten gibt es eigentlich nichts schwerwiegendes was wir einander verschweigen.

Wenn mir jemand Bekanntes von seinen Eheproblemen berichtet,(kommt so gut wie nie vor weil unsere bekannten so ticken wie wir, Probleme bleiben daheim) oder jemand Bekanntes meinen Schatz, dann sagt man höchstens der/die hat auch seine Probleme. Aber eigentlich frägt man nicht näher nach. Wenn seine beste Freundin ihm ihre sämtlichen Probleme am Telefon erläutert muß ich die gar nicht wissen, andersrum genauso. Das ist für mich Loyalität.

Wenn es um uns geht, um unsere Gefühle, Ängste, Wut, Enttäuschung, Trauer etc. bleibt es dem Partner nicht verborgen dass was nicht stimmt und da ist Offenheit angesagt. Alles andere führt zu Mißverständnissen. Klar probiert man manchmal was mit sich auzumachen, aber der andere merkt es sowieso wenn dem Partner was bedrückt.

Ob die Geliebte der seelische Mülleimer ist? Kann ich nicht beantworten. Ich war nie eine.
Klar wird es außereheliche Menschen geben den man auch das eine oder andere anvertraut. Bei mir war es in früheren Partnerschaften meine Mutter mit der ich über meinen Ex offen reden konnte wenn ich mal nicht weiter wußte, nach ihrem Tod lernte ich, vertraue nie jemand anderen als Deinem Mann. Aber im Großen und ganzen machen wir unsere Probleme mit uns selbst aus, Freunde wissen sehr sehr wenig Echtes über uns, ich nenne sie deshalb eher Bekannte.

Im Prinzip bringt es auch nichts sich bei anderen auszuheulen dann löst sich das Problem in der Partnerschaft auch nicht. Im Job das selbe, es muß dort das offenene Gespräch gesucht werden, der Partner kann nur unterstützen.
Man muß ja nicht seinen kompletten Tagesablauf mit allen Gesprächen die man hatte samt Inhalt dem Partner erzählen. Wir tun uns da auch etwas leichter weil unsere Bekannten mit dem Partner eigentlich kaum was zu tun haben, teilweise unbekannt sind.

lg Sie von PoL
******aas Mann
1.535 Beiträge
Der Affäre eher vertrauen.
Es beschäftigt Euch sehr, redet ihr tatsächlich nur mit dem Partner darüber und was ist wenn einem das Gefühl beschleicht: den Gerüchten könnte man mehr Glauben schenken
redet ihr dann doch mit anderen Freunden und setzt diesen dann den Deckmantel der Verschwiegenheit auf?

Irgendwie hatte ich mir schon gedacht, das es in diese Richtung geht. Und die Mechanismen, die dann anlaufen, sind recht logisch.

Man hat eine "Affäre" - was für mich bedeutet, das der offizielle Partner davon nichts weiß. Damit hat man also schon einen Vertrauensbruch begangen, und das Verhältnis mit dem Partner ist gestört (sonst würde man ja auch nicht fremdgehen).
Dem Partner in der Affäre geht das vermutlich ähnlich, da er/sie heimlich mit einem Menschen schläft, der eigentlich vergeben ist. Beide Teile der Affäre wissen das und müssen da schon einander vertrauen, damit nichts auffliegt - also kann man sich auch in allem anderen vertrauen, denn mit wem soll das Gegenüber denn darüber reden?

Das klingt zynisch, ist es aber nicht - Vertrauensverhältnisse zwischen Menschen entstehen seltener aus gegenseitigem Wollen denn aus gegenseitigem Nutzen oder Abhängigkeit.

Interessant wird es, wenn Dritte hinzukommen. Jemand weiß von der Affäre, oder vermutet eine bei einem befreundeten Paar, oder man hat eine Affäre und muss aber mit dem offiziellen Partner zusammenarbeiten. Huiiii... - dann sind wir eher beim Test für die Freundschaft: Bin ich als Freund loyal und kläre den "Unwissenden" auf, auch wenn ich dann eventuell mehr kaputt mache?
Da kann man eigentlich nur von Fall zu Fall entscheiden. Ich würde eher dazu tendieren, nicht mit dem "Unwissenden", sondern mit den an der Affäre beteiligten zu reden und zu signalisieren: Euer Cover fliegt gerade auf. Entscheidet selbst, ob ihr weiter machen wollt.
Sogar wenn ich vermute, das mein Partner eine Affäre hat, würde ich auf den vermeintlichen Konkurrenten zugehen und ihn direkt fragen: Ist da was? Das erspart Zweifel, Gerüchtekocherei und Vertrauensverlust.

Beste Grüße,
ChrisMaas (der ohne t und mit zwei Aaaah)
Wirklich?
Ich bin da anderer Ansicht:
das Verhältnis mit dem Partner ist gestört (sonst würde man ja auch nicht fremdgehen).

Das ist ein Ansatz in vielen Paartherapien und er führt zu keiner fairen Lösung.

Seit ich U.Clement "wenn die Liebe fremd geht" gelesen habe, sehe ich das viel differenzierter.
statt schwarz-weiß -> bunt
statt richtig-falsch -> anders

statt : mit dem Fremdgehen ist was kaputt-> es ist eine Chance
Und es gibt viele individuelle Wege, die Liebe zu leben.
Vorausgesetzt, man denkt mal über die Grenzen der Monogamie nach und befasst sich mit dem Begriff TREUE.

Allegra
******aas Mann
1.535 Beiträge
Wenn zitieren, dann bitte vollständig:
Man hat eine "Affäre" - was für mich bedeutet, das der offizielle Partner davon nichts weiß. Damit hat man also schon einen Vertrauensbruch begangen, und das Verhältnis mit dem Partner ist gestört
(Hervorhebung von mir)

"Fremdgehen als Chance" funktioniert dann, wenn der Partner zustimmt - was auch eine Art von Loyalität sein kann.

Und was den Ansatz der Paartherapien betrifft: Hier wird davon ausgegangen, das man im Zusammenleben immer gewisse Regeln hat - Ehrlichkeit, Verbindlichkeit, und so weiter. Werden diese Regeln gebrochen, hat das nichts mit Fairness zu tun, sondern ist schlicht und objektiv ein Fehlverhalten.

Aber da es hier um Diskretion und Loyalität zwischen Partnern geht und Du den Begriff der Treue rein bringst, bin ich gespannt auf Deine thematischen Ausführungen *g*
*********ar69 Paar
4.713 Beiträge
mit dem Fremdgehen ist was kaputt-> es ist eine Chance

Kommt jetzt immer darauf an was ein Paar unter "Fremdgehen" versteht. Wir sind Swinger und behaupten von uns sexuell äußerst offen zu sein, dem anderen seinen Spass zu gönnen und auch nicht Eifersüchtig zu sein.
Das beinhaltet aber auch das jeder dem anderen alles sagt und wir zueinander vollkommen offen und ehrlich sind, denn nur so kann man ein gegenseitiges Vertrauen aufbauen in dem diese Lebensart auch funktioniert.
Ein klassisches "Fremdgehen" ohne wissen des Partners wäre in diesem Fall ein kompletter Vertrauensbruch und ein folgendes Anlügen wäre für uns weitaus schlimmer als mal eben ein wenig schnöden Sex mit einem/einer Unbekannten zu haben.

Und es gibt viele individuelle Wege, die Liebe zu leben.
Vorausgesetzt, man denkt mal über die Grenzen der Monogamie nach und befasst sich mit dem Begriff TREUE.

Eben, Treue im Sinne von Ehrlichkeit und zum eigenen Partner stehen ist für uns die Grundlage. Würde dies plötzlich fehlen und durch Lügen ersetzt, dann gäbe es auch keine Grundlage mehr für eine Beziehung miteinander.

Wer uns privat etwas sagt kann darauf vertrauen das es kein Dritter erfährt. Wir untereinander werden aber selbstverständlich darüber sprechen.
Zu verbissen zu sein ...
... könnte auch fehlerhaft sein. *gruebel*
*********ar69 Paar
4.713 Beiträge
Zu verbissen zu sein ...
... könnte auch fehlerhaft sein.

Naja, jedem so wie er oder sie mag.
Wir für unseren Teil sind seit 13 Jahren glücklich zusammen, davon viele Jahre verheiratet, haben dabei beide unseren Spaß am Sex mit uns und anderen nicht verloren, dabei noch 3 süße Kinder. Was will man mehr?! *g*

Für uns ist swingen eine Lebenseinstellung. Das ist sicher nicht für jeden etwas, aber wir haben lieber offen zusammen unseren Spaß als das einer den anderen hintergehen muss damit er seine Wünsche ausleben kann. Und wir wissen da wovon wir reden.
Was meinst Du wie viele Einzelmänner einen MMF ausleben möchten und Ihre traute Ehefrau sitzt zu hause und hat keine Ahnung.
Letztendlich müssen das die Kerle mit sich selbst ausmachen, aber für uns wäre es das Letzte uns gegenseitig zu belügen und zu hintergehen.
Und natürlich ist eine Affäre oder ein heimlicher ONS / MMF ein Hintergehen des Partners, wäre dies nicht so dann könnte man Ihm ja einfach sagen das man gerne mit einer anderen poppt.
Zu sagen, wir leben unsere Beziehung offen aus, sagt dennoch nichts darüber aus, wie diskret bzw. loyal detailliertes Wissen eurer Partner behandelt wird.
Beim swingen könnte ich mir vorstellen (Achtung Vorurteil!!!), dass es egal ist, was oder wer die Person ist, was dahinter steckt. Bei einem Hausfreund/In sieht es schon ganz anders aus. Diese/r bekommt sehr wohl Einblicke in das private Leben.
Eine Affaire (es muss nicht nur unwissend fremdpoppen sein, es kann auch sein, dass Frau/Mann einfach nur gönnt) betritt selten das Haus. Je nachdem wie innig das gelebt wird, bekommt er/sie oft eine Menge erzählt, anvertraut. Diese Gespräche bewegen sich in einem sehr engen Raum.
Man spricht aus meiner Sicht nicht umsonst vom "Doppelleben", bewegt sich in zwei Welten

Doch egal ob Affaire oder fester Partner, ich halte es für bedenklich, immer alles vom Partner zu wissen. Müssen wirklich immer alle Karten offen auf den Tisch gelegt werden, auch Wissen welches von Freund/Innen , der Kollegen, Wegbegleiter oder aus dem engen Kreis der Familie stammen?

oder mal anders herum gefragt: wie verschlossen dürfen wir bleiben? Wird Verschlossen sein eher als bedenklich erachtet, wie offene Konfrontationen? Wo verbleibt beim Letzten das Persönlichkeitsrecht? Sind dann Betriebsgeheimnisse, Wissen um Staatsmacht und co. irrelevant, wenn wir als Partner immer jmd. zum Reden benötigen oder ist das wiederum einfach nur menschlich?
*********ar69 Paar
4.713 Beiträge
oder mal anders herum gefragt: wie verschlossen dürfen wir bleiben? Wird Verschlossen sein eher als bedenklich erachtet, wie offene Konfrontationen? Wo verbleibt beim Letzten das Persönlichkeitsrecht? Sind dann Betriebsgeheimnisse, Wissen um Staatsmacht und co. irrelevant, wenn wir als Partner immer jmd. zum Reden benötigen oder ist das wiederum einfach nur menschlich?

Es wird doch nicht umsonst gesagt das offene Kommunikation das wichtigste in einer Beziehung überhaupt ist. Selbst Loki Schmidt war bei vielen Staatsbesuchen mit dabei und selbstverständlich werden die beiden privat auch über Politik geredet haben.
In einer intakten Beziehung teilt man sein Leben mit dem Partner.
Wie soll das mit Heimlichkeiten über Jahrzehnte funktionieren?
Nicht umsonst waren oft die Frauen von US Präsidenten die mächtigsten Frauen der Welt.

Fehlt nicht etwas wichtiges in einer Beziehung wenn man nicht mehr mit dem Partner redet oder sich bei vielen Dingen vorab immer hinterfragt: darf/will ich das jetzt sagen oder nicht?
Sorgen solche Heimlichkeiten nicht sogar dafür das sich die Partner voneinander entfernen?
Ist ein bedingungsloses Vertrauen in den Anderen nicht die eigentliche Grundlage einer jeden glücklichen Partnerschaft?
Und wenn man sich bedingungslos vertraut, was genau spricht dann dagegen alles miteinander zu teilen?
Ich rede jetzt nicht von Kleinigkeiten die so oder so niemand wissen will sondern gerade über die wichtigen Dinge die einen beschäftigen.

Oder anders gefragt: Wenn ich nicht bereit bin mein Leben und die Dinge die mich beschäftigen und die mir wichtig sind mit dem Partner zu teilen, bin ich dann nicht eigentlich Beziehungsunfähig?
Offen mit einem Partner umzugehen bedeutet also nicht, ihm alles zu offenbaren. Insoweit teile ich die Auffassung nicht bedingungslos, dass man in einer gut funktionierenden Partnerschaft dem Partner in ALLEM vertraut, und ihm ALLES mitteilt. Damit ist noch nicht gesagt, dass man nicht vertrauen könnte oder darf. Nur gibt es oftmals widerstreitende Interessen, die einer bedingungslosen Offenheit entgegenstehen. Aber es ist auch nicht so schwer, jemanden zu finden, dem man gut vertrauen kann.

In einer guten Partnerschaft/Ehe sollte man über alles sprechen können was die Partnerschaft/Ehe betrifft.

Meiner Meinung nach, hat ein Partner auch das "Recht" etwas über das sexuelle Leben vor der Beziehung zu erfahren.

Anders sieht es bei Betriebsgeheimnissen oder Vorgängen am Arbeitsplatzt aus.

Eine Frau aus naher Verwandschaft hat mir Erzählt, dass sie im Alter von 16 Jahren, Opfer einer Vergewaltigung geworden ist. Sie hat mich gebeten, dies niemand zu sagen.

Daher gehört dies zu den Dingen, die man auch in einer langjährigen Ehe seiner Frau nicht sagen kann.
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