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Behinderung als Chance ...

Bietet Behinderung auch Chancen?

Dauerhafte Umfrage
*********um_nw Mann
236 Beiträge
Themenersteller 
Behinderung als Chance ...
sicher, das klingt reichlich gewagt, wenn nicht sogar anmassend?

Aber überlegt doch mal ob es Euch da nicht auch so geht wie mir.

Wir da so Einigen sogar Vorbilder sein könnten, weil wir uns eben trotz Allem nicht unterkriegen lassen, sondern ganz einfach an die neue Lebensituation angepassen?

In meinem Fall haben alle Handicaps zusammen erst ermöglicht, das ich mich seitdem häufiger und intensiver im Schreiben verwirklichen kann!

Zwar geht so manches aus dem früheren "normalen" Leben längst nicht mehr doch reifte dafür in meinem Inneren ein anderes, neues Selbstbewußtsein heran, so daß ich jetzt zum Beispiel den Mut habe meine Gedanken zu diesem brisanten Thema niederzuschreiben.
Mehr noch, sie mit Euch Allen, egal ob nun Behindert oder nicht, zu diekutieren!

Es ist doch wohl auch Tatsache, das Behinderung nicht nur das Handeln in Alltag und Beruf einschränkt, sondern auch sehr oft zu einer anderen Denk und Sichtweise führt.
Das man auf einmal ganz andere Dinge als bedeutend erkennt, welche man früher aus Mangel an Zeit und Interesse kaum wahrgenommen oder angedacht hatte?

Darum sehe ich mich auch erst dann als Looser, wen ich zulasse das mir alles abgeneommen wird, wenn ich mich total in Schicksal und Erkrankung fallen lasse und nur noch von Anderen abhängig sein will!


Und das wird, solange ich es selbst beinflussen kann, NIEMALS geschehen!

Aufgrund dessen dann auch dieses "Reiz Thema" und die Umfrage.

Threads mit depressiver Inhaltsthematik gibt es wahrlich schon mehr als genug. Daher beteiligt Euch bitte entsprechend, damit Alle sehen das WIR auch anders können, vor Allem aber auch WOLLEN!


Mensch liest sich! *freu*


Ralf,
aka Seelentraum
ich denke schon, dass die Behinderung auch Vorteile und Chancen bietet.

Ich habe meine Behinderung von Geburt an. Das heißt von klein auf habe ich gelernt, mit den Dingen des Lebens anders umzugehen und andere, alternative Wege zu finden, meine Ziele zu erreichen. Zum Beispiel das Verbalisieren und Netzwerke bilden, um Probleme zu lösen. Durch die Behinderung bin ich wesentlich hartnäckiger, zäher, gebe nicht schnell auf. Das sind definitiv positiver Charaktereigenschaften. Auch mein Optimismus kommt daher, denn ich weiß, es bilden sich immer Chancen, egal in welcher Lebenssituation man steckt.

man sollte aber dennoch die Nachteile nicht verschweigen oder tabuisieren.natürlich würde ich gerne auch aktiv umarmen, streicheln können. Natürlich würde ich gerne aussehen wie Jonny Depp. Natürlich würde ich mich gerne am Kopf kratzen wollen oder selbst befriedigen.

Aber es ist nun mal alles so wie es ist und unterm Strich bin ich ziemlich zufrieden mit dem, was ich habe.
*********um_nw Mann
236 Beiträge
Themenersteller 
genau das trifft es thalon!

Man wächst quasi in einem anderen Bewußtsein auf.
Gewinnt viel mehr Blick und Gespür für Ehrlichkeit und Nähe, die man zwar mitunter auch als Mitleid von Anderen erlebt, die jedoch dann wieder den eigenen Willen, es aus eigenem Antrieb schaffen zu wollen, stärkt!

Was bei Dir das Umarmen iss is bei mir die aktive Sexualität. Ich habe noch nie in meinem Leben aktiv penetrieren (Vögeln) können, da nicht nur mein Bindegewebe, sonder auch das der Schwellkörper von Beginn an fehlerhaft und deformiert war.
Obwohl ich es niemand verschweige das ich nunmal ohne Implantation errektionsunfähig bleiben werde, scheiterte genau daran meine langjährige "Beziehung".

Was jedoch nicht kaputt ging das war die Freundschaft die Nähe und Ehrlichkeit die wir jederzeit zu leben bereit bleiben, so daß wir noch heute genauso häufig, dafür aber in einer ganz besonderen Art und Innigkeit zusammen sind.

Wei sie mal sagte hatte ich sie damals "gewinnen" können, weil ich eben sehr gut zuhören kann. Dadurch auch die Dinge eher wahrneheme auf welche man eingehen sollte.

Damals asl ich noch im Berufsleben stand (zwar schon immer Schmerzen hatte) war solch ein Bewußtsein nie vorhanden.
Da lebte ich wahrlich "wilde Jahre". Hätte sie mich so kennen gelernt, sie hätte bestimmt überhaupt kein Interesse oder Bezugspunkt zu mir gefunden.

Als auch die Organe mehr und mehr kollabierten, ich durch die Folgen meiner Berufsunfälle zusätzlich auch noch inoperable Schäden im Becken und am Gehaapparat erlitt, verlor die schöne Schein Welt aus "Trunk und Rauch" ihre gesamte Bedeutiúng.

Ich bin mir heute sicher das mir gerade die Tatsache siet 14 jahren völlig erwerbsunfähig zu sein, nicht nur zu einem anderen Bewußtsein verholfen, sondern letztendlich sogar mein Leben gerettet hat!
Was hatte ich damals zur "Flucht und Betäubung" gesoffen und gequalmt. Auch des Öfteren mal gekifft, wenn die Schmerzen zu groß wurden.

Dann aber begann die erfüllte Zeit, wo ich im BDSM Halt und Orientierung fand.
Wo ich mein Schmerzeempfinden und Verhalten endlich anders kanalisieren lernen durfte, es einfach in mein Kopfkino "einbauen" konnte!

Deshalb fresse ich auch heute längst keine Unmengen von Schmerzmitteln mehr wie früher, benötige auch keine Antidepressiva mehr, sondern nehme nur noch Beta Blocker, die ich niemals absetzen darf.

Ja, und eigentlich.
Eigentlich bin ich mittlerweile glücklich, weil ich längst irgendwie doch mehr zu wissen glaube, als so manch andere "Gesunde".

Was, und wen ich brauche, um meinen weiteren Weg zielgerecht durchs Leben gehen zu können!

Mensch liest sich! *freu*


Ralf,
aka Seelentraum
Super Einstellung, Ralf!
*********um_nw Mann
236 Beiträge
Themenersteller 
Die hast Du auch, thalon.

Und nicht nur wir beiden haben die.
Sondern eben auch unzählige Andere die raus aus ihrer eiegen Trauer, den "Oasen ihres Selbstmitleides" kommen sollten. Wenn es uns gelingt auch die zu motivieren und zu überzeigen, haben wir schon wieder was bewegt!

Aus Ehrlichkeit und purem Leben heraus!

Und selbst wenn so Einige auch wütend sein könnten über die "überheblichhkeit" die mitunter in unseren Erklärungen mitschwingt! Wut, kann auch was Gutes haben, wenn man daraufhin endlich den Arsch in die Höhe bekommt, und zum UMdenken bereit wird!

So gesehen solten wir uns sogar darauf freuen das es auch zu kontroversen Gesprächen kommen wird, wenn erst mal mehr auf das neue Thema aufmerksam geworden sind.


Mensch liest sich! *freu*


Ralf,
aka Seelentraum
*********g_by Frau
104 Beiträge
Behinderung...
als Chance, für mich ja.

Auch wenn es nicht gleich von Anfang an so war.
Sehe ich heute so mach eines im Leben anders, nicht als selbstverständlich.
Ich weiß ja nicht was der Morgen bringt...aber egal...hier und das jetzt zählt.

Die Behinderung ist ein teil von mir, ein Stück Lebensbeileiter.

LH Light
*********um_nw Mann
236 Beiträge
Themenersteller 
Ganz genau light_ning.

Sie mag zwar zum Teil durch ihre Folgen und Belastungen sogar ausgrenzen. Dafür erinnert und konzentriert sie uns dann aber um so nachdrücklicher auf das zum erfülllten Leben Wesentliche!

Das was man nicht erreichen haben kann, wenigstens in Gedanken oder als Sehnsucht so auszuleben das uns bereits der Traum davon oder die Erinnerung daran tröstet!

So manches Lächeln wird bereits aus der Erinnerung heraus, und nicht erst aus dem Stolz am realen Besitz geboren!


Mensch liest sich! *freu*


Ralf,
aka Seelentraum
Ich sehe meine Krankheit eigentlich auch als Chance, aber es war ein sehr langer Weg bis hier her!

Die komplette Lebenseinstellung ändert sich, man wird stärker.

Was mir allerdings aufgefallen ist, dass eine Krankheit einen Menschen auch sehr einsam machen kann. Ich habe lange überlegt, wie ich aus dieser Einsamkit heraus finden kann, aber ich habe noch keinen, für mich passenden, Weg gefunden.

Gruß Luna
diese Art von Einsamkeit kenne ich. Eigentlich habe ich zwar ziemlich viele Freunde und Bekannte, trotzdem fühle ich mich manchmal einsam.

Vieles liegt aber auch einfach in uns und wir müssen lernen, uns selbst anzunehmen. Die Arten der Freundschaften ändern sich auch - es kommt eine andere Qualität dazu. Allerdings ist es eigentlich nichts Negatives sondern bietet ebenfalls Chancen.
*********um_nw Mann
236 Beiträge
Themenersteller 
Meine "Rezept" gegen Einsamkeit
Vielleicht ist es ja bloß eine Art Selbstbetrug.
Aber das Wichtigste: Es hilft mir selbst auf jeden Fall!

Immer, wenn ch mich einsam fühle, denke ich mich in die Tiefe von Allemw as rings um mich herum ist. So zum Beispiel auch in einem Raum in dem außer einem Stuhl und nem Teppich nix drin iss.

Halte ich mich normal darin auf. Dann wird es mir irgendwann darin fade. Wenn mich nicht sogar die Einsamkeit und Stille "überfällt".

Ändere ich jedoch meine Denk und Sichtweise, erkenne das der Stuhl zum Beispiel aus Holz besteht. Holz ein Teil des Baumes war, der Baum widerum ein Teil eines ganzen Waldes, dann bin ich zwar noch immer real in dem gleichen nüchternen Raum.
Gedanklich aber längst woanders, weil sich das Ganze unendlich weiter spinnen lässt!

Selbst Orte, wo nicht mal der Stuhl oder was anderes vorhanden bleibt, diedurch Zerstörung irgendwie Trostlosigkeit "ausatmen" befinden sich letztendlich immer noch unter unseren Füssen, sind uns also "untertan"!
Schon lässt sich deshalb wieder in eine andere Richtung fantasieren.

Das funktioniert auch ganz wudervoll mit verhaltenem Charme, bei der Beobachtung von Gegenübern. hachsag

Ich mache mir längst eine Art Sport daraus, allein über den Blick mit meinen Gegenübern in imaginäre Situationen einzutreten welche uns irgendwann beide lächeln lassen.
Und das owohl sie gar nicht sehen , geschweige denn gedanklich erfassen konnte woran ich gerade gedacht hatte.

Versucht`s mal, ich würde es Euch wünschen, das es Euch auch hilft!



Mensch liest sich! *freu*


Ralf,
aka Seelentraum
********mder Mann
200 Beiträge
Unterschiedlich
Ich kann aus eigener Erfahrung mitreden. Eine Behinderung seit Geburt wird wahrscheinlich anders als eine Einschränkung in der Mitte des Lebens vom Betroffenen wahrgenommen.

Für mich war es immer wichtig, genau die gleichen Dinge wie die anderen, gesunden zu tun. Da ich in der Schule kein Sport mitmachen durfte, fing ich damit später an. Bergsteigen, klettern in leichteren Gelände, Skilanglauf. Damals war ich ca.25. Mit 55 setzte ich mich auf einen Skibob und fuhr einen Berg runter. *experimentier*

Was ich damit sagen will, es kommt auf den Willen an.

Die Chance in der Behinderung sehe ich daher nicht so sehr in der Sichtweise des Lebens, sondern als Herausforderung an.

lg nachtfremder
Seelentraum...
...das mag für dich eine Methode sein, aber es ersetzt keine realen Menschen!

Ich habe mir überlegt, was ich tun kann, um auch mal andere Menschen zu sehen, als meinen Mann, meinen dreijährigen Enkel oder die Kassiererin an der Supermarktkasse.

Eine Zeit lang war ich soweit und habe mich einer MS Gruppe angeschlossen, in der Hoffnung, andere Leute zu treffen und etwas im Bereich meiner Möglichkeiten zu unternehmen. Aber dort findet auch nichts statt.

Ich bin Gehbehindert und habe taube Finger. Sportliche Aktivitäten fallen also weg. Ebenso etwas im künstlerischen Bereich.

Ich finde als Behinderter, egal welche Behinderung man hat, gibt es eben nicht viele Möglichkeiten.

Ich habe inzwischen das Gefühl, ich verblöde zu Hause!

Was macht ihr um der Einsamkeit zu entfliehen?

Luna
********mder Mann
200 Beiträge
reale Menschen
Wie ich sehe lebst Du doch ein sehr außergewöhnliches Leben. Ich nehme daher an, dass Dich die Behinderung erst später traf.

Künstlerische Betätigung ist sehr gut. Malerei, Schriftstellerin, oder etwas mit dem Reden bringt Dich sicher unter Leute.

Deine Chance ist es, eine jetzt erst recht Einstellung zum Leben.

lg nachtfremder
Jetzt erst recht, denke ich schon seit einigen Jahren, aber es hat mich nicht wirklich weiter gebracht, ausser die MS zu akzeptieren!

Bis vor drei Jahren habe ich noch Vollzeit als Krankenschwester gearbeitet. Dann bekam ich einen deftigen Schub und nichts ging mehr.

Ich wurde von 200% auf 0 runtergefahren und habe wirklich sehr lange gebraucht, um mich nicht mehr nutzlos zu fühlen!

Aber ich weiss einfach nicht mehr, was ich machen soll um unter Leute zu kommen.

Wir habenzwar unsere Freunde, aber die sind berufstätig. Treffe finden also eher seltener statt.

Mein Mann hat seine Arbeit und sieht natürlich nicht, dass ich nur zu Hause hocke, nichts um die Ohren habe und mich verdammt nutzlos fühle.

Übrigens, ein Buch habe ich schon geschrieben, aber einen Verleger zu finden erweist sich auch als sehr schwierig und Menschen habe ich dadurch auch nicht kennen gelernt *nein*

Luna
********mder Mann
200 Beiträge
Nicht aufgeben
... sondern weiteer suchen. Je mehr Du Kontakte suchst, desto eher findest Du sie auch.

Dein Problem ist übigens das, was ich mit dem Unterschied "von Geburt an oder mitten im Leben meinte. Ich habe jahrelange Erfahrung und konnte im besten Kindesalter lernen die Chancen zu erkennen.

lg nachtfremder
Ja, Weitersuchen.

Wie wäre es mit einem Treffen, Luna? Ich meine es ernst. Ich würde mal vorbeikommen, einfach so. Ich lerne immer eine neue Leute kennen, auf real. Und ich bin flexibel und mobil.

Wie sieht's aus?
Nette Idee, aber etwas weit um nur einen Kaffee zu trinken und etwas zu klönen!

Mir fehlt jemand in der näheren Umgebung, aber ich habe keinen Plan, wie ich jemanden finden soll.

Werd mir noch ein paar Gedanken machen. Es muss doch etwas geben.

Hab auch schon an eine Anzeige gedacht: Einsame Hausfrau sucht nette Gesprächspartner!

Möchte nicht wissen, wer sich da melden würde *haumichwech*

Luna
*********g_by Frau
104 Beiträge
Hallo...
Luna,

da kann ich vollkommen mit dir fühlen.

Ich hatte früher auch viele Hobbys wie Malen, Filigrane Mosaik arbeiten.
Durch die MS und den doch recht steifen ungeschickten Pelzigen Fingern ist mir das nur noch ganz selten an guten Tagen möglich.

Bin dadurch für mich selber auch erst mal in ein Tiefes Loch gefallen,
sah für mich keinen rechten Lebenssinn mehr.
Dazu kam die Berufsunfähigkeit...habe mir dann eine Beschäftigung für ein Paar Stunden die Woche im Verkauf gesucht und gefunden.

Somit komme ich aus dem Altgastrott raus und ich habe nicht mehr ganz das Gefühl zu nichts mehr zu gebrauchen zu sein.

Hobby mäßig bin ich auf Gartenarbeit und nicht ganz so Fusselige Sachen umgestiegen...der Weg ist das Ziel.

Lg Light
Stimmenthaltung
Ich bin nicht Behindert, ich werde Behindert:

"Durch bauliche und geistige Barrieren unserer Mitmenschen,
das Ich ein körperliches Handicap habe behindert mich nicht."


Eine Chance hat jeder Mensch,
der kämpft und das Leben liebt!


*omm*
*********um_nw Mann
236 Beiträge
Themenersteller 
Wenn ich nicht das Schreiben und meinen geliebten Blechdeppen (Computer) hätte,
ich wäre Dank der Tatsache meine Zeit mangels Transportprobleme fast nur zu Hause zu verbringen, wohl längst verblödet oder nur noch depressiv!
"
So aber bildet der PC mein "Tor zur Aussenwelt".
Und die, mit denen ich darüber kommuniziere, werden irgendwann vielleicht auch mal zum einen oder anderen Freund.

Wie jene wundervolle Frau, dank der ich seit Monaten nun wieder bei allen meinen Freunden, in einer wesentlich preiswerteren, schöneren, größeren und vor allem gesünderen Umgebaung leben darf!

Mensch liest sich! *freu*


Ralf,
aka Seelentraum
GLAUBT an die Chance
und lebt SIE!

ich find die überschrift sehr passend und kann es auch nur allen behinderten menschen raten es so anzunehmen, auch wenn es sehr sehr schwer fällt. ANDERS zu sein bedeutet nicht schlechter zu sein, auch wenn die gesellschaft gern so bewertet. ich möchte euch eine kleine geschichte dazu erzählen, die meinem freund passiert.

er war 18, ein junger kerl mit vielen flausen im kopf. er war ein sehr talentierter fußballer, hat an seinen traum geglaubt und alles dafür getan. bedeutet er hat auf sehr vieles verzichtet, freiwillig, um sein ziel zu erreichen. an weihnachten, wo die jungs gemeinsam ihren saisonerfolg feiern wollten, kam einer auf die idee dieses doch in einer discothek zu feiern. gesagt getan, es war wohl ein sehr schöner abend. mein freund und sein bester kumpel hielten lange durch, und sind morgens um 6uhr nach haus gefahren. aus bis heute ungeklärter ursache fuhren die beiden in ein lkw (es war KEIN TROPFEN ALKOHOL IM SPIEL). mein freund hatte mit seinem kopf das lenkrad durchschlagen, so heftig war der unfall. sein körper war mit metall und glassplittern übersäht, es folgten 6 wochen intensivstation mit anschließendem koma. mein freund wurde so schlagartig aus dem leben und seinen träumen gerissen wie er selbst wohl nie vermutet hat. es folgte die reha, mein freund war zu 90% schwerbehindert. er konnte bis auf kurze worte auch nichtmal laufen, verschluckte sich beim essen. die ärzte prognostizierten schwerste schädel hirn verletzungen, irreperable einblutungen der nervenbahnen. der einzige der in dieser zeit an ihn geglaubt hat ist sein vater gewesen, für alle anderen war es zwar traurig aber eben schicksal - schließlich betraf es sie ja nicht persönlich.

mein freund wurde innerhalb der besvorstehenden reha immer klarer, seine motorik immer besser. er wollte nicht mehr zu ärzten, er hatte leider das vertrauen verloren, wie an allem, seinen traum, seinen weg. er hat zu dieser zeit einen menschen an seiner seite gehabt, der an ihn glaubte und ihm dieses auch tagtäglich mitteilte und spüren lies. er fühlte mehr und mehr das er nicht allein ist, begann sein leben als chance anzunehmen und das beste daraus zu machen. natürlich verbunden mit vielen nachteilen, aber sein lächeln kehrte zurück verbunden mit mut und kraft. ich mach es jetzt kurz, ein halbes jahr nach seinem unfall war mein freund (damals war er nur ein guter Bekannter) VOLL genesen, kraftvoller + stärker als zuvor.

er baute sich s/ein leben auf wie ich keinen 2ten kenne, er hat die chance ergriffen, und kann über sich selbst lachen wenn er fotos von damals betrachtet. es kommt auf den blickwinkel an, EURE CHANCE, sie zu sehen bzw anzunehmen. wie ich schon in einem beitrag hier lesen durfte, fühlt was ihr braucht, es gibt liebe menschen um euch die euch gern dabei helfen *ja*

viel glück *blumenschenk*
*********um_nw Mann
236 Beiträge
Themenersteller 
Genau cleopatra!
Anders geht es auch nicht!

Hut ab vor Dir und Deinem Partner!

Aber leider hat nicht Jede(r) die Power und WUT dem Handicap, aber auch den überfordernden Hilfsangeboten ständig zu trotzen!

Das begeinnt erst dann, wenn man sich dem inneren Schweienhund selbst stellt, damit man endlich aus dem ekelhaft lähmenden Abhängigkeitsverhältnis so weit wie irendwie möglich herauskommt!

Dann aber braucht man Frauen wie Dich an der Seite, die einen nicht ständig behüten, (also ständuig stützen/schützen) wollen sondern nur dann eingreifen falls man es als Behinderter wirklich für nötig hält!


Mensch liest sich! *freu*


Ralf,
aka Seelentraum
**********henkt Frau
7.372 Beiträge
Bin nur stiller Mitleser, werde es nach diesem kurzen Beitrag auch weiter sein.
Ich möchte aber ausdrücken, dass ich große Bewunderung für die Schreiber hier empfinde. Ehrlich gesagt, versuch ich irgendwie mir eine Scheibe von eurem Lebensmut und eurer Lebensbejahung generell abzuschneiden. Schätze, es klappt nicht. Aber dennoch macht weiter so, ihr seid super und absolut richtig.
Ach, nicht den Mut verlieren! Wir haben alle unsere Grenzen, hassen Barrieren, haben unsere schlechten Zeiten. Trotzdem, einfach nicht den Kopf hängen lassen!
*********um_nw Mann
236 Beiträge
Themenersteller 
Nö, wir sind weder goldrichtig noch was Besonderes.

Im Gegnsatz zu so manchen Anderen haben wir aber endlich wieder den Blick für das Wesentliche zurück. Lassen uns selbst kaum noch vom schönen Schein oder irgendeinem Geltungs/Libidowahn blenden!

Vor Allem : Schau nach Innen, hör auf das was Dir selbst Sehnsucht und Deine anderen, eigenen Gefühle sagen!
Verzichte dafür ruhig des Öfteren mal auf den "guten" Rat von Anderen.

Bloss weil der zu ihrer Lebensituation "passt", brachte er ihnen den Erfolg!
Deine iss und bleibt dank Deiner Individualität, eine ganz Andere!


Mensch liest sich! *freu*


Ralf,
aka Seelentraum
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