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Als Domse Angst vor Kontrollverlust

*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Als Domse Angst vor Kontrollverlust
Ich setz mich schon länger damit auseinander, dass ich so oft in der dominanten Rolle das Problem habe, dass ich mich selbst irgendwie blockiere. Angst davor habe, das auszuleben, was ich mir noch fünf Minuten vorher gewünscht habe - um dann hilflos und überfordert zu sein, wenn er dann tatsächlich vor mir kniet.

Damit es keine Missverständnisse gibt: Ich bin eigentlich gar keine "Anfängerin" mehr. Seit mehr als drei Jahren hab ich als Switcherin unterschiedlicheste BDSM-Erfahrungen mit unterschiedlichen Männern gesammelt. Seit eineinhalb Jahren habe ich eine feste, glückliche Beziehung mit einem anderen Switcher (und evt. kommt da in absehbarer Zeit noch ein anderes polyamores BDSM-Pärchen dazu).

In unserer Zweierbeziehung ist durchaus Raum zum Reden. Mein Freund weiß von meinen "Problemen", auch wenn er so etwas umgekehrt in der dominanten Rolle nicht kennt. Er möchte mich gerne unterstützen, er hört mir zu (auch wenn ich selber nicht weiß, woran es liegt), und seit einem Monat haben wir z.B. auch die Abmachung, dass ich auch als Domse ein Safeword benutzen kann, wenn ich merke, dass ich wieder diese seltsame Angst kriege.

Klingt alles schon ganz gut?

Aber eigentlich möchte ich auch endlich einmal Dominanz und Sadismus ausleben können und dabei glücklich sein, ohne ständig Angst haben zu müssen. Ich könnte es doch! Ich habe den passenden Partner dafür. Jemanden, der einiges abkann, der sagen kann, wenn ihm etwas zu viel wird und der mich genug liebt, um mir auch "Fehler" zu verzeihen.

*

Es gibt Tage, an denen klappt es richtig gut. Das sind die, an denen ich nicht nachdenke. Da bin ich böse, selbstherrlich, arrogant, kann ihn beschimpfen, in den Staub treten, für kleine Verfehlungen schlagen, für meine sexuelle Befriedigung benutzen, ihn als Fußschemel benutzen, während ich mit anderen Männern telefoniere, und, und, und... Und es ist für beide tierisch geil.

Wenn es immer so wäre, hätte ich kein Problem. Leider sind die anderen Tage häufiger. Die, an denen ich möchte, aber nicht kann.

Möglicherweise geht das noch auf frühere Vanilla-Zeiten zurück. Es ist sinnvoll, dass eine Sadistin ihre eigenen sadistischen Triebe erst mal unterdrückt - schließlich kann sie nicht hingehen und jeden Mann schlagen, den sie sexy findet. Bei mir hat das immer dazu geführt, dass ich müde wurde, wenn meine Libido sich aktivierte. Richtig müde. So müde, dass ich fast auf der Stelle einschlief - von einer Sekunde auf die andere. Und die komplette Libido war weg.

So konnte ich dann meist zwar keinen Vanillasex haben (oder ich überwand mich und ließ es über mich ergehen, obwohl die Libido - die kurz vorher noch hochgelodert hatte - komplett weg war), aber zumindest habe ich in früheren Beziehungen den Mann, den ich liebte, beim Sex nie geohrfeigt, angespuckt, geschlagen oder als "wertloses Fickstück mit einem Mickerschwanz" bezeichnet. Damals war es also durchaus sinnvoll, die gesamte dominant-sadistische Libido zu unterdrücken. Das ging damals so weit, dass ich mich ganz entschieden dagegen wehrte, beim Sex mal mit Handschellen oder Seidentüchern zu experimentieren. Das würde mir überhaupt nicht gefallen, sagte ich damals - obwohl ich in Wahrheit vermutlich unbewusst eher fürchtete, dass der Wall brechen könnte, den ich gebaut hatte, um ihn und mich vor mir selber zu schützen.

Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mir damit auch eine Menge Spaß kaputt gemacht habe.

Heute ist da ein Mann, mit dem ich das alles ausleben könnte. Aber diese alte, inzwischen überflüssige Blockade funktioniert immer noch. Vielleicht habe ich es geschafft, ihn zu fesseln, aufs Bett zu binden, und ich halte eine Kerze in der Hand. Er ist mir ausgeliefert, ich könnte alles mit ihm machen. Das erregt mich. Ich kippe die Kerze, nur ein ganz bisschen, wir sind ja gerade erst am Anfang, und schaue ihm tief in die Augen. Ich sehe seinen Schmerz. Ich sehe, wie er beim Anblick meines verträumten Lächelns Angst bekommt (die seine Erektion noch härter macht), und diese Angst erregt micht so sehr, dass ich fast einen Höhepunkt bekomme.

Und dann - weg. Alles weg. Als wäre ich von einer Sekunde auf die andere eine komplett andere Frau. Auf einmal bin ich böse auf ihn, weil er mich in so eine Rolle drängt. Weil ich mich unter Leistungsdruck fühle. Auf einmal möchte ich ihn nicht mehr schlagen, weil mich das sexuell erregt und ich ihn sexy finde - sondern ich bin wirklich böse auf ihn, weil er mich "in die Ecke drängt" - so fühle ich mich dann zumindest.

Entweder, ich bringe die Session dann ihm zuliebe noch in kontrollierter Form zuende (so wie ich früher den Vanillasex über mich ergehen ließ), oder ich breche ab (das ist unsere neueste Variante), oder ich nutze die Wut über dieses Gefühl des "in-die-Ecke-gedrängt-Seins", um ihn aus diesem Gefühl heraus zu demütigen, zu beschimpfen und zu schlagen. Aber wenn ich es mache, weil ich wütend bin, dann bin ich ungenau. Dann treffen meine Schläge nicht sauber und dosiert genug, und wenn ich ehrlich bin, macht es so auch keinen Spaß. Danach fühle ich mich immer irgendwie schmutzig.

*

Das muss doch auch irgendwie anders gehen?

Ich meine, da habe ich endlich mal den Mann, mit dem ich das meiste meiner dunklen Fantasien ausleben kann (manche der richtig dunklen Dinge bleiben besser auch nur Fantasie), jemand, der das genießen kann, bei dem das ganze eben nicht nur BDSM, sondern "Liebesspiel" sein kann - und dann blockiere ich mich bei drei von vier Malen selbst?

Kann mir irgendjemand da ein bisschen raushelfen?
**********_Pain Mann
380 Beiträge
Bei mir...
war es weniger das Gefühl von Leistungsdruck, das den Schalter auf 'Off' setzte. Es war die Erwartung die ich in den Abend hatte. Den ganzen Tag über baute sich ein Szenario in meinem Kopf auf, das, geil und dreckig, umgesetzt werden wollte.
Dann, zu Hause, eine Sache die nicht ins Szenario passte; das musste gar nichts mit dem Spiel selbst zu tun haben, es war einfach etwas, das nicht in die Perfektion meines Gedankenspiels passte. Und Off...

Der gemeinsame Nenner, den ich dabei sehe, ist Erwarungshaltung. Ich hatte die Erwartung an ein perfektes Szenarion, bei Dir sehe ich die Erwartung, mit Deinem Partner alles, was Ihr wollt oder Du Dir vorstellen kannst, auch umzusetzen.

Dieses permanente (er)Warten ist natürlich nicht gerade etwas, das Dich in den Flow einer Session bringt, irgendwann habe ich dann für mich aufgehört, auf die perfekte Szene zu Warten, ich habe die gestaltet, die da war. Die Perfektion meiner Fantasie wird kaum erreicht, aber das ist egal, denn ich bin im Fluss der Realität. Echte Endorphine, echte Emotionen, echter Kick.

Und Safeword ist immer eine gute Sache; auch für Top. Es ist dafür da, dass man aussteigen kann, wenn man sich unwohl fühlt, und warum sollte das exclusiv für den s-Part sein?

Nimm Dich mit Deiner Erwartung an Dich selbst zurück, wenn es heute nicht geht, ist es OK, dann soll es heute eben nicht sein. Dafür ist es morgen da, lieber eine erfüllende Session in der Woche als 10 frustrierende am Tag. Du hast Dich konditioniert, etwas zu tun, wonach Dir nicht ist, dich zu missachten. Achte mehr auf Dich, eine Session startet, weil Du es WILLST, nicht weil Du/Ihr es so geplant habt. Dann wird die Qualität der Szenen steigen, dein Bewusstsein wird de Session mit positiven Emotionen verbinden; nicht wie jetzt mit dem 'ich will nicht aber MUSS für Ihn'; das Resultat ist das die Session wieder das wird, was sie sein soll, leicht, ein Fluss der drei E, Emotion, Erotik und Endorphin.

Ich hoffe,das Du damit ein bisschen weiter kommst und Dich bald wieder auf das schöne im Leben konzentrieren kannst.

Sascha
@Amber: berechtigt
Wer den Dominanten Part lebt, hat! mehr Verantwortung und muss! sich zwangsläufig immer und zu jeder Zeit während einer Interaktion gut unter Kontrolle haben.

Wenn und so lange dies nicht möglich ist, schließt sich jede SM-Interaktion aus.
Tritt dies während einer Session auf, ist abzubrechen. Geht dies in einen sog. Sadistischen bzw. extremeren Bereich, um so mehr.
Wer dazu nicht in der Lage ist, ist nicht Dominant, sondern bis pathologisch selbstbezogen und damit eine reale Gefahr für sich und Andere.

Sonst kann der Übergang zu einem objektviert pathologischen Verhalten relativ fließend werden.

Ein unreflektiert, unkrontrolliertes Ausleben destruktiver Triebe würde ich, je nach ausleben, bis pathologisch und behandlungsbedürftig sehen.
Grenzenlosigkeit sowohl beim submissiven wie dominanten Part ebenfalls.

Ich kenne Menschen die Opfer von jemand Unkontrolliertem wurden, und dies fast mit dem Leben bezahlen mussten.
Dies kann natürlich auch im Vanilla-Bereich passieren.
Trotzdem tummeln sich im SM-/BDSM-Bereich durchaus auch einige (wohl wenige?) echte Psychopathen, die sich da etwas besser tarnen können und/oder meinen sich irgendwelche Legitimationen holen zu können.

Dies nur als allgemeine Anmerkung - an vorkommenden Negativ-Beispielen.


Sich mit der Möglichkeit eines eventl. Kontrollverlustes zu beschäftigen und zu reflektieren spricht für Verantwortungsgefühl!

Manches bei de Sade würde ich, sofern so gelebt, tatsächlich als höchst pathologisch einstufen.

Ohne Regeln und Definitionen geht im zwischenmenschlichen Bereich nichts wirklich gut.

Eine Mindestvoraussetzung wäre bleibende Schäden auszuschließen und
Verantwortung für jedes Tun- wie Nichttun zu übernehmen.
Der Dominante Part hat aufgrund der Machtverhältnisse auch die grösste Verantwortung.
Auch wenn ggf. der submissive Part etwas möchte (oder wollen muss) was eindeutig zu weit geht, hat der dominante Part die letztendliche Verantwortung dies nicht auszuleben oder gar zu forcieren.

Neben Verantwortung für den von Verantwortung etwas befreiten Part besteht weiterhin die Selbstverantwortung ggf. auch zumindest rechtszeitig aufzuhören.
Und nicht
"so wie ich früher den Vanillasex über mich ergehen ließ"
ohne Reflektion und Klarheit irgend etwas weiter durchziehen zu müssen.
So gesehen erscheint mir bei dem Hintergrund auch das Switcher-Dasein hier etwas suspekt und doch auch passend.
Was keinerle Wertung ist.

Liest sich für mich mehr wie alles mögliche zu tun (unabhängig ob mir dies tatsächlich zusagt) um für etwas vielleicht ggf. "geliebt"? zu werden?
Der Wechsel von "über sich ergehen zu lassen" zu dominant führen und bestimmen und dann doch nicht wirklich Verantwortung für sich und seine Sexualität zu übernehmen, liest sich zumindest subjektiv problematisch. Könnte das Switcher-Verhalten ggf. auch dadurch begründet sein?
Ich denke die Rollen, wie auch die damit verbundene Verantwortung ebenso wie Selbstverantwortung müssen klar definiert sein.

Andererseits bist Du noch sehr jung. Möglicherweise gehört vieles von Dir geschilderte, zu einer tatsächlichen, nicht abgeschlossenen Rollenfindungsphase.
Vieles unserer unbewussten Verhaltenweisen sind die Folgen vorheriger Konditionierung, Erziehung, Sozialisation, Religion u.v.m.
Sich bei vielem was dem nicht entspricht ggf. zunächst unwohl bis schmutzig zu fühlen ist daher auch nicht verwunderlich.
Ich denke, wenn Du mehr tatsächliche Verantwortung, zunächst für Dich und deine Sexualität lernst - z.B. tatsächlich "aufzuhören", bist Du wohl auf einem guten Weg.
Alles Gute dabei.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Danke an Tamlin für den Tipp mit "Erwartungen zurücknehmen". Im Moment bete ich mir diesen Satz jedes Mal vor, wenn ich ein bisschen Lust zum Toppen verspüre. "Gar nichts erwarten, einfach ein kleines Bisschen tun." Und wenn ich dann das Gefühl habe, ich "muss" jetzt weitermachen, sag ich mir selbst wieder "Erwartungen runterschrauben", und sag zu meinem Schatz was wie "Genug für jetzt, sei nicht gierig."

Und so hab ich dann den Weg ins Domsige rein und wieder raus an ein paar kleinen Stellen ohne Absturz und die Angst davor, die Kontrolle über mich zu verlieren, mehrfach in den letzten Tagen geschafft. Auch, wenn das alles keine großen Sessions sind, sind es schöne Alltagsmomente zwischendurch. Und als mein Freund jetzt angedeutet hat, dass er auch mal wieder Lust auf was Längeres hat, hab ich einfach böse gelächelt und gesagt "Willst du kleiner Mistkäfer devot sein und mir dienen - oder gierst du nur wieder nach Aufmerksamkeit? Du darfst jederzeit deine schicke Lederhose und das Halsband anziehen, unter meinen Schreibtisch kriechen und meine Füße massieren, wenn dir danach ist. Vielleicht bin ich dann sogar nett, trete dich und sag 'nutzloser Sklave' zu dir."

In dem Moment sind die Funken zwischen uns hin und her geflogen, auch wenn wir keine Session hatten und ich fünf Minuten später wieder an meinem Rechner gearbeitet habe. Das war zumindest eleganter als ein "Schatz, nicht immer drängeln!", oder? Und ich hab es geschafft, zumindest die Kontrolle über die Situation und den Zugang zu dem Gefühl von "dommig sein" zu behalten, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, und von da auch wieder zurück in den Alltag zu leiten.

Aber ich glaube, ich habe noch einen langen Weg vor mir und ich weiß nicht mal, wo ich am Ende eigentlich ankommen will...


*

@ Hexengott: Auch dir danke für deinen langen Beitrag.

Neben Verantwortung für den von Verantwortung etwas befreiten Part besteht weiterhin die Selbstverantwortung ggf. auch zumindest rechtszeitig aufzuhören.
So ist es ja auch. Zumindest libidomäßig habe ich mich an dieser Stelle immer abgeschaltet und aufgehört, damit ich eben die Kontrolle über die Situation behielt.

Wirklich die Kontrolle über mich verloren habe ich nur ein einziges Mal, bei meinem allerersten Sub - als die Wälle über diese Seite meiner Selbst einbrachen und ich nach ersten Experimenten mit Wachs gemeinsam mit ihm in einen Rausch verfiel, in dem für ihn und für mich nichts anderes mehr existierte als die immer wieder niederfallende Peitsche und das kleine Stimmchen, das am Rande meines Gehirns immer wieder rief: "Ich kann nicht mehr aufhören, es ist zu geil, Hilfe!". Aber das war mit jemandem, der mindestens genausohoch geflogen ist wie ich und nur Gefallen an der Situation signalisiert hatte, und der erfahren genug war, jederzeit das Safeword zu sagen. Da hab ich mich wohl aufgrund seiner Sicherheit in der Rolle sicher genug gefühlt, um ein bisschen die Kontrolle aufzugeben - und es war für das geilste, was ich je in meinem Leben gefühlt habe. Gemeinsam am Rand des Abgrundes immer höher zu schweben und irgendwann wieder runter zu kommen und von ihm mit Weintrauben gefüttert zu werden, um wieder auf den Boden zu kommen...

Aber ich wünsche mir halt auch einen Weg, wie ich diese Seite besser in mein Leben integrieren kann. Wie ich die Kontrolle über mich behalten und trotzdem wieder wenigstens einen Teil dieses Gefühles erleben kann. Diese Nähe, bei der irgendwie alles außer der Wahrnehmung des Geliebten verschwindet, man im gleichen Takt atmet und jedes Härchen auf seinem Rücken mir verrät, wie stark der nächste Schlag sein soll (oder was sonst gerade gemacht wird). Das wünsch ich mir wieder. Aber in meiner jetzigen Beziehung bin ich die Erfahrenere, und ich kann nicht einfach loslassen und "es geschehen lassen", ich muss ja aufpassen und die Kontrolle behalten.

Liest sich für mich mehr wie alles mögliche zu tun (unabhängig ob mir dies tatsächlich zusagt) um für etwas vielleicht ggf. "geliebt"? zu werden?

Ich meine, es macht eigentlich ja keinen Sinn. Mein Freund liebt mich doch auch dafür, dass ich domsig bin. Warum soll ich aufhören damit, nur weil ich Angst habe, wegen Sadismus und "Arroganz" nicht mehr geliebt zu werden? Er liebt doch diese Seite an mir! Ich liege neben ihm, streichele ihn, möchte sadistisch werden, ihn demütigen, meine Haut erhitzt sich, das Wasser läuft in meinem Mund zusammen - ich möchte ihn dominieren. Er reagiert darauf und wird subbig.

Ich könnte doch ruhig weitermachen, er würde mich nicht weniger lieben, nur weil ich meine sadistisch-dominanten Anteile nicht absolut kontrolliere und unterdrücke! Im Gegenteil, er liebt doch diese Anteile von mir!

Aber ich kann es viel zu oft nicht :(.

*

Eine Sache an deinem Beitrag verstehe ich noch nicht ganz:

So gesehen erscheint mir bei dem Hintergrund auch das Switcher-Dasein hier etwas suspekt und doch auch passend.
Was keinerle Wertung ist.

Könnte das Switcher-Verhalten ggf. auch dadurch begründet sein?

Was meinst du damit?
stairway to heaven
Nur mal zwischendurch, liebe @**rk Amber,

für mein Empfinden brauchst du gar keine Angst vor Kontrollverlust haben, denn was du da im letzten Posting als solchen beschreibst...ist eher ein Rausch. Du bist sozusagen mit deinem Gegenspieler davongeflogen.
Kontrollverlust würde ich (Betonung auf: ich) das nicht nennen, denn du beschreibst doch selbst, was auch ich schon ganz ähnlich (himmlisch berauschend) erlebt habe: jedes Härchen, jede Regung hast du offenen (und kontrollierenden) Auges wahrgenommen und gewußt, wohin, wie du steuern willst mit ihm.
Dass du dabei mit ihm abgehoben hast...ja, das passiert wohl nicht immer (ist aber himmlisch schön), aber wer würde das als Kontrollverlust bezeichnen, vor dem du dich jetzt fürchten müsstest.
Ich jedenfalls nicht. Es ist eher Symbiose, absolute Nähe, wenn die Zahnräder an gegenpoligem Begehren so nahtlos ineinandergreifen, als wäre man von ein und demselben Motor (an)getrieben beiderseits.

Heaven...not hell!

*g*

Sophia
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Merci für deinen Beitrag, liebe Sophia ;).

Aber damals war ich, obwohl ich die Domme war, doch in Begleitung eines Mannes, der genug Erfahrung hatte, um mich notfalls zu "retten". Das wusste ich, das gab mich Sicherheit - und obwohl mir dieses Gefühl trotz allem"Oh Gott, Scheiße, ich kann nicht mehr aufhören, oh Gott, was passiert mit mir?" sehr gefiel, machte mir der Gedanke doch große Angst, dass ich so etwas tatsächlich auch mal an einem unwilligen Opfer ausleben könnte.

Und seitdem hab ich halt manches Mal erlebt, wie meine Libido hochkam, aber es gerade nicht der richtige Zeitpunkt war - und da kam dann immer der Gedanke "Zwing ihn doch einfach, zur Hölle mit dem, was er will!"

Das ist das, was ich konkret mit "Kontrollverlust" meine. Wenn ich meine Selbstbeherrschung verlieren würde und wirklich, außerhalb der Session, ihn "zwinge, und zur Hölle mit dem, was er will"... Oder der allererste Gedanke, wenn er das Safeword sagt und an einer Stelle abbrechen will: "Mach keine Zicken, ich bestimm hier, wo es lang geht. Du willst nicht mehr? Umso besser, dann macht es mir mehr Spaß..."

Dass ich solche Gedanken habe, macht mir Angst vor mir selbst, und dann kann ich das alles auch im "sicheren" Rahmen nicht mehr wirklich ungetrübt ausleben, gemeinsam auf Höhenflüge gehen und darauf vertrauen, dass ich im Ernstfall ganz präsent und vertrauenswürdig bin...
Wann ist Session?
Das ist die Frage und wer...darf das bestimmen?
Ich persönlich bin ja eher so liebes-und lustgepolt, dass ich es eben liebe, wenn das Band dergestalt gestrickt und verkettet ist, dass 'es' immer passieren darf, also ohne Vorzeichen und Abmachung und ganz bestimmt außerhalb eines Rahmens, bei dem ich etwa gefragt werden würde, ob es mir nun gerade passt (ich: Sub).

Ist es nicht für Viele gerade der (dom) Kick, dass sie sich das nehmen, wann IHRE Libido danach ruft?

Nun, es kommt garantiert auf das jeweilige Verhältnis der Protagonisten an. Und deins ist ja eh eins (wenn ich das jetzt richtig rekapituliere), in dem die Rollen und das Oben und Unten tauschbar sind.

Ich meine zu lesen, zu fühlen, dass du dich selbst blockierst und dir im Weg stehst.

Du wirst nicht erfahren, ob du tatsächlich...Kontrolle verlieren würdest, wenn du dich nicht selbst mal in so eine Situation wieder hineinfallen, es drauf ankommen lässt.
Ich glaube einfach nicht, dass du die Gefahr wärest für dein Gegenüber, die dir im Kopf Angst macht, die Selbstkontroll-Zügel mal loszulassen und im vollen Gallop, im freien Ritt über die SM-Prärie dein Dom-sein auszukosten.

Ich erinnere mich gerade gut daran, dass mein damaliger Liebes-SM-Partner desöfteren mir zischend ins Ohr flüsterte: "mir doch egal, ob du gerade willst oder nicht. Ich nehm dich einfach, wann und wie ICH will"...Ich fand das herrlich...und grinse jetzt noch glücklich darüber beim Schreiben und Mich-Erinnern.
Genau die Sätze, die du da schreibst...sie hätten alle in unseren Szenarien Platz gehabt.
Und wir sind mehr als einmal...symbiotisch miteinander im extremen Oben und Unten...davongerauscht.

Du steckst gerade fest. Befrei dich von dieser Blockade.
Dein Freund scheint doch mehr als d'accord, dass du dich an ihm austobst...und auch in der Lage, im Fall der Fälle (den ich gar nicht sehe) eindeutiges Feedback zu geben.

Lass es doch mal laufen, wenn es in dir hochkommt, dieses Feeling. Du hast Angst vor einem Monster, einem Phantom in dir, das ich gar nicht sehen kann.
Sollte es sich zeigen und deinem Gegenpart wirklich Angst einflößen...ja, dann wißt ihr es endlich.
Vielleicht aber wirst du im Gegenteil höchste Wonnen dir und deinem Freund bereiten, eben weil du mal diese Selbstblockade aufhebst, dich treiben lässt.

Was sollte denn wirklich so schlimmes passieren? Ganz konkret?
Eben...nichts, was so schlimme Konsequenzen hätte.
Unterschätz nicht, dass du auch im 'Rausch' einen Kopf hast und einen wachen, gesunden Menschenverstand, der dir entsprechende Signale, Grenzen aufzeigt.
Kontrollverlust geht nicht
Ja, so wie es Sophie beschreibt, so halte ich es auch: Ich entscheide, wann es passiert. Sie ist immer, wirklich immer bereit, sie bekommt sehr schnell Lust, wenn mir danach ist. Der Kick ist der, niemals mehr fragen zu müssen, sondern sich einfach zu nehmen, was und wonach einem ist, naja und da sie angemessen immer im Rock und immer unten ohne auftritt, geht das mitunter auch blitzschnell.

Das mit der Selbstkontrolle, das ist eben der Pferdefuß des Ganzen. Selbstverständlich kann ich sie jederzeit benutzen, kann mit ihr machen, wann was auch immer ich es will. Nur, wie gehe ich damit um? Es ist ja eigentlich einer sehr große Macht, die ich da habe. Andererseits kann man so etwas ohne Verantwortung nicht halten.
Also, ich würde meine Macht nicht in Situationen nutzen, die in irgendeiner Weise problematisch sind, jedenfalls nicht, wenn ich es nicht wirklich wollen würde. Ich muß es vertreten. Das heißt, ich muß gleichsam die Verantwortung für sie mit übernehmen, muß an ihrer Stelle die Verantwortung für sei mit tragen, nur dann kann sie sich vorbehaltlos und jederzeit ausliefern, nur dann kann sie dauerhaft ausgeliefert bleiben.

Wie sollte sie sich auch vorbehaltlos jederzeit fallenlassen können, wenn sie Sorge hätte, daß ich die Situation womöglich gar nicht im Griff habe, aber genau das ist natürlich auch dieser Pferdefuß, ich muß die Kontrolle haben und auch halten. Anders läuft das nicht.
Wie einscheidend Kontrolle und Selbstkontrolle sind, wurde mir bewußt, als ich in einem dieser Foren ankreuzen sollte, immer jeweils mit der Differenzierung „an mir“, „am Partner“. Da war dann die Frage: „Sich fallen lassen“, da war auch die Frage, „Kontrolle aufgeben“, naja, für mich ist die Antwort klar: Am Partner, ja, unbedingt, - bei mir, nein, absolut nein.

Insofern sind natürlich alle Phantasien, die Sub mal richtig oder noch richtiger ranzunehmen gedeckelt, irgendwann ist es viel, dann ist es ein wenig zu viel und darauf dürfte es richtig problematisch werden. Ein Safewort haben wir nicht, ich weiß gar nicht, wofür man so etwas braucht, man merkt es schon früh genug, wann der andere an seine Grenzen kommt. Wichtig sind spezielle Zeichen aber dann, wenn beispielsweise der Mund verstopft ist, wenn sie Sub nicht regen kann, womöglich nicht demonstrieren kann, das da was zu eng wird. Ich habe mich dann regelmäßig erschrocken, wenn mir bewußt wurde, daß ich womöglich nicht mitbekommen hätte, wenn was gewesen wäre.

Ich bin ja nun Mann, meine Vision ist es, die Frau zu besitzen und zwar restlos mit Haut und Haaren, ich möchte, daß sie sich mir wirklich hingibt, daß sie sich auflöst, daß sie sich voll und ganz in meine Hände begibt. Meine Vision wäre die, daß sie der Körper ist, der für mich empfindet. Ich gebe ihr zu spüren, sie spürt es und gibt mir ihre Gefühle wieder. Dabei bin ich von extremen Anwendungen eher etwas entfernt. Blut, dauerhafte Spuren, das muß für mich nicht sein, ich hätte einfach keine Freude daran, weil ich dann Probleme mit meiner eigenen Sinnlichkeit bekäme. Ich switche nicht, es bereitet mir aber keine Probleme, mit vorzustellen, wie sich das jeweils anfühlt.

Ich habe den Eindruck, daß da bei Dir, Dark_Amber, noch ein anderes Problem mit von der Partie sein könnte, Du machst es ja als Frau. Die Frage wäre, was dann Deine Vision wäre, auch die totale Hingabe nunmehr des Mannes Dir gegenüber? Nun, das muß nicht das einzige Modell, das einzige Bezugssystem sein, es gibt gewiß noch andere.
Ich finde es jedenfalls toll, daß Du Deine Selbstwahrnehmung so offen schildern kannst.
******gor Mann
1.200 Beiträge
Dein Problem sehe ich in erster Linie als sehr Verantwortungsvoll gegenüber deinem sub an...
Wenn du dir selbst nicht so recht traust,dann gibt es für mich einige Möglichkeiten.
Du stellst dir eine Uhr oder Handy um durch den Weckton aus deinem eventuellem Rausch herausgeholt werden kannst.
Du könntest auf einer Party öffentlich spielen,da geht man meist nicht so tief in sich..
Fessele ihn nicht,oder so daß er immer die Möglichkeit eines Abbruchs durch Selbstbefreiung hat...
Mach ein Rollenspiel,z.B. Verhör,wo er auch abbrechen kann,wenn er das Preis gibt,was du hören willst,so bist du auch sicher ihn nicht zu überfordern...

Ich glaube,was du brauchst sind einige Session,die dir zeigen,daß es keinen Kontrollverlust gegeben hat um hieraus auch mehr "Selbstsicherheit"und innere Ruhe zu schöpfen,es besteht ja eine innere,wahrscheinlich unbegründete Angst in dir und die kann man somit wahrscheinlich überwinden,wenn es öfter postitiv gelaufen ist...
*******erli Paar
4.376 Beiträge
Kann mir irgendjemand da ein bisschen raushelfen?

Ich würde es gern, doch mir geht es genauso wie Dir *umpf*

viele Reize zusammen, dann kommt dieses gewisse Gefühl auf ....sozusagen das Tier, ob man nun gerne beissen, kneifen, zuhauen oder ähnliches tun würde.
Der Verstand sagt : Nein lass es.
Das Tier sagt : scheiss drauf .... Du hast jetzt Lust also mach

und es kann eben geschehen das die Gier überhand nimmt, der Verstand sich ausschaltet und sei es nur für Sekunden und man einfach zupackt und aggiert ohne sich zu beherrschen.

Da man sich der Sachlage bewusst ist, vermeidet man solche Situationen, doch es ändert nichts an der Tatsache das diese Lust / Sadismus existiert.

Mittlerweile denke ich Fluch und Segen zugleich .... komplett loslassen geht einfach nicht, da man die Verantwortung hat.

Hat man allerdings, so wie ich, einmal erlebt, wie es ohne dauernde Kontrolle der eigen Lust sein kann, wird die Sachlage noch schwieriger.

Mein Sexueller Alltag besteht auch daraus, mich immer selber zu kontrollieren und wenn ich dann mal die Gelegenheit hätte, verzichte ich lieber statt dieses Frustgefühl zu erleben.

Man verbietet sich selbst sozusagen jeglichen Höhenflug, weil man Angst hat zu hoch zu fliegen.

Ob das ein typisch weibliches Problem ist ... keine Ahnung.

Doch Männer erzählen sowas selten, ob sie nur schweigen oder es auch empfinden, weiß ich nicht.

Ich verstehe jedoch sehr genau was Du meinst Dark_Amber , habe jedoch noch keine befriedigende Lösung gefunden.


Das war zumindest eleganter als ein "Schatz, nicht immer drängeln!", oder?


Ja war elegant und trotzdem geil für beide *g*

Ich denke Du weißt es schon und handelst so, aber ein paar Tips die ich praktiziere.

1. Ich tu nur das, wozu ich mich in dem Moment in der Lage fühle die Kontrolle zu behalten.
Niemals lasse ich mich übereden , nach dem Motto : mach dies tu das, ich kann das ab.

2. Kennt man sich schon besser, versuche ich sozusagen kontrolliert die Kontrolle etwas los zulassen und schaue wie der dev. Partner darauf reagiert.

3. Ich steigere sozusagen Stück für Stück die Dosis und wenn man merkt Er / Sie empfindet das was man tut als angenehm oder geil, dann bekommt man mit der Zeit Sicherheit für die eigene Lust und die des Partners.

üben und immer wieder aufs neue sich auf diese Situation einlassen.
**********_Pain Mann
380 Beiträge
Mir fällt gerade noch eine nette 'Paarübung' ein, die Kontrolle und eine sehr weite Intensität zulässt; wir nutzen das gerne, um neue Schlagwerkzeuge kennen zu lernen und auch um uns nach Zeiten mit viel Arbeit und wenig Session neu aufeinander einzustellen:

s gibt nach dem ersten Schlag den Grad der Intensität an, wir haben eine 1-10 - Skala. Dann gehe ich runter bis eins. Nach jeden Schlag warte ich auf das Feedback, die Gradzahl. s gibt an, wann die Intensität erhöt wird. Dann gehst Du höher. Du bestimmst Tempo und Länge.

Es klingt nicht sehr spektakulär, ist jedoch ein sehr guter Weg, sich an Grenzen zu bewegen und trotz allem Kontrolle zu wahren.
****_sl Frau
2.510 Beiträge
Beim Lesen dachte ich erst - es ist schon recht ideal, mit jemand zu spielen, zu dem eine große emotionale Bindung besteht und somit ein großes Vertrauen.

Aber vielleicht hemmt dich ja genau das? Große Zuneigung zum Spielpartner scheint für einige ein Problem zu sein. Eine regelrechte Blockade.

Was kann man tun? Mit angezogener Handbremse spielen und den Partner genau im Blick haben, Reaktionen studieren, die eigenen Gegenreaktionen genau beobachten.

Vielleicht erwartest du auch zu viel von dir, zu schnell. Wie lange probiert ihr den Rollentausch denn schon?

Ich finde SM ist immer etwas was man sich mit jemand erarbeiten muss. Selbst Vanillasex braucht m.E. eine Anlaufzeit um wirklich gut zu werden. Für eine so explizite Angelegenheit wie das Spiel mit Macht und Ohnmacht und mit großen Reizen, braucht es noch mehr Anlaufzeit. Das mag ganz klar sein, wenn man neu mit jemand spielt, dann braucht es eben einige Zeit um sich aufeinander einzustellen - ganz egal übrigens ob es subjektiv gleich gut passt. Im Nachhinein stellt man doch immer fest, wie vorsichtig und krampfig man am Anfang war - und wie fließen sich Dinge mit ein bißchen Zeit und Ausdauer einwickeln können.

Warum sollte das in einer Beziehung nicht auch so sein? Einfach Ruhe und Zeit nehmen sich aufeinander einzuschwingen - ohne Leistungsdruck.
Druck
Ich bin auf dieser Seite eine Anfängerin. Jedoch habe ich auch einen Partner der sicherlich eine Menge wegstecken kann, doch um das wegstecken geht es nicht. Oft spiel meine Angst eine große Rolle, Angst ihn vielleicht Verletzen zu können, ihn Schaden zuzufügen den ich nicht will. ich geniese ihn durch aus, das Spiel mit der Macht und der Unterwerfung ist schon geil, doch die Verantwortung ist sehr groß. Auf der anderen Seite habe ich eine Menge Erfahrungen machen können, daher weiß ich auch wie wichtig es ist die Kontrolle zu behalten, doch stellt sich das als Anfänger manchmal gar nicht so leicht da wie es immer aussieht.

Lieben Gruß Golden
...
@**xy
Ich finde SM ist immer etwas was man sich mit jemand erarbeiten muss. Selbst Vanillasex braucht m.E. eine Anlaufzeit um wirklich gut zu werden

so seh ich das auch *zwinker* Wenn ich mich zudem so durchs Forum lese was du derzeit für andere Probleme am Hals hast...:-(

Die Schwiegereltern, das Mehrgenerationenhaus und das Geld

Ich würde mir erst mal andere Gedanken machen als das Problem mit dem Kontrollverlust! Du blockierst dich doch selber....step by step. Wenn du im reinen mit dir selbst bist spielt auch dein Kopf wieder mit.!
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Das Problem ist ja erst mal auch ein bisschen auf Eis gelegt... Auch wenn es im Hintergrund weiterbrodelt.

Ist im Leben halt nicht immer so, dass alles schön sauber sortiert und geordnet daherkommt, nicht wahr?
...
Ist im Leben halt nicht immer so, dass alles schön sauber sortiert und geordnet daherkommt, nicht wahr?

das mag schon so sein *ja*...aber oft meint man alles auf einmal regeln zu müssen und überfordert sich selbst bis plötzlich gar nichts mehr geht...
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Bei der Hausgeschichte habe ich jetzt ja erst mal eine "Lösung" gefunden, mit der es mir im Moment besser geht ;).

Und was BDSM betrifft - auch, wenn die Zukunft im Moment ziemlich ungewiss ist, möchte ich trotzdem noch ein gutes Sexualleben haben und mich mit meinem Freund amüsieren können. Das hat auch nichts mit "müssen" zu tun. Soll ich jetzt die ganzen kommenden Monate, während ich auf den Einstellungstermin 1.2. hinarbeite, immer nur traurig vor mich hinstarren, weil ich gerade nichts tun kann, um meinem Freund bei den andren Problemen zu helfen?

Lieber schau ich trotzdem nach Nebenjobs, schreibe an meinem Romanprojekt weiter - und nutze die Zeit frei von beruflichem Ärger und Druck, um dieses andere schon länger schlummernde "Problem" im BDSM endlich mal in Angriff zu nehmen, das ich seit meiner ersten Session im Grunde habe und mit dem ich mich wegen beruflichem Druck nie wirklich auseinandersetzen konnte, weil ich meist zu erschöpft war. Das Problem im BDSM habe ich ja nicht erst jetzt, sondern seit deutlich mehr als drei Jahren - seit ich damit angefangen habe. Und da die Beziehung auch schon zwei Jahre dauert und BDSM sowie Switchen vom ersten Tag an ein Teil davon waren, kann man auch sagen, dass es nicht mehr wirklich Startschwierigkeiten sind, sondern doch irgendwie etwas anderes sein muss.
*******ber Frau
1.279 Beiträge
Themenersteller 
Kleines Update - ich hab das Trauma nämlich möglicherweise überwunden *zwinker*

Vor kurzem habe ich in einem ganz anderen Zusammenhang tatsächlich mal die Kontrolle verloren und jemand anders völlig unkontrolliert angeschrien. Hatte überhaupt nichts mit BDSM zu tun - aber mit Kontrollverlust. Anschließend hatte ich zwei Tage lang Händezittern und schämte mich furchtbar, bis ich mir selbst verzeihen konnte. Auch, wenn es meiner Meinung nach gerechtfertigt war, war es trotzdem so was von abgrundtief falsch...

Wie dem auch sei - letztes WE hab ich gemerkt, dass der Knoten dadurch anscheinend durchgeschlagen war *freu*. Ich hatte irgendwo anders die Kontrolle verloren, mich entschuldigt, mir war verziehen worden und ich hatte es überlebt. Auf einmal funktionierte die Session ganz anders. Ich hatte keine Angst mehr vor dem "Undenkbaren", dem Kontrollverlust, bei dem ich eben einfach zuschlagen und sein Leid genießen würde, ohne Rücksicht auf seine realen Gefühle zu nehmen. Ich wusste jetzt, dass ich den Moment erkennen würde, nach dem ich die Kontrolle über meine Selbstbeherrschung verlieren würde. Daher würde ich in der Lage sein, in die Nähe, aber nicht darüber hinaus zu gelangen - und ab dem Moment könnte ich dann halt einfach zum Ende überleiten, fertig.

Irgendwann hatte ich in der Session dann tatsächlich das Gefühl, dass ich mich der Grenze des für mich sicheren Bereiches näherte, und da wollte ich zum Abschlussritual überleiten. Da sagte das dumme, devote, so furchtbar geliebte Stück doch tatsächlich, dass er noch viel mehr abkönne!

Dieses Mal fühlte ich mich überhaupt nicht unter Druck gesetzt. Ich grinste einfach nur. "Bist du dir sicher, dass du das willst?", fragte ich und freute mich. "Wenn ich jetzt weiter mache, garantiere ich nicht mehr für deine Sicherheit, sondern schlage einfach zu und kontrolliere mich nicht mehr. Dann geht es um meinen Spaß, nicht mehr um deinen, und dann gibts auch kein Safeword nach zwei Schlägen, wenn es doch zu heftig ist! Überleg dir gut, du kleiner Wichser, ob du das überhaupt abkannst. Noch kannst du zurück."

Kommunikation ist in einer Beziehung alles, oder? Ich habe ganz ehrlich gesagt, woran er ist - dass ich dabei böse gegrinst habe und er dieses Grinsen sexy findet, das ist doch nicht meine Schuld. Genausowenig, dass er es versäumt hat, rechtzeitig zu sagen, dass er doch nicht will, dass ich die Kontrolle über mich und meinen Sadismus ein Stück weit aufgebe.

Am Ende war ich glücklich, weil ich endlich mal als Sadistin geflogen bin, ohne ständig Angst zu haben. Und ihm - doch, ich glaube, ihm ging es auch ganz gut. Weinen, Schluchzen und "bitte nicht noch doller, nein, Hilfe" - das heißt doch, dass er mehr will, oder?

Kommunikation ist schließlich sehr wichtig in einer funktionierenden Beziehung.
*******erli Paar
4.376 Beiträge
na bitte, geht doch *bravo* *top2* und er lebt noch *gg*
******gor Mann
1.200 Beiträge
Freut mich für dich,weiter so...
*spitze*
****om Mann
729 Beiträge
Freut mich ebenfalls.
Auch die sichere Landung nach dem (Rück-)Flug ist geglückt.
*********_Law Mann
50 Beiträge
Humor und entspannt sein
Dann klappt es eigentlich immer.
Der von dir beschrieben Leistungsdruck ist tatsächlich tödlich. Du solltest dich davon frei machen Erwartungen erfüllen zu wollen, und dein Partner sollte am besten keine haben (und schon gar keine äußern)
Nach meiner Erfahrung funktioniert es am besten, wenn man in jeder(!) Situation immer noch miteinander lachen kann. Wenn du weißt, das Ein Lachkrampf das schlimmste ist was passieren kann, geht alles wie von selbst. Auch das Hauen *zwinker*
****ain Frau
246 Beiträge
Hallo,

eigentlich habe ich inhaltlich gar nichts wirklich hinzuzufügen. Aber ich freue mich irgendwie total, dass sich der Knoten bei dir gelöst hat und kann da nicht still bleiben. *g*

Ich kenn die Situation nur zu gut und auch das was in dir vorgeht bzw. -gegangen ist. Bin ja selbst auch auf beiden Seiten zu Hause... und das ist manchmal ohnehin nicht so ganz einfach, gerade bei Unsicherheiten und wenn es um den Lernprozess geht.

Jedenfalls wusste ich für meinen Teil lange nicht, an welcher Stelle ich nun wirklich stehe. Einerseits gibt es da die Tatsache, dass Einseitigkeit mich mich dauerhaft unzufrieden macht - und zwar egal ob ich nun Top oder Sub bin. Andererseits sind da gewisse Anlaufschwierigkeiten in der führenden Rolle, die schon mal die Frage aufwerfen können, ob man für diese vllt. doch nicht gemacht ist. Und dann immer mal wieder (schwarz-weiße) Stimmen, für die Switcher nicht nachvollziehbar sind und die darin entweder einen Pseudo-Dom sehen oder aber eine verkappte Renitenz-Sub. schmunzel

Darüber kann es schon leicht passieren, dass man sich selbst blockiert und emotional (vom Bauchgefühl her) nicht an den Punkt kommt, an dem die Ratio (also der Kopf) längst angekommen ist. Um so schöner, wenn das dann doch irgendwann gelingt. *g*


Aber: Ich denke ohnehin, es gibt für alle eine Zeit und solche Dinge lassen sich nicht erzwingen. Wenn man aber aufmerksam und bewusst ist, lösen sie sich von selbst auf oder aber man erkennt den Moment, in dem man endlich das Handwerkszeug in der Hand hat, das selbst zu tun.


In diesem Sinne,
alles Gute,

SH *g*
Ich habe
diesen Thread die ganze Zeit beobachtet und wusste nicht wirklich etwas dazu zu schreiben. Jetzt, wo ich das Ende gelesen habe, fiel mir eine Geschichte ein, die bei mirdiesen Knoten sehr früh hat platzen lassen.
Ich lebte meinen SM als Dom immer nur außerhalb der Ehe aus, immer nur mit reinen Spielgefährten, also ohne Liebe oder starke Gefühle. Ich konnte mich austoben, hatte damit auch überhaupt keine Probleme.
Dann kam Linuks in mein Leben. Ich liebte ihn wie ich noch nie einen anderen Mann geliebt habe. Wir mochten beide SM, das war klar und somit kam es natürlich auch beim Sex zu SM-Anteilen. Er merkte sehr schnell, dass ich innerlich verkrampfte, innehielt und nicht mehr ich selber war, sondern in eine Rolle schlüpfte. Ich hatte auch immer den Gedanken, dass ich ihn doch jetzt nicht quälen könne, ich liebe ihn doch. Dass er genau das lieben würde, war mir nicht wirklich klar. Meine Unbeschwertheit aus den anderen Beziehungen war hier auf jeden Fall weg.
Nunja, es kam zu einem Treffen, von dem auch andere Bekannte wussten. Ein Bekannter meinte vorher zu meinem Mann, dass er auf ein Safeword bestehen solle. Ich hielt mich aus dieser Diskussion zurück, weil ich von Safeword nicht viel halte und mein jetziger Mann zog das ganze auch eher ins Lächerliche, so dass die beiden Männer sich dann auf "Nicht so fest, du blöde Kuh" als Safeword einigten *mrgreen*
Als wir also so mittendrin waren und Linuks spürte, dass ich verkrampfte und eigentlich gar nicht mehr meine eigene Lust rauslasse, sondern versuchte ihm alles recht zu machen, schaute er mich plötzlich mit großen Augen an und sagte: "Nicht so fest, du blöde Kuh"
Wir mussten beide tierisch lachen, das Eis war gebrochen und mit diesem lacher war ich wieder ich. *haumichwech*
Nachtrag
Aber SM ist natürlich eine todernste Sache *aetsch*
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