Stürzende Linien, Aufsteckblitz frontal ins Gesicht, Reflektionen in den Fliesen vom Blitz, furchtbarer Gesichtsausdruck des Modells, langweilige Pose, nichtssagende Bildgestaltung.
Stimmt, das trifft alles zu. Das sind für mich aber keine Gründe ein Bild pauschal abzulehnen. Entscheident ist (für mich) der Zusammenhang, der Kontext im dem das Bild gemacht wurde und in dem es gezeigt wird.
Eine stürzende Linie kann ein Bild kaputt machen, kann es aber auch interessant machen oder kann völlig nebensächlich sein. Das entscheidet sich aber erst wenn ich die Aussage des Bildes verstehe.
Und sogar eine nichtssage Bildgestaltung kann eine Aussage unterstützen.
Es gibt einen Fotografen (dessen Name mir gerade nicht einfällt) der hat eine Serie über triste Vorstädte gemacht. Da unterstreicht der langweilige (bzw. nicht vorhandene) Bildaufbau die Aussage. Und das kann auch für Dein Bild gelten... Hänge es neben ein Glamour-Foto vom gleichen Modell und sofort hast Du eine Aussage. Plötzlich werden alle "Bildfehler" wichtig weil es dadurch Trash und zum Gegenpol wird.
Daher ist für mich der einzige Fehler in der Fotografie eine fehlende Aussage, alles andere ist für mich(!) nachrangig.
In anderen Foren werden hier HDR-Bilder von völlig banalen Gegenständen gezeigt und die Erzeugen freuen sich über den tollen Effekt. Aber die Bilder sind meist nur Schrott. Sie sind zwar scharf, richtig ausgeleuchtet und haben auch einen brauchbaren Bildaufbau, aber NULL Aussage. Ein langweiliger Trecker/Haus/Landschaft bleibt für mich auch in HDR eben nur langweilig...
Dagegen ist es völlig okay wenn jemand Trash-Bilder macht, solange er es bewußt macht und nicht nur weil er nicht besser kann.
Und bei Dir weiß ich das Du es besser kannst...
lg
pero
Übrigens, ein Aufsteckblitz ist so gut wie der Fotograf der ihn einsetzt, schau Dir mal den Blog vom "strobist" an.