Zum Eingangsbeitrag
Als ich noch so um die 20 Jahre war, sagte mir damals ein 50-jähriger verheirateter Mann:
"Weisst du, das Spiel der Liebe hört nie auf! Es wird immer und überall gespielt." Und damit meinte er auch in seinem Alter, und das wo er auch noch gebunden war.
Ich war damals leicht schockiert, aber nach einigem Überlegen, konnte ich Ihm folgen. Es ist doch logisch: warum sollte es jemals aufhören? Nur aufgrund der Tatsache, dass man/frau liiert ist und älter geworden ist? Sicher gibt es Ethos und Moral die sagen, jetzt ist es vorbei, bzw. deine ganze emotionale Aufmerksamkeit darf sich ab nun nur noch auf eine Person projizieren. Mag ja sein, dass es vielen gelingt, den Verstand über Emotionen und Erlebnisse ausserhalb der trauten Zweisamkeit eine klare Richtlinie des Verhaltens zu verpassen. Doch nicht umsonst wurde einmal der Spruch ins Leben gerufen:
"und ewig lockt das Weib!"
Das Eine hat ja auch mit dem Anderen nicht ursächlich etwas zu tun. Wir können ja moralisch sein. Wir können uns korrekt verhalten. Und dennoch ist die Verlockung wie eine innere Stimme da. Mal lauter mal fast unhörbar. Und ob wir darauf reagieren und wie ... das ist wieder eine ganz andere Frage.
Aus diesem Grund wird eine Frau nicht nur auf diejenigen Ihre unbewussten Liebessignale aussenden die sie als "in Frage kommend" erachtet, sondern die Anfrage erreicht alle Männchen die sie wahrgenommen haben. Deshalb würde ich mir da erst einmal nicht zu viel dabei denken.
Und das ist der Punkt: die Signale die frau aussendet. Da, nun die Frau die "Lockende" ist, sollte sie immer sehr genau darauf achten wie sie sich diesbezüglich gibt. Männer suchen bei einer Frau die sie attraktiv finden immer nach Anhaltspunkten, die Ihm das Gefühl vermitteln können er sei "eingeladen". Genau diese Wirkung ist oft von Frauen schwer abschätzbar. Und zwar weil sie selber in Ihrer emotionalen Situation stecken, wo sie jemand abwehren, locken wollen oder noch nicht wissen was sie wollen, was sehr oft der Fall ist.
In der Situation lotet sie auch mal emotionale Tiefen aus, zu denen ein Gegenüber fähig ist. Das kann auch sein, dass sie das unbewusst tut. Und da kommt gerade die Kleinigkeit ins Spiel, dass du dich Ihm anvertraut hast und von deinen "Geschichten" erzählt hast. Tut eine Frau das mit einem Mann, will sie entweder eine Freundschaft mit Ihm, oder sie will eine Beziehung mit Ihm. Männer hoffen immer auf das Zweite und nehmen Ersteres nur zähneknirschend als Übergangslösung in Kauf.
Das ist der Punkt wo er sich dann wohl in dich verliebt hat!
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Ich weiss nicht wie alt du bist, aber ist es nicht so, dass die Singles ab 25-30 Jahre doch statistisch weniger und die Gebundenen mehr werden? Da könnte ja auch bloße Statistik eine Antwort sein.
Wenn ich jetzt bei mir schauen würde, wäre es ja noch viel wilder: zuerst fanden mich wohl einige homosexuelle Männer gut, währenddem das jetzt auf Pärchen umzuschwenken scheint. Und obwohl ich durch und durch heterosexuell bin, mache ich mir darüber nicht die geringsten Gedanken. Warum auch? Ich schmunzle bloß etwas. So bunt ist halt die Welt.
Auch sollte man/frau sich nicht zu viel Gedanken über jede Art von Feedback machen, dass sie vom Gegenüber gerade bekommt. Denn wir jeden Kommentar Ernst nehmen würden, der vom Gegenüber kommt, müssten wir ja in der Annahme von 2 Voraussetzungen ausgehen:
1. Der/die Gegenüber ist voll auf mich konzentriert und redet nicht von sich selbst. Sie zieht nur Dich und dein Gesagtes in Betracht. Da viele Menschen schon gar nicht gut zuhören können, sind erhebliche Zweifel schon an diesem Punkt angebracht.
2. Dein Gegenüber muss psychisch gesund, ohne emotionale Probleme sein. Weiter muss er/sie darüber hinaus therapeuthische Fähigkeiten besitzen. Sicher mag es Naturtalente diesbezüglich geben und genauso schlechte Psychologen, die in Ihrer eigenen seelischen Problematik befangen sind.
Erfüllt nun jemand diese beiden Bedingungen, könnte er Dir ev. wertneutral helfen mehr emotionale Erkenntnis zu erlangen.
Dazu eine kurze Anekdote:
Eine junge Frau in der Fahrschule ist äusserst geplagt von einem despotischen Fahrlehrer, der sie bei jeder kleinsten Gelegenheit niedermacht. Sie kommt sich in Ihrer Persönlichkeit wie eine Versagerin vor und schlägt auch mal verbal zurück, was bei der psychischen Disposition des Fahrlehrers wenig bringt.
Ich sage Ihr dazu: "du gehst fälschlicherweise davon automatisch aus, das dein Gegenüber, auch wenn durch Wissen mit Autorität durch mehr Wissen ausgestattet, psychisch gesund ist". Das ist eine vollkommen irrige Annahme. Erstens war sein Verhalten eine didaktische Katastrophe und zweitens deutet sein Verhalten sehr stark daraufhin, dass es bei Ihm in seinem Leben erhebliche emotionale Probleme gibt.
Ergo: du musst auf das Urteil eines solchen Menschen nicht viel geben. Kannst du Ihm nicht ausweichen, so musst du einfach einen Weg finden mit Ihm umzugehen. Mehr nicht.
Für dich im Umgang mit Männern bezogen: mache dir nicht zu viel Gedanken um jedes Feedback eines jeden beliebigen Menschen. Daraus muss man nicht unbedingt etwas schliessen. Im Umgang mit Menschen die Dir wichtiger sind, könnte es dir vielleicht auch helfen dich selber zu beobachten wie du mit Ihm umgegangen bist. Das erklärt dann vielleicht einiges.
So mache ich es auch und lerne jeden Tag etwas dazu.