Nun, die Diskussion wird dann ins Rollen kommen, wenn hier jemand schreibt, dass er ehrlicherweise gern selbst mal "woanders" würde, aber es gar nicht gern sieht, wenn der Partner das tut...
Und ich DENKE, dass diesen Impuls im Grunde jeder kennt, der es in der Beziehungsführung mit Offenheit versucht!
Den Impuls, sage ich. Ich sage nicht, dass viele es tatsächlich auch so durchziehen, denn im Leben und in Beziehungsdingen muss man immer mal wieder Kompromisse schließen.
Selbst eine Öffnung zu wollen, weil man mit sexueller Treue nichts anfangen kann, aber vom Partner im Gegenzug dennoch Treue zu verlangen... das kann so nicht funktionieren. Und es ist ein sehr unreifer Impuls, weil man sich dann die Rosinen aus dem Kuchen pickt, aber sich selbst seinen Dämonen nicht stellen will.
Jeder Mensch kennt von Natur aus Eifersucht. Und wer selbst offen leben möchte, der muss sich auch seiner eigenen Eifersucht stellen und sie aushalten.
Das hat etwas mit Fairness zu tun. Und damit, sich tatsächlich Gedanken darüber zu machen, wie eine Beziehungsöffnung sich anfühlen würde und ob man das wirklich möchte.
Ich kenne einige Paare, die offiziell eine offene Beziehung führen, bei denen aber offensichtlich ist, dass nur ein Teil des Paares das Arrangement wirklich nutzt. Der andere Teil duldet. Mag schon sein, dass das auch irgendwie funktioniert... aber mein Fall wäre es nicht.