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Betroffenheit; Realität vs Scheinwelt

****rbw Mann
800 Beiträge
Themenersteller 
Betroffenheit; Realität vs Scheinwelt
Heute machte ich eine einfache, aber für mich immer wieder bedeutsame Erfahrung ..

Bei einem Zusammentreffen mit Jugendlichen im Alter von 14-18 Jahren unterhielt man sich über das Weltgeschehen, insbesondere über den gegenwärtigen Krisenherd Israel/Libanon.

Es wurde augenscheinlich, dass durch die regelmässige (sachliche) Berichterstattung der Medien geprägt eine gewisse Gleichgültigkeit und Abstumpfung gegenüber den Schicksalen und menschlichen Tragödien in diesem aktuellen Krisenherd in den Köpfen dieser jungen Menschen stattfindet.

"Alles klinisch .."
"Sauber, perfekt .."
"Geile Technik, sehr präzise"
"Wenn es Unschuldige trifft, mein Gott, kann man nicht verhindern"

Es wurden daraufhin reale Bilder gezeigt, AP-Fotos, Videos von speziellen Internet-Seiten, selbstgefertigte Aufnahmen. Kinder die zerfetzt wurden. Väter und Mütter, die um Kinder und Frauen trauern. Kinder die ihre Familie und ihre gewohnte Umgebung verloren.

Die Reaktion darauf war blankes Entsetzen .. Sprachlosigkeit .. Tränen.
Fernab dieser medialen Scheinwelt, fernab von PS2 und X-Box Spielen.

Ist es so richtig, Krieg und menschliche Tragödien durch deren zunehmende Normalität in den Köpfen unserer Kinder als Normalität und gegebenes Schicksal zu manifestieren ??

Ich bin sehr betroffen .. und bin um weitere Kommentare dankbar.
*******der Frau
70.978 Beiträge
es
hört sich schlimm an aber es wird zur normalität für die jungen.

vor 2 oder 3 tagen sass ich zusammen mit meiner tochter vor dem fernseher und sie zeigten bilder aus dem libanon und sie sagte "och, fallen schon wieder irgendwo die bomben? wo denn diesmal?"
danach kam ein bericht über die derzeitigen bomben die auf deutschen bahnhöfen gefunden werden und es kam wieder ein ähnlicher kommentar.

es dauerte eine zeit, bis ich richtig realisiert hatte wie banal ihre aussage rüber kam. es kam wie ein daher gesagtes "guten tag".
das zeigt mir, dass es normalität in den gedanken der kinder geworden ist, von kriegen und bomben und toten, in den nachrichten tagtäglich zu hören.
als ich tagsdrauf mit einer nachbarin darüber sprach sagte diese nur "ach ja, da unten knallt es doch immer irgendwo". ich war genau so sprachlos über ihre aussage.

meine pflicht als mutter, ich sehe es zumindest als meine pflicht an, ist sie aus dieser "normalität" rauszuholen. ihr zur erklären, dass krieg nicht normal ist, dass das sterben von unschuldigen menschen nicht normal ist. aber es wird uns eltern auch durch die gleichgültige berichterstattung schwer gemacht. darum versuche ich immer mit ihr die nachrichten auf ntv zu sehen, weil es da viel mehr an hintergrundmaterial gibt, was auch gezeigt wird. dann sehe ich ihr interesse, weil es alles mit einem "warum ist es so" erklärt wird. kinder brauchen diese erklärungen um es nicht als normal anzusehen.

aber wenn man richtig überlegt, bleiben nicht eher sachen in unseren köpfen hängen die angenehm sind, die schön sind, die uns ein wohliges gefühl machen? verdrängen wir in unseren köpfen nicht auch krieg und bomben und leidende menschen? wenn wir mal ehrlich sind, tun wir das oft genug. allein schon bei unserer anwesenheit hier im jc.
anders ist es bei unseren kindern doch auch nicht. nachrichten vorbei, pc oder ps2 eingeschaltet.

ich denke fast alle mütter und väter, werden mir zum grössten teil recht geben.

was ich eigentlich viel schlimmer finde ist, die länder zb. irak wo die jungen von geburt an auf hass und krieg erzogen werden. dort ist krieg 100%ige normalität und es gibt dort auch keine ps2 oder ähnliches. nein diese kinder spielen anstatt mit legos und eisenbahnen den umgang mit den verschiedenen waffen.

ICH werde meiner tochter auch weiterhin nach kriegsmeldungen erklären, dass ein krieg nicht normal ist, das sinnloses vernichten von menschen und nationalitäten nichts normales ist und nie als normal hingenommen werden darf. weil jeder tote ein einzelnens schicksal ist und viele leidtragende hinter sich lässt. das sehe ich u.a. als meine pflicht an.


solange wir es nicht als normal hinnehmen und unseren kindern immer wieder vermitteln, dass sie das auch nicht tun dürfen, wird kein krieg in den köpfen der kinder normalität sein.

lg
luder
****rbw Mann
800 Beiträge
Themenersteller 
spielluder, deine gedanken und ansichten machen genau das deutlich, um was es mir ging .. nur besser ausgedrückt *zwinker* ..

es muss wohl sein, dass drastische bilder im fernsehen nichts zu suchen haben; zu gross die gefahr, dass es beim konsumenten nicht verarbeitet werden kann.
genauso schwierig den filter anzusetzen, wenn die soundsovielte autobombe in krisen- und kriegsregionen eine anzahl x menschen getötet hat .. noch wichtig genug für einen bericht in der prime-time tagesschau?
zweizeiler in der tageszeitung?

weit weg, neigt man zum verdrängen, zur besinnung auf positiveres .. das ist auch richtig so.
umso beispielhafter dein vorgehen, wenn es um die erziehung und vermittlung auch solcher tatsachen geht.
es ist eben nicht zwingend weit weg, und auch ein teil der welt, in der wir alle leben. möge sie uns in unserer heilen zivilisierten deutschen sattsamkeit nicht einholen ..

bei der gruppe handelt es sich übrigens um jugendliche, welche ein durch die kirche initiiertes sommercamp besuchen.
deren anfängliche gleichgültige haltung war für mich umso bemerkenswerter.
Die Medien
leben doch nur noch von kriegs-, horror-, vergewaltigungs- und unfallmeldungen.
es ist traurig.
kann aber luder nur zu stimmen.
schade das unsere kinder damit aufwachsen.
solange die iran, irak, israel, libanon und wie sie alle heissen, nur ihrem glauben gehorchen, wird es auf diesewr welt, nie ruhig werden.
kann aber die "komische" usa auch nicht verstehen. sie wollen die "demokratie" in diese länder bringen. was machen sie aber: sie bringen krieg und verderben. dafür "rächen" sich diese völker natürlich.

lg
*******der Frau
70.978 Beiträge
ich
fände es schade, wenn ich ein beispiel dafür wäre, dass man kindern solch eine "normalität'" als nichtnormalität erklären muss. dies muss in jeder erziehung als selbstverständlich gelten.

da es sich bei den jugendlichen um kinder aus einem sommercamp handelt, welches auch noch von der kirche organisiert war finde ich umso erschreckender. aber das zeigt auch die mal wieder die haltung der kirche. es geht um andersgläubige und damit ist es gleichgültiger. ich mag nicht so vermessen sein hier die kirche an den pranger zu stellen, aber gerade von ihr verlange ich aufklärung und diskussion wenn es um themen wie krieg, tot und leid geht gegenüber ihren jugendgruppen.

grauer es stimmt schon das es schade ist, dass unsere kinder damit aufwachsen, aber genau das ist der punkt, wo wir eltern in der pflicht stehen, damit unsere kinder damit verständnisvoll und nicht gleichgültig demgegenüber aufwachsen. wir müssen uns von unserer heilen kindheit verabschieden und sehen, dass unsere kinder das alles nicht als normal in ihren köpfen abhaken. wobei hierzu nicht nur krieg und bomben zählen, sondern es zb in unserer doch so "heilen" welt zb. auch tagtäglich menschen noch an hunger sterben während wir im konsumangebot fast ersticken.

lg
luder
****rbw Mann
800 Beiträge
Themenersteller 
die "kirche" wäre wohl ein eigenes thema und vielleicht zu entfernt fürs OT, liebe spielluder, es sei denn es geht um die scheinheiligkeit im umgang mit sexualität und krankheiten wie aids.

in diesem fall war es so, dass ein vortrag über glaubenskriege die jugendlichen aufrütteln sollte, also eher das gegenteil von dem was du vermutet hattest.
Kann man die Frage bzw. das Thema nicht sogar noch ausweiten? Wie gehen denn wir als Erwachsene mit den Tagesthemen um? Ertappe ich mich doch selber dabei, wie man zwar sachlich und interessiert die Berichte in den Zeitungen und Fernsehnachrichten verfolgt, aber lassen wir tatsächlich Emotionen bei uns selber zu? Gehört es nicht leider schon zu unserem "täglich Brot", daß aus irgendeiner Region der Welt Schreckensmeldungen auf den Tisch flattern? Natürlich haben auch mich Nachrichten über etwaige Kofferbomben auf deutschen Bahnhöfen aufhorchen lassen. Aber direkt betroffen haben sie mich nicht. "Zu weit" entfernt waren sie doch von mir. Oder vielleicht doch nicht...? Und genauso wird es unserem Nachwuchs ergehen. Wachsen sie doch sprichwörtlich mit dieser täglichen Flut an Informationen auf. So lange man nicht selber in irgendeiner Form davon betroffen ist, wird die Gleichgültigkeit vermutlich leider weiter Einzug halten in unserer Gesellschaft. Und eine Debatte, wie z.B. über die "Neunutzung" der Bundeswehr als weltweite Eingreifpolizei unterstreicht diese Entwicklung eindeutig... Leider wird dies auch nicht mehr vermeidbar sein, wenn man mal die Zeichen der Zeit richtig deutet.

Trotzdem muß man gegen diese "Normalität" in den Köpfen aller ankämpfen. Und sei es nur im kleinsten Rahmen, sprich der Familie.
Das wäre dann schon ein kleiner Erfolg für die Zukunft, damit unsere kommenden Generationen nicht noch weiter abstumpfen.

vitez
guten morgen,
oder auch nicht, angesichts des gewählten themas.

nachrichten sind ein geschäft, dessen erfolg in form von einschaltquoten gemessen wird und bilder von sterbenden menschen wirken sich nicht positiv auf die einschaltquoten aus, was wiederum die werbeeinnahmen schmälert, usw...

nachrichten werden von menschen gemacht und da menschen dazu neigen dinge subjektiv zu sehen, kann man objektive nachrichten auch nicht erwarten, denn sie sollen ein bild im sinne der entscheidungsträger des senders vermitteln.

ein pro-amerikanischer sender wird kaum darauf hinweisen, dass die verluste der libanesischen bevölkerung in keinem verhältnis zu denen der israelischen bevölkerung stehen, um die angriffe des bündnispartners zu rechtfertigen.

ein pro-amerikanischer sender wird drastische bilder der zerstörung und des terrors gegen die israelische bevölkerung zeigen und bilder die davon künden, wie "gut" es der libanesischen bevölkerung doch angesichts der einsetzenden internationalen hilfe geht.

die bilder der islamischen sender dürften eine etwas andere "bildsprache" haben.

da menschen dazu neigen zu glauben, was sie sehen, verwundern mich die gemachten beobachtungen nicht.

sehen heißt glauben bedeutet im umkehrschluss, dass es dinge, welche man nicht sieht auch nicht gibt.

man sollte vielleicht anfangen sich zu fragen, welche informationen einem vorenthalten werden und warum...

die medien leben nicht von kriegs-, horror-, vergewaltigungs- und unfallmeldungen, sie leben von der sensationsgier der menschen.

"brot und spiele" hat es immer gegeben und wird es geben, solange es menschen gibt.

gruß joe

ps.: was die kirche angeht stimme ich viperbw zu. die kirche ist ein eigenes thema, nicht nur was den umgang mit sexualität und krankheiten betrifft.

spielluder, falls du an anderer stelle dieses forums einen beitrag zum thema kirche und/oder glauben eröffnest würde ich mich über eine benachrichtigung, zwecks teilnahme, freuen.
****ora Frau
641 Beiträge
Bin auch erschüttert...
... über die Gleichgültgkeit der Menschen und auch der Heranwachsenden!

Einerseits ist die Gewalt unter Jugendlichen ständig ein Thema, da wird darüber diskutiert ob Computerspiele oder Fernsehen aggressiv macht.
Aggressiv nicht, eher dumm und gleichgültig!! Und daraus folgt dann die Gewalt meiner Meinung nach!
Außerdem lernen die Kinder doch von uns Erwachsenen! Wir gucken uns schweigend die Nachrichten und dann den Krimi an. Wie soll ein Kind da denn Unterschied erkennen? Wie soll es Betroffenheit zeigen, wenn wir keine zeigen?
Wir zeigen nur kurz Betroffenheit wenn Weihnachten vor der Tür steht! Wie verlogen.... *roll*
Ansonsten drehen die meisten sich weg wenn Sie auf der Straße sehen wie jemand bedroht wird! Bei einem Versuch wo in einer Wohnung Hilfeschreie eines Kindes abgespielt wurden, sind von 10 Passanten 9 vorbei gegangen! *schock*
Das kann nicht wahr sein! *traurig*

Oder da wird eine Frau in der Fussgängerzone Samstagmittags vergewaltigt und keiner schreitet ein! Was soll das?

Also wie sollen die Kinder dann lernen Betroffenheit zu zeigen, wenn die Erwachsenen keine zeigen?

Sorry, mag hart klingen aber so sehe ich das!
Ich bin ein sehr sensibler Mensch und weine wenn in einem Film oder einer Serie etwas passiert was mich schockt oder traurig macht! Ich habe dann schon oft böse Blicke geerntet und musste mir blöde Sachen anhören wie man heulen kann, denn es ist doch nur ein Film! Aber ich denke darüber nach was da passiert ist und stehe dazu dass ich noch immer Rotz und Wasser heule wenn mich etwas bewegt, egal ob Realität oder Fiktion!! Und ich hoffe das meine Tochter das irgendwann genauso sehen wird!!
Nur zur Akzentuierung:
Also wie sollen die Kinder dann lernen Betroffenheit zu zeigen, wenn die Erwachsenen keine zeigen?

Wichtig ist doch nicht, Betroffenheit zu zeigen oder nicht zu zeigen, sondern wichtig ist das eigene Handeln!
Wem außer mir nützt denn ein bloßer "Gesinnungspass", der mich als um die anderen Menschen besorgt ausweist?

Natürlich gibt es offen betroffene Menschen, denen man ihre Betroffenheit ansieht, und die gleichzeitig gegen verschiedene Misstände auch das innerhalb ihrer Möglichkeiten stehende unternehmen, aber es gibt eben auch solche, die sich nur betroffen zeigen, ohne etwas zu tun, und es gibt solche, die handeln, ohne die Betroffenheit darzustellen.

Aus diesem Grund erscheint es mir wichtig, auf die Akzentuierung zu achten. Wichtig ist letztlich das Handeln!
Auch ich sähe es gerne, dass meine Kinder (eines noch fernen Tages) als soziale Wesen um das Miteinander der Menschen besorgt sind und das ihre dazu beitragen, dass dieses Miteinander besser gelingt. Ob sie dann aber, zu Hause im Wohnzimmer, sich bei den Nachrichten im Fernsehen erschüttert zeigen oder nicht, ist nur sekundär. Wichtig ist, dass sie den Ernst der Lage tatsächlich aufnehmen, verstehen, und früher oder später eben verantwortlich handeln. Ist das einmal erreicht, dann ist meines Erachtens auch die "Psychohygiene" nichts Schlimmes, sich den Nachrichten (also bloß der Information über das Geschehen, nicht dem Geschehen selber) gegenüber gleichgültig zu zeigen - ansonsten käme man aus den Tränen nicht mehr heraus!

T.
Vielleicht ist es gar nicht so sehr "Gleichgültigkeit", sondern eine Möglichkeit mit dem, was nicht zu fassen ist umzugehen ...

Das Entsetzen, den Horror fern zu halten, falls die Möglichkeit fehlt aufgefangen zu werden?

Ich frage mich oft als Mutter: kann ich all das auffangen, was ich los trete, was von anderen losgetreten wird?

Nur mal so als Einwurf und als Möglichkeit, auch in eine andere Richtung zu denken.

Adalie.

p.s. es gibt übrigens extrem gute Jugendliteratur zu Kriegsthemen, z.B. dem Isreal-Palästinensa-Konflikt. Und ich finde, Bücher ermöglichen nochmal einen ganz anderen Weg des Umgang mit solchen Thema... also wer seine Kinder zum Lesen kriegt... *zwinker*
Realität…
…bleibt für mich Realität und Scheinwelt ist für mich Selbstbetrug!

In vielen Beiträgen die hier gepostet wurden finde ich meine Gedanken wieder, zu diesem Thema. Jedes schreckliche und furchtbare Ereignis was unserer Welt in der wir leben widerfährt, macht mich sehr betroffen. Es ist schon schlimm genug, dass die Welt an einigen Orten durch ihre eigenen Naturkatastrophen zerfällt, ertrinkt, verbrennt oder sonst wie, sich selbst verwüstet.
Sicherlich kann ich als einzelne Person einen Krieg auf dieser Welt nicht verhindern, aber durch meine Betroffenheit die in mir Mitgefühl auslöst, kann ich aufmerksam machen, wodurch meine Mitmenschen in meinem Umfeld sich solchen Ereignissen auch bewusst werden. Es ist ein kleiner Beitrag der ebenfalls andere zum Wahrnehmen und Nachdenken und Handeln anstösst.
Es gibt keine Garantie die ausschliesst, dass wir nicht doch mal zu leibhaftigen Betroffenen werden könnten, und darum ist es für mich sehr wichtig mich mit den Geschehnissen in unserer Welt auseinanderzusetzen (auch wenn ich manchmal die Gründe nicht wirklich verstehe für das Wieso Weshalb Warum), als sie vielleicht nur hinzunehmen und nicht weiter darüber nachzudenken, denn in dem Moment wo ich die Information aufnehme bin ich schon damit konfrontiert.
Ich kann mich nur durch Kommunikation verständigen und das ist auch ein Beitrag den ich leisten kann, mich mit anderen austauschen um eventuell Nichtwissende aufzuklären (sofern es mein Wissensstand zulässt und ich Informationen weitergeben kann), und meinen Mitmenschen die Befangenheit nehme wenn sie nicht wissen wie sie mit solchen Ereignissen umgehen sollen, und sie Ereignisse einfach nur verdrängen wollen.

Ich finde es gut das es Menschen gibt die mit offenen Augen und Ohren durchs Leben gehen und ihre Informationen an andere weiterleiten egal in welcher Form dies geschieht, wichtig ist, dass es geschieht und nur so kann aus Einzahl Mehrzahl werden.

Ich werde mich niemals wegen meiner Tränen schämen die ich vergiesse, wegen schrecklichen und furchtbaren Ereignisse die auf mich einprallen, und mich emotional betroffen machen, auch wenn sie noch in weiter Ferne von mir stattfinden aber meine Empfindungen mir das Gefühl vermitteln das es mich unmittelbar betrifft.


LG Delia
****rbw Mann
800 Beiträge
Themenersteller 
Gut wenn die Oberflächlichkeit nicht flächendeckend über uns das Tuch der Gleichgültigkeit und des Achselzuckens ausbreitet ...
Möchte mich bedanken bei allen Schreibern hier zu diesem Thema.
Manchmal bin ich nachlässig, wenn ich voraussetze, dass Heranwachsende mit allem was so passiert wie selbstverständlich und selbsterklärend umgehen können ...
Sind sie doch so viel weiter als meinereiner zum vergleichbaren Zeitpunkt.
Eher das Gegenteil ist teilweise der Fall, denn in der permanenten Reizüberflutung und Informationsvielfalt bleibt dann doch eine nachvollziehbare Erklärung auf der Strecke.
******_wi Mann
1.035 Beiträge
Eine Flut an Informationen.....
Ich glaube, dass dieses Thema in der Tat schon ein ganz allgemeines
und nicht nur ein, auf die kommende Generation, beschränktes ist.
Seitdem die globale Vernetzung so weit fortgeschritten ist, dass
Berichte über jedes größere Ereignis auf der Erde, fast ohne
Zeitverlust, weltweit verbreitet werden können, sind wir einer
enormen Flut an Informationen ausgesetzt.

Aber es ist nicht allein die ungeheure Menge an Bildern die uns
erreicht, sondern es ist auch die zumeist erschreckend brutale
Detailliertheit der Beiträge, die uns immer schonungsloser treffen soll,
um die von den Medien gewünschte Aufmerksamkeit zu erreichen.

Eine, im Kampf um Einschaltquoten, nicht uneigennützig angetriebene
Spirale, der immer realistischer und drastischer werdenden
Berichterstattung.

Kann man aber angesichts dieser Bilder - und uns erreichen im Grunde
genommen täglich irgendwelche Schreckensmeldungen - tatsächlich
365 Tage im Jahr "betroffen" sein.

Ist es nicht eine Art von "Selbstschutz", wenn man ganz unbewusst,
langsam immer mehr "abgestumpft" wird? Und ist es dann vielleicht
nur mehr eine Frage der "Tagesverfassung", ob uns etwas betroffen
macht oder nicht.

Schmeckt uns unser Essen noch, angesichts der in den Nachrichten
immer wiederkehrenden Bildern, von hungernden Menschen in der
ganzen Welt? Vielleicht notieren wir uns, weil wir gerade beim
reichhaltigen Abendbrot sitzen, die Nummer des Spendenkontos und
überweisen dann, etwas später, via Internet einen angemessenen
Betrag, um das in uns aufgekommene schlechte Gewissen wieder zu
beruhigen.

Vielleicht gehen wir dann, am nächsten Tag, achtlos an dem hungrigen
Bettler in der Fußgängerzone vorbei - denken uns dabei nur, dass
gewisse Zustände in unserem Land geändert gehören und schimpfen im
Gedanken noch ein wenig über die Regierung, dass sie doch in dieser
Hinsicht etwas unternehmen sollte.

Geld hat der Bettler keines bekommen - leider war es nicht er, der am
Vortag hungernd in den Nachrichten zu sehen war.

Es ist eine seltsame Welt, in der der bessere "Sendeplatz" darüber
entscheidet, ob einem geholfen wird oder nicht.


lg raider
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