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ist liebe kindgegeben, und wenn nicht, lernbar?

ist liebe kindgegeben, und wenn nicht, lernbar?
ist liebe kindgegeben, und wenn nicht, lernbar?

ich hatte vor längerer zeit sehr überrascht eine dokumentation gesehen, die über einen unehelichen blauadeligen sprössling um die jahrhundertwende berrichtetet. das uneheliche kind mit erb- und thronanspruch wurde von der ersten minute unmenschlich weggeschlossen und wuchs alsbald unter wölfen auf und wurde im alter von 6 jahren gefunden.

kognitive strukturen werden im kindesalter abgeschlossen und bestimmen lebenslang die charakterie der person. es wurde versucht, dem kind reden oder schreiben beizubringen, was aber nicht gelang. die einzigste kommunikationsebene zum kind, war die der „belohnung“, durch ein glas wasser. wasser stellte anscheinend etwas wichtiges dar, was es unter den wölfen gelernt hat.

was mir nach der dokumentation sehr zu denken gab, daß eine frühkindliche prägung durch das soziale umfeld, unbemerkt das spätere leben, das soziale umfeld, die beziehung, die erwerbsmäßigkeit beeinflusst. also dein leben.

dies würde aber die eigene „selbstgestaltungsmöglichkeit im leben“ in frage stellen. damit wären wir letztendlich marionetten der eigenen person und würden unser selbstbewußtsein in frage stellen.

ich meine, angenommen, deine kindheit, sofern du dich daran erinnern kannst, wäre nicht so verlaufen, wie du es dir gewünscht hättest, könntest du dann „liebe“ lernen, obwohl dir die grundlage dafür nicht gegeben ist?
Hoppla!

Als ich die thread-Überschrift las, wusste ich genau, was ich antworte. Nämlich, dass die Fähigkeit zu lieben, einem Menschen gegeben ist.
Und dass, auch wenn er immer wieder auf die Schnauze fällt, wieder lieben wird.

So hat es mir die heute wichtigste Person in meinem Leben prophezeit, als wir uns nur von intensiven Mails kannten. Und es ist wahr!

Deine Frage ist ja aber, woher das kommt und ob das unabänderlich in einem Charakter wohnt.

Und das finde ich schwierig zu beantworten.

Wenn ich auf meine Kindheit blicke, dann habe ich dort viel Liebe erfahren (dürfen), aber auch viel Leid gesehen - Dinge zwischen meinen Eltern, die ein ind nicht mitbekommen sollte.

Und ich kann einfach nicht sagen, ob meine Fähigkeit zu lieben, daraus entstand, dass ich trotzdem immer geliebt wurde oder ob es gerade der Wunsch ist, mehr zu lieben, als meine Eltern es mir vorgelebt haben.

Ehrlich gesagt, finde ich diese Spurensuche auch müßig.
Ich weiß, dass ich lieben kann.
Und das fühlt sich gut an.
Auch in schlechten Zeiten.

Ein Grundvertrauen in die "Liebe an sich", sie mag manchmal blenden und einen für dumm verkaufen. Sie lässt einen manchmal wie einen Deppen in der aufgehenden Sonne erscheinen lassen, mit langem Morgenschatten.

Aber das ist egal.
"Lieben zu können ist eine Gabe"
Ich bin froh, dass ich sie (!) habe.
*******day Frau
14.246 Beiträge
ich meine, angenommen, deine kindheit, sofern du dich daran erinnern kannst, wäre nicht so verlaufen, wie du es dir gewünscht hättest, könntest du dann „liebe“ lernen, obwohl dir die grundlage dafür nicht gegeben ist?

Dieses Denken in konkurrierenden Zeitlinien führt doch zu nichts. Müßige Gehirnakrobatik von der Ausprägung wenn, hätte, könnte.

Was soll das bringen, wenn mich hinsetze und sage: in meiner Kindheit hätte x oder y stattfinden/ nicht stattfinden müssen, dann wäre ich heute glücklich?
Doch nur, dass ich mit der Vergangenheit hadere, etwas geändert haben will, das nicht zu ändern ist. Ich kann nicht mal den Atem zurückholen, den mein Körper soeben ausgeatmet hat.
********eams Frau
2.872 Beiträge
Ich habe die Erfahrung machen dürfen, dass man im Kindesalter erworbene Verhaltensmuster auch nach vielen jahren zu seinem Vorteil ändern kann und trotzdem tue ich mich schwer deine Frage zu beantworten.

Mein Problem liegt eher in der Definition des Wortes "Liebe". Ist es die Zuneigung, die man empfindet, das Geben und Nehmen von Gefühlen? Oder die Fähigkeit, jemandem zu vertrauen und den anderen so anzunehmen wie er ist, ohne Wenn und Aber? Oder die Zuwendung, die man jemandem schenkt? Ist sie aktiv oder passiv? Kann man sie suchen oder muss man sich von ihr finden lassen? Oder ist sie doch nur ein Hirngespinst von allumfassender Glückseligkeit?

Aber um zum Ursprung zurückzukommen... Ich denke, man kann viele Dinge lernen, die dich am Ende dazu bringen, die Liebe so zu erfahren, wie du sie dir vorstellst. Aber die Liebe selbst ist nicht lernbar.

Just my *my2cents*
Liebe definieren
Man kann ja die Liebe nicht mal eindeutig definieren. Wie soll man den da wissen, wo ich sie bekommen hab.

Wenn du sie empfindest, sei glücklich. Wenn sie erwidert wird, sei noch glücklicher. Aber ergründe nicht das Uebernatürliche, das sowieso jeder, anders empfindet.

Und sei glücklich, wenn du für dich die Liebe definieren kannst.

lg
****on Mann
7.104 Beiträge
ich meine, angenommen, deine kindheit, sofern du dich daran erinnern kannst, wäre nicht so verlaufen, wie du es dir gewünscht hättest, könntest du dann „liebe“ lernen, obwohl dir die grundlage dafür nicht gegeben ist?

*hae*

Ich soll mir vorstellen wie ich als Kind etwas empfunden und aufgenommen hätte, wobei ich nicht mal genau weiß, was ich als Kind empfunden und aufgenommen habe...

Die Bewertung ob ich damals etwas nicht/zu gering (Liebe) bekommen habe, kann ich aber gar nicht treffen, da ich ja nicht weiß wie es in jedem anderen Fall gewesen wäre.

Das bedeutet, ich müsste in der Lage sein, jegliche Liebe während meiner Kindheit absolut bewerten zu können um mir überhaupt mal vorstellen zu können, wie es ohne gewesen wäre...oder mit noch mehr...oder ob es überhaupt Liebe war...


Und nun muss ich weiterhin vorstellen, welchen Einfluß das auf mein Leben und derzeitige Situation haben würde...*nixweiss*

Bißchen viel verlangt und sehr konstruiert oder??



der Sabdi.
Mich würde interessieren von welcher Dokumentation du sprichst bzw. worauf du dich beziehst.

Ansonsten finde ich das Thema schon interessant.
********lack Frau
19.014 Beiträge
@****i_O

Für mich hört es sich nach er Geschichte des Kaspar Hauser an.

es wurde versucht, dem kind reden oder schreiben beizubringen, was aber nicht gelang. die einzigste kommunikationsebene zum kind, war die der „belohnung“, durch ein glas wasser. wasser stellte anscheinend etwas wichtiges dar, was es unter den wölfen gelernt hat.

Allerdings hat dieser schreiben und lesen und auch sprechen gelernt.
Auch er hat zuerst nur Wasser getrunken und Brot gegessen.
Doch die Wölfe passen nicht.

Es gibt einige ähnlich gelagerten Fälle, wo durchaus nachgewiesen wurde, daß Kinder, die von der Umwelt abgeschotteten, lebensfähig und lernfähig sind.
Alle Wissenschaftler haben sich auf diese gestürzt, wie Welspen auf ein Honigbrot. Auch sie wollten wissen, ob und wenn wie welche Einflüße prägent sind und ob man versäumtes Verhalten erlernen kann.

Aber ich denke, es kommt immer auf die Vorbilder an.
Liebevolles Umfeld wird auch bessere Möglichkeiten eröffnen.

ich meine, angenommen, deine kindheit, sofern du dich daran erinnern kannst, wäre nicht so verlaufen, wie du es dir gewünscht hättest, könntest du dann „liebe“ lernen, obwohl dir die grundlage dafür nicht gegeben ist?

Von dem "was wäre wenn", halte ich selbst nicht viel.
Viel interessanter ist doch, daß man sich eben auch bei schädlichen Beeinflussungen nicht seinem Schicksal ergeben muß.
Man hat durchaus die Möglichkeit, sich für einen anderen Weg zu entscheiden.
Aber das hat nichts mit der Fähigkeit zu lieben zu tun, denn die ist doch vorhanden. Die Ausprägung wäre eine andere Frage.
Es ist doch auch belegt, daß Kinder aus schwierigsten Verhältnisse gerade an ihren Eltern hängen und sie nach eigenen Angaben sehr lieben.
Das kann man also mit Logik nicht erklären.

WiB
@mia
auf was ich hinaus möchte ist eine möglichste form der selbstbestimmung. die „dokumentation im tv“ ist nur ein aufhänger und ein beispiel für eine „wahrscheinliche“ charakterliche vorbestimmung eines menschen durch das kindesalter. doch sie erschreckt mich. klar prägt die kindheit wesentlich die spätere person und ihre lebens- und liebesmöglichkeiten. doch stellt sich für mich hier die frage der fähigkeit sich selbtst zu gestalten.

anderes beispiel:

im forum gibt es viele themen zur „partnerschaftskommunikation“. ein schwieriges moment in einer (jungen) beziehung. jeder kennt die situation, im konflikt mal auszurasten. danach stellt frau/mann sich die frage, was das eigentlich war. klar kann man jetzt behaupten, „das waren halt meine gefühle“!

ziehe ich die gefühle von der konfliktsituation ab und spiegle sie auf meine person, so müssen diese gefühle von der eigenen person abgehen und nicht vom streit. doch woher und wovon gehen diese „gefühlsmuster“. sie kommen nicht von allein und sind reaktionsmuster. willkürlich.

doch damit bin ich nicht mehr ich selbst. also gibt es eine fremdbestimmung. im konflikt wie in der lust, der liebe …

diese „fremdbestimmung“ sind gelernte „soziale muster“. diese sozialen strukturen werden im entwicklungsalter gelernt. das „entwicklungsalter“ mag lang sein. doch werden die wesentlichen kognitiven strukturen im kindesalter gelegt. und damit wäre „aus die maus“. oder anders gesagt: wo nichts ist, kann auch nichts sein.

klar kann frau/mann jetzt sagen, ich bin intelligent und lernfähig. meine vernunft, mein verstand und meine GEFÜHLE lassen mich entscheiden.

doch kann ich wirklich WAHRNEHMEN und FÜHLEN? oder bin ich nur ein INTELLIGENTES reaktionsmuster durch eine kindliche vorprägung? im leben, im gelderwerb, in der LIEBE?

ich sehe diese frage theoretisch, praktisch leben wir alle anders. mir geht es um keine antwort - diese gibt es auch nicht, doch die suche will das thema!
********lack Frau
19.014 Beiträge
@****i_O

Ein negatives Beispiel wäre, "wenn du mich liebst, dann tust du das oder jenes."
Aber das hat eben gerade nichts mit Liebe zu tun.
Eltern sollten auch immer mehrere Wege aufzeigen, die Entscheidung aber wissentlich dem Kind anheim stellen.
Dann wird es selbstständig und erhält Selbstvertrauen,selbst wenn der Weg sich als falsch erweist.
Manipulationen sind kein Zeichen von Liebe, sagen aber auch gar nichts darüber aus, ob ein Kind lieben kann.
Es wird lieben, egal wie die Eltern sind.
Ob es Vertrauen entwickeln kann, das für eine spätere Beziehung ausschlaggebend ist, wäre eine andere Frage.
Oder ob es das anerzogene Verhalten weiterführt, auch wenn es weiß, das dies falsch ist.
Es erfordert viel Kraft und Mut einen anderen Weg einzuschlagen.

WiB
..............................................................................................
Auch ich blicke kurz auf meine Kindheit zurück, und muss
gestehen, dass ich nicht allzusehr geliebt wurde.
Ich kann mich nicht an Momente erinnern,in denen ich
in den Arm genommen wurde und ich länger tiefe Nähe
und Zuneigung spüren durfte.

Wenn ich mich heute betrachte dann gebe ich all das, was ich
damals nicht bekommen habe.
Manchmal vielleicht ein wenig zuviel, wobei ich dagegen nichts
machen kann und auch nicht will.

Ich bekam zu wenig und gebe nun sehr viel und es tut mir gut,
menschen zu lieben und vorallem dies zeigen zu können.

Und ich denke sehr wohl, dass die Kindheit einen menschen,
die Fähigkeit eines menschen lieben zu können sehr prägen kann
und es ist sehr wichtig seinen kindern diese Fähigkeit für das
weitere leben mitzugeben ,denn liebende menschen sind verdammt
selten geworden auf unserer Welt.


matiamou
@womaninblack
ich will nicht behaupten, daß eine prägung durch die kindheit ein späteres beziehungsleben WIRKLICH beeinflusst. dafür haben wir heute in großstädten und durch bildungsmöglichkeiten zu viele einflüsse, die uns wirklich zu dem machen, was wir sind oder auch wollen.

mir geht es bei dem thema aber viel mehr um eine unbewusste prägung, die die eigene person bestimmt. also die selbstbeobachtung, hinter der selbstbeobachtung, wenn diese sich wieder selbstkritisch von der zuschauercouch auf ihre verhaltensmuster analysiert.

ich glaube, daß „liebe“ eine „gewohnheit- und vertrautheit- basierende“ emotionswelt ist, die durch das kindesalter geprägt ist, aber damit die liebe selbst und die liebende person in ihrem WIRKLICHEN HANDELN in frage stellt.
Ein Mensch der in den ersten drei Lebensjahren das Urvertrauen und die bedingungslose Liebe zumindest von einer Person nicht erfahren hat, wird immer daran zu knabbern haben... Prägung durch die Umwelt findet erst danach statt.


Aber der Mensch ist lernfähig und daher ist auch hier noch Alles möglich
*******read Mann
447 Beiträge
Es stimmt, unser Leben wird von unserem Umfeld geprägt, unsere Sozialisation prägt unser Denken, unser Tun und Handeln... aber was wir schlussendlich aus diesen Bausteinen machen ist gänzlich unsere Entscheidung.
Julius Caesar, Stalin, Hitler, Hussein und viele andere haben als Kinder sicherlich nicht gelernt wie man Terror, Mord und Hass erschafft, auch diese wurden geliebt, sie haben Werte vermittelt bekommen, entschieden sich aber für einen Weg der konträr der Moral verliefen.

Wir bekommen als Kinder durch Erziehung und Erlerntes die Grundbausteine des Konstuktes, welches unser Leben bildet.
Am obigen Beispiel sieht man das man als Kind zwar die Bausteine für ein Haus erhalten kann, aber wieso sollte man sich nicht umentscheiden und leiber einen Bunker, Turm oder... eine Schiffsschaukel bauen?

Ich kann verstehen das Prägung und Selbstverwirklichung auf den ersten Blick konträr laufen, wie soll man sein Leben selbst bestimmen, wenn man doch alles schon als Kind eingetrichtert bekommt... wie will man ein Individuum werden, wenn doch schon die "Induvidualisierung" der Kindheit eher einer Gehirnwäsche gleicht?
Allerdings, wie schon gesagt, dies sind nur Bausteine des Lebens, aber noch Lange nicht der Bauplan des Lebens.

Gehässig gesagt könnte man sogar so weit gehen, solche "Dokumentationen" sind nichts anderes als Nahrung für das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit, nach einem Freibrief das unser Leben, unsere Taten und unsere Ansichten bestimmt sind... das uns die Verantwortung abgenommen wird.
Denn Trotz unserem Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung fühlt sich der mensch dann am Freisten wenn er die Verantwortung seiner Handlungen von sich weisen kann... bestes Beispiel ist wohl der Glaube an Gott, Jehova, Budda oder sogar das fliegende Spaghettimonster... all dies ermöglicht den gläubigen die gewissheit das dort etwas Größeres als sie selbst ist, etwas das über einen Wacht, einen beschützt und die irrwege des Lebens lenkt oder wenigstens beeinflussen kann.
Und genau sind solche Domunentationen nie für voll zu nehmen, sie können keinen Anspruch auf objektivität erheben, da sie es einfach nicht sind... sie beziehen sich auf erkenntnisse einiger Wissenschaftler die sich aufgrund eines fehlenden gegenbeweises sicher sind und daher dogmatisieren.... hirzu kann man eigentlich nur sagen... man war sich auch mal sicher die Welt sei eine Scheibe.;-)

Wir versuchen die Welt, uns und unser Verhalten zu begreifen... suchen nach Gründen und Erklärungen wieso alles so ist wie es ist... versuchen die Grundzüge unserer Art zu verstehen und zu rechtfertigen.

Liebe ist hierbei etwas das dem Hass gleicht, es sind wahrscheinlich die extremsten, Gegensätzlichsten und zugleich Ähnlichsten Emotionen die wir besitzen und genau das tun wir... wir besitzen sie von Geburt an.
Die Sozialisation definiert unser Verständnis dieser Worte, prägt unseren Umgang in Kontakt mit anderen, jedoch kann sie weder erschaffen noch zerstören.
Sie stecken in uns ob wir es wollen oder nicht, jedoch hören wir darauf was uns vorgekaut wurde wie diese zu sein haben um "real" zu sein... Liebe muss aufopfernd sein, soll einem das ultimative Glück vermitteln und wärme ausstrahlen... Hass muss hart und erbarmungslos, kompromisslos und befreiden sein.
Beide Emotionen sind genaugenommen miteinander auzuwechseln nur mit dem unterschied das sich die Ziele der Emotionen nicht gleichen. Das sind die definitionen der Gesellschaft, der versuch Liebe zu erklären.
Oftmals hört man sachen wie "liebe muss so uns so sein, Schmetterlinge im Bauch, Kitsch, Sülz blabla..." und genau das ist das problem an der Sache... wieso "muss" Liebe so oder so sein.
Jugendlichen wird immer gesagt, sie wüssen nicht was Liebe ist... es seien nur die Hormone, eine Schwärmerei und der schlichte Wunsch nach Liebe aber nicht mehr... wer sagt das? Nur weil diese Liebe anders ist als das was die Sprache definiert hat? Nur weil es über das Verständis der Kritikers hinaus geht? Nur weil man denkt, die Jugend sei dumm? Nur weil man meint, Liebe muss erlernt werden?

Ich muss gestehen, wir leben in einer kranken Welt, alles muss greifbar sein, muss definierbar sein und all jenes was diesen Kriterien nicht entspricht ist nur eine Wahnvorstellung, nicht exsistent und einfach falsch...

Liebe unterliegt gewissen "Dogmen" um es uns verständlich zu machen, oder besser gesagt, es den nicht liebenden begreiflich zu machen. Wir erlernen nicht das Lieben, wir erlernen die gesellschaftliche Definition der Liebe, was sie bedeuten soll und wie sie sich äußern sollte... nicht mehr und nicht weniger.

Um mein gelaber aber nun enden zu lassen nur noch eines... Selbstbestimmung heißt doch nur eines... man bestimmt über sich selber, irrelevant was für Bausteine man bei seiner Geburt und durch die Sozialisation erhält, wenn man es will kann man jeden einzellnen einreißen und von vorne beginnen. Wir haben in jedem Moment unseres lebens eine Wahl, nicht immer sind sie Klar, noch seltener sind es solche die uns zusagen bzw. gewünscht wären aber man hat IMMER die Wahl... lieben kann jeder, wir lernen wie sie unsere Gesellschaft definiert.. was wir daraus machen liegt dann bei uns.

EDIT
@*****ose
Wer sagt dir das dem so ist? Woher weißt du das vehlendes urvertrauen ud Liebe in den ersten drei Jahren solche auswirkungen haben? Man weiß noch nicht einmal wie stark die Beeinflussung des Kindes im Mutterleib durch z.B. Musik ist (der einfluss besteht eher auf die Mutter und erst durch ihre emotionen auf das ungeborene kind) oder inwiefern die frühkindliche Förderung auswirkungen zeigt... Pädagogisch wertvolles Holzspielzeug etc. pp bestärken eher die Eltern in ihrem glauben, als das Kind in seiner Entwicklung.
Nur weil ich einen menschen nicht lieben oder vertrauen kann, heißt das nciht das ich nicht lieben und vertrauen kann... im extremfall eben nur keinem Menschen... aber wieso ist "liebe" auf menschen fixiert? *zwinker*
@LivingDread
ich finde deine antwort interessant - doch die durchschlagende verbitterung, und mit deinen worten "hass" umschrieben anmut - und dem "wir können jeder zeit von vorne anfangen" - also tonne auf, rein damit und neustarten, woher kommt das?

sicherlich macht uns das leben zu dem was wir sind. aber die grundveranlagung der charakterie, mag im kindesalter liegen. sicherlich kann da aus bösem extrem gutes werden und aus gutem extrem böses werden, doch damit stellt sich automatisch die frage der autonomität der person und damit die der beziehungsfähigkeit, also der WAHREN liebe.
...
was das wahrnehmen und fühlen angeht-das können sogar die babys...

sie erkennen wenn jemand wirkliches interesse hat oder nur vorspielt,sie erkennen traurigkeit und wenn jemand sich freut...sie können unterscheiden zwischen festem gegenstand und einem beweglichen und aus neugierde probieren sie dann aus und lernen dadurch.

das andere kann ich so nicht beantworten,aber was das wahrnehmen und fühlen betrifft-man kann schon,doch oftmals will man das nicht sehen aus unterschiedlichen gründen und unterdrückt diese wahrnehmung.manchmal aus angst,entweder vor der reaktion der antwort-da gibts so vieles...aber an sich denke ich das jeder mensch dies kann,es nur eine frage des wollens ist...wenn man sagt ich versteh dich nicht dann hat man nicht mal das versucht...und schon nimmt man auch nicht wahr was bei dem anderen los ist...

man verbindet den konflikt mit einer erfahrung die dann diese gefühle zuläßt ob das aus der kindheit sein muss-ich weiß nicht...die ängste die man hat hängen auch mit negativen erfahrungen zusammen,manche aus der kindheit manche später,aber man kann das ändern und zwar bewußt wenn man will und somit ist man nicht zwingend fremdbestimmt...

lieben lernen:was machen z.bsp. die kinder die in einer ein-eltern familie aufwachsen wie lernen sie dann liebe...man sagt ja das beziehungen vorgelebt werden von den eltern...fehlt einer von beiden sind dann diese kinder liebesunfähig-seh ich nicht so...liebe geben nicht nur die eltern oder einer davon sondern auch das soziale umfeld...selbst wenn dieses nicht ganz vorhanden ist gibt es sehr viele die dennoch liebe empfinden können und geben ob nun zu viel oder weniger aber sie ist da.die kindheit ist prägend aber nicht alles...wer keinen in seinem umfeld hat dem liebe entgegen gebracht wird kann daran scheitern genauso aber auch wachsen und selbstbestimmt leben mit diesem gefühl...in der kindheit war ich nicht selbstbewußt und eher sensibel und empfindlich,und heute bin ich selbstbewußter kann sagen was ich meine ohne mich zu schämen,das war aber ein erfahrungsprozess und das hab ich mir selbst erarbeitet sozusagen...indem ich mich nicht abhängig davon mache was andere dazu denken oder meinen...das war mir vorher immer wichtig.
ich glaube es hängt auch davon ab wie stark man in seiner persönlichkeit ist um äußere negative umstände zu verkraften und auszuhalten-was sehr viele tun....und wie man damit dann umgeht.

mhh soziale muster...ja gut,die erlernt man zum teil in der kindheit je nach dem was vorglebt und anerzogen wird...wenn diese abweichen kann man dennoch später bewußt darauf einfluss nehmen indem man reflektiert und dadurch erkennt das man was ändern muss wenn man sich weiterentwickeln will...ob das dann so klappt steht auf ein anderem blatt...man reagiert weil das so anerzogen ist,vielleicht eher weil man das so vorgelebt bekommen hat und sich dann selbst angeeignet hat in der kindheit...man hat denjenigen gespiegelt und geht automatisch davon aus das ist richtig so...aber auch hier kann man später das ändern wenn entweder andere einen darauf aufmerksam machen oder man selbst erkennt so will ich das nicht,so sehe ich mich nicht.also deiner these kann ich nicht komplett zustimmen.

*gg*
wieso ist "liebe" auf menschen fixiert?

weil es leider im Deutschen nur den Begriff Liebe für alle Formen gibt. "Mutterliebe" Liebe zu einem Tier... etc.( dabei ist dabei ein großer Unterschied)

bin ich davon ausgegangen, dass es um die Liebe in einer Beziehung ging, weil die Liebesfähigkeit in Beziehungen angesprochen wurde. Leider ist das Thema viel zu umfangreich um es in einem Forum zu diskutieren. Daher nur mein kurzer Anriss. Empfehlenswert in diesem Zusammenhang das Grundwerk "Zimbardo Psychologie" als Begleitung auch fürs Studium....

Und ich hatte auch angemerkt, dass der lernfähige Mensch durchaus in der Lage ist, so er das Problem erkennt, gegenzusteuern, egal wie seine Kindheit einst aussah...... Betonung auf "so er das Problem erkennt"

Denn bedenke, jeder Mensch glaubt doch lieben zu können, weil die Definition von Liebe nicht allgemein gültig ist, sondern speziell jeder selber für sich definiert. Wie also definiert man die Unfähigkeit zu lieben?......
*********K_by Mann
237 Beiträge
Was ist Liebe? Was ist echte Liebe? Eine Daueraffäre von mir hat Borderline.

Sie nimmt sich im Jahr drei bis fünf Männer denen sie ihre Liebe gesteht. Drei doof magische Wörter mit allem was dazu gehört. Er wird der Einzige ab jetzt bleiben oder noch nie so empfunden. Nach weniger als drei Monaten wird jeder entsorgt. Dies ist meiner Ansicht aber keine Liebe. Nur für die echte Liebe wächst man über sich hinaus und überwindet Grenzen. Sie kann also solange nicht echt lieben solange sie die Muster ihrer Krankheit nicht beherrscht.
****on Mann
7.104 Beiträge
aber die grundveranlagung der charakterie, mag im kindesalter liegen.

Nur da?? *gruebel*

Keine genetisch-vererbte Komponente? Gibt es nicht auch Alpha-Babys und Kleinstkinder die parallel aufwachsen und doch eine sehr unterschiedliche charakterliche Ausprägung haben...??

In der Tierwelt ist das bei Mehrlingsgeburten sehr häufig zu beobachten.

Das 'alles' nur eine Erziehungs-/Umfeldsache ist, scheint mir zu pauschal betrachtet...die Fähigkeit zur 'Liebe' und alles was dazu gehört, ist m.E. nicht nur von außen beeinflußt, vielleicht eher die Fähigkeit sich zu reflektieren, zu verändern und sich auch weiter zu entwickeln...ich glaube das kann durch Vorbilder und das soziale Umfeld 'gelernt' werden.


der Sabdi.
*******read Mann
447 Beiträge
Aber dann geht es doch nciht um "liebe" sondern einzig um das Wort... Liebe ist Liebe, wie stark oder schwach sie auch sein mag, ob auf einen menschen oder etwas anderes gerichtet... Liebe ist Liebe, nur weil die Sprache es dogmatisiert und in ketten gelegt hat, ändert dies doch ncihts an der Emotion an sich?!

Hab schon gesehen das du die Ausnahmen erwähnt hattest... aber da kann ich nur entgegnen: Wieso ist Liebe auf die menschen fixiert?
Liebe bleibt bestehen, die definiton ist es was sich ändert... ein Kind das nie liebe sondern nur verachtung erfahren hat kann noch immer lieben, es vertraut nur nicht mehr... das überwinden der erfahrung baut nur das vertrauen zu den menschen wieder auf, nicht doch aber die fähigkeit zu lieben.

Die Unfähigkeit zu lieben gibt es nicht, es gibt nur die Definition der Unfähigkeit... ein weiteres Konstrukt um Dinge die wir nicht erklären können zu verbalisieren... jeder mensch liebt, wenn auch nicht jeder so liebt wie es unsere Definition von Liebe "vorschreibt"

Man muss hier wirklich differenzieren ob es um die Fähigkeit zu lieben geht oder aber um die gesellschaftliche Definition von lieben... den das sind zwei welten die nciht weiter voneinander entfernt liegen könnten.
...
noch was...

zu deinem beispiel mit dem streit...

ich hatte mal vor jahren einen richtigen ausraster...vorrausgegangen eben ein streit mit meiner stiefmutter...allerdings konnte ich sie zu dem zeitpunkt nicht mehr leiden,und sie hatte bei mir einen wunden punkt getroffen-rumeiern,nicht klar sagen was sache ist-sowas kann ich nicht ab,genau das tat sie und immer hinten rum geredt kam sozusagen nicht zu potte und beschuldigte mich...da bin ich sowas von ausgerastet...hab sie angeschrien das ich sie hasse und die tischdecke vom tisch mit einer wucht runtergezogen-alles war kaputt und schöne rotweinflecken...ich war selbst überrascht das ich so ausrasten kann.

vielleicht war da etwas fremdbestimmt...aber nicht wegen dem sozialen muster sondern weil sie meinen wunden punkt getroffen hatte und kein ende gefunden hat...ich war da 19,heute würde ich einfach denjenigen stehen lassen und gehen,damals konnte ich nicht....ich musste da meine wut rauslassen heute würde ich das anders kompensieren und das hängt wiederum damit zusammen das man im leben dazulernt und erfahrungen sammelt wo man rückwirkend seine schlüsse daraus ziehen kann,das macht man nicht zu diesem zeitpunkt...damals hab ich meine gefühle ausbrechen lassen,heute kann ich das einschätzen wenn es zuviel wird und entferne mich von dieser person.kinder lernen das durch andere kinder indem sie sich den auseinandersetzungen stellen und somit grenzen kennenlernen...etc.pp.
*******read Mann
447 Beiträge
Dies ist meiner Ansicht aber keine Liebe.
Nur für die echte Liebe wächst man über sich hinaus und überwindet Grenzen

Warum denn?
Was ist denn "echte Liebe"... woher weiß man das "echte Liebe" das sein muss was wir anerzogen bekamen?
Ist denn nicht schon die formulierung "echte Liebe" nur ein Konstrukt um zu bewerten, zu akzeptieren und zu bestimmen?

Du sagst es ja schon selber "deiner Ansicht nach"... woher die Gewissheit das du recht hast, wer sagt denn das ihre "Liebe" nicht ebenso "echt" ist wie die Liebe die du erwartest...? *zwinker*
*********K_by Mann
237 Beiträge
@*******read: So würde ich das nicht sehen. VERLIEBEN kann sich jeder da dies eben nur eine Sache von Hormonausschüttungen im Gehirn ist. Nun Liebe ist aber eben mehr nämlich der Prozess danach was du mit Vertrauen umschreibst. In diesem Sinne wenn jemand wegen kindlicher Prägung nicht vertrauen kann wird dieser auch nie echte Liebe geben können.
richtig
sofern er das problem erkennt...dann kann man so einiges ändern
man kann trotzdem echte liebe erfahren wenn man vertrauen wieder aufbaut zu personen die diese nicht ausnutzen...dazu braucht es nicht zwingend einen partner.

wenn in der kindheit ein vertrauensmißbrauch entsteht zu den personen die man am meisten liebt heißt das nicht das man später niemanden mehr vertraut und lieben kann...es kann eventuell lange dauern bis man wieder vertrauen aufbaut und wenn das dann bestand hat lernt man das es auch anders gehen kann...man reflektiert...aber wie schon erwähnt sofern man das problem erkennt und will
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