Liebe Anja,
ich schreibe mal ein wenig zu den Fragen, zu denen ich etwas beitragen kann.
1. Bondageseile: Die Standardbondageseile sind ca. 8mm dick, damit kann man auch gut arbeiten. Wichtiger noch als die Dicke ist aber das Material, je nach dem kann es auch schwieriger oder leichter sein, damit zu arbeiten. Und Vorsicht: Manches Seil wird sehr heiß beim Ziehen über die Haut, da muss man dann langsamer arbeiten. Seile gibt es aus Baumwolle, Hanf, Polypropylen etc. Baumwolle gefällt mir persönlich am besten. Zur Länge: Es kommt ganz darauf an, was ihr damit machen wollt. Zum einfachen Fesseln ans Bett reichen 4x1m, damit kann aber aber sonst nichts anfangen. Für japanisches Bondage, also kunstvolle Fesselungen, eignen sich am besten 10m lange Seile. Damit bekommt man bei einer normal gebauten Person z.B. ein einfaches Karada hin. Seile dieser Länge sind gut zu handhaben, weil man nicht ewig viel Seil durchziehen muss und man kann sie auch mit einer einfachen Schlaufentechnik erweitern, sprich einfach mehrere 10m lange Seile für eine Fesslung verwenden. Wie man das macht findet man in Bondagehandbüchern.
2. Materialien für Schlagwerkzeug: Hier kommt es eigentlich auf den persönlichen Geschmack an. Für die einfache Handhabung eignen sich kurze Gerten, Paddel, Rohrstock. Von Peitschen lieber die Finger lassen, da muss man eine Weile üben, bis man treffsicher ist. Bei Rohrstöcken gilt: je biegsamer umso schwieriger zu handhaben. Wichtig ist, einen sehr geraden Stock zu bekommen, damit er auch dort aufschlägt, wo er hin soll. Je dünner der Stock, desto beißender der Schmerz, allerdings sind dünnere Stöcke normalerweise auch biegsamer und federn somit mehr. Bei starren Stöcken geht die gesamte Wucht des Schlages ins Gewebe, bei biegsameren Stöcken geht einiges an Energie verloren. Dasselbe gilt auch für Gerten. Bei Gerten finde ich persönlich die klassiche Reitgerte am angenehmsten. Fiberglasgerten mag ich gar nicht, was daran liegt, dass der Schmerz sehr scharf ist. (Allerdings mag ich die Bullwhip, die auch ziemlich beißt, irgendwie ist da aber noch ein Unterschied, den ich grad nicht so gut erklären kann.) Gerten, die ein kleines Paddel vorne haben, tut nicht so weh. Hier könnte ich ewig weitererzählen, aber ich denke, das muss mal wirklich selbst ausprobieren, um zu wissen, was man mag. Dosieren lassen sich grundsätzlich eigentlich alle Gerten und Paddel gut. Da kommt es dann eher auf ein lockeres Handgelenk des Schlagenden an.
Zum Aufwärmen sind aber eher Paddel und sonstige großflächige Instrumente geeignet, da sich da die Schlagkraft auf mehr Fläche verteilt und nicht punktuell bzw. "streifuell" auf eine kleine Fläche trifft. Wahlweise ist hierfür auch die Hand ein wunderbares Schlagindstrument, welches sich auch sehr gut dosieren lässt.
3. Do-it-yourself: Wir haben einiges selbstgemachtes, allerdings ist mein Mann auch Handwerker, der kann alles bauen.
Was z.B. einfach zu basteln geht ist eine Spreizstange. Hierfür haben wir spontan eine Vorhangstange genommen, die man ausziehen kann (kleines Rohr in größerem Rohr). Sie ist aus Aluminium und sieht auch schick aus. Löcher in die Enden gebohrt für Karabiner und eines in die Mitte um die Stange mittels einer Schraube auf eine bestimme Länge feststellen zu können. Fertig.
Aus einem Seil kann man recht einfach eine Art Peitsche flechten, mit einem dicken stabilen Griff, wie genau das funktioniert, weiß ich allerdings nicht.
Ein Deckenhaken mit Flaschenzug ist auch einfach angebracht und sehr praktisch.
(Auch in Kombination mit der Spreizstange
)
So, mehr fällt mir gerade nicht ein. Reicht ja auch erst mal.
LG,
Ninchen