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Eigenharnbehandlung
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Die Eigenharnbehandlung (synonym für Eigenurintherapie) bezeichnet die Anwendung des eigenen (Morgen-) Urins zu paramedizinischen Zwecken. Sie wird von ihren Anhängern zur Naturheilkunde gerechnet und soll als eine Reizkörper- und Regulations-Therapie die körpereigenen Abwehrkräfte anregen (unspezifische Immuntherapie). Des Weiteren befänden sich im Urin Mineralien und körpereigene keimtötende Substanzen, weshalb er – nach Meinung der Anwender mit therapeutischem Effekt – auch auf Wunden geträufelt werden könne. Positive Effekte sind jedoch nicht nachgewiesen.
Urin ist, wenn er den Körper verlässt, eine nahezu sterile Flüssigkeit. Erst nach Verlassen des Körpers beginnen Bakterien mit dem Zersetzungsprozess und vermehren sich in ihm rasant.
Inhaltsverzeichnis [Anzeigen]
1 Geschichte
2 Anwendung
3 Kontraindikation
4 Kosten
5 Quellen
6 Literatur
7 Weblinks
Geschichte [Bearbeiten]
Schon bei den Naturvölkern war die Eigenharnbehandlung anzutreffen und ist somit weit mehr als 2500 Jahre alt. Ebenfalls jahrtausendealte Sanskritschriften aus Indien wie der Shivambu Kalpa Vidhi (ein Teil des Damar Tantra) beschreiben ebenfalls Anwendungen und Wirkungen der Eigenharntherapie. Hippokrates von Kós (460 v. Chr.–375 v. Chr.) empfahl in seinen Schriften Urin zur Diagnostik und als Therapeutikum. Die Einnahme von Mittelstrahl-Eigenurin wurde auch im Yoga empfohlen und mit Prinzipien des Ayurveda begründet. In Deutschland fand diese Behandlung Anfangs des 18. Jahrhunderts eine umfassende Betrachtung in der „Hylsamen Drecksapotheke“ (um 1714).
Im der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erforschte im Westen der Engländer John Armstrong in seinen Pionierarbeiten der 20er, 30er und 40er Jahre die Möglichkeiten der Eigenharntherapie. Armstrong hatte sich seinen eigenen Angaben zufolge durch ein 45-tägiges Fasten, während dessen er ausschließlich Wasser und seinen eigenen Urin zu sich nahm, von einer als „unheilbar“ diagnostizierten Tuberkulose kuriert. Auslöser für seinen erfolgreichen Eigentherapieversuch war eine Bibelstelle des alten Testaments: In den Sprüchen Salomons („SPRICHWÖRTER“) heißt es in Kapitel 5, Vers 15: „Trinke Wasser aus deiner Zisterne und was quillt aus deinem Brunnen“ [1]. In den folgenden Jahrzehnten nahm Armstrong die Supervision von mehreren tausend Fällen von Urin-Fastenkuren vor. Seine Beobachtungen veröffentlichte er in dem 1944 erschienenen Buch „The Water of Life“. Armstrong schrieb, und andere Urintherapeuten stimmen ihm hierbei zu, dass die Diagnose bei der Eigenurintherapie so gut wie keine Rolle spiele, da nahezu alle Krankheiten angeblich auf diese spezielle Therapie ansprechen würden. [2].
Anwendung [Bearbeiten]
Obwohl es keinen Nachweis eines positiven Effektes gibt, wird die Eigenharntherapie bei folgenden Krankheiten angewendet:
Eigenharn-Injektionen
Hierbei wird der Harn vor der Injektion untersucht, keimfrei gemacht und dann subkutan injiziert. Es gibt auch Methoden, bei denen nur die (nach Meinung der Vertreter dieser Therapieform) wirksamen Bestandteile extrahiert und dann ähnlich der Homöopathie aufbereitet werden.
Infektionskrankheiten (Katarrhe, Angina, Mumps, Masern)
infektiöse Gelbsucht
Hautkrankheiten
Asthma
Heuschnupfen
Allergien
Trinken
Vorbeugetrinken: (meist Trinken von „Mittelstrahl“-Morgenurin)
Trinkkuren
Harnfasten
äußerliche Anwendung: Einreibungen, Wickel, Packungen, Fußbäder, Gurgeln
Hautkrankheiten: Akne, Neurodermitis, Schuppenflechte
akute und chronische Krankheiten
Hautpflege: straffere, geschmeidigere Haut und Elastizität
Zellulitis
Wundheilung
Warzen
Sonnenbrand
Kontraindikation [Bearbeiten]
Nach Meinung der Experten sind die Risiken und Nebenwirkungen gering. Gefährlich wird es bei:
dekompensierten Herzkreislauf-, Leber-, Nierenerkrankungen
Diabetes
Bluthochdruck
konsumierenden Erkrankungen wie Tuberkulose
fortgeschrittener Krebserkrankung
Schilddrüsenüberfunktion
akuten Erkrankungen mit hohem Fieber