@Waelderin
auch mir kam dieses Ungleichgewicht in den Sinn,nachdem ich mühseelig die Postings der TE dechiffiriert hatte.
Liebe TE, du bist offenbar sehr kopflastig und verstehst es sehr gut,einfache Dinge möglichst kompliziert auszudrücken.
Ich kann aber sehr gut nachvollziehen,was du meinst,denn die emotionale Ebene als Äquivalent zum supergeilen Sex hat dir mehr und mehr gefehlt.
The more you get,the more you want,auf Sex bezogen,allerdings eine absolut selbstverbrennende Art und Weise,sich zu erhoffen,dass mehr Sex mit ihm auch gleichzeitig mehr Emotion mit ihm bedeutet.Eine sehr ungute Spirale. Dein Körper hat dich betrogen.Dadurch dass er auf deinen Mangel an emotionaler Zuwendung mit gesteigerter bis übersteigerter Libido reagiert hat und du niemals die satte Katze warst,die du eigentlich hättest sein sollen,denn dafür fehlte das alles entscheidende I-Tüfelchen dabei:
Die emotionale Zuwendung deines ehemaligen Geliebten.
Mir ist es ähnlich gegangen,allerdings aus einem anderen Aspekt heraus.Der Mann meiner Begierde ist gebunden und die Zeitkapazitäten,die wir miteinander verbringen,reichen nicht aus für stundenlanges "Nachkuscheln".Da wir in den letzten 2 Jahren lediglich ein einziges Mal mehr als 12 Stunden füreinander hatten und aufgrund des Luxus von 48 Stunden auch mal diese unsere Seite ausleben konnten,ist es ja nicht so,als würde er mich emotional kalt auflaufen lassen,es ist lediglich dem Umstand "zu wenig Zeit" geschuldet gewesen.
Ständig hatten wir das drängende Gefühl in uns,wir "vergeuden" kostbare Zeit,wenn wir nicht unmittelbar nach seinem Eintritt in meine Wohnung übereinander herfallen wie die Tiere,und uns bis zu seinem Wieder-fort-gehen die Seele aus dem Leib vögeln.Es war genau wie bei dir: Danach fiel ich in ein tiefes,tiefes Loch und hielt mich auch schon für nymphoman.Was nicht ganz so weit von der Hand zu weisen ist,denn das Krankheitsbild Nymphomanie beinhaltet ja den Aspekt,das die Erkrankte keine seelische Befriedigung aus Sex ziehen kann und deswegen so promisk ist.Ich sehe da also durchaus ne Parallele,nur mit dem Unterschied,dass die Umstände uns diese seelische Befriedigung ja verweigerten und nicht unser Inneres.
So suchte ich diese Nähe zu ihm in immer exzessiverem Sex, während der Zeit unserer Begegnungen,steigerte sich meine Libido ins Unermessliche,
verbrannte ich mich atemlos darin,wurde immer aggressiver,unruhiger,streitsüchtiger,gehetzter.
Die Spirale konnte nur dadurch gestoppt werden,eine Zeitlang,in dem wir uns trennten,dann zunächst auf der "Kuschelebene",ohne exzessiven Sex sondern langsam und piano wieder zusammenfanden.Das ging aber nur eine begrenzte Zeit lang gut,dann ging das Ganze von vorne los....
Ergo habe ich mir für die andere Seite in mir,die die kuschelbedürftig ist,viel Aufmerksamkeit und emotionale Zuwendung, benötigt, einen zweiten Freund gesucht,der genau diese Bedarfe deckt,der mich stundenlang nach dem,wenn auch zu Anfang nicht so extatischem Sex,streichelt,wiegt,sich von mir Zärtlichkeiten geben läßt,für mich da ist.
Mittlerweile aber ist auch da der Sex leidenschaftlich und erfüllend,umso mehr,als da ja danach die emotionale Ebene in Hülle und Fülle gedeckt wird.
Ich kann dir gar nicht sagen,was das für mich bedeutet,an innerer Ruhe,Geborgenheit,Zufriedenheit,die ich jetzt wieder in mir spüre.