Die meisten haben sogar eher das Problem, dass durch diese intensiven gemeinsamen Erfahrungen ganz zauberhafte, verbindende Gefühle entstehen und der eine dem anderen irgendwann gar nicht mehr so weh tun kann.
also was mich betrifft stimmt das nicht:wenn ich jemand liebe schlage ich mit einer viel größeren hingabe, es gibt mir viel mehr als bei jemand, den ich nicht liebe! der kick ist ein viel größerer, auch und gerade wenn ich ihren schmerz sehe und höre!
das führt dann aber auch gleichzeitig zu einem wesentlich größeren bedürfnis nach zärtlichkeit. das wird dann im nachhinein, beim runterkommen, gestillt.
jedoch früher hatte ich durchaus ähnliche "probleme", die liebe stand mir mehr im weg als dass sie mir geholfen hätte. jedoch hat sich bei mir im kopf da ein prozess vollzogen, ich habe manche dinge gelernt zu akzeptieren und zuzulassen. das fängt schon bei der einfachen frage an "wer sagt eigentlich dass liebe zärtlich sein muss?" bis hin zu dem punkt an dem ich sage "ich brauche (für mich) keinen grund dich zu schlagen, ich brauche kein strafbuch um (für mich) eine rechtfertigung zu haben. ich schlage dich weil ich es will, weil ich es geil finde!" und sie empfindet in dem moment passend dazu die gegenseite, denn ansonsten wäre ich sie ja auch ganz schnell los...
im nachhinein genieße ich auch besonders die spuren, die noch zu sehen bzw zu fühlen sind. ich muss dabei lächeln wenn ich sie sehe und denke liebevoll an die session zurück...
auf der anderen seite ist es natürlich richtig, dass es grenzen gibt. ich denke mal für jeden, nur sind sie bei jedem anders gelagert und viell noch nicht erreicht. spätestens bei bleibenden "erinnerungen" ziehen viele schon eine ganz klare grenze. das ist wie der spruch "ich mache alles mit" und ich antworte darauf "ok, ich binde dich fest und komme mit der kettensäge rein. machst du jetzt immer noch alles?" grenzen gibt es eben immer, bei dem einen recht eng gesteckt, bei dem anderen seeehr weit. solange alle beteiligten damit zurecht kommen und das gegenseitig akzeptieren ist es ja auch völlig egal wo sie sind, das hat niemand zu bewerten. nur bei dingen, die ganz klar gefahr für leib und leben bzw bleibende körperliche schäden hervorrufen darf man dann auch mal lauter rufen "HALT! wisst ihr eigentlich was ihr da macht?" aber die betonung liegt eben auch ganz deutlich auf "solange es BEIDE wollen und gut finden"! das heißt eben auch, dass top die grenzen von sub einzuhalten hat, bzw behutsam zu erweitern!
ob man allerdings den bdsm mit in den alltag nehmen will oder nicht ist letzten endes auch jedem selbst überlassen. viele wollen genau das, und wollen auch genau dann diese ohrfeige, um sie zurechtuweisen, session hin oder her. für andere ist das ein no-go. auch hier gilt eben wieder: gegenseitiges akzeptieren der grenzen ist unverzichtbar! eine recht simple hilfe wäre es aber z.b., wenn sie ihr safewort eben nicht nur in einer session benutzen kann sondern eben auch außerhalb. einfach um eben deutlich zu machen "hier muss ich gerade mal mit dir auf augenhöhe was bereden" bzw "die situation geht gerade nicht, hier kann ich nicht sub sein, hier bin ich mensch!"
aber im kern ist das von A_und_A_in_FD ein sehr schöner beitrag! details sieht jeder anders, und das macht es letzten endes ja auch aus: jeder muss eben seinen ganz eigenen bdsm finden!
viel spaß dabei!