Hallo Scalawag,
ich hoffe zwei Pedanten in einem Forum geht in Ordnung.
Also zu der Band.
All for the show.
Ich war 6 Jahre mit einer irischen Band auf Tour.
Habe gelebt wie ein Mönch.
Licht aus um 2, Licht an 9.
Matinee um 11, Konzert um 22.
Nur labora, gar kein ora.
Kein Whiskey, statt dessen Apfelsaft im Tumbler.
Keine Orgien, statt dessen ein ONS.
Wenn es die Zeit erlaubt hat.
Was sie fast nie erlaubt hat.
Und Drogen? Vergiss es.
Warum? Du musst immer funktionieren. Das Publikum und so, naja..
Trotzdem erwartet das Publikum, das Du der Vorstellung die es von Dir hat entsprichst. Das Bier von Kall Dall ist alkoholfrei und Nina Hagen ist völlig "normal" wenn Kamera und Mikrophon ausgeschaltet sind. Der Schein kann trügen, die Medien lügen.
Es gibt da etwas das Corporite Identity heißt und sehr genau definiert was und wie man in der Öffentlichkeit zu sein hat.
Nun zum eigentlichen Thema.
Ob etwas gesellschaftsfähig ist oder nicht, hängt von der Gesellschaft ab, in der man sich bewegt.
Was wiederum die Frage aufwirft in welcher und wessen Gesellschaft man sich bewegt und ob die Gesellschaft mit der und in der man sich bewegt und/oder befindet gesellschaftsfähig ist.
Wie spannend ist eine tabulose Gesellschaft? Möchtet ihr in einer Gesellschaft leben in der das öffentliche urinieren immer und überall normal ist und man seinen "Kaviar" im Restaurant frisch zubereitet serviert bekommt?
Wer von euch möchte so leben?
Wo bleibt da der Reiz des verbotenen?
Hätte ich fast vergessen Scalawang, ist schwul zu sein wirklich gesellschaftsfähig und wenn ja, wo? Ok hier in Berlin fast überall, solange man nicht damit konfrontiert wird (es sei denn es ist Christopher Street Day).