Was macht Dich daran traurig,
@****vi?
Sieh mal, der Thread heißt ja nun mal nicht "Beschreibe die schönen Momente mit Deinem Baby oder Kleinkind". Lass uns doch so einen mal aufmachen, ich hätte durchaus auch dazu etwas zu sagen.
Dass Du etwas schockiert bist von den Dingen, die Du hier von Müttern liest, beweist nur meine Theorie, dass in der Gesellschaft allgemein einfach viel zu wenig über diese Dinge gesprochen wird. Die Gesellschaft erwartet, dass Mutterschaft kompromislos beglückt und die Mütter selbst haben jahrzehntelang alles dafür getan, um diesen Eindruck hochzuhalten.
Sieh mal, eine junge Mutter, die zum ersten Mal ein Kind bekommt, hat vor allem davor Angst, zu versagen, etwas Grundlegendes falsch zu machen. Und gerade beim ersten Kind, wenn Du noch so gar keine Routine hast, Dich und Dein Kind nicht einschätzen kannst und Dir jedes hohe Fieber und jede Pustel am Kind eine Heidenpanik verursacht... da gibst Du dann einfach auch selbst ungern zu, wie schwach und blöde und ahnungslos Du Dich manchmal fühlst.
Wenn eine Frau eine Sache im Leben NICHT falsch machen will, dann ist es die Mutterschaft. Und wenn sie eine Angst im Leben hat, dann die, DARIN zu versagen.
Und darum fällt es vielen Müttern nach wie vor schwer, auch über negative Aspekte der Zeit mit Baby und Kleinkind zu sprechen. Und weil so selten darüber gesprochen wird, schockiert es eben, wenn man doch mal etwas darüber liest.
Fakt ist: es ist nicht alles super mit Baby. Es ist verdammt hart und verdammt schwer, mit den ganzen Umstellungen klar zu kommen. Für die Mutter allein, aber auch für das Paar, das Eltern geworden ist. Ein neues Baby im Haus ist eine immense Belastungsprobe für jede Beziehung und sei sie zuvor noch so gefestigt gewesen. Statistiken über Scheidungs- und Trennungsraten beweisen das.
Natürlich ist ein Baby auch eine wundervolle Erfahrung! Mit Deinem Neugeborenen wirst Du besondere Momente erleben, die Du niemals sonst erleben wirst, mit niemandem. Es ist etwas ganz Einzigartiges, einen kleinen Menschen auf diese Weise ins Leben zu begleiten. Es gibt glückliche, traurige und schöne Momente. Und harte und anstrengende und üble Momente. Im Grunde spürt man das Leben in all seinen Facetten recht ungefiltert in dieser Zeit.
Die beste Art, dieser Zeit zu begegnen, ist: gefestigt, fit, mutig und mit offenem Herzen.
Es gibt also unterm Strich für Dich keinen Grund, traurig zu werden bei dem, was hier geschrieben wird. Es ist AUCH die Wahrheit. Aber nicht nur. Und Deine eigene Wahrheit schaffst Du Dir mit Deinem Kind sowieso selbst.