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30 Jahre Schweigen

30 Jahre Schweigen
Hallo,
ich erlebe da gerade eine Geschichte, die ich nicht begreifen kann: Ein Ehepaar - 30 Jahre verheiratet, beide schöne, sehr gebildete und angesehene Menschen. Er irgendwie ein Problem mit Nähe. Die, der er sich annähern kann, fällt als harter Sex aus, sagt er. Umarmungen, Zärtlichkeit, sagt sie, gab es keine. Er war bis vor Kurzem der Meinung, eine glückliche gute Ehe zu haben.

Sie litt seit 30 Jahren. Erfahren hat er es zufällig. Er fand einen Brief, in dem sie mir ihr Herz ausschüttete und davon sprach, ihn verlassen zu wollen, wenn die Kinder groß sind. Ihm hat sie nie etwas davon gesagt. Ihre drei Kinder sind über 25, also längst erwachsen. Sie hätte ihn längst verlassen können. Er fiel aus allen Wolken, als er sah, dass er Jahrzehnte in einer Scheinrealität gelebt hat und welches "Monster" er für sie gewesen sein muss.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was in einer Frau vorgehen muss, um 30 Jahre lang zu schweigen. Sie war in keinerlei Gefahr, es gab weder finanzielle Gründe, noch musste sie sonst irgendeine Art von Angst haben, sich zu gefährden, wenn sie ihm gesagt hätte, welche Probleme es gibt. Ihr Mann mag neurotisch sein, ja. Aber Neurosen kann man ablegen, wenn man aufmerksam wird auf sie und wenn man Unterstützung und Verständnis findet.

Ich würde es als tiefe Verletzung meiner Würde empfinden, wenn mir ein Partner 3 Jahrzehnte nicht sagt, dass er mit mir unglücklich ist. Ich hätte dann weder die Wahl bekommen, es besser zu machen, noch die, mich zurückzuziehen, damit niemand unter mir leiden muss. Und Sadist ist dieser Mann bestimmt nicht.

Ich bin Wienerin und die Geschichte ereignete sich im Norden Deutschlands. Kann sie etwas mit Mentalität zu tun haben?

Noch eine Frage: Welche Rolle spielt eurer Meinung nach des Aufzeigen und Setzen von Grenzen in einer Partnerschaft oder auch nur kurzfristigen sexuellen Beziehung?

Das ist die erste Geschichte über ein Leben, die ich nicht begreifen kann. Nachdem ich hier so viele kluge und erfahrene Poster getroffen habe, hoffe ich, ihr könnt mir Hinweise geben, wie und was ich denken sollte, um da durchzublicken.
Hmmm, stimmt einen sehr nachdenklich.

Solch ähnliche Geschichten habe ich allerdings - vielleicht nicht ganz so krass aus ihrer Sicht - bei uns in der Gegend (komme aus dem tiefsten Bayern kurz vor der Ö-Grenze) schon des öfteren gehört. Sogar auch umgekehrt, also dass Mann ewige Zeiten geschwiegen hat und nur wegen den Kinder bei ihr blieb...

Ich kann es auch immer wieder, wenn ich sowas höre, nicht begreifen. Es ist mir immer wieder ein Rätsel, warum manche Leute aus dem von ihnen empfundenen Teufelskreis nicht ausbrechen - besonders wenn es so ist wie in der von Dir erzählten Geschichte. Ich kann es nicht verstehen, wie Frau / Mann es aushält sich solange zu quälen, solange mit einem Partner zu schlafen den Mann/Frau nicht ausstehen kann oder gar als Bedrohung wahr nimmt, ich kann es nicht verstehen wie Mann/Frau sich solange verstellen kann, solange Schauspielern kann, ..... ohne dabei selbst innerlich drauf zu gehen.

Ich denke aber, dass solche Realtitäten in verschiedenen Landstrichen immer wieder vorkommen. Denke daher, dass sie nicht Gebietsspezifisch sind.

Wie ich zum Aufzeigen und Setzen von Grenzen in einer Partnerschaft stehe? Ich bin der Meinung, dass dies absolut von Nöten ist um eine gleichberechtigte Beziehung zu führen. Denn in dem Moment wo einer für den Anderen etwas macht, was ihm dermaßen gegen den Strich geht, kann man wohl nicht von Gleichberechtigung sprechen. Ebenso wenig kann man von G.B. sprechen, wenn der eine etwas tut was ihm gefällt, er aber damit den anderen so demütigt und verletzt. Daher bin ich der Meinung, dass Grenzen sehr wichtig sind in einer Partnerschaft um überhaupt respektvoll und liebevoll mit dem Gegenüber umgehen zu können. Denn wenn man nicht weiß wo die Schmerzgrenze beim anderen liegt, dann kann es leicht passieren, dass man diese übertritt ...

LG
Kathi & Flo
Also gibts das noch öfter?
Sind wir Männer nur zum kinderproduzieren da?

Ich habe das Problem auch.

Jetzt ist man over 40 und Kinderwunsch ist erfüllt, aslo keinen SEX mehr.

Und wird Mann deutlicher, dann komm nur , Du willst nur Deine Spass!!

Kuschelfischle
*****_68 Mann
8.551 Beiträge
Mit solchen Tatsachen wurde ich bisher auch schon des öfteren konfrontiert, z.B. ein Mann der zwar über dreißig Jahre verheiratet aber sehr unglücklich, da eigentlich homosexuell. Ich kann so etwas nicht im geringsten nachvollziehen. Es liegt nicht in meinem Wesen, eine Tatsache als gegeben hinzunehmen, wenn ich in der Lage wäre etwas zu ändern. Was kann es sein ? Ist es die Angst etwas Neues zu beginnen ? Ist es die Macht der Gewohnheit ? Liegt es daran, dass alles mit einem gewissen Risiko verbunden ist und man nicht bereit ist dieses einzugehen ? Liegt es in der Erziehung des individuellen Menschen, dass man Angefangenes zu Ende führen muss, auch wenn es bis fast zur Selbstaufgabe führt ? Ich habe es aufgegeben, mir zuviel Gedanken darüber zu machen. Man findet keine schlüssige Erklärung. Zu verschieden sind die einzelnen Charaktere. Dafür gibt es Psychologen und andere Fachleute, die leider viel zu selten in Anspruch genommen werden.

Al

PS: Kleine Anmerkung zu dem Bedarf an Psychologen. Ca. 2% aller Bundesbürger nehmen diese in Anspruch und ca. 20% hätten Hilfe in dieser Richtung nötig.
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Sie litt seit 30 Jahren. Erfahren hat er es zufällig. Er fand einen Brief, in dem sie mir ihr Herz ausschüttete und davon sprach, ihn verlassen zu wollen, wenn die Kinder groß sind. Ihm hat sie nie etwas davon gesagt....

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was in einer Frau vorgehen muss, um 30 Jahre lang zu schweigen. Sie war in keinerlei Gefahr, es gab weder finanzielle Gründe, noch musste sie sonst irgendeine Art von Angst haben, sich zu gefährden, wenn sie ihm gesagt hätte, welche Probleme es gibt.

Spontaner Einfall dazu - Du schreibst auch, daß sie gut angesehen waren. Ich weiß nicht, wie konservativ die Lebensführung u.a. im Elternhaus war, es gibt ja durchaus einiges an anerzogenem "Das macht man nicht". Da könnte ich mir auch einen starken inneren Widerstand gegen das Durchbrechen der angesehenen, heilen Fassade vorstellen.

Aber ein anderer Gedankengang, um mal wieder ein wenig den Advocatus Diaboli herauszukehren - ist dem denn wirklich so? Vielleicht lag das Problem auf einer ganz anderen Ebene, und weil sie aus welchen Gründen auch immer nicht damit klar kam oder es nicht akzeptieren konnte, wurden dann Scheingründe gebildet. Diese kann man der betreffenden Person natürlich schlecht mitteilen, und eine Umsetzung der Trennung aus diesen Gründen wäre natürlich ebenfalls ziemlich dürftig.
Vielleicht hat sie etwas von der Ehe oder diesem Mann erwartet, was er nicht erfüllte, was sie sich aber (bewußt oder unbewußt) keinesfalls eingestehen mochte, und deswegen vielleicht den genannten Grund(mangelnde Nähe)vorgeschoben als Trennungs(wunsch)grund anführt, was aber nicht haltbar genug ist, um tatsächlich die Trennung durchzuführen.

Ich vermute einfach mal diese ganz anderen Gründe hier, weil es ja, nachdem was Du schreibst, keinerlei nachvollziehbaren Gründe für das Aufrechterhalten der Beziehung gibt. Eine verzerrte Wahrnehmung derjenigen Person wäre eine mögliche Erklärung, die mir dazu einfallen würde. Die menschliche Psyche ist ja aus Selbstschutz und zur Aufrechterhaltung des Selbstbildes zu einigem fähig.

Mal so als Denkanstoß... von ferne und aus zweiter Hand ist nämlich die Chance, total daneben zu liegen ziemlich gut *zwinker*

Darki
@cerberus
Denn wenn man nicht weiß wo die Schmerzgrenze beim anderen liegt, dann kann es leicht passieren, dass man diese übertritt ...

Ja, so sehe ich das auch. Absolut! Drum neige ich dazu, mehr Verständnis für den Mann in dieser Geschichte zu haben, obwohl er sich wirklich nicht toll verhalten hat. Er wollte das nicht, er wusste gar nicht, was er tat, weil sie geschwiegen, ertragen, still vor sich hingelitten hat, usw.

Ich neige dazu, diese Frau allen Ernstes zu fragen: Hast Du Deinen Mann jemals geliebt? Wie konntest Du ihn, wenn Du ihn geliebt hast, so im Regen stehen lassen?

Das umso mehr, als sich zeigt, dass sich dieser Mann seit Aufbruch des Dilemmas bemerkenswert geläutert zeigt, er ist also lernfähig, begreift sogar sehr schnell.

Kann man jemanden lieben und ihn so lange im Unwissen lassen? Männer hören oft nicht so toll zu. Aber man kann ja mal demonstrativ ausziehen oder verreisen oder dergleichen. Das hat noch nie ein Mann übersehen.
@woody
Danke für Deinen Beitrag. Aber ich glaube, da stehen auch die Psychologen an. Am ehesten können da Menschen etwas erklären, die gleiche oder ähnliche Erfahrungen haben. Ich glaube, so etwas muss man erlebt haben, um es sich vorstellen zu können. Drum werfe ich die Geschichte hier auf.
@ asparaga_45

Da muss ich Dir voll und ganz Recht geben. Woher sollt er es wissen, wenn sie nix sagt....

Tja, wie heißt es so schön: An der Entstehung eines Problems sind immer mindestens 2 Parteien dran "schuld" *g*
@ Darkling
Vielen Dank, Darkling, das sind zwei interessante Perspektiven. Auch wenn sie daneben liegen können, machen sie das Bild komplexer und damit realistischer.

Da könnte ich mir auch einen starken inneren Widerstand gegen das Durchbrechen der angesehenen, heilen Fassade vorstellen.

Daran habe ich auch gedacht. Aber kann er so stark sein, dass man seinen Partner 30 Jahre lang ins Leere laufen lässt? Dieser Mann lebte da mit seiner Frau scheinbar, ohne den geringsten Widerstand von ihr zu erleben. Wo kein Widerstand, da ist nichts, da ist niemand - oder? Hat dann also sie ihn um sich betrogen. Hat infolge also er sie um sich betrogen. Weniger hart ausgedrückt, haben beide einander verweigert. Das aus Gründen der heilen Fassade. Sie mögen konservativ ausgerichtet sein, aber sie sind nicht von gestern.

Vielleicht lag das Problem auf einer ganz anderen Ebene, und weil sie aus welchen Gründen auch immer nicht damit klar kam oder es nicht akzeptieren konnte, wurden dann Scheingründe gebildet. Diese kann man der betreffenden Person natürlich schlecht mitteilen, und eine Umsetzung der Trennung aus diesen Gründen wäre natürlich ebenfalls ziemlich dürftig.
Vielleicht hat sie etwas von der Ehe oder diesem Mann erwartet, was er nicht erfüllte, was sie sich aber (bewußt oder unbewußt) keinesfalls eingestehen mochte, und deswegen vielleicht den genannten Grund(mangelnde Nähe)vorgeschoben als Trennungs(wunsch)grund anführt, was aber nicht haltbar genug ist, um tatsächlich die Trennung durchzuführen.

Das ist hochinteressant. Da könnte man ansetzen. Danke!

Eine verzerrte Wahrnehmung derjenigen Person wäre eine mögliche Erklärung, die mir dazu einfallen würde. Die menschliche Psyche ist ja aus Selbstschutz und zur Aufrechterhaltung des Selbstbildes zu einigem fähig.

Darüber wird asparaga jetzt meditieren...
@ Kuschelfischle
Das klingt so traurig. Und? Hast Du Dich damit abgefunden? Wenn ich Dein Profil lese, dann bist Du total in der Defensive. Ist das nicht (auch) DEIN Leben? Hat es nicht Offensive verdient?
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Aber kann er so stark sein, dass man seinen Partner 30 Jahre lang ins Leere laufen lässt?

Das aus Gründen der heilen Fassade. Sie mögen konservativ ausgerichtet sein, aber sie sind nicht von gestern.

Um die heile Fassade, Ehre, den guten Ruf aufrecht zu erhalten oder wiederherzustellen greifen einige Menschen mit Tötungsabsicht zu Waffen...
Menschen die MP3-Player haben, sich Eleven Fourteen im Kino ansehen, Sushi essen und über Umweltpolitik diskutieren würden.
Es reicht, wenn die Motivation stark genug ist, und dem angestrebten Ergebnis die notwendige hohe Priotität eingeräumt wird.

Man sollte nie die Tiefen der menschlichen Persönlichkeit unterschätzen... oder, wie es scheint immer mehr dieser Tage, auch die Untiefen...

Darki

Edit: Dass all das hier auf vielen tönernen Füßen aus Wenn und Aber steht bitte nicht vergessen... mehr als Spekulationen kann ich hier nicht anbieten.
@ asparaga_45
Nicht jeder ist der geborene Angreifer.

Manchmal hat auch die abwartende Haltung etwas für sich.

Wie heist es hie so oft: alles kann nichts muss

Kuschelfischle
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was in einer Frau vorgehen muss, um 30 Jahre lang zu schweigen.

Ich hab mal gelesen, dass insbesondere in solchen Situationen das Unterbewusstsein schlussendlich abwägt und entscheidet.

Vielleicht hatte das Unterbewusstsein dieser Frau dreissig Jahre lang abgewogen zwischen zusammensein mit ihm, schweigen und leiden - oder ihn verlassen, und alleine sein, ohne die Geborgenheit einer Beziehung sein ...
Und vielleicht hat das Unterbewusstsein dann dreissig Jahre lang in die erste Waagschale mehr Gewicht gelegt als in die zweite, und darum ist sie schweigend geblieben.

Klassisches Beispiel, das wahrscheinlich in dieselbe Richtung geht: eine Frau wird von ihrem Partner geschlagen, doch sie bleibt bei ihm, und hält zu ihm.
@ sinnflut

Stimmt, sowas hab ich auch schon öfters gelesen, aber bei solchen Personen, wo das Unterbewusstsein so stark wird, ist in der Kindheit oder als Teen immer irgendwas ganz schlimmes passiert.
Gut, das kann natürlich bei der Dame auch der Grund gewesen sein, wer weiß.
*******_he Mann
67 Beiträge
Wenn Sie 30 Jahre geschwiegen hat, so hatte sie einen Grund dafuer.
Also alles ganz normal.

Im Grunde kann das ganze ein schleichender Prozess gewesen sein.

Bzp:
Am beginn der Ehe lehnt Sie Zaertlichkeit ab, weil Sie es immer als - Er will Sex - interpretiert. Folge - Er glaubt das sie keine Zaertlichkeit will. Die folge ...

Er macht den Macker und Sie glaubt das er keine Zaertlichkeit will.

Sie hat es sehr schnell aufgegeben, ihre Wuensche und Beduerfnisse zu auessern.

Sie war nicht in der lage, ihre Wuensche und Beduerfnisse zu auessern.

Im Grunde muesste man die ersten Jahre der Ehe aufrollen, um zu sehen was,wann schiefgelaufen ist.
Und danach Ihre Kindheit.

vanHall
Ja für mich auch nur schwer vorstellbar.

Ich glaube aber daran, das Menschen grudsätzlich nichts tun ohne einen persönlichen Gewinn davon zu haben, ohne das dieses dem Betreffenden vielleicht bewußt ist. Mag sein aus Angst vor dem Alleinsein (dann wäre das nicht alleine sein der Gewinn) oder andere Aspekte....
wie kam es dazu
ich frage mich dabei immer, wie kam es dazu ?

zu schnell geheiratet, nicht gelernt eine Beziehung zu leben ?

ich sehe heute an Bekannten, verheirateten Paaren, die im "Rausch der Hormone" nach 1-2 Jahren geheiratet haben, aber sich nie über Gefühle, Zukunftspläne und ihre Vergangenheit ausgesprochen haben.
vorher nicht geredet - nachher auch nimmer

ich sage immer Reden, reden, reden .... aber das fällt vielen wohl schwerer als Gedacht, warum ?
doch nciht nur der "Kinder" wegen.

Vor 30 Jahren die Ehe eingegangen, hmmmm "damals" war die Geselschaft sicherlich auch noch verklemmter -"ältere Semester" bitte nicht böse sein über meine Ansicht ,-) - und wer weis die Gründe für die Heirat ( ?)... aber so lange schweigen .. WOW

Zum gegenseitigen Verständis - Männer sind keine Monster (und Frauen auch nicht)

empfehle ich dieses Buch:
"Warum Frauen nicht einparken können, und Männer nicht zuhören"
(oder war der Titel umgekehrt ?)
provokanter Titel zwar, aber wissenschaftlich belegt, leicht verständlich
und wirklich auf jeder bis jeder zweiten Seite findet man dich wieder
30 Jahre schweigen - Angst vor dem Partner?
es gibt ein Buch - wohl derzeit nur antiquarisch zu erhalten - von Bernd Frederich, "Zuflucht in der Krankheit suchen, die Angst vor dem Partner". Frederich vereinfacht sehr, und legt dar, daß ein Partner, - meist Angst vor Schwäche sich (unbewußt) einen Partner sucht mit Angst davor (falsche) Entscheidungen zu treffen - und umgekehrt.

In diesem "Aggressionskreisel" können Menschen schon mal einige Jahre gefangen bleiben, bis ihnen ein Licht aufgeht. Meistens wird einer von beiden physisch krank: der "Symptomträger", aber "krank" sind natürlich irgendwie beide...

Das Buch ist von einem Internisten und Psychotherapeuten geschrieben überhaupt nicht hochgestochen, und auch für "Normalmenschen" gut zu verstehen, 150 Seiten hat man schnell durch......

würde mich wundern, wenn das schweigsame Paar nicht in einem solchen "Aggressionskreisel" gefangen gewesen wäre...

herzlich
gün_ther
Theorie...
ich möchte gerne etwas über die sache betreffend der mentalität sagen:
mein vater kommt aus dem tiefsten bayern, meine mutter ist finnin. ich habe mehrere ehekrisen aus sowohl süddeutschland als auch finnland und schweden mitbekommen. die tendenz in finnland oder schweden war diejenige, dass der mund aufgemacht wurde, diskutiert wurde und wenn das nicht half, ließ man sich scheiden, packte notfalls das kind mit und verließ das gemeinsam gekaufte haus um ein neues leben anzufangen (das taten sowohl meine schwester und meine mutter) während im tiefstkatholischen bayern der mund gehalten wurde und stillschweigend alles verkraftet wurde, was geschah (nicht nur emotionale vernachlässigung, sondern auch körperliche gewalt) bis einer der partner zusammenbrach (gute freundin meiner oma landete in der psychiatrie).
wenn ich im unrecht bin, bitte korrigiert mich, aber könnte es sein, dass die südlichere und katholische mentalität eine rolle spielt?
@ Danke an alle Poster
für eure wertvollen und vielfältigen Beiträge. Ich bin für jede Anregung dankbar!
jeder selbst schuld, wenn er an sich selbst vorbei lebt.....
jeder selbst schuld, wenn er an sich selbst vorbei lebt......

mein gott!!! 30 jahre und nicht erkennen, was die eigenen bedürfnisse sind -
oder zu meinen: sich nicht da nehmen zu dürfen, was man will......

und dann die übliche ausrede: der kinder wegen.....

kann ich nicht nachvoll ziehen. ist mir völlig suspekt.
30 Jahre...Bayern is scho a bisserl anders...
Einerseits hat die Kirche in Bayern einen starken Einfluß (gehabt..?). Die Psychotherapeuten hatten sogar die "ecclesiogene Neurose" als Krankheitsbezeichnung (Neurose durch Kirchlichen Einfluß) und der Einfluß bezog sich nicht nur auf Pfarrer und Kirchenleute...

Andererseits geht das Gerücht, daß die katholischen Mädels leichter "rumzukriegen" waren, weil die das am nächsten Samstag einfach beichten konnten, während die "Evangelen" die Schuld mit sich rumtragen mußten...(bei den Jungs wird es nicht anders gewesen sein) Weil die katholischen so viel Wert auf sexuelle Unterdrückung gelegt haben, mußten wir doch dauernd daran denken, was wir nicht tun sollen.... das schärft...

Die bayerische, "katholische Lebensart" bedeutet eigentlich: "leben und leben lassen", da sollte keiner in die Psychiatrie müssen ... eigentlich.

Gün_ther
*********ulus Mann
1.986 Beiträge
das ist ne heikle sache. 3 jahrzehnte einem was vormachen. zwar kinder bekommen und auch großziehen aber liebe, nähe, geborgenheit, zuneigung, das alles nur scheinwelt. da gebe ich auch kuschelfischle recht. erst der run auf den partner, dann heiraten, so wie es sich gehört. danach die kinder und dann. da ist man gerade in der zweiten halbzeit angekommen und man wird garnicht mehr aufgestellt. so formulierte es herbert knebel in einem seiner stücke der kathegorie sex und staffelung. da war ab 40 bzw. 50 nichts mehr dabei. gerade im höheren alter sollte man genau so die einstellung haben, wie mit 20 jahren. wir haben uns gesagt, nix hinterm berg zu halten. einfach direkt raus und klären. dann rummelt und kracht es fürchterlich. eingewittter der besonderen art. danach kommt auch wieder das schöne wetter in der partnerschaft. aber, daß diese in norddeutschland statt gefunden haben soll ist auch nicht normal. normal sind die christlichen südlichter aus bayern und baden würtemberg die so was hier veranstalten.

liebe grüße vom grafen und seiner lady-Q
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