Komische Khaos Kolumne
...und heute kennst mi nimmer!Geneigter Leser, geneigte Leserin.
Ich begrüße Sie recht herzlich hier zur ersten Ausgabe meiner nun wöchentlich erscheinenden Kolumne, der komischen Khaos Kolumne.
Nun möchte ich auch schon direkt einsteigen in das, was ich Ihnen heute erzählen möchte.
...und heute kennst mi nimmer! - diesen Titel habe ich auf Grund eines Erlebnisses meiner Gattin, das mich immer wieder zum schmunzlen bringt, ausgewählt.
Nehmen Sie vier Freunde - zwei Mädchen und zwei Jungs. Gemeinsames Shopping.
Die Jungs permanent am rumblödeln - machen einen auf schwul.
Mitten im Einkaufszentrum stehen fängt einer der beiden Jungs plötzlich an den anderen anzuschreien "Gestern host ma no einen 'blasn und heut kennst mi nimmer!" - bis hin zum Tränenausbruch und der riesen Szene.
Wie gerne hätte ich da Mäuschen gespielt und mitbekommen was in den Spießigen Kleinbürgerköpfen der anderen Menschen in diesem Kaufhaus vorgegangen ist.
Von Kind auf bekommen wir veraltete und knechtende Moralvorstellungen eingetrichtert nach denen wir leben sollen.
Zwänge, du sollst dies nicht und du sollst das nicht, Pfuis, Tabuthemen, etc. - Schwachsinn!
Jeder Mensch muss selbst unvorbelastet entscheiden können dürfen, was für ihn moralisch verwerflich ist, was für ihn taburisiert sein sollte - nicht aufgrund einer vorgefertigeten Meinung, die uns eine 0815-Gesellschaft aufpresst wie einen übergroßen Stempel.
Unsere Welt wird irgendwann zugrunde gehen an ihrer erbärmlichen Spießigkeit...
Aber - Gott sei es gedankt - es geht auch anders, und das möchte ich euch jetzt noch erzählen:
Samstag Abend war ich einmal wieder in meiner Stammkneipe.
Eine frivole Bar in MÜnchen... uuuh - ist aber gar nich so dramatisch wie es klingt, keine Sorge.
Dort treffen sich aufgeschlossene und tolerante Menschen. U. a. Fetischisten, Transen, Latexliebhaber, BDSMer, Swinger, und noch viele mehr die von der Spießbürgerlichen 0815-Gesellschaft in Schubladen gesteckt werden - und trommelwirbel einfach nur um sich zu unterhalten, etwas feines zu Essen, gemeinsam zu tanzen und zu feiern bei guter Musik und vielleicht auch mal um das eine oder andere erotische Erlbnis zu haben bei richtig toller Laune.
Jedesmal wenn ich dort hin gehe, genieße ich die lockere Atmosphäre dort und genieße es regelmäßig gute Freunde dort zu treffen.
Aber auch das Wirtspaar ist unbeschreiblich und die beiden sind mir mittlerweile freundschaftlich richtig ans Herz gewachsen.
Ich genieße die Stunden- und Nächtefüllenden Gespräche, das gemeinsame Lachen und vor allem Brüller wie "Eine Latte und zweimal Ficken bitte!" oder "Bring mir mal ne kalte Muschi."
Zur Aufklärung, es handelt sich hierbei um Latte Macchiato, Ficken (= Schnapps) und kalte Muschi (= Rotwein-Cola-Zeugs).
Aber auch fürs Auge weibliche war diesmal etwas dabei, der Nacktkellner Andy. Erst in ganz normalen Klamotten, dann irgendwann mit Harnisch bekleidet und irgendwann dann ganz Nackt (naja nicht ganz - da war noch dieser Cockring...) G
Andy und ich sind dann irgendwann ins Gespräch gekommen - ein wirklich wundervoller und absolut symphatischer Mensch - und er erzählte mir eine Geschichte, mit der Frage sie aufs Papier zu bringen (bzw. auf den Bildschirm). Und da ich ohnehin diese Kolumne hier geplant habe, hab ich natürlich direkt mal ja gesagt und erzähle euch seine Geschichte hier in der ersten Ausgabe der komischen Khaos Kolumne.
Andy ist schwul und macht Varietee-Shows - als Transvestit. Etwas, das es erfordert, Schminken zu können. Und dieses Können nutzt er auch für Fotoshootings - um männliche Models auf Frau zu schminken.
Und in dieser Funktion bekam der gute Andy eine Anfrage von einem Fotografen die er auch angenommen hat. Also ging er zu dem Shooting und begann seine Arbeit, das männliche Model zu schminken.
Der Fotograf hatte noch einen weiteren Fotografen und einen Regisseur mitgebracht und sie fotografierten bereits die Vorbereitungen die Andy an dem Model traf.
Andy lies dem Model ein Negliee anziehen damit er sich schon einmal besser in seine Rolle einstimmen könne und schminkte weiter.
Irgendwann die Anfrage vom Fotografen ob man auch von Andy erotische Fotos machen können? Gefragt - getan.
Andy nackt im Pelzmantel. Fotos hier und da und hier auch nochmal.
Irgendwann dann wurde das ganze etwas heißer - nun sagen wir einfach der Fotograf hatte wohl eine Vorliebe für Jungs...
Ein erotisches Erlebnis von Andy, das ihm viel Spaß gemacht hat, das er an- und aufregend fand und das er mir erzählt hat - Danke dafür, ich habe immer gerne Teil an den Erotischen Erlebnissen anderer Menschen - also zumindest in Form von mir erzählt jemand davon
Menschen wie Andy sind es, die mir zeigen, dass die Welt so viel besser sein könnte, wenn mancher mit seiner Sexualität anders - offener - umgehen könnte.
Wenn es mehr Menschen wie Andy oder die Leute die in Swingerclubs gehen geben würde, dann wäre vieles einfacher im Leben und sicherlich auch anregender.
In diesem Sinne - das war es für diese Woche von mir.
Khaotin