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Moral wozu?

*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
Moral wozu?
Basierend auf den Erfahrungen in den verschiedensten Threads möchte ich das Thema Moral hier diskutieren.

*pfeil* In vielen Threads liest man .. das tut man nicht, das ist verwerflich, das ist grenzwertig ...

*pfeil* Auch im ICH, ES, ÜBER-ICH Thread kommt die Moral in Form des ÜBER-ICHs wieder umfangreich zu Worte

*pfeil* Die biblische Form Apostel wird zitiert in Bezug auf Moral

FÜR WAS BRAUCHEN WIR DIESES VEHIKEL "MORAL"? Was hilft es uns für unsere Beziehungen, unsere Sexualität unser Wohlbefinden ?

Ich möchte alle Apostel, Revoluzzer, Lauscher und Propheten zusammen mit allen Normalen wie mir dazu einladen uns zu erklären warum "die Moral" so viel Raum einnimmt / einnehmen muss ! Jetzt bin ich gespannt. Y.
*******ase Mann
797 Beiträge
Sie hilft uns!
Die Moral nimmt so viel Raum in unserem Leben ein, weil sie uns die Rechtfertigung dafür liefert, dass wir unser Leben, so wie wir es leben, richtig leben.

Die Moral hilft uns, Orientierung im Leben zu bekommen - bei Entscheidungen wie "Was ist richtig oder falsch?", "Was will ich oder was will ich nicht?", "Wer bin ich oder wer bin ich nicht?", "Wer will ich sein und wer nicht?".

Die Moral hilft uns, in unserer Individualität zu verstehen und zu akzeptieren und gibt uns gleichzeitig die Sicherheit, nicht alleine da zu sein.

Die Moral hilft uns, Allianzen Gleichgesinnter zu schließen und andere Allianzen auszuschließen.

Die Moral hilft uns, unser Leben zu vereinfachen, da wir unter Bezug auf sie keine Rechtfertigung uns selbst gegenüber schuldig sind.

Die Moral hilft uns, uns von allen anderen Lebensformen abzugrenzen.

Die Moral hilft uns, Andersartigkeit abzulehnen ohne uns damit auseinandersetzen zu müssen.

*pfeil* Die Moral hilft uns, Mensch zu sein!!!


*sonne*
****ne Frau
8.415 Beiträge
Dazu sollte man den Begriff "Moral" erstmal genau betrachten und erklären.
Was heißt denn Moral?
Moral ist der krampfhafte Versuch, dem Menschen seine Natur auszutreiben.
© Waltraud Puzicha

M.
*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
@zauberhase
Die Moral nimmt so viel Raum in unserem Leben ein, weil sie uns die Rechtfertigung dafür liefert, dass wir unser Leben, so wie wir es leben, richtig leben.

Mainst du damit dass die Moral dazu da ist uns ein Spiegel zu sein für die Richtigkeit unseres Tuns? Da frage ich: "Wer oder was hat das Recht einem Menschen zu sagen was richtig oder falsch ist?" Muss das nicht jeder mit sich selbst in Einklang bringen? .. Sind wir nicht freie Wesen ? Y.
*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
@jens90_99
Ok wenns hilft:

Hier ein Versuch, die bekannten Moralkonzepte zu charakterisieren:

Platon: moralisches handeln = gemäß der Idee der Tugend handeln

Aristoteles: moralisches handeln = gemäß der vernünftigen Natur des Menschens handeln

Christentum (und wohl jede ähnliche Religion): moralisch handeln = gemäß den göttlichen Geboten handeln

Hobbes (Vertragstheorie): moralisch handeln = gemäß des Gesellschaftsvertrages handeln

Kant (Pflichtenethik): moralisch handeln = nach dem kategorischen Imperativ handeln

Mill (Utilitarismus): moralisches handeln = Handeln das das Glück der größten Zahl vergrößert

Aber brauchen wir diese Definitionen wirklich? Moral ist in jedem Satz der Klauseln wie ... darf man das ... ist das richtig ... was denken wohl andere dazu ... wenn das jemand wüsste etc ... enthält ...

Nochmals, wozu brauchen wir das ? Wirklich um UNS selbst zu finden ? Oder um das Zusammenleben zu ermöglichen ? Oder um die Gemeinschaftsinteressen zu schützen ?

Und jetzt in Bezug auf Sexualität ? Um unsere Freiheit einzuschränken ? Andere zu schützen ?

Schwieriges Thema ich weiss , aber das Forum hier ist voll davon ! Jeder bedient sich der MORAL um Stellung zu beziehen ... Warum reicht ein ich finde, denke, glaube etc. nicht um seine Meinung auszudrücken, warum muss sie mit einer allgemeingültigen Moralfloskel unterlegt werden? Y.
*******ase Mann
797 Beiträge
Richtig verstanden!
@*****nda

Mainst du damit dass die Moral dazu da ist uns ein Spiegel zu sein für die Richtigkeit unseres Tuns? Da frage ich: "Wer oder was hat das Recht einem Menschen zu sagen was richtig oder falsch ist?" Muss das nicht jeder mit sich selbst in Einklang bringen? .. Sind wir nicht freie Wesen ?

Genau so habe ich es gemeint. Und um Deine Fragen zu beantworten:

Nur jeder Einzelne für sich selbst hat das Recht zu entscheiden, wer ihm sagen darf, was richtig oder falsch ist. Und natürlich muß das jeder mit sich selbst in Einklang bringen.
Ich behaupte jedoch sogar, dass genau dies eh jeder Mensch tut, in dem er zum einen entscheidet, was für ihn Moral bedeutet, und zum zweiten seine eigene Moralvorstellung entwickelt. Dass diese Moralvorstellung dann oftmals größtenteils mit der Moralvorstellung der Anderen übereinstimmt ist dann eher Zufall - wobei der Zufall durch die Tatsache, dass ich mich am liebsten in Kreisen bewege, wo meine Moralvorstellungen Mainstream sind, verdeckt wird.

Wir sind absolut freie Wesen - auch wenn wir Menschen uns das gegenseitig gerne absprechen. Wir entscheiden immer selbst, wo, mit wem und womit wir uns gerade aufhalten - und ob das moralisch o.k. oder eben nicht o.k. ist.


@*******_hh

Moral ist der krampfhafte Versuch, dem Menschen seine Natur auszutreiben.
© Waltraud Puzicha

Ein wunderschöner provozierender Aphorismus, der meine Gedanken ergänzt.


@******_99

Ich behaupte, dass es ziemlich egal ist, was Moral genau heißt. Denn jedes Individuum definiert seine "Moral" ganz alleine für sich selbst. Ich glaube, dass es Yan auch gar nicht um DEN Begriff "Moral" geht, sondern um das, was wir (und damit jeder einzelne) mit dem Begriff verbindet.

*sonne*
ethisches Korsett
Ich denke der Grund weshalb man auch und vielleicht gerade hier so offen angefeindet, verurteilt und anschließend auch verbal gesteinigt wird zeigt einem ganz gut auf wozu Moral dienen kann,
gleich ob sie auf einem geschriebenen oder ungeschriebenen Gesetz basiert:
sie funktioniert als eine Art Handlungsrichtschnur die für jene Menschen, welche sich auf eine Auslegung einigen konnten, eine gewisse Sicherheit in ihren Handlungsspielräumen gibt.
Schwierig wird es doch da wo man anders auslegt,
sein Korsett probehalber lockert,
wo man sich die Freiheit nimmt mit anderen Auslegungen oder anderen Handlungsmaximen zu experimentieren-
man wird zur vermeintlichen
oder auch realen
Bedrohung für "moralische Konformisten", bringt das Konstrukt aus dem Gleichgewicht,
stellt Werte in Frage und für manche vielleicht die Welt auf den Kopf...

Ich denke moralische Grundsätze sind je nach gesellschaftlichem Kontext oft hoch verschieden-
aber bestimmte Dinge sind quer durch die meisten Gruppen die sich einer Richtlinie angehörig fühlen gleich:
die Wertigkeit der Achtung und Unversehrtheit ihrer Mitglieder ist sehr hoch.

Was aber wenn es mehrere Abtrünnige gibt die gemeinsam wildern -
oder ein abgewandeltes, eigenes Konzept entwickeln,
vielleicht sogar eine Weiterentwicklung leben?
****ne Frau
8.415 Beiträge
Das meinte ich damit ja.
Ich wollte es nur nicht ausführen.

Meine Moral mache ich mir doch selbst.
Aber dann könnte man auch Toleranz dazu sagen.
Oder Akzeptanz.

Zur Hochzeit haben wir folgendes Zitat geschenkt bekommen:

Ich bin ich und du bist du. Und ich bin nicht dazu da um so zu sein wie du mich gerne haben möchtest.

Ich denke mal das es genau das trifft was ich denke und wie ich anderen gegenüber trete.
*******ase Mann
797 Beiträge
Super schöner Spruch!
@******_99

Ich bin ich und du bist du. Und ich bin nicht dazu da um so zu sein wie du mich gerne haben möchtest.

Ein wunderschöner Spruch zu diesem Thema - gerade zu einem solch phänominal wichtigen Anlass, wie eine Hochzeit!

*sonne*
Wozu Moral? FÜR WAS BRAUCHEN WIR DIESES VEHIKEL "MORAL"? Was hilft es uns für unsere Beziehungen, unsere Sexualität unser Wohlbefinden ?

Ich verstehe Moral als ein von der Mehrheit des sozialen Systems (z.B. Familie, Gesellschaft,...) getragenes Werte- und Normensystem. Es gibt daher zunächst Orientierung . Orientierung bedeutet damit auch Sicherheit und Stabilität. Für viele Menschen auch etwas gründsätzlich wichtiges!

Schwierig wird es sich in Grenzbereichen der Moral zu bewegen, da dann eine starke Persönlichkeit erforderlich ist, um "gegen den Strom zu schwimmen". Das kann dann schnell Auswirkungen auf das persönliche Wohlbefinden haben.
*********radde Paar
907 Beiträge
moral = recht?
noch eine kleine erweiterung dazu:

was ist moral?
moral als rechtlicher handlungsrahmen...

in der wirtschaft nimmt die moral einen ebenso großen aspekt ein wie in anderen bereichen des lebens..nur ist die formulierung eine andere.

jedes individuum versucht seinen nutzen zu maximieren-unabhängig vom nutzenniveau der anderen beteiligten individuen. um nun ein komplettes versagen der freien wirtschaft zu verhindern, erfordert es einen rechtlichen rahmen der für eine "geregelte ordnung" sorgt. wobei diese "ordnung" nur besagt, dass ein individuum durch die handlungen eines anderen individuums nicht schlechter gestellt werden sollte. eine gesellschaft besteht somit darin, dass jeder versucht seinen eigenen nutzen zu maximieren und sich dennoch an bestimmte rahmenbedingungen zu halten hat um keinen schaden an anderen zu erzeugen.

zbsp...
laut adam smith´s wirtschaftsliberalismus bedeutet es, dass alle individuen versuchen ihre vorteile auszuschöpfen, wobei der ganze prozess von einer "unsichtbaren hand" geregelt wird. diese "unsichtbare hand" dient allen akteuren als anreiz des korrekten verhaltens gegenüber anderen in hinblick auf die realisierung der eigenen, maximal möglichen vorteile. diese suggerierte einstellung trägt zur steigerung des gesamtgesellschaftlichen vorteils bei, denn alle handeln nur in ihrem eigenen interesse-aber in korrespondenz zu diesen regeln.

die suggestion ersetzt das gesetz. somit könnte man meinen, die moral stellt ungeschriebene, erwünschte verhaltensweisen dar, um die gesellschaft im gesamtgesellschaftlichen aspekt funktionieren zu lassen.

in der wirtschaft sind es die suggerierten anreize zur freien, aber schädigungsfreien marktwirtschaft.. im gesellschaftlichen ist es die moral..... aber beides dient dem gleichen zweck.

was ist nun die moral? ein ungeschriebenes gesetz (auf basis der suggestion) zum fairen miteinander?

wie würde die gesellschaft ohne diese aspekte funktionieren? würde sie überhaupt funktionieren, wenn die ausschöpfung der eigenen vorteile ohne jegliche rahmenbedingungen erfolgt?


....man kann darüber schimpfen, man kann es loben...ich empfinde ein bestimmtes mittelmaß als notwendig. i.d.r. gibt es ja auch nur von den randgruppen beschwerden...wobei es hier vollkommen egal ist um welche gruppierungen es sich handelt.
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Ich denke, die Moral kommt immer dann ins Spiel, wenn mehr als ein Mensch(oder eher noch: Lebewesen) einbezogen ist.

Wenn ich allein auf einer einsamen Mini-Insel im Ozean sitze, und mir 25qm mit einer Kokos-Palme und ein paar Millionen Sandkörnern teile, dann brauche ich keine Moral. Dann kann ich hemmungslos lügen(vorzugsweise mir selbst in die Tasche "sie werden mich finden und holen"), töten (z.B. die Zeit totschlagen) fremdgehen (okay... technisch schwierig) und andere unmoralische Handlungen begehen.

Zum Tragen kommt die Moral im Beziehungsgeflecht zwischen Menschen und anderen Lebewesen (da ich der Ansicht bin, daß auch der Umgang mit Tieren, generell mit unserer Umwelt, moralisch oder unmoralisch sein kann) als ein System von Leitlinien, die losgelöst von "offiziellen" Gesetzen das Zusammenleben regeln.
Was sonst sollte mich daran hindern, ungeachtet dem, was das für alle anderen mit sich bringt, meine Ziele und Vorteile zu verfolgen? Warum sollte ich mich in irgend einer Art und Weise einschränken? Der da hat etwas, was mir gefällt, also nehme ichs mir. Wenn er stärker ist und mich vertrimmt(oder schneller läuft) - Pech, der nächste kommt bestimmt. Diese Art des Verhaltens wird nur durch Moral unterbunden. Die Moral wäre hier also direkt verbunden mit dem eigenen Gewissen bzw. der eigenen Vorstellung von Gut und Schlecht.

Wenn man sich jetzt zum Beispiel mal den kategorischen Imperativ herauspickt, dann heißt es da: Handle nur nach derjenigen Maxime(persönliche(r) Lebensregel oder Grundsatz), durch die Du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Dies läßt einem doch alle Freiheit! Vereinfacht im Umkehrschluss: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das laß auch mal bei anderen sein (oder so...) *roll*
Anders: Man soll andere nicht anders behandeln, als man selbst behandelt werden möchte (indem man so handelt, daß das eigene Handeln gut genug wäre, zu einem Gesetz zu werden - welches für alle, einschließlich einem selbst gilt.)

Und wenn daher jemand bei dem Wort "Moral" sofort eine dicke Unterkopfschwellung bekommt - wer würde denn wollen, daß sich auch alle anderen einem selbst gegenüber un-moralisch verhalten?(siehe Beispiel oben) Und wie würde eine Gesellschaft aussehen, in der ohne jegliche Moral gehandelt wird? Es wären wohl der Menschen viel viel weniger *fiesgrins*

Schwieriger wird es dann schon in dem Bereich, in dem viele gerne mit dem Begriff "unmoralisch" um sich werfen, vor allem wenn sie andere der sexuellen Perversion zeihen. Denn hier wird die Moral gerne als Scheingrund herangezogen, um andere daran zu hindern, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten, obwohl keine stichhaltigen argumentativen Gründe zu finden sind. Hier wird der Begriff der Moral (bzw. des unmoralischen) vielleicht sachlich richtig angewendet(bzgl. einer Abweichung von der überwiegend akzeptierten Norm), entbehrt aber einer tragfähigen faktischen Grundlage, da meist keine Beeinträchtigung stattfindet (außer vielleicht, daß jemand das "pfui" findet *mrgreen*)

Insgesamt würde ich daher den Begriff der Moral gar nicht so negativ sehen, wie er gerne (repräsentiert durch den Moralapostel) aufgefasst wird. Vor allem kann man sehr schön zu zweit herausfinden, wo und wie man gerne neue Aspekte in seine persönliche Moral aufnimmt *zwinker*

Bis hierhin erst mal...

Darki
********lack Frau
19.014 Beiträge
@*****ing

*top* für Deinen Beitrag!

Man kann es auch einfach auf eine Formel bringen

Meine Freiheit hört da auf, wo die den Nächsten anfängt

Und wenn ich meine Freiheit "geschützt" und "gesichert" sehen möchte, muß ich die des Anderen auch so werten.
Man kann sie nicht nach gutdünken dehnen wie man es für "sich selbst" für richtig hält.
Man kann nur Achtung und Respekt erwarten, wenn man selbst Menschen mit Achtung und Respekt behandelt.

WiB
*****art Frau
419 Beiträge
1. man schaue mal auf unser motto! *lach*

2. gibt es einen schönen spruch:

DEN KNOTEN LÖSEN!

"Erst, wenn wir uns von den Stimmen in uns und um uns herum nicht mehr vorschreiben lassen, wer wir sein sollen, werden wir wissen, wer wir sind und können gehen, wohin wir wollen...."

meiner meinung nach ist die "moral" das Korsett der gesellschaft, um in irgendeiner art und weise eine "richtilinie" zu erhalten, die den anschein erwecken soll, eine "gesunde" gesellschaft zu sein.... da fängt dann natürlich auch immer die definition von was ist denn überhaupt "gesund" und "normal" an...

ich denke, dass ein jeder das recht haben sollte, sich gemäss seinen wünschen ausleben zu dürfen, und zwar soweit, wie es niemanden anderen in körper und seele verletzt....

die allgemeingültigen moralvorstellung sind ja u.a. auch insbesondere von der kirche geprägt (bin übrigens selbst noch katholisch)...da fängt es doch schon an, es wurde uns seit jeher eingetrichtert, dass wir "sünder" seien und die kirche die einzige institution, die diese "sünden" vergeben kann...in meinen augen manipulation hoch zehn... sehr berechnend, genau nämlich um sich die lieben schäflein fügig zu machen, damit die institution kirche weiter existieren kann....

m. e. sind diese denkweisen und strukturen bis in die tiefsten tiefen unserer gesellschaft eingeflossen, sind mal hier und da ein wenig verändert worden....und haben somit eine "allgemeingültigkeit", weil es eben die grosse masse an menschen so sieht...in anderen kulturen, sind es andere moralvorstellungen, je nach kultur und glauensauslegung eben..

meins ist das alles nicht...habe mich von all dem gelöst (bzw. bin auf dem wege dabei..lach)...nichts desto trotz bin ich ein mensch der hochachtung und respekt vor anderen menschen hat und diesen auch zollt....und das OBWOHL ich nicht religiös bin oder irgendwelchen "moralvorstellungen" unterliege....aber eben spirituell! wenn mehr menschen nach dem konzept der einfachheit der "liebe" leben würden, wäre "moral" überhaupt nicht mehr notwendig...da es automatisch beinhalten würde, dass man alles andere leben respektiert und somit auch anderen keinen schaden zufügt....
Da Rauchen die Köpfe...
lieber Yan!

Meiner Meinung nach unterscheidet man erstmal die, ich nenn sie mal, Kollektiv-Moral (die zu tragen kommt immer dann wenns um "Schutzbedürftige" geht, Kinder, Kranke usw.) und um die jedes Einzelnen. Ich denke Dir gehts hier eher um die ganz persönliche Moral eines Menschen.

Ich denke auch hier gehen die Meinungen extrem weit auseinander, denn was für mich richtig ist kann für Dich vollkommen falsch sein.

Ich hab ein ganz tolles Beispiel:

Eine Bekannte von mir - getrennt lebend von ihrem Mann- hat eine Beziehung mit einem Mann aus der Nachbarschaft. Der ist verheiratet, hat drei Kinder, ist ein angesehener Bürger in einem relativ kleinen Ort. Die Beziehung läuft seit 2 Jahren und mit der Zeit haben es natürlich einige mitbekommen. Unter anderem auch mehrere Freundinnen der Ehefrau. Eine davon ist sowohl mit der Ehefrau als auch mit der Geliebten befreundet. Und hier kommt diese Freundin mit der Moral und greift .....nicht den Ehemann sondern die Geliebt an......!!!! Die Moral geht jedoch nicht soweit es der Ehefrau zu erzählen. Jeder zweite Satz fängt an mit "moralisch gesehen", "das hat doch was mit MOral zu tun"!!!


Für mich persönlich ist Moral ab und an auch ein Schutzschild hinter dem ich mich verstecke und der Bekannte Satz: "weil mans halt nicht tut"! In meinem Träumen und Phantasien gibts wiederum keine Moral allerdings funktioniert es da auch ohne irgendwelche Regeln, Vorschriften usw. Es passiert einfach und alle Beteiligten sind einverstanden.

In der Realität drifften die Vorstellungen von Richtig und Falsch wohl zu weit auseinander.

Stelle gerade fest ich komm auf keine befriedigende Antwort. Auf jeden Fall regt dieses Thema auch weiterhin zum nachdenken an.

lg
angel
*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
@twohotangels
In meinem Träumen und Phantasien gibts wiederum keine Moral allerdings funktioniert es da auch ohne irgendwelche Regeln, Vorschriften usw. Es passiert einfach und alle Beteiligten sind einverstanden.

Wenn jeder von uns in sich selbst ohne Moral klar kommt und es auf die Reihe bekommt so dass niemand zu Schaden kommt, warum brauchen wir dann die Moral von aussen ?

Danke für dein Statement. Yan
*********radde Paar
907 Beiträge
kleine randbemerkung...
ich denke, dass ein jeder das recht haben sollte, sich gemäss seinen wünschen ausleben zu dürfen, und zwar soweit, wie es niemanden anderen in körper und seele verletzt....

dies mag sicherlich korrekt sein, nur wo beginnen die grenzen des einen und wo hören die grenzen des anderen auf?
was für den einen gut ist, kann für den anderen schon zuviel sein.

das grundproblem stellt sich doch in der sujektiven bewertung der grundwerte freiheit, gerechtigkeit, gleichheit, sicherheit etc...wer von uns menschen kann wirklich werturteilsfrei entscheiden, was gut und was schlecht ist?

für manche menschen mag dies kein problem darstellen,dennoch denke ich, dass eine "freie gesellschaft" in dieser form keinen bestand hätte. die grenzen wären zu verschieden. man kann sich auf keine allgemeingültigkeit verlassen. und dieses, sich darauf verlassen können,stellt-so denke ich-eben den hauptvorteil der moral. ein gewichteter durchschnitt des erträglichen rahmens des freiheitsdenkens anderer menschen im verhältnis zu meiner einstellung.

wobei sich natürlich die frage stellt-ob es sich lediglich auf den sexuellen bereich bezieht oder auf das gesamtgesellschaftliche zusammenleben.
Lieber Yan....
weil Deine Moral von meiner Moral abweicht? weil unsere Moral von der Moral im Osten abweicht? (nur ein Beispiel)
weil das Leben sonst zu einfach wäre?

ich denke eine eindeutige Antwort wird es hier nicht geben, Du kannst nur - wie schon gesagt - zum nachdenken anregen und jeder für sich kann entscheiden lass ich mich von der Moral anderer in Grenzen halten oder lebe ich meine eigene Moral.

lg
angel
*****art Frau
419 Beiträge
genau mit der denke kann man es "natürlich" nicht umsetzen....

wenn jeder das nötige feingefühl und gespür hat, zu wissen bzw. sich von seinem gegenüber zeigen zu lassen, wo seine grenzen sind... so kann man durchaus eine gesellschaft so konstruieren, dass keine moral mehr nötig ist...

immer dann, wenn jemand mit ABER oder VIELLEICHT argumentiert...stellt es sofort desjenigen absicht in frage, ob er zu 100% aus liebe argiert...

es bleibt also bislang ein theoretischer ansatz..
Hallo,

ohne alle Einträge gelesen zu haben zwei Dinge: Wer sich mit Freud und Psychoanalyse auf "humorvolle" und nicht trockene Art beschäftigen möchte, sollte sich mal das Buch von Christian Moser "Sigmund Freud - Die ganze Wahrheit (Die Couch packt aus)" zulegen. Dort wird diese mysteriöse Sache mit dem Über-Ich einigermaßen verständlich behandelt.

M.E. läuft mit der Moral so gut wie alles auf das Über-Ich hinaus, gepaart mit den eigenen Moralvorstellungen, die ich im Folgenden Glaubenssätze nenne.

Der Begriff wie ich ihn hier verwende kommt aus dem NLP, und JEDER, der mal wissen will, was für Glaubenssätze er eigentlich so hat (spannend!), sollte mal eine Session bei einem NLPler (auf dvnlp.de gibt's Adressen und weitere Infos) machen, die sich darum dreht. Wer moralische Konflikte hat, wird hier sicher fündig.

Letzten Endes kann ich nur meinen Glaubenssatz, der direkt mit meiner Moralvorstellung korelliert, verlauten lassen:

Was du auch tust, es soll zum eigenen Besten und zum Besten aller Beteiligter sein.

Und das kann manchmal verdammt schwer sein, ist aber umso spannender, wenn man sich mit dem eignenen *fiesgrins* einen Machtkampf liefert. *schock*

So long,

der VorbildeRich
*****nda Mann
818 Beiträge
Themenersteller 
@VorbildeR
... ich kann nur zustimmen ... Freud zerlegt dieses Thema bis in die komplett ausgeleuchteten Details des menschlichen Seins, seiner Triebe und seiner Sexualität ... da seine Bücher eine gnadenlos brutale Lektüre sind freue ich mich eine Anhandlung modernerer Art über seine Art der Beleuchtung zu lesen. Danke für den Buchtipp. Y.
@lyra_art
das ist ja der Knackpunkt....sobald ich mir Grenzen von jemand anderem aufzeigen lasse....kommt dessen Moral ins Spiel!!!! Und wie Yan schon schrieb...wozu braucht man die Moral von außen???

ich befürchte ....Houston we have a problem!!!! *zwinker*

Herr Benda sorgt wieder mal für schlaflose Nächte!!!
*****art Frau
419 Beiträge
@twohotangels
deswegen schrieb ich ja auch, dass, wenn alle zu 100% aus liebe agieren würden, keine moral mehr nötig wäre...*love*..lach



*wink*
********lack Frau
19.014 Beiträge
@********gels

wenn jeder das nötige feingefühl und gespür hat, zu wissen bzw. sich von seinem gegenüber zeigen zu lassen, wo seine grenzen sind... so kann man durchaus eine gesellschaft so konstruieren, dass keine moral mehr nötig ist...

Die Frage ist doch nicht, ob ich die Grenze kenne, sondern die Grenze des anderen zu kennen und damit bereit zu sein, diese wissentlich zu überschreiten.

WiB
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