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Beziehungsfragen in Internetforen

*********marrn Mann
1.394 Beiträge
Themenersteller 
Beziehungsfragen in Internetforen
Ich würde gerne mal die Frage in den virtuellen Raum stellen, was ihr generell von der Aufarbeitung von Beziehungsproblemen in Internetforen haltet. Ich muss etwas ausholen und deshalb wird der Text sicher länger, bitte um Nachsicht. Ich las kürzlich die Meinung einer Userin hier, die mein persönliches Fazit recht gut getroffen hat, aber mit einer abweichenden Begründung. Sie schrieb sinngemäß, sie würde niemals derart intime Fragen in einem Internetforum stellen, hauptsächlich weil man förmlich in der Luft zerrissen und ohne Hintergrundwissen abgeurteilt und beleidigt wird.

Ich persönlich halte es, wenn ich so lese, für eine Art „Ersatzgespräch“, schlicht und einfach aus dem Grund, das möglicherweise schmerzhafte und unangenehme Gespräch mit dem Partner gar nicht führen zu müssen. Manchmal liest man hier als Fazit der TE: „Ihr habt ja Recht, eine Trennung wird wohl das Beste sein.“ Ich stelle mir aus persönlicher leidvoller Erfahrung vor, wie es demjenigen geht, der durch einen Tip oder durch googeln oder was auch immer dann nachlesen kann, was sein Partner so über ihn und die Beziehung im doch öffentlichen und auf ewig nachlesbaren Raum schreibt.

Meine Geschichte dazu: In einer sehr schwierigen Beziehung vor Jahren suchte meine Partnerin Rat im Beziehungsforum einer Zeitschrift. Nach Monaten erzählte sie mir davon und ich hab den Fehler gemacht, das nachzulesen. Da gab es die selbsternannten Beziehungsexperten, die zu jedem Problem eine fertige Analyse der Persönlichkeit des Dritten haben, das kann man überall gut nachverfolgen, auch hier. Da werden Mutmaßungen als Faktum hingestellt und alles wird perfekt hingebogen, bis es zu der eigenen vorgefassten Meinung passt. In diesem Thread damals wurden eindeutig (nicht nur subjektiv) falsche Schlüsse gezogen, ich blieb als das verhackstückte Charakterschwein zurück, aber offen gestanden, das hat mich alles nicht getroffen. Was mich wirklich verletzt hat war einerseits, das sie als TE dem nicht entgegengetreten ist, richtiggestellt hat etc. und andererseits, das sie bestimmte Fragen vorher ! noch nie mit mir besprochen hatte. Sie stimmte mir später zu, sagte aber, sie hätte den ganzen Tag da rumschreiben müssen, um dem Gefasel Herr zu werden, solch eine Dynamik habe das angenommen.

Deshalb: Gibt es wirklich keinen anderen Weg als das Internetforum? Wieso wird nicht mal ein guter Freund/ eine Freundin zur Seite genommen? Schämen wir uns im direkten Kontakt mit uns gut bekannten Menschen zuzugeben, das wir nicht perfekt sind und Probleme haben?

Also dann, lasst mal hören / lesen.
********eams Frau
2.872 Beiträge
Ich persönlich sehe eine solche Anfrage in einem Internetforum eher als Ergänzung zu persönlichen Gesprächen im Freundeskreis. Da diese ja meist die Beteiligten kennen, ist es dort manchmal schwer "neutrale" Meinungen zu bekommen.

Das heißt aber auch nicht, dass ich jedes Statement, das ich über ein Internetforum bekomme, ungefiltert übernehme. Ich finde es gut, dort manchmal einen Aspekt aufgezeigt zu bekommen, der mir vorher nicht aufgefallen ist. Allerdings versuche ich mich dort nicht auf Diskussionen einzulassen, sondern nur Meinugen abzufragen, um dann das für mich interessante herauszupicken.
********nner Mann
4.901 Beiträge
In einem Forum
ist einem letzlich niemand verpflichtet und dem Partner ebenso wenig. Insofern besteht schon eine gewisse Chance auf objektive Meinungen (vorausgesetzt, es gelingt einem, eine möglichst ehrliche und realitätsnahe Anfrage einzustellen).
Klar kommt auch viel Zeugs, was nicht zielführend ist. Aber es reichen bisweilen zwei drei Anregungen, um mal den eigenen Standpunkt zu überprüfen.
Freunde waschen einem nur selten so den Kopf... und mit dem Partner redet man ja oft erst dann, wenn man sich selber über seine Haltung Gedanken gemacht hat.

Im Falle des Themengebers war es vielleicht auch ganz gut, sonstwo Dampf abzulassen, als gleich auf Konfrontationskurs zu gehen und die Beziehung kaputt zu streiten...
Keine Lösung
Sicher sitzt man mal zu Hause, mit einem Problem und hat für den Moment keinen zur Seite. Dann lässt man mal den Frust oder die Angst um die Beziehung aus. Und wenn niemand zur Stelle ist, warum nicht in einem Forum.

Aber es bringt sicher nicht die Lösung des jeweiligen Problems. Dafür braucht es den Partner, um mit ihm offen zu reden. Aber es gibt viele die sich nicht mal das trauen. Warum nicht?? Das würde mich auch mal interessieren. Aber das ist wieder was anderes......

Hier in den Foren will man Unterstützung für sein Problem. Die man aber selten so bekommt, dass es hilfreich ist. Es gibt manchmal gute Aspekte und Impulse, über die man dann nachdenken kann. Um dann vielleicht anders auf den Partner zuzugehen.

Man lässt sich vielleicht auch zu viel auf die Antworten und Diskusionen ein, um dann gar nicht mehr zu wissen, worum es eigentlich ging. Und dann werden die Probleme auch mal grösser als es eigentlich wären.

Mit dem Partner, Auge in Auge, über Probleme zu reden ist, wie gesagt, nicht für alle einfach. Und anonym sich äussern ist doch soooo einfach. Aber trotzdem bleibt etwas hängen, dass sich auch negativ auswirkren kann auf ein gutes Gespräch mir dem Partner.......

Lg
********ther Mann
1.600 Beiträge
@ Kaiserschmarrn
was ist denn die moral von deiner geschichte ??
hat deine damalige denn nun nach diesen ratschlägen gehandelt, oder nicht !?
*********marrn Mann
1.394 Beiträge
Themenersteller 
@blackleather
zur Moral gehts doch hier lang: moral in der gesellschaft, moralisierer im forum *g*

Nein, sie ist den Rat_Schlägen seinerzeit nicht gefolgt, sondern ihrem eigenen Kopf.
...
Deshalb: Gibt es wirklich keinen anderen Weg als das Internetforum? Wieso wird nicht mal ein guter Freund/ eine Freundin zur Seite genommen

Doch gibt es.
Ich hatte gestern abend dazu ein sehr langes und sehr anregungsreichen Dialog.

Ich werfe jetzt erst einmal nur Worte und Wortgruppen in den Raum, die gestern im Dialog aufgetreten sind.

die Großfamilie, so wie es sie mal gab, fehlt heute
die uralten Dorfgemeinschaften gibt es nicht mehr

die Suche nach Gemeinschaften nimmt wieder zu

heute wird nach dem "inneren ich" und nicht nach dem "gemeinsamen wir" gesucht

Worte wie Solidarität findet man nur noch auf der Gehaltsabrechnung, als "Abschlag"

Contra jedoch ist "Individualität" und "individuell" wird hoch bewertet und vermarktet

Versuche "geh doch in Chor" , mach Squaredance, geh noch mal zur Uni ...schlagen irgendwie dennoch fehlt, weil eine aktive Kommunikation davor und danach findet über den Weg der Balanglosigkeiten statt

Vorwürfe werden als Defizite aufgefasst

der Rat: mach ne Therapie, da werden SIE geholfen steht contra "ich höre dir gerne zu

Schwächen öffentlich zeigen...*nixweiss* Stärke profilieren das Ideal zur "Anpassungsfähigkeit an die Gesellschaft...

"wie du bist anders, bist du krank...*haumichwech*

GROßE FRAGE. wer sieht heute noch Schwächen als große Stärke an?
Wer gibt offen zu, gerne auch einmal schwach sein zu wollen...

Und dann werden Worte wie "Community" "Zugehörigkeit" "public Viewing" zum Zauber der gemeinschaftlichen Nähe
und plötzlich spielt es keine Rolle mehr wenn jmd. sagt: Zeig dich schwach, wir helfen dir....Plötzlich entsteht ein Miteinander... Es ist scheißegal ob man dann die Box Taschentücher allein leert oder am liebsten die Fäuste zur Rechtfertigung erheben möchte...

Du bist mitten drin im Leben.... die virtuelle Welt wird zu Gemeinschaft
ein globaler "Lindenbaum" für Trost, Kummer, Sorgen, Ängste, angestaute Aggressionen und co....
eine illusionierte Welt voller Gefühle der ganz unterschiedlichen Art
...
Achso
die Alternative

Hier auch erst einmal nur Wortgruppen

Sich selbst erst einmal nicht mehr so wichtig zu nehmen und das "wir" bewusst suchen

bewusst Räume für ein "wir" schaffen, in der quasi nichts anders wie eine Kommunikation stattfinden kann

den Mut aufbringen und sagen "Jungs, Mädels habt ihr mal ne halbe Stunde Zeit für mich, ich stecke im Dilemma und will einfach nur mal eure Meinungen hören und ich möchte, dass es erst einmal unter uns bleibt, bis ich mir meiner eigenen Sache wieder sicher bin

Wozu sind Freunde, Spielpartner, Wegbereiter...Wegbegleiter denn da... Um sich gegenseitig nur die Bälle zuzuwerfen oder auch mal den Ball flach zuhalten.? Warum haben wir diese Personen "auserwählt?", weil ich glaubten, ihnen vertrauen zu können, mit ihm/ihr alles auf dieser Welt bereden zu können und warum tun wir es dann nicht? Warum suchen wir uns Fremde?

Wenn dann immer noch nicht das passende dabei war, selbst Ideen entwickeln, gemeinsame Ziele, Anregungen aufbauen, mal Dinge tun, die uns auch von einer ganz anderen Seite präsentieren können.

Doch das allerwichtigste: Dazu stehen, dass man an dieser Stelle des Lebens mal schlicht und ergreifend, allein keine Lösung mehr sieht, nach Hilfen suchen und annehmen können.

Das was virtuell funktioniert, funktioniert auch im real life... man muss es nur wollen und sich offenen Konfrontationen stellen

Ich weiß, alles leichter gesagt, wie getan....*floet*
Aber zu jedem Ziel gehört der erste Schritt auch wenn er noch so schwer und aussichtslos erscheint.
******i63 Frau
10.004 Beiträge
Manchmal ist es gar nicht so schlecht die Meinung von fremden Leuten zu hören. Und es ist auch oft leichter zu schreiben, als mit jemanden zu reden.
Als ich mich am Anfang hier angemeldet habe, hatte ich auch mal Thread eröffnet und um Rat gefragt. Ja, den bekam ich dann....nicht immer das was ich gerne gehört hätte.
Aber es regt zum nachdenken an und manchmal ist es gar nicht verkehrt was man so gesagt bekommt.
Es hätte mir nicht geholfen, wenn jeder der gleiche Meinung gewesen wäre wie ich.
Gibt es wirklich keinen anderen Weg als das Internetforum
natürlich gibt es den, schließlich führen auch viele wege nach rom.

Wieso wird nicht mal ein guter Freund/ eine Freundin zur Seite genommen?
ich hatte hier letztes jahr einen thread eröffnet, weil ich ...
• mir das ganze fix von der seele reden wollte
• ganz verpeilt und überfordert war
• keine lust hatte, darüber mit meinen freunden zu reden und alles wieder aufzuwälzen
• einfach die meinung komplett außenstehender hören wollte

der wichtige punkt dabei: man muss als te wissen, dass diese fremden leute eine sicht auf etwas haben, das sie gar nicht genau kennen. man darf das geschriebene nicht überbewerten und als ultimativen maßstab nehmen. am ende sagt man: "danke für die geistigen anregungen und neuen sichtweisen. mal sehen, was ich daraus mache."

Schämen wir uns im direkten Kontakt mit uns gut bekannten Menschen zuzugeben, das wir nicht perfekt sind und Probleme haben?
ich habe dieses problem nicht. ich bin nicht perfekt, keiner ist das. ich bin aber jemand, der seine probleme mit sich allein ausmacht, und nur wenn gar nichts mehr geht, den rat anderer einholt (das sind dann 2-3 vertraute).

mein ex-freund konnte meinen thread nicht "ergoogeln", da er nicht einmal deutsch spricht.
jetzt habe ich einen freund, der ebenfalls mitglied im jc ist, und mit dem ich eh über alles reden kann. es gibt keinen grund für mich, im www einen beziehungsproblemthread zu eröffnen.
*********chen Paar
6.332 Beiträge
es ist und bleibt halt einfacher, probleme vor leuten offen zu legen die man nicht sieht nicht hört geschweige denn kennt.
kurz gesagt: alles ist annonym.
und es gibt viele leute die sich einfach niemandem den sie persönlich kennen anvertrauen wollen.
sei es aus scham (sowas passiert mir doch nicht)
sei es aus angst (der/die kennt/kennen doch meinem partner und erzählen ihm brühwarm alles)
und dann kommt noch dazu, freunde muss man erst mal haben, bzw sie müssen da sein.
die gibts aber entweder nicht, oder sie wohnen weit weg und telefonieren geht auch nicht immer.
ob sich hilfe aus den foren heraus ergibt......? möglicherweise tips und ratschläge, oftmals sehen aussenstehende ja doch mehr.
man sollte sich nur nicht JEDES posting zu gemüte führen, sprich genau herrauslesen was kann ich bei meinem problem gebrauchen was nicht. allerdings auch mal konstruktive kritik annnehmen können,
dann denke ich kann es schon etwas weiterhelfen.
und wenn es nur insofern weiterführt dass man etwas klarer sieht.
lg jagstpaerchen (w)
volatilevolatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Es ist sicher ein zweischneidiges Schwert.

Vor allem, und das ist mir durch die Bank weg aufgefallen, kommt es auch immer sehr darauf an, wie man als Threadersteller sein Anliegen oder sein Problem schildert.

Wenn sich natürlich eine erboste und enttäuschte Frau an ein Forum wendet und sinngemäß formuliert "Das Schwein hat mich betrogen und ich hab nichts geahnt. Dabei liebe ich ihn doch so..."

dann wird sie sicher auch gehäuft Antworten bekommen, die in die gleiche Kerbe hauen.

Sprich: wer schon im Eingangsposting Meinung macht, der muss sich dann nicht wundern, wenn er keine neutral gefassten Antworten bekommt.

Dann ist es eben die Frage, was man von einem Forum hören möchte. Ob man sich einfach mal auskotzen möchte und ein paar Leute sucht, die ins gleiche Horn tuten oder ob man wirklich objektive Meinungen hören möchte.

Dann sollte man sein Eingangsposting aber auch entsprechend verfassen und sich beim Schreiben und Schildern auch ein paar Gedanken dazu machen, wie die Position des Partners dazu wirklich ist.

Pauschale Männer- oder Frauenhetze erreicht man in einem Forum immer schnell, aber hat die auch Aussagekraft für einen selbst? Wohl eher nicht.
*****y_I Frau
7.681 Beiträge
Viele sind nicht in der Lage ihre Konflikte im persönlichen Erst-Gespräch mit dem Partner zu beheben.Es wird immer wieder auf die lange Bank geschoben bis es so sehr unter den Nägeln brennt, das man hilfesuchend durch die Gegend rennt.Also ab ins Netz, es wird nach Verbündeten und Gleichgesinnten gesucht.Hierbei sind jedoch die Sichtweisen zu verschiedenartig, sodass man sich nur teilweise etwas herauspicken kann.
Stünde man vorm Partner entsteht Druck und Versagungsangst. Hier sieht man es gelassenda es anonym ist.
Wer ist wirklich immer so ehrlich und erzählt bis ins kleinste, was ihn und warum bedrückt?Wir lesen zwar "das"Problem desjenigen, wissen aber noch lange nicht ob es da (noch) andere Ursachen gibt. Denn man kennt nur eine Seite. Folglich ist es oft ratsam Zurückhaltung zu üben und ihn nicht noch in seiner momentan Verzweiflung zu Dingen überreden zu wollen, die kräftig in die Hose gehen können.
Im realen Gespräch würde sich wahrscheinlich oft vieles ganz anders "anhören"

unsere Schwäche ist und bleibt die richtige Kommunikation....
china_4_allchina_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
kurz und knapp...
Ich würde gerne mal die Frage in den virtuellen Raum stellen, was ihr generell von der Aufarbeitung von Beziehungsproblemen in Internetforen haltet.

NIX !

sobald es irgendwie um die abwesende dritte Person geht und nicht um den TE selbst.

Die "Meinungsmache" des TE braucht bei weitem nicht so plakativ sein, wie @**na es schildert - gerade sprachlich talentierte und im Ausdruck versierte, schaffen es locker, so zu schreiben, dass ein "Problem" scheinbar "objektiv" geschildert wird.

Das ist aber imho reine Fiktion - ohne auch die "andere Seite" selbst zu hören/lesen *idee*
volatilevolatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ok, Erwin, aber was unterscheidet dann denn noch die Meinungssuche im Internet vom Gespräch mit dem besten Freund / der besten Freundin?

Da werden ja auch seltenst objektive Meinungen vertreten...

Was macht denn dann ein solches Gespräch brauchbarer als eine Threaderöffnung im Forum?
china_4_allchina_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
gar nix ...
Ok, Erwin, aber was unterscheidet dann denn noch die Meinungssuche im Internet vom Gespräch mit dem besten Freund / der besten Freundin?

wenn's darum geht Wege aus dem "Problem" selbst zu finden, da halte ich (einseitige) gute (gemeinte) Ratschläge auch für ziemlich kontraproduktiv.

Was im RL sicher viel besser klappt - bzw. wo ich mich frage, wieso Menschen das anonym im Internet "suchen" - ist einfach (erstmal) Trost und Mitgefühl in einer belastenden/verletzten/gekränkten/o.ä. Situation.

Da geht's aber darum, dass in diesem Zustand erstmal genau dieser "das Problem" ist und da können gute Freunde sicher helfen...
******ere Paar
77 Beiträge
Der in Foren gesuchte Rat kann eine Ergänzung sein, für den Einen mehr für den Anderen weniger. Wer hier Rat sucht, hat eben an anderer Stelle keine Möglichkeit oder sieht sie nicht. Das ist erst einmal überhaupt nicht negativ.
Ob ich auf Ratschläge gleich höre oder sie als Anregung zum Nachdenken nutze, diese Entscheidung tritt sowohl beim realen Gespräch als auch im Forum auf.
Der Nachteil des Forums ist eben, dass starke Verkürzungen notwendig sind, im persönlichen Gespräch kann man jeweils auf die Äußerungen des Gegenübers besser eingehen. Ein solches Gesprächs-Ping-Pong ist hier nur bedingt möglich.

Es gibt viele andere Möglichkeiten. Wenn ich Freunde als nicht geeignet halte, kann ich professionelle Hilfe suchen, da bin ich sicher, es gibt Schweigepflicht, zudem sind es unabhängige Menschen mit einer entsprechenden Ausbildung.

Die Freundin, der Kollege, die Nachbarin, sie eignen sich nicht immer. Natürlich hat früher die Großfamilie, die Gemeinschaft einiges in deser Richtung abgefangen. Aber es wurden eben auch Denkrichtungen vorgegeben und abweichendes Handeln verhindert oder verurteilt. Bei allem Respekt vor dieser sozialen Einbindung, gerade im Bereich der Partnerschaft bin ich froh, dass es diese Form der sozialen Kontrolle nicht mehr in dem Maße gibt.
Wie verantwortungsbewusst wir mit der uns gebotenen Freiheit umgehen, jeder muss das für sich entscheiden.
haste recht
meist ist ja im wichtigsten moment mal keiner zu sprechen oder erreichbar! derjenige will vlt. nimmer quatschen.
der eine heult...der andere muss quatschen und bekanntlich qutschen mädels (ich) gerne mit anderen über ihre probleme...

ausserdem gibt`s da ehrliche meinungen, von gaaanz unabhängigen menschen. manchmal steckt man so in einer durchgeknallten situation oder gefühlen fest ...
und sieht nix anderes mehr, keinen ausweg, oder kommt sich gerade total blöde vor....

ich mag erhliche worte (sofern diese auf einer zwischenmenschlich freundlichen basis sind) *zwinker*
never ever !

auch wenn ichs gut verstehen kann, wenn sich jemand rat und hilfe sucht... und ich eine derjenigen bin, die es niemals verstehen wird, wenn sich über sowas dann lustig gemacht wird... so würd ich das selbst nieeeemals machen.
hier eh nicht - mein mann ist auch anwesend. das fänd ich schon extremst daneben (außer man macht das miteinander). aber auch nirgends anders.
aber nicht mal, weil ich angst hätte der partner könnte das dann lesen. sondern einfach weil ich ansonsten ja auch nicht hinz und kunz von meinen problemen erzähle.
das meiste mach ich eh mit mir selbst aus. und der rest ist bei freunden besser aufgehoben als irgendwo in der öffentlichkeit.
und es mag sicher stimmen, dass man sich schwerer tut objektiv zu sein, wenn man befreundet ist... aber bei meinen freundschaften weiß ich, dass die auch dinge aussprechen würden, die mir nicht passen. dass mir diese menschen auch sagen würden, wenn sie anderer meinung sind. ich hab nicht erst einmal den kopf gewaschen bekommen ;-).


lg
fishandchips
**********_Lisa Paar
1.301 Beiträge
RE
also ich habe hier auch mal einen Threadt eröffnet...Es ging darum was ich mit dem JOY und meiner neuen Freundin mache....

....ok sehr spezifich....aber die Antworten waren richtig gut...

und Sorry...

....viele Probleme die hier als Probleme "gehändelt" werden....kann ich eh nicht nachvollziehen.
*********nchen Frau
908 Beiträge
Ich finds manchmal gar nicht so schlecht.
Man bekommt andere Sichtweisen und kann die Anonymität auch in Foren ganz gut nutzen. Wie schon oft erwähnt, hilft es dabei natürlich, seine Worte gut zu verpacken. "Die prüde Kuh wills mit mir nicht 2x am Tag machen" ist da wohl eher nicht angebracht.

Man weiß ja auch nicht immer was dahintersteckt. Manch einer mag mit Freunden über bestimmte Sachen nicht reden, weil diese einen klaren Standpunkt vertreten und man das vorher weiß. Die erzählen einem dann auch nichts neues. Oder sie sind völlig verschieden, dass man zwar wunderbar mit ihnen befreundet sein kann, manche Themen aber besser ausspart. Ich habe Freunde, mit denen ich beispielsweise über Sex wunderbar reden kann, andere widerum kriegen nen roten Kopf und da lass ichs dann bleiben. Man muss ja auch nicht mit jedem über alles reden können.
Es hilft z.B. nicht, mit einem völlig monogam veranlagten und diese Monogamie auch vertretenen Menschen über Polyamory reden zu wollen. Das bringt nun keine neuen Perspektiven. Und das ist ja genau das Ziel, neue Perspektiven, Erkenntnisse und Sichtweisen zu erlangen.

P.S. Was mir noch einfällt: Hier wird oft von mangelnder Objektivität durch die Tatsache, dass man nur den Betroffenen hört, gesprochen. Ist das nicht im real life genauso? Man hört immer nur einen. Nämlich den, der sich beklagt. Nicht alle Freunde sind mit beiden Partnern der Beziehung gleichwertig befreundet, sodass sie beide gut kennen.
volatilevolatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
P.S. Was mir noch einfällt: Hier wird oft von mangelnder Objektivität durch die Tatsache, dass man nur den Betroffenen hört, gesprochen. Ist das nicht im real life genauso? Man hört immer nur einen. Nämlich den, der sich beklagt. Nicht alle Freunde sind mit beiden Partnern der Beziehung gleichwertig befreundet, sodass sie beide gut kennen.

Eben. Das meine ich.
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Nachdem mir im Rahmen eines Konfliktmanagementseminars die Konfliktstufen ausführlich nahe gebracht wurden und eine Eskalierungsstufe "Verbündete suchen/Parteienbildung" war, bin ich Forendebatten wenn es um Beziehungen geht, noch skeptischer als sowieso schon. Persönlich empfinde ich es jedenfalls so, daß persönliche Probleme auch persönlich gelöst werden sollen und müssen. Und das heißt für mich dann: mit demjenigen um eine Lösung ringen.

Wenn das scheitert/nicht voran kommt, dann kommen enge Freunde dazu oder auch nahe-stehende Familienmitglieder. Und die treten mir bitte vors Schienbein, d.h. kritisieren allerhöchstens mich in meiner emotional verfahrenen, subjektiven Sichtweise. Und bitte keine "der (andere) ist ja so gemein, weil er ..." Dinger, sondern "in der Situation würde ich mich so und so verhalten, weil ich denke, daß dann xyz passiert". Also nach vorn gerichtete Verhaltenstips, keine Verurteilungen.

Und wenn das alles nichts bringt, das ganze vor und zurück und probieren und tüfteln, dann bin ich eigentlich schon kurz davor, mich abzuwenden. Und zwar vom Konflikt und damit von der auslösenden Situation, kann eben auch Beziehungsende sein, muß aber nicht Abwendung von der Person sein! Und an dem Punkt kann es auch mal passieren, daß ich es ins Forum packe, weil mir und meinem Umfeld nix mehr einfällt.

Deswegen halte ich es aber auch so, wenn ich hier von jemandem ein Beziehungsproblem präsentiert bekomme: auseinandersetzen kann ich mich nur mit dem, der da ist. Was mir an dem aufzufallen scheint, kann auch das Beziehungsproblem beeinflussen. Aber das Beziehungsproblem selbst - das können nur die beiden, die drinstecken lösen, ich nicht. Und ziemlich oft (50%?) kommt es mir hier aber so vor, als ob eigentlich nur Lagerbildung/Bestätigung = unbewußte Konflikteskalation gesucht wird. Aber nicht konstruktive Kritik am Postenden.
...
Und ziemlich oft (50%?) kommt es mir hier aber so vor, als ob eigentlich nur Lagerbildung/Bestätigung = unbewußte Konflikteskalation gesucht wird. Aber nicht konstruktive Kritik am Postenden.

Jepp, das Empfinden habe ich auch. Es war nicht immer so, aber seit der Einführung der Dankebutton vermehrt sich dieses Phänomen Diese werden so hoch mit einer vermeintlich ausgesprochenen "das muss doch jetzt die Wahrheit sein" bewertet, das einem schwindelig wird, getreu dem Motto, je mehr Danke, um so mehr muss der Mensch ja die Wahrheit sagen...*nono*

Ich habe von den Danke-Button von Anfang an nur sehr wenig gehalten.

Wenn man sich einmal betrachtet, wer diese Dankebutton setzt, dann sind das unbeschreiblich viele Frauen. Die Zahl der Männer ist deutlich geringer, vielleicht weil objektiver und ehrlicher und dann aus dem tiefsten Herzen und mit sehr viel Sinn und Verstand heraus...*floet*

Ich selbst bin immer überrascht, wenn man morgens aufwacht und ein Beitrag die Zahl der Danke die 12 weit überschritten hat. Dann bekomme ich nen riesen *smile* und danke gerne auch zurück und dennoch, wer weiß wofür sie Danke gedrückt haben...
Als es nur "Kommentar zum Beitrag" gab, fand aus meiner Sicht auch deutlich mehr Kommunikation hinter den Kulissen statt. Diese Mails sind für mich deutlich lehrreicher, weil die Kritik, positiv wie negativ, eine ganz andere Basis des Austausches bietet, irgendwie ehrlicher, direkter, offener und man staune, ohne wirklich wertend zu sein. *danke*

Na klar freue ich mich über jedes Danke-drücken, doch recht häufig fängt genau dann dieses sich inhaltslos beweihräuchern an, bis dann tatsächlich sogar jmd. kommt und sagt: "duhu, die da hat so viele Danke, dass muss doch der Mehrheit/Wahrheit entsprechen."

Nöö muss es nicht
Die Danke-Dinger, das sind
1. auch nur subjektive Meinungen
dann
2. kann der andere immer noch leidenschaftlich anders denken *floet* oder bewusst mit anderen Theorieansätzen mal anders Sichtweisen anbieten, den Thread am Leben halten, neue Denkanstösse geben
und ich denke, dass
3. jeder seine eigene Erfahrungen gemacht hat und machen muss

und wenn die Mehrheit tausend Mal sagt, duhu der Mann sieht aber mit seinem Six-Pack total toll aus, der Meinung sind laut Danke sogar 30 mitlesende Joyler, bist du dumm, unbelehrbar, gar naiv, willste oder kannste dis nicht einsehen, haste da Scheuklappen vor den Augen, du solltest mal deine Defizite aufarbeiten, die Poster/in hat Recht und *basta*

Na und dann

dann kann ich aber immer noch gern auf den Mann stehen, der sein Six-Pack als Muskeln am besten auf einen geölten Body unterm Wasserfall stehend super super toll finden lechz

sollen die anderen 30 sich doch die 6 Bier teilen... ich geh dann lieber mit einölen und duschen... * *huhn* *koenig*

Ich wette, die/derjenige, der da gerade gegen mich geschossen hat, hatte ohne nachzudenken eben auch gerade mind. 20 Danke bekommen

und ich nen schöne Nacht..*smile*
*floet**floet**floet**floet**floet*
china_4_allchina_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
@venice - danke ...
Wenn das scheitert/nicht voran kommt, dann kommen enge Freunde dazu oder auch nahe-stehende Familienmitglieder. Und die treten mir bitte vors Schienbein, d.h. kritisieren allerhöchstens mich in meiner emotional verfahrenen, subjektiven Sichtweise. Und bitte keine "der (andere) ist ja so gemein, weil er ..." Dinger, sondern "in der Situation würde ich mich so und so verhalten, weil ich denke, daß dann xyz passiert". Also nach vorn gerichtete Verhaltenstips, keine Verurteilungen.

genau das sollten wirklich gute Freunde - nach der Überwindung der "nur" Verletztheitsphase, in der (wahrnehmungstechnisch) eine konstruktive Problemlösung den wenigsten gelingt - leisten ...
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