Also um das, was ich zu der Geschichte als "Lebenserfahrung" meine, habe ich ja schon geposted. Wenn es darum geht, was ich einer Frau sagen würde, die mir diese Erfahrung erzählt.
Das erste, was mir durch den Sinn ging:"Na ja, sie hat IHR Ding durchgezogen!"
Und ich hielt mich selber immer für unkonventionell.
Als Mensch im Allgemeinen würde ich sie fragen, ob sie es bedauert, es getan zu haben. Ob sie es heute - zwischen der geilen Erfahrung und der bitteren Konsequenz der Kündigung abwägend - wieder tun würde. Und ich würde ihr empfehlen, sich vom Arzt auf Infektionskrankheiten checken zu lassen.
Als Kritikerin würde ich sagen: "Dummchen - Du hättest länger etwas davon gehabt, wenn Du sie den ganzen Bürotag lang hingehalten hättest - was für ein Kopfkino hast Du Dir entgehen lassen!"
Ich hatte nicht verstanden, dass meine Meinung als Literaturkritikerin gefragt ist.
Nun, das Thema ist in Prosa reinsten Wassers verpackt. Die Geschichte hat so gut wie keinen Spannungsaufbau noch Spannungsbögen und viel zu viele Brüche.
Im Grunde genommen:
Einführung und Erläuterung. Szene im Aufzug - kein Bezug, keine Auflösung der sexuellen Spannung - ein Eimer kaltes Wasser hätte eine ähnliche Wirkung auf mich.
Die Szene im Büro - auch hier: kein Spannungsaufbau - sie kommt rein, die Männer ziehen die Schwänze raus, MMMF, Explosion, Kündigung.
Die Story ist derart reduziert, dass es schon fast wieder wie ein Kunstgriff anmutet
Na und dann wird der Kreis nicht wirklich geschlossen. Der Chef wird zum Schluss noch einmal (ach ja - den muss ich ja noch einmal erwähnen, weil ich damit angefangen habe) an den Haaren herbeigererrt mit einer fadenscheinigen Projektion.
So long
Angelika