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Gemeinsam wohnen, Zeit für sich – wie geht ihr damit um?

******200 Mann
15 Beiträge
Themenersteller 
Gemeinsam wohnen, Zeit für sich – wie geht ihr damit um?
Hallo zusammen,

ich wollte mal ein Thema in die Runde geben, das mich aktuell beschäftigt – vielleicht kennt ihr das ja auch:
Ich bin in einer festen Beziehung, alles läuft super, und wir planen gerade, bald zusammenzuziehen.
Was mich beschäftigt ist folgender Punkt: Es kommt bei mir ab und zu vor, dass ich einfach mal 1-2 Tage komplett für mich brauche. Ich rede nicht von „ich will allein sein, weil etwas nicht stimmt“, sondern wirklich dieses Bedürfnis nach Rückzug, nichts tun, in Ruhe sein, ohne Verpflichtungen oder soziale Interaktion. Das ist aktuell kein Problem, da wir ja noch getrennt wohnen – aber wenn wir dann zusammenleben, ist das natürlich eine andere Ausgangslage. Schließlich ist ihr Zuhause dann auch mein Zuhause. Ich kann sie ja schlecht „wegschicken“, nur weil ich mal Ruhe brauche.

In früheren Beziehungen habe ich dieses Bedürfnis dann oft unterdrückt, was auf Dauer nicht gut war – für mich, aber letztlich auch für die Beziehung.

Das Gute: Ich kann mit meiner Partnerin offen über alles sprechen, das ist also nicht das Problem.
Mir geht’s eher darum:
Wie kann man so etwas praktisch und fair umsetzen, wenn man zusammenlebt?
Also:
– Hat jemand von euch Rituale oder kleine Auszeiten in der Wohnung eingeführt?
– Gibt’s vielleicht sogar feste „Ich-Zeiten“ bei euch?
– Oder kreative Lösungen, wie man sich in einer gemeinsamen Wohnung Rückzugsräume schafft, ohne dass der andere sich vor den Kopf gestoßen fühlt?

Ich fände es spannend zu hören, wie ihr damit umgeht. Vielleicht ist das ja gar nicht so ungewöhnlich wie ich denke 😅

Danke euch und liebe Grüße!
****ord Frau
365 Beiträge
Spannend. Das Thema beschäftigt mich auch. Die Siege dass es zu eng wird wenn wir zusammen ziehen. Im Moment ist es so dass wir uns nur an den Wochenenden sehen und in der Woche jeder seine einen vier Wände hat. Das liegt daran dass wir auch beide Kinder mit in die Beziehung gebracht haben und die haben ihr Nest wo sie seit ihrer Geburt leben. Dieses Modell ist mir aber zu wenig Leben mit meinen Partner. Wenn die Kinder größer sind könnte man zusammen ziehen. Aber der eigene Freiraum. Ich denke bei uns wird es darauf hinaus laufen dass wir beide unsere Häuser behalten und dann mehr Tage zusammen sind aber dann 1 oder zwei Tage jeder in seine eigene vier Wände dich zurück ziehen kann.
Annett ich lese mal gespannt mit.
*********l_82 Frau
740 Beiträge
Finde ich nicht ungewöhnlich.
Ich bin auch so. Deswegen ziehe ich einfach nicht mehr mit jemandem zusammen 😉
Ich bin jetzt in einem Alter, da kann man sich gut vom "Standard-Ablauf" (daten, zusammenziehen, heiraten...) frei machen.
********deep Mann
260 Beiträge
Moin Rising,

ja absolut, diese Gefühl kenne ich sehr gut und in meinen Beziehungen war es nur ein Problem, bis ich gelernt habe es zu kommunizieren.

Ganz grundsätzlich aber einmal kurz vorweg.
Eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen; Ein ständiges Suchen nach Kompromissen und gemeinsamen Wegen.
Kein Bedürfnis ist alleine Wichtig. Weder deines nach Rückzug, noch das deiner Partnerin nach *was auch immer*.
Heißt, wenn du möchtest dass dein Autonomiebedürfnis ernstgenommen wird, musst du ggf. auch etwas zurückstecken, sonst funktioniert es nicht.

Nun aber zu meiner Geheimwaffe für eine glückliche Beziehung:

Nonverbale Kommunikation

Wir sprechen viel über unsere Bedürfnisse und gerade dann wenn man ein starkes Bedürfnis hat, kann man es, paradoxerweise, nicht immer gut kommunizieren und / oder hat keine Kraft sich gerade zu erklären.

Wir kommunizieren über viele Wege.
Jeder von uns hat ein eigenes Zimmer / Büro mit einem Schild an der Tür das verschieben kann.
Ist die Tür auf, komm gern rein
Ist die Tür zu und das Schild grün - bitte anklopfen
Ist die Tür zu und das Schild rot - nicht stören
Keine Erklärung und nix notwendig.

Sollten wir mal das Schlafzimmer für uns brauchen, senden wir ein Stoppschild Emote und ein Bett Emote an die andere Person.
So können wir klar kommunizieren was wir benötigen.

Das kann man natürlich für alles Mögliche erweitern.

Wenn du interessiert an weiteren Details bist, wie genau wir was und welche Bedürfnisse regeln, schreib mir gern.

Alles Liebe
Mr. Oceandeep
*******s72 Frau
134 Beiträge
Ist im Grunde doch eine Frage der Wohnungsgröße. Ein bis zwei Zimmer mehr und die Gewissheit, dass es mit dem Partner so abgesprochen war und respektiert wird. Das ist aber auch der Grund, warum ich meine Wohnung behalten möchte.
***le Mann
434 Beiträge
Ich finde den Wunsch nach Rückzug und Alleinsein absolut nachvollziehbar. Falls es euch möglich ist, dann richtet euch neben den gemeinsam genutzten Räumen jeweils eigene Zimmer ein.

Und vorher ganz wichtig: kommuniziere deiner Partnerin, dass du dieses Bedürfnis hast/ haben wirst und es keinen emotionalen Rückzug deinerseits bedeutet, sondern dir zur Regeneration dient.
****az Mann
4.614 Beiträge
Was bietet die gemeinsame Wohnung denn? Wenn ihr Platz genug für eine man cave habt, in der du dir deinen Hobbykeller einrichten kannst, dann sollte das doch passen.

Wenn ihr allerdings eng aufeinander wohnt, dann weiß Ich auch nicht. Ich habe da ähnliche Bedürfnisse wie du, und finde darum das Prinzip "Living apart together" eine ganz elegante Lösung, wenn beide nah beieinander wohnen. Ausser die gemeinsame Wohnung/Haus bietet so 4 oder mehr Zimmer, dann könnte Ich mir auch zusammen wohnen vorstellen.
******zai Frau
82 Beiträge
JOY-Team 
Tatsächlich geht es mir auch so und da reicht mir auch nicht ein Zimmer für mich. Ich möchte dann einfach auch gar keine Interaktion mit jemandem.

Unser großer Vorteil ist, wir arbeiten beide in einem Job, der bedeutet, an anderen Orten tätig zu sein. Dann ist er auch schon mal zwei Wochen woanders, das ist schon gut zwischendurch.

Ich bin seltener unterwegs, aber dafür fahre ich auch mal zu meiner Familie oder Freundinnen.
Das ist unsere Lösung.
********rdie Paar
722 Beiträge
Wir wohnen zusammen und bei uns ist das eigentlich ganz einfach.. Wenn er seine Ruhe braucht, geht er ins Büro und zockt. Dann sitze ich halt bis 22 Uhr auf der Couch, habe auch meine Ruhe und kann Fernsehen. Wenn er dann Lust hat, kommt er zu mir.. Oder ich gehe vor ihm ins Bett und er kommt später nach, eigentlich ganz einfach *ggg* So hängt man sich nicht auf der Pelle *g*
****ot2 Mann
11.547 Beiträge
Wichtig wäre mir zumindest ein eigenes, nicht zu kleines (Arbeits)zimmer, dass im Grunde von übrigen Bewohnern nur im Ausnahmefall betreten werden darf. Im Grunde braucht man daher für zwei Personen schon (mindestens) eine Vierzimmerwohnung, damit beide zusätzlich zum Wohnzimmer und Schlafzimmer ihren eigenen Bereich haben.
******ico Paar
6.033 Beiträge
Runa schreibt
Das geht mir, nein eigentlich ging es mir, genau so. Ich brauche die Möglichkeit, mich zurück ziehen zu können, alleine zu sein, auch nachts. Deshalb habe ich gleich zu Anfang gesagt, dass ich ein eigenes Zimmer brauche.
Dieser Raum war immer nur meiner, wenn ich die Tür zugemacht habe, war klar, dass ich ungestört sein möchte. Für Rico war das absolut normal, ja sogar wünschenswert (was in meiner vorherigen Beziehung fast ein KO Kriterium war)
Mittlerweile ist der Raum eher ein Gästezimmer und Büro. Wir nutzen es beide und die Tür ist immer offen *g*
Wenn ich jetzt meine Ruhe, oder Zeit für mich brauche, kann ich es kommunizieren und mir die Zeit nehmen.
Weil ich weiß, dass ich es jederzeit tun könnte ohne meinen Liebsten damit zu verletzen, ist das Bedürfnis danach gar nicht mehr so dominant vorhanden.
****na Frau
1.330 Beiträge
Nachdem meine erste Beziehung in einem Apartment stattfand und ich nur auf der Toilette oder beim Gang mit dem Hund mit mir allein war, hatte ich seinerzeit beschlossen, in jeder nächsten Beziehung bekomme ich ein eigenes Zimmer, wo ich auch schlafen kann, wenn ich es will oder der Partner.

Weitere Orte, die Möglichkeiten für den ungestörten inneren Dialog bieten, sind getrennte Urlaube übers Wochenende oder getrennt verbrachte Tage im gemeinsamen Urlaub oder Hobbies, die man nicht mit dem Partner teilt.

Für all das braucht es Partner, die eine große innere Freiheit haben und sie auch beim anderen tolerieren können. Der ängstliche Bindungstyp wird damit nicht klarkommen und auch nicht solche Menschen, die selbst nicht gut mit sich allein sein können.
*******e22 Frau
781 Beiträge
In einer Beziehung, in der man zusammen lebt, gibt es immer Möglichkeiten sich zurück zu ziehen oder nebeneinander da zu sein, ohne dass der andere Ansprüche oder Ansprache hat.

Das geht auch ohne sich gleich ganze Tage raus zu nehmen.
Bei mir wäre es so, dass ich erst nach einer Weile gemerkt hatte, dass ich nach dem zuhause ankommen, Zeit für mich brauchte. Also habe ich das mitgeteilt und wir haben vereinbart, dass ich zuerst in in der Küche sitze und mir Zeit lasse. Wenn ich's dann soweit war, habe ich meinen Partner begrüßt und ich war offiziell da.

Aber wir haben auch immer Aktivitäten ausserhalb der Arbeit, die ich ohne Partner unternahm und daher war ich in der Beziehung nicht immer präsent.

Möglicherweise benötigst du gar nicht so viel Rückzug, wenn du dir immer mal wieder Raum und Zeit für dich gibst.

Ansonsten würde ich auch entweder getrennte Wohnungen oder ein großes Haus mit ausreichend Platz forcieren. Falls man das heutzutage noch finanzieren kann...
Allerdings war mir bei getrennten Wohnungen wichtig, dass man nicht gegenseitig zu Gast war, sondern wirklich in beiden Wohnungen jeweils auch beides mit ihrem Zeug wohnen und man quasi je nach Freizeit oder Arbeit mal in der einen und der anderen wohnt.

My2cent
*********Wien Frau
3.357 Beiträge
Mein Rückzugsort war immer mein Gartenhäuschen, im Winter mußte allerdings mein eigenes Zimmer ausreichen, ein paar Tage alleine in eine Therme oder Mädelsurlaub waren auch mal die Rettung vor dem Lagerkoller.
Inzwischen habe ich akzeptiert, dass ich nicht für gemeinsames Wohnen geschaffen bin.
*nixweiss*
********1277 Mann
198 Beiträge
Ich halte es für ganz normal, dass man mal Zeit für sich braucht. Das gilt auch für eine Beziehung. Allerdings halte ich es für schwierig es für einen ganzen Tag oder noch länger zu beanspruchen. Vereinzelt wird es gehen, aber nicht regelmäßig. Aber auch wenn man zusammen wohnt, hockt man nicht dauerhaft aufeinander. Schließlich gibt es auch Aktivitäten außerhalb der Wohnung, wo man nicht mit dem Partner verbringt. So hat jeder schon mal automatisch etwas Zeit für sich selbst.
Selbst habe ich noch nicht mit einer Partnerin dauerhaft zusammen gewohnt (Fernbeziehung oder noch getrennte Wohnungen). Aber ich kann davon berichten, wie es bei mir Zuhause geregelt war: Türen wurden immer offen gelassen. Ist eine Tür geschlossen, muss man anklopfen. Wurde man herein gebeten, war alles ok. Kam keine Reaktion...bleib draußen. So funktionierte es übrigens nicht nur unter meinen Eltern, sondern auch unter uns Kindern (so kam es nie zu peinlichen Situationen).
*********pfer Paar
318 Beiträge
(er schreibt)

wir sind seit über 20 Jahren zusammen; waren damals nach rund 2 Jahren zusammengezogen und hatten in der ersten Wohnung jeweils ein "eigenes" Arbeitszimmer. Jetzt haben wir auch glücklicherweise mehr als genug Platz zum zurückziehen.

Wenn einer von uns mal Zeit für sich braucht, dann sprechen wir das offen an. Das wird auch akzeptiert. Wobei das aber auch nicht so oft vorkommt, da wir ja sowieso viel Zeit ohne einander verbringen: Wochentags 8 Stunden Arbeit, sie arbeitet gelegentlich am Wochenende, dazu noch Sport, der teilweise getrennt ausgeübt wird und ein Hobby, das sie überwiegend ohne ihn auslebt.
*******ter Frau
5.470 Beiträge
Beziehungen haben die schöne Eigenschaft zu wachsen.
Partner wachsen, miteinander, aneinander ...

Meine Beziehungen begannen mit einer Fernbeziehung. Alle 14 Tage lief ein vorher genau getimtes Programm ab.

Ich bin auch heute noch der Meinung das sich Beziehungspartner viel zu wenig bemühen. Aber dieses sich aneinander (neu) gewöhnen zu müssen, nicht das tun zu können was man normalerweise tut, das Gefühl zu haben sich verstellen, verbiegen zu müssen, ist etwas was der Partner ebenso kennt und spürt wie man selbst.

In späteren Beziehungen habe ich aber auch die Erfahrung machen dürfen, dass Freiraum nicht in Frage gestellt wird. Das was ich als Harmonie bezeichne hat sich einfach so ergeben. Ganz ohne Plan.

Das war und sollte die absolute Ausnahme bleiben. Weil die Meisten zu sehr damit beschäftigt sind sich selbst in ihrer Rolle zu gefallen.

Die Vorstellung das jeder in der gemeinsamen Wohnung ein eigenes Zimmer hat gefällt mir sehr.
Man sollte sich aber trotzdem um eine gemeinsame Zeit bemühen und nicht trotzköpfig pubertär die Lebenszeit mit Kopfhörern auf dem Kopf, eingeschlossen im "Kinder"- zimmer verbringen.
*********efin Frau
346 Beiträge
Oh Gott, ja das kenne ich nur zu gut. Unsere Wohnung bietet genug Platz, aber "alleine daheim" ist dann doch nochmal was anderes.

Ich kann mich aber gut mit Kopfhörern (meist Hörbücher) ausklinken, oder zocken.
****Wo Paar
2.861 Beiträge
Ich Streu mal ein bisschen Salz in die Wunde.
Was springt denn an, wenn man sich mit der Vorstellung hingibt, keinen Ausweichraum zu haben?
Wenn man einander achtet, dann sollte doch auch Autonomie in einem Raum möglich sein. Welche Schwierigkeiten tauchen da als Bilder auf?
(Er)
Zitat von ****Wo:
Ich Streu mal ein bisschen Salz in die Wunde.

Da mach ich mit! *teufel*

Zitat von ******200:
Es kommt bei mir ab und zu vor, dass ich einfach mal 1-2 Tage komplett für mich brauche.

Das klingt für mich wie ein klassisches Problem von Einem, der zu lange allein gelebt hat.

Ich habe auch Tage, an denen ich gern mal meine Ruhe hätte.
Aber wie das bei berufstätigen Menschen so ist...

Wenn ich wirklich Zeit für mich brauche, dann setze ich mich auf's Rad und fahre eine große Runde.

Das Einzige was in den letzten Jahren echt nervig am Zusammenleben ist, das ist die Tatsache, dass wir Beide überwiegend im Home-Office arbeiten, aber nur einen Büro-Raum in der Wohnung haben, den sie fortwährend mit irgendwelchen Videokonferenzen blockiert.
*******nzel Frau
1.306 Beiträge
Ich hab 37 Jahre mit meinem Mann zusammengewohnt, davon 19 Jahre noch mit unseren zwei Kindern. Wir hatten 4 Zimmer. Aber ich fand das nie schlimm, ich hatte selten das Bedürfnis, wirklich alleine sein zu wollen. Seit über einem Jahr sind wir getrennt und ich wohne nun alleine und merke erst jetzt, wie gut mir das tut.

Wir haben sehr unterschiedliche Wach-Schlaf-Zeiten. Ich bin eher die Eule, also nachtaktiv, er ist der frühe Vogel, geht also früh schlafen und steht früh auf. Das war schon doof, vor allem in der kleinen Wohnung.
Abends noch Musik hören? Ging nur leise oder mit Kopfhörer. Abends noch Musik machen, also z.B. Gitarre oder Klavier spielen? Ging auch nicht. Mit der Nähmaschine nähen? Auch das war zu laut.
Und morgens war es halt anders rum. Mich hat es gestört, wenn er die Kaffeemühle laufen ließ, wenn in der dunklen Jahreszeit überall in der Wohnung Licht brannte, wenn der Drucker lief (weil er sich lieber morgens auf seine Arbeit vorbereitet statt am Abend).

Wenn ich alleine bin, habe ich einen komplett anderen Rhythmus. Ich gehe selten vor 1 Uhr nachts schlafen. Und ich schlafe alleine sehr gut, besser als zu zweit. Ich mag es zwar total gerne, kuschelnd und im Arm eines geliebten Menschen einzuschlafen aber die eigentliche Schlafqualität ist besser.

Für mich ist es übrigens eine großer Unterschied, ob ich wirklich alleine wohne oder ob ich einfach nur in der gemeinsamen Wohnung meinen eigenen Raum habe. So richtig alleine ist eine völlig andere Freiheit und Lebensqualität. Ich kann, wenn ich will, bis mittags im Bett liegen, weil ich z.B. noch bis um 3 Uhr nachts Fotos oder Videos bearbeitet habe. Ich kann mich hemmungslos ausbreiten, kann alles liegen lassen, es ist ja niemand da ausser mir. Ich kann kommen und gehen, wann ich mag und gekocht wird nur, wenn ich Hunger habe und nicht 5x am Tag, weil mein Mann so viel Hunger hat.
Ich muss kein Radiogedudel mithören und keine Telefongespräche. Das Klo ist immer frei.

Dennoch glaube ich, dass ich mich auch leicht wieder umgewöhnen könnte.
*********in365 Frau
1.976 Beiträge
Ich finde es grandios, dass du dieses Bedürfnis so klar für dich hast und dir bereits vor dem Einzug Gedanken darüber machst.
Wäre ich so klar gewesen, hätte ich meine eigene Wohnung nie aufgegeben, vielleicht gäbe es dann noch ein wir.
Allerdings gab es bei mir/uns besondere Umstände: wenn ich mich zurückzog, fühlte er sich dadurch verletzt/bedroht und da es obendrein ein Machtgefälle gab, hatte ich wenig Chancen.
********lack Frau
19.878 Beiträge
@******200

Du hast schon einen Satz geschrieben, der es auf den Punkt bringt.
"Ich rede nicht von „ich will allein sein, weil etwas nicht stimmt“, sondern wirklich dieses Bedürfnis nach Rückzug, nichts tun, in Ruhe sein, ohne Verpflichtungen oder soziale Interaktion."

Aber Du schreibst ja auch, das Ihr gut reden könnt. Damit wäre die Vorgabe ja schon eine Andere.
Es wird sicher nicht das selbe werden wie getrennt leben, aber auch in einem gemeinsamen Umfeld sollte es möglich sein, auch einen Rückzugsraum für sich zu finden.
Wie sich das dann gestalten läßt, ist sehr individuell.
Der eine braucht da wirklich einen eigenen Raum, dem anderen reicht es, wenn er/sie dann machen kann was gerade gut tut. Das fängt mit heißem Bad an, mit Sporteinheiten oder Gartenarbeit oder gar nichts tun, einfach den Kopf entweder ein oder aus schalten.
Wichtig dabei ist m.M. nach das Wissen, das dies nicht gegen die andere Person gerichtet ist, sondern Zeit zum Auftanken, die letztendlich ja dann auch wieder beiden zu Gute kommt.
Das ist schon der Garant für eine Menge Gesprächsstoff.
Und da Du ja auch geschrieben, das Du das früher anders gehandhabt hast, weißt Du ja jetzt wie es besser wird.
Günstiger finde ich es, wenn beide so ticken. Denn dann ist da mehr Verständnis da. Das trotzdem gesichert sein sollte, das Dinge die gemacht werden müssen, weiter laufen, ist auch eine ausgiebige Ansprache wichtig.


WiB
**********kness Paar
27 Beiträge
Ich hab neulich einen Bericht über Quantenphysik gelesen: demzufolge haben unbeobachte Atome die Fähigkeit, mehrere Zustände gleichzeitig anzunehmen und legen sich erst durch Beobachtung fest. Der unbeobachtete Zustand wird als Superposition bezeichnet. Sie gleichen dann Wellen, die alles Mögliche gleichzeitig sein können.

Wir leben in einer Partnerschaft, in der wir den Zustand der Superposition, glaube ich, beide elementar finden, frei nach Nietzsche: Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.

Daher stellen wir uns beide die Frage, ob ein Zusammenleben unter einem Dach diesen Zustand überhaupt ermöglicht, oder ob es eine abschließbare Haustür sein muss, die erlaubt, sich gänzlich unbeobachtet zu fühlen…
Aus bisheriger Erfahrung kann ich sagen: Es gelingt mir bisher nur, Welle zu sein, wenn ich ganz für mich bin; da mein Partner allerdings wirklich ähnlich tickt, halte ich eine Versuchsanordnung für möglich, die eine gemeinsame Haustür und dahinter Rückzugsräume für beide Atome vorsieht…

Vielleicht sagen wir eines Tages: Versuch macht klug.

Bis dahin sind wir gerne Schrödingers Katze und Kater und gemeinsam lebendig.

Die Katze
****n27 Frau
2.079 Beiträge
Zitat von ******200:
Gemeinsam wohnen, Zeit für sich – wie geht ihr damit um?
Hallo zusammen,

ich wollte mal ein Thema in die Runde geben, das mich aktuell beschäftigt – vielleicht kennt ihr das ja auch:
Ich bin in einer festen Beziehung, alles läuft super, und wir planen gerade, bald zusammenzuziehen.
Was mich beschäftigt ist folgender Punkt: Es kommt bei mir ab und zu vor, dass ich einfach mal 1-2 Tage komplett für mich brauche. Ich rede nicht von „ich will allein sein, weil etwas nicht stimmt“, sondern wirklich dieses Bedürfnis nach Rückzug, nichts tun, in Ruhe sein, ohne Verpflichtungen oder soziale Interaktion. Das ist aktuell kein Problem, da wir ja noch getrennt wohnen – aber wenn wir dann zusammenleben, ist das natürlich eine andere Ausgangslage. Schließlich ist ihr Zuhause dann auch mein Zuhause. Ich kann sie ja schlecht „wegschicken“, nur weil ich mal Ruhe brauche.

In früheren Beziehungen habe ich dieses Bedürfnis dann oft unterdrückt, was auf Dauer nicht gut war – für mich, aber letztlich auch für die Beziehung.

Das Gute: Ich kann mit meiner Partnerin offen über alles sprechen, das ist also nicht das Problem.
Mir geht’s eher darum:
Wie kann man so etwas praktisch und fair umsetzen, wenn man zusammenlebt?
Also:
– Hat jemand von euch Rituale oder kleine Auszeiten in der Wohnung eingeführt?
– Gibt’s vielleicht sogar feste „Ich-Zeiten“ bei euch?
– Oder kreative Lösungen, wie man sich in einer gemeinsamen Wohnung Rückzugsräume schafft, ohne dass der andere sich vor den Kopf gestoßen fühlt?

Ich fände es spannend zu hören, wie ihr damit umgeht. Vielleicht ist das ja gar nicht so ungewöhnlich wie ich denke 😅

Danke euch und liebe Grüße!

@******200 was ich schon mal super finde, dass Du diesses Bedürfnis für Dich erkannt hast und benennen kannst. Herzlichen Glückwunsch dazu! - Jetzt ist es an Dir, das mit Deiner aktuellen Partnerin zu besprechen.

Möglichkeiten zur Lösung fallen mir folgende ein:

• Du gehst, wenn es der finanzielle Rahmen erlaubt, für Deine ME-Time in eine Ferienwohnung.

• Ihr plant von Haus aus ein Zimmer mehr mit ein, das ein Rückzugsort wird. Auch eine Frage der Finanzen.

• Sie fährt in der Zeit zu einer Freundin / ihren Eltern / eine Fortbildung (wieder eine finanzielle Frage)....... macht was für sich.

• Sie arbeitet so Schicht, dass es nicht weiter stört, wenn Du Dir dann eine Auszeit nimmst. (Klappt nicht mit jedem Beruf)

• Es gibt ein Hobby, was so viel Freiraum verschafft, um mal zwei Tage weg zu sein.

Was ich definitiv wichtig finde ist, dass Du (bzw. jeder der dieses Bedürfnis hat) das auch ganz klar vor dem Zusammenzug kommunizierst. Eigentlich noch vor der Wohnungssuche.
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