Hallo Jan
Da ich der Mira den Tipp gegeben habe, möchte ich mich auch nochmal dazu äußern:
Grundsätzlich sehe ich einen Tipp nicht als 'Du mußt das machen', sondern eher als: Das ist meine Sichtweise.
Wie Mira schon sagt, probiert sie sich selber noch aus, beim Fotografieren und bei der Bildbearbeitung. Sie hat hier drei Versionen eines Bildes geschaffen und es liegt an ihr und natürlich an dem Model, HexeFL, das für sie stimmigste auszuwählen. Ich finde es einfach gut, verschiedene Dinge erst anzutesten, und diese dann gegenüberzustellen. Manch einer mag das im Kopf beherrschen, mit drei Bildern am Monitor geht es sicherlich leichter, vor allem, weil man zur Beurteilung mehrerere Betrachter hinzuziehen kann.
Deine Einstellung:
Ich halts für mich so: Ein Bild steht wenn der Auslöser gedrückt ist, manchmal passt es manchmal nicht .. nachträglich verändern heisst den Moment der Wahrnehmung verändern, ihn vergessen ... lieber stehe ich zu einem nicht so perfekten Bild .. lg Yan
ist ok, so, aber ich denke, die wenigsten Künstler werden diese mit Dir teilen. Ich fotografiere erst seit 2 Jahren im Bereich People, aber ich habe in den letzen 20 Jahren dem ein oder anderen Profifotografen über die Schulter schauen dürfen, wenn auch ausschließlich im Bereich der analogen Fotografie. Und da war keiner dabei, der jedes Bild so gelassen hat, wie er es fotografiert hat. Gut, ab und an ist das perfekte Foto gelungen, ansonsten wurde mit ABwedeln und Nachbelichten, mit verschiedenen Papiergraduationen und natürlich mit dem Beschnitt des Orginals Einfluß auf das Ergebnis genommen.
Was die dezentrale Position des Models betrifft, die ich Mira geraten habe:
Vielleicht hast Du schon mal was vom 'Goldenen Schnitt' gehört. Dieser wurde von Euklid (325 - 270 v. Chr.) zum ersten Mal beschrieben, viel bekannter ist jedoch, dass Leonardo da Vinci das Wissen um diesen in die Malerei und auch in die Architektur einfließen ließ, wo es noch heute Bestand hat. Egal, ob Du alte Gemälde studierst oder moderne Fortos von Profifotografen, Du wirst die Anordnung nach dem Goldenen Schnitt häufig antreffen. Gut, es gibt Ausnahmen: Wenn man bewußt auf Symmetrie achten, im Bereich Akt z.B. bei den sogenannten 'Spinnenbildern'.
Die Ausrichtung des Hauptmotives außerhalb der Bildmitte erzeugt einen Spannungsbogen, den man willkürlich setzen kann, oder auch ganz bewußt planen. Bei diesem Bild hat mich persönlich der Himmel im Hintergrund weniger gestört als Fotowalo. Da der Kopf jedoch bewußt weg von der Kamera gerichtet wurde, wurde die Bildsymmetrie aufgelöst, und durch den größeren Raum auf der rechten Seite wird dem Betrachter nunmehr eine Erklärung dafür gegeben, weshalb der Blick in diese Richtung geht.
Sorry, für die lange Ausführung. Es bleibt trotzdem die Meinung eines Freizeitmalers und -Fotografen.
Für mehr Infos zu dem Thema empfehle ich per Google & Co oder Wikipedia mal nach dem goldenen Schnitt zu suchen.
Liebe Grüße
Fred