Ich denke, dass sich Leute mit ähnlichen Neigungen "erkennen". Ging mir oft so, auch einfach bei Bekannten, wo man später mitbekommen hat, dass sie ebenfalls BDSM'ler sind.
Schmunzel. Kenne ich auch gut. Es ist nicht immer so, aber in vielen Fällen sehe ich das den Leuten schon an der Nasenspitze an. Ok. Letztlich ist es nicht die Nasenspitze. Aber etwas im Auftreten, Mimik, Gestik - aber in erster Linie in den Augen!
Spätestens wenn irgendwann ein paar unschuldige Kommentare fallen und der Andere prompt drauf einsteigt, während das gesamte Umfeld eher schaut wie die Sau ins Uhrwerk oder es nicht einmal registriert, ist eine ganze Menge klar.
Ich bin ohnehin überzeugt davon, dass sich zueinander passende Charaktere über kurz oder lang anziehen. Völlig unabhängig von BDSM oder nicht BDSM. Entscheidend ist nur, dass der Moment des Aufeinandertreffens passt und beide zu dem Zeitpunkt auch gerade so in sich ruhen, dass sie einfach sie selbst sein können. Das setzt natürlich Ehrlichkeit mit sich selbst voraus. Das Ganze hat nicht einmal etwas mit Zauberei zu tun. Psychologie trifft s wohl eher.
Ich denke allerdings auch, dass sich dieses Gespür entwickeln muss, wie so vieles im Leben, so vieles im Zwischenmenschlichen.
Ist es unmoeglich mit einem entsprechend aufgeschlossenem Partner eine massgeschneiderte Beziehung aufzubauen?
Nein. ist es nicht. Aber es ist eben auch nicht die einzige Wahrheit. Zumal nicht jeder Partner empfänglich für diese Art Erweiterung des Erfahrungsspielraumes ist.
Bei mir ps. ist es so: Ich habe keinen Nerv mehr, jemanden erst von grundauf anzulernen. Solange der andere wissbegierig und offen ist sowie der Rest einfach passt, kann ich mich damit durchaus dennoch anfreunden. Ist er aber beratungsresistent, frustriert das einfach nur und kostet mich v. a. mehr Energie, als ich investieren will und mir gut tut. In dem Falle geht mir mein Wohl ganz einfach vor.
Was ich denke: Wenn zwei eher unbeleckte Menschen aufeinandertreffen kann das sich miteinander entwickeln und sich gemeinsam an die Sache herantasten super sein. Allerdings bleiben Menschen eben nicht ihr Leben lang unerfahren und der eine oder andere erlebt auch die ein ander andere Trennung. Dann geht man ganz einfach mit Vorwissen in die nächste Beziehung und baut diese ganz anders auf.
Die Kunst ist in dem Falle imho, sich danach wieder zu öffnen und eingefahrene Muster abzulegen, um die Sexualität mit dem Neuen als etwas komplett eigenes betrachten und leben zu können.
Und ja... das geht.
Als Paar miteinander entwickeln muss man sich so oder so immer, egal, was jeder mit in die Beziehung bringt.