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Kontrollverlust beim Spanking - wie geht ihr damit um?

*******lou Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Kontrollverlust beim Spanking - wie geht ihr damit um?
Hallo zusammen,

ich möchte hier mal meine erste härtere Erfahrung im BDSM-Kontext teilen - und eure Einschätzungen oder Erfahrungen dazu hören. Nicht um jemanden bloßzustellen, sondern um mich selbst wieder besser zu sortieren.
Es war mein erstes reales Treffen mit einem Dom. Vorher gab es viele Gespräche, ein intensives "Kennenlernen", klare Rollenverteilungen und grundsätzlich auch ein gutes Gefühl. Die Szene, die dann passierte, war im Spanking- und Bestrafungskontext verabredet. Aber was dann passiert ist, hat mich wirklich überfordert, körperlich und emotional.

Die Schläge waren sehr, sehr hart. Es war kein erotischer Moment, es wurde dabei nicht gesprochen, nichts aufgebaut, keine Verbindung gehalten, keine Spannung erzeugt. Es gab keine Aufwärmphase, sondern direkt "volle Möhre". Ich habe fast geweint vor Schmerz. Danach ging alles recht schnell weiter, als wäre es einfach abgehakt.
Ich habe auch Tage später noch Schmerzen. Bücken tut weh, Sitzen ist unangenehm und mein Körper fühlt sich insgesamt einfach gereizt und mitgenommen an. Das beschäftigt mich sehr, weil ich so eine körperliche Reaktion nicht erwartet hatte und sie auch nicht einkalkuliert war.

Was mich zusätzlich irritiert:
Nach der Szene und auch den Tag danach kam kein Nachfragen von ihm, wie es mir geht, kein Halten, keine emotionale Nähe, kein "Aftercare". Es hatte eher was von "und nun... weiter gehts".....Ich war es, die ihn angesprochen hat. Ich hab von mir aus gesagt, dass es ganz schön doll war - zu doll. Und erst auf meine Nachfrage hin meinte er, dass er "die Kontrolle verloren" habe, weil er den Moment so genossen hat.
Das hat bei mir einiges ausgelöst: Ich war verletzt, überrumpelt, hab mich allein gelassen gefühlt und gleichzeitig verunsichert. Was bedeutet es, wenn der dominante Part sich so sehr in seiner Lust verliert, dass er die Verantwortung nicht mehr halten kann? Gerade in einer dynamischen Rolle, in der Führung und Achtsamkeit wichtig sind?

Was mich jetzt beschäftigt und worauf ich gerne eure Gedanken hätte:

1) Wie seid ihr mit körperlich/emotinal grenzüberschreitenden Erlebnissen umgegangen -
vor allem beim ersten Mal?

2) Wie definiert ihr Verantwortungsbewusstsein in solchen Situationen,
besonders wenn Schmerz und Kontrolle im Spiel sind?

3) Wie sicher ist eine Dynamik, wenn der dominante Part die "Kontrolle verliert",
ohne auf klare Signale zu achten?

4) Was hilft euch, wieder ins Vertrauen allgemein und in die Selbstverbindung zu kommen?

5) Ist es normal, dass man danach tagelang das Gefühl hat,
irgendwie "stecken geblieben" zu sein, körperlich wie seelisch?

Ich versuche gerade wieder bei mir anzukommen, meine Grenzen zu verstehen und mein Körpergefühl ernst zu nehmen. Ohne Drama, aber auch ohne Verharmlosung.

Ich würde mich sehr über ehrliche und reflektierte Rückmeldungen freuen *g*
*****lis Mann
803 Beiträge
Hmm. Das ist gar nicht schön
Nur, was dann tun?

So von außen klingt sein Verhalten sehr schwach.
Nach einer wüsten Session nicht mehr den Kontakt halten ist mies., sowohl direkt danach als auch an den folgenden Tagen.
Ja, auch bei erfahrenen Partnern und ganz sicher, wenn jemand noch neu im Thema ist.
Insofern sind Deine Erwartungen völlig gerechtfertigt.

Aber das sage ich, weil ich es so mache_ Viele anderen machen es auch so
Das heißt aber nicht, dass es auch für ihn gilt.
Kann sein, dass er es völlig anders sieht.

Daher würde ich ihn direkt fragen, was er sich so vorstellt.

Für manche Menschen, ich nenne sie die "echten Sadisten", beginnt es erst interessant zu werden, wenn es dem anderen wirklich gar keineFreude mehr bereitet.
Und ich kenne auch Menschen. die genau das so wollen und gut finden.
Sie hassen es in dem Moment und sind doch davon berauscht, dass er sich NICHT um sie schert.

Insofern hoffe ich, dass reden hilft.
Kann sein, dass ihr einfach nicht zueinander passt.

NB "Die Kontrolle verloren" finde ich persönlich gruselig.
Ich will nicht sagen, dass es nicht passieren kann.
Aber gerade am Anfang, einer ersten Begegnung, muss es doch nicht so ausarten, dass man die eigenen Grenzen überschreitet und die des Gegenübers völlig missachtet.
*****d_B Mann
1.317 Beiträge
Derlei Erfahrung/en sind egal in welchem Lebens-/Beziehungsbereich sch....
Ich selbst habe mir eine Regel zu eigen gemacht -
Lieber ein Ende mit Schmerzen als Schmerzen ohne Ende.
Ändert sich trotz 'Beziehung' nichts, - Du leidest so oder so.
*******nee Frau
4.118 Beiträge
Zitat von *******lou:
1) Wie seid ihr mit körperlich/emotinal grenzüberschreitenden Erlebnissen umgegangen - vor allem beim ersten Mal?

Mit dem klaren Hinweis, dass es die letzte Begegnung war.

2) Wie definiert ihr Verantwortungsbewusstsein in solchen Situationen, besonders wenn Schmerz und Kontrolle im Spiel sind?

Genauso, wie in jeder anderen Situation auch. Da trägt jemand die Verantwortung. In dem Moment, in dem er merkt, dass er sie nicht mehr tragen kann, muss ein Abbruch erfolgen. Auch das bedeutet Verantwortung: die eigenen Grenzen zu (er)kennen.

3) Wie sicher ist eine Dynamik, wenn der dominante Part die "Kontrolle verliert",
ohne auf klare Signale zu achten?

Gar nicht.

4) Was hilft euch, wieder ins Vertrauen allgemein und in die Selbstverbindung zu kommen?

Zeit und Reflexion. Sich bewusst machen, dass dieses eine Erlebnis nicht stellvertretend für andere gelten muss. Sich bewusst machen, dass diese Situation schlecht war und deine Gedanken absolut in Ordnung ist. Wut, Verletzung, Enttäuschung, Angst ... das sind alles vollkommen normale Reaktionen auf so ein Erlebnis. Lass sie zu, dann kannst du verarbeiten.

5) Ist es normal, dass man danach tagelang das Gefühl hat,
irgendwie "stecken geblieben" zu sein, körperlich wie seelisch?

Leider ja. Weil du das Erlebnis erst aufarbeiten musst, um es ablegen zu können. Gib dir Zeit. Das wird schon wieder.
*******ion Paar
187 Beiträge
Puh, da muss ich mal kurz tief durchatmen bevor ich anfange mich über solche Doms zu ärgern. Glücklicherweise weißt du immerhin schon, wie so etwas eigentlich ablaufen sollte und was die Fehler waren. Um deinetwillen schade, dass du es nicht (geschafft hast?) abzubrechen. Ich weiß, dass das manchmal echt schwer sein kann und man es trotzdem, obwohl es eigentlich schon längst zu viel ist, für den anderen aushalten will. Ist auch oft einfach ein Lernprozess stop zu sagen. Jedoch ein wirklich wichtiger, den dann werden solche Dinge vorgebeugt, wenn der Dom schon zu unfähig dazu ist. Meiner Meinung nach hat er hier grob fahrlässig und sehr unerfahren gehandelt, von dem fehlenden Aufwärmen hin zu kein Aftercare und generell, dass es beim ersten Spiel gleich auf so einem Level einsteigt. Mit einer neuen Person sollte man meiner Meinung nach die Grenzen erst mal langsam! kennenlernen. Und vor allem anderen die Kontrolle zu verlieren und das Wohl der Sub aus den Augen zu lassen, ist in ALLEN Situationen ABSOLUT INAKTEPTABEL.

1) Aftercare und darüber sprechen wäre natürlich the way to go gewesen. Der Zug ist bei dir jetzt leider schon abgefahren.

2)Der Dom hat immer die Verantwortung über die körperliche und geistige Unversehrtheit der Sub. Natürlich darf Dom auch Lust empfinden und danach handeln. Aber immer mit Blick auf das Wohlbefinden und dem Wahren der Grenzen der Sub. Entweder durch herantasten und die Sub kennen oder durch rückversichern. Hier hat er leider komplett versagt und egoistisch sein Ding durchgezogen. Riesen red flag für einen Dom

3)Ich denke das weißt du selber schon. Absolut nicht sicher und sollte nie passieren. Sollte der sofortige Ausschluss einer Wiederholung mit dieser Person sein. Es gibt Dinge, die kann man verzeihen oder dran arbeiten, das ist keins davon. Ich würde dir ganz stark anraten den Dom auf keinen Fall nochmal zu treffen.

4) Nach so etwas sollte man finde ich nicht an Vertrauen zu der Person arbeiten, sondern sie nie wieder sehen. Das was er gemacht hat ist nicht verzeihlich. Vertrauen zu einem anderen/ neuen Dom danach ist natürlich eine andere Sache. Langsam vorgehen, sich langsam kennen lernen und das Spiel nur langsam steigern, so dass du auch wieder sicher sein kannst, dass du vertrauen kannst und deine Grenzen geachtet werden. So wie es eigentlich immer sein sollte.

5) natürlich kann das sein, das war schließlich ein ganz schön krasses Erlebnis. Alles was du fühlst, darfst du fühlen. Und aufgrund des fehlenden Aftercares (der eigentlich genau solche Dinge vorbeugen soll) kannst du vlt mit der Situation nicht abschließen.
*********ckit Mann
996 Beiträge
Das ist leider eine Erfahrung, mit der Du in großzahliger Gesellschaft bist. Ich würde mal schätzen, dass deutlich über die Hälfte meiner verflossenen Spiel- und Liebschaften aus meinen aktiven Tagen sehr ähnliche Erlebnisse zu ihren Anfangstagen hatten.

Zuerst und vor allem (wobei ich das aus Deinem Text, @*******lou , nicht herauslese, dass Du Dir in die Richtung Vorwürfe machst): es war nicht Deine Schuld.
So, wie Du ihn schilderst, fallen mir zwei Begründungen für sein verantwortungsloses Handeln ein.
Grund 1: er versuchte, durch die unnötige und unangebracht Härte, seine Unsicherheit zu über spielen, ist sich dessen auch bewusst und traut sich vor lauter Gewissensbissen nicht, sich noch mal mit Deiner Person zu konfrontieren.
Grund 2: er ist einer dieser Unfehlbar-Null-Rücksicht-"Du musst das aushalten sonst bist Du keine richtige [füge beliebige Untenspiel-Rolle ein]"-Verschleiß-Doms und ihn kümmert es nicht, was mit Dir ist. Melden will er sich aber auch nicht, weil er vermutlich gemerkt hat, dass es Dir zu viel war.

Grund 1 könnte man schon irgendwie als Kontrollverlust werten. Schade nur, dass er es Dir nicht gesteht und ihr es also nicht gemeinsam aufarbeiten könnt, was auch ihm zugute käme, da Aufarbeitung und (Selbst-) Reflexion genau das sind, was uns aktiv spielende wachsen lässt und uns somit in gewisser Weise auch sicherer für die Szene (und auch für Anfänger*innen) macht.

Über das Passierte zu sprechen, ist auf jeden Fall eine gute Sache für Dich. In der Gruppe BDSM für Anfänger könntest Du Dich sicher noch viel besser mit Menschen austauschen, die ähnliche Erfahrungen wie Du machen mussten. Mir hat es immer enorm geholfen, Gespräche unter wenigen Augen zu führen, weil ich da auch mehr ins Detail gehen konnte.

So leicht es gesagt ist, so schwer ist es dann trotzdem: Nein-sagen lernen. Safewords oder Ampelsystem, was am besten zu Dir passt. Wenn Du sowas bei einem Treffen vor dem ersten handfesten Treffen anspricht, wirst Du gute Chancen haben, an seiner Reaktion eine Tendenz zu erkennen. Dummbeutel-Doms fangen recht schnell an, das zu zerreden oder sogar an Bedingungen zu knüpfen.

Dir viel Kraft beim Aufarbeiten und von Herzen wünsche ich Dir, dass Du so etwas nie wieder erleben musst!
**********hen70 Frau
14.854 Beiträge
Da ist ja so ziemlich alles schief gegangen was schief gehen kann...

Hattet ihr kein Safeword vereinbart? Ampelcode finde ich z.B. sehr empfehlenswert, wenn man sich noch nicht kennt.

Meine Empfehlung wäre mal nach Sub- Drop und was man da tun kann zu googeln oder hier im Forum/ in den Gruppen zu schauen. Auch die Gruppen, in denen Subs unter sich sind, würde ich empfehlen. Aber auch reale Stammtische - sowohl für Austausch, aber auch um sich zu informieren was Leute so von anderen Leuten halten.

Für mich persönlich klingt das nicht nach einem versierten Dom mit gutem Leumund, sondern nach jemandem, der das Angebot auf Spanking und Sex nur zu gerne "genutzt" hat.

Wie du schon erkannt hast sollte das eigentlich anders laufen. Von daher wäre mrine Empfehlung den Typen abhaken. Und für dich ganz viel Selbstfürsorge, sowohl körperlich mit heißem Kakao, heißen Bädern, Salbenversorgung der Haut, aber noch wichtiger den seelischen Aspekten. Wie hier schreiben, mit anderen austauschen und wenn dir das hilft in den Arm nehmen lassen ö.ä.

Das mit den Schmerzen klingt jetzt gar nicht mal so ungewöhnlich, sollte den Beteiligten aber eher in süßer Erinnerung ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubern. Und natürlich auch zu dem passen, was abgesprochen war (also wie doll es werden kann bzw. wie maso jemand ist).
Nachdem die Session für dich so ungut war, werden vermutlich die Schmerzen nochmal an das negative Erlebnis erinnern.

Tut mir echt leid, dass das so blöd gelaufen ist.

Meiner Erfahrung nach braucht es eine Weile negative Erlebnisse zu verarbeiten. Man kann es sich aber leichter machen, in dem man da nicht alleine durchgeht, sondern sich mit anderen austauscht und gut für sich sorgt.

Dir alles Gute.
********3847 Mann
496 Beiträge
das erste treffen , er wärmt dich null auf = ein no go
das erste treffen , gleich volle pulle = ein no go

ich schließe mich dem an , sein verhalten ist aus meiner sicht mit nichts zu rechtfertigen , ich denke der herr sollte etwas anderes tun , denn selbst wenn er reiner sadist ist , hätte er bemerken müssen das es dir nicht gut geht , das was er macht nicht ankommt , lasse deiner selbst willen so etwas nie wieder zu , bleib dir deiner selbst immer treu

gerade bei dem menschen den ich null kenne gehe ich sehr aufmerksam und behutsam ran , ich muß ja erstmal ihre körperreaktionen lesen lernen .......

ich denke du bekommst schnell heraus wie es sein sollte und nimmst die erfahrung mit , besser filtern zu können

dir alles gute auf deinem pfad

SirTom
*******elle Frau
2.328 Beiträge
Es gibt Männer die genau das wollen, Frauen zerstörten. Sie haben innerlich einen Hass auf Frauen und wollen ihnen weh tun um sich stärker zu fühlen.
Ich habe schon mit einigen Subs gesprochen denen das passiert ist.

Ich kann dir nur raten treff dich erstmal mit Männern bei Stammtischen, denn diese gehen da nicht hin, weil sie ja dann bekannt würden.
Meistens wollen sie auch nicht das du dich covern lässt, da ja dann jemand von ihrem treiben erfährt.

Und etwas was ich aus den Gesprächen raus gehört habe ist, dies Männer können nicht lachen. Also haben keine Freundlichkeit in sich.

Geh mal in die Gruppe sub unter sich da wirst du einige solcher Frauen finden.
**********baden Mann
564 Beiträge
Gut, dass meine Doms immer weiblich sind und mit Empathie an die Sache herangehen!
*******Punk Frau
7.309 Beiträge
@*******lou

Es gibt eine BDSM Selbsthilfegruppe, wo solche Themen und Fragen Platz haben.

Selbsthilfegruppe BDSM
*********a2_0 Paar
100 Beiträge
Sie schreibt:

Ich hatte das leider auch schon, inklusive völligem Desinteresse danach. Als es mir etwa 2 Wochen später besser ging, habe ich versucht, das Problem zu besprechen. Keinerlei Einsicht, nur "du hättest doch kommunizieren müssen...". Also begann mein Verarbeitungsprozess wieder von vorne.

Was mir geholfen hat, außer Zeit, war u.a. der Kontakt zu anderen, die an diesen Typen geraten sind. Und der Gedanke, dass ich nicht schuld bin, nur weil ich in dieser Situation mal überfordert war und nicht abgebrochen habe.

Verzeih dir selbst, falls du auch mit diesem Gefühl kämpfst
****769 Frau
2.846 Beiträge
Zitat von **********baden:
Gut, dass meine Doms immer weiblich sind und mit Empathie an die Sache herangehen!

Denke, da gibt es auch genug männliche Doms, man muss nur den richtigen finden!
****y4 Frau
2.614 Beiträge
Eine Erfahrung, die ich niemandem wünsche.
Ich habe den Eindruck, dass der Mann wenig erfahren auf dem Gebiet ist oder aber nur für seinen Vorteil nutzt, dem es egal ist, was die Frau dabei fühlt und empfindet.
Spätestens als Du ihn darauf aufmerksam gemacht hast, wie Du Dich fühlst, hätte er eine andere Reaktion zeigen müssen.
So wie ich das lese, schien es ihm egal zu sein.
Wie schon von @*******Punk erwähnt, rate ich Dir zu der Selbsthilfegruppe.
Wenn nicht bereits geschehen, würde ich Dir raten, den Kontakt zu dem Mann einzustellen. Ich würde es machen, denn für mich wäre das Vertrauen komplett weg.
Aufarbeiten kannst Du es vermutlich nur durch Gespräche und Dir immer vor Augen zu halten, dass Dich keine Schuld trifft.
*******_t79 Frau
988 Beiträge
@*********a2_0

Ja und schön nochmal rein. Es ist ja eh schon eine Überwindung das zu äußern....

Das mit dem sich selbst zu verzeihen ist glaube ich genau das was ich gerade brauche. Danke dir dafür 💜
****ni Mann
2.609 Beiträge
JOY-Angels 
Hm, ich versuche das jetzt einmal sachlich zu betrachten, wenngleich mir das schwer fällt in dem Kontext.

Ich selbst kenne es als Dom durchaus auch, in einem "rausähnlichen Zustand" zu kommen, wenn ich eine Sub schlage. Allerdings verliere ich dabei NIEMALS die Kontrolle - nie! Ein Kontrollverlust gehört für mich zu den Dingen, die ich als Dom zu 100% ausschließen können MUSS, denn die Kontrolle zu behalten gehört absolut essentiell zu meinem "Job", wenn ich der Dom sein möchte...

Noch dazu ziehe ich meinen "rauschähnlichen Zustand" aus den Reaktionen meiner Sub. Soll heißen, ich weiß immer wie es ihr geht, ich habe sie im Blick, agiere mit ihr und meine Lust kommt daher, dass ich spüre, wie sie genießt, was ich mit ihr mache. Du hast es nicht genossen, liebe @*******lou, also hätte ich definitiv mitbekommen, dass es dir nicht gut geht.

Ein Dom sollte niemand sein, der sein Ego durchdrückt und macht, was er will - sowas ist meiner Meinung nach völlig falsch verstandene Dominanz. Als Dom bin ich für meine Sub verantwortlich, heißt also, ich achte IMMER darauf, dass es ihr gut geht - immer...!

Ja, ich mag es, wenn sie für mich leidet - aber dann weiß ich auch vorab, dass sie dem etwas abgewinnen kann. Ich möchte nicht, dass jemand negativ für mich leidet, ich brauche eine Positivität. Und aus dem Grund würde ich niemals direkt in die Vollen gehen. Du hast gesagt, ihr habt euch intensiv kennengelernt und du hattest ein gutes Gefühl. Das ist auch erstmal gut - aber das Kennenlernen muss auch noch weiter gehen, also man muss sich auch im BDSM-Sinne "kennenlernen".

Denn jeder Mensch ist anders - wenn ich mit einer Sub noch nie (oder kaum) aktiv war, kann ich doch gar nicht einschätzen, wie sie etwas empfindet. Daher fange ich IMMER spielerisch an, d.h. mache bei den ersten Treffen nur kleine Dinge (ich nenne bewusst mehrere Treffen). BDSM ist nichts, was man übers Knie brechen sollte. Man muss sich Zeit lassen, sich kennenzulernen. Denn auch ein Dom ist nur ein Mensch und kein Hellseher, heißt also, ich muss erstmal ein Gefühl für meine Sub bekommen und das geht nicht von jetzt auf gleich (denn was für einen Menschen noch völlig ok sein kann von der Intensität her, ist für einen anderen möglicherweise maximal zu viel).

Würde eine Sub von mir verlangen, dass ich in den ersten paar Treffen direkt härter zur Sache gehe, würde ich es beenden. Das ist nicht meine Welt. Ich will selbst in den Spiegel schauen können und auch keinem Menschen negative Dinge antun. Ich fange ganz langsam an und wenn ich merke, es passt, dann steigere ich mich - langsam. Direkt losschlagen, dass meine Sub Tage später noch Schmerzen hatte, das gab es bei mir noch nie. Sowas finde ich unverantwortlich...

Ebenso unverantwortlich finde ich es, aufs Aftercare zu verzichten. Das ist für mich ein essentieller Bestandteil - direkt im Anschluss an die Session UND auch darüber hinaus. Heißt also, ich stehe immer im engen Kontakt mit meiner Sub. Ich will keine Session haben und dann tagelang nicht mit ihr sprechen. Was ich wichtig finde: man sollte sich meiner Meinung nach im ersten Schritt menschlich kennenlernen. BDSM ist für mich keine Spielerei, wo ich hier und da mal ein bisschen schlage und fessle und dann nach einer Session keinen Kontakt mehr habe. Habe ich eine Sub, ist es für mich etwas wie eine feste Beziehung (nur eben auf einer anderen Ebene), heißt also, die Frau ist mir wichtig und ich will den Kontakt zu ihr.

Somit liegt mir auch automatisch viel daran, dass es ihr gut geht. Für mich ist das die einzige Basis, worauf ich BDSM aufbauen könnte...

Und was auch ganz wichtig ist: meine Sub weiß, ich habe immer ein offenes Ohr für sie. Sie bekommt also immer ihren Raum, um Bedenken oder Probleme anzusprechen. Auch ich bin nicht unfehlbar - wenn ich etwas falsch gemacht habe, möchte ich, dass sie mir das mitteilen kann.

Offen zu sprechen zu können halte ich in beide Richtungen für wichtig: wenn er schon gemerkt hat, dass er die Kontrolle verlor, warum ist er dann nicht wenigstens im Nachgang auf dich zugekommen, hat es gesagt, mit dir gesprochen und sich entschuldigt? Das wäre doch das Mindeste gewesen... Denn wie sollst du denn in so einer Konstellation jemals nochmals ein gutes Gefühl bekommen?

Für mich klingt es so, dass er selbst noch keine wirkliche Erfahrung in Sachen BDSM hat oder BDSM nur als "Deckmantel" nutzt, um seinen Egoismus auszuleben. Dom sein heißt aber nicht, ich mache ohne Rücksicht auf Verluste alles was ich will... Natürlich gibt es nicht nur die eine Art von BDSM, aber für die meisten Menschen dürfte all das völlig falsch klingen, was abgelaufen ist.

Leider hört man ähnliche Dinge so oft - und ich kenne unzählige Subs, die leider ähnliche Erfahrungen machen mussten. Sie dachten anfangs immer, es muss ja so sein, immerhin sind sie die Sub und wenn es der Dom macht, muss es ja richtig sein - falsch! Anfangs ist es für mich absolut essentiell das ein/e Sub selbst auf sich achtet. Fühlt sich etwas falsch an, ist es auch falsch - Punkt!

Will der Dom dann überreden, dass es so sein muss, ist es noch "Falscher" und man sollte direkt die Füße in die Hand nehmen und gehen. Ja, es ist wunderschön, sich in die Hände eine Doms zu geben, den Kopf auszuschalten, sich fallen zu lassen und alles mit sich machen zu lassen. Aber bis es soweit kommt, MUSS erstmal ein bisschen Zeit ins Land zu gehen. Heißt also, man sollte sich menschlich kennenlernen und dann langsam und vorsichtig auch auf BDSM-Ebene. Und wenn sich das nach vielen Sessions über mehrere Wochen gut anfühlt, kann man sich immer noch fallen lassen...

Aber gerade am Anfang muss ein/e Sub auch sagen können, wenn sich etwas nicht gut anfühlt bzw. zu krass ist und der Dom muss sofort mindestens einen Gang zurückschalten oder auch die Session unterbrechen (je nach Situation). Wäre all das nicht gegeben, gäbe es kein Aftercare, keine vernünftigen Gespräche und all das, gingen bei mir sofort alle Alarmglocken an.

Ich kann nur jedem empfehlen: achtet auf euch selbst, traut euch etwas zu unterbrechen, es ist euer Leben - ihr müsst das Päckchen tragen, was Andere euch vielleicht zuführen. Und gebt auch als Sub erst dann in die Hände einer anderen Person, wenn ihr diese WIRKLICH kennt und ihr ihr vertrauen könnt. Dann kann BDSM wunderschön und absolut erfüllend sein. *g*

Ich wünsche dir alles Gute @*******lou und hoffe, du machst künftig schönere Erfahrungen. *g*
*******lou Frau
10 Beiträge
Themenersteller 
Ihr Lieben,

vielen, vielen Dank für eure ehrlichen Worte. Es tut gut zu lesen, dass mein Bauchgefühl richtig lag: So darf ein erstes Treffen niemals ablaufen – und schon gar nicht unter dem Deckmantel von Vertrauen.

Der Kontakt besteht übrigens noch – aber nur, weil ich das Gespräch gesucht habe. Er wollte einfach weitermachen, als wäre nichts passiert. Ich hab mir gedacht: Es geht hier nicht nur um mich. Wenn ich kommentarlos abbreche, dann macht er das Ganze vielleicht bei der nächsten genauso – ohne je zu reflektieren, was da eigentlich schiefläuft. Aber ganz ehrlich? Ich glaube, da ist Hopfen und Malz verloren. Ich hoffe einfach nur, dass keine weitere darauf reinfällt. Und wenn mein Beitrag hier vielleicht auch nur eine Einzige davor bewahrt – dann hat sich das alles wenigstens dafür gelohnt.

Was ich hier im Forum gelesen habe, war für mich nochmal ein Glühbirnen-Moment: Dass es manche Doms tatsächlich antörnt, wenn es extrem wird. Und plötzlich ergibt alles Sinn. Das war kein Versehen. Ich wurde übergangen – und zwar bewusst. Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich: Es würde wieder passieren.

Ich hab draus gelernt. Aber noch viel mehr Klarheit gewonnen. Ich bin nicht mehr naiv. Und ganz sicher nicht mehr leise.

Danke euch – fürs Lesen, fürs Spiegeln, fürs Ernstnehmen. Ich pass auf mich auf. Und auf meine Grenzen. 🤍 Ich mache mich jetzt hier aus dem Staub und tauche in andere Gruppen ein…. An dieser Stelle auch danke dafür! Ich hätte nicht gewusst, wohin mit mir. Ich freue mich über jede einzelne Nachricht, die mich auch privat erreicht. Tschuuuuuusen! 🫡
Der Typ hat sich unmöglich verhalten, das steht fest.
Für sehr wichtig halte ich aber auch die Beschäftigung mit der Frage, weshalb du das Ganze nicht abbrechen konntest. Weshalb fällt es dir offensichtlich schwer, deine eigenen Grenzen wahr- und ernstzunehmen und sie klar und kompromisslos durchzusetzen? Woher kennst du das, welche Gefühle kommen dabei hoch?
Ich halte es gerade im BDSM für absolut notwendig, dass man diese Eigenverantwortung tragen kann. Daher würde ich dir dringend empfehlen, dich zuerst intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen, bevor du im BDSM weitergehst.
Und das hat absolut nichts mit Schuld zu tun! Es gibt einfach alte Muster, die einem nicht bewusst sind und gefährlich sein können.
*******Punk Frau
7.309 Beiträge
Es gibt leider Grenzüberschreitungen, die man erst zeitverzögert wahrnimmt und auch benennen kann.

Eigenverantwortung ist zwar wichtig, allerdings gibt es Sachen, die im Körper abgespeichert sind.
****ima Frau
2.307 Beiträge
@*******lou es tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest. Der Dom hat sich völlig daneben benommen und so etwas gehört sich nicht wie es abgelaufen ist.

Trotzdem möchte ich gerne die andere Seite beleuchten, denn ich kenne den Kontrollverlust auf der Sad Seite auch. Ich habe Respekt vor dieser Seite in mir und ich versuche(!) spätestens dann die Session selber abzubrechen wenn ich in Gefahr komme in diesen Strudel gezogen zu werden. Es ist ein Rauschzustand dem es egal ist, ob das Gegenüber noch Lust dabei hat oder nicht.

Bei mir ist es so, dass ich nicht mehr wahrnehmen kann, ob die Aufschreie noch innerhalb der Grenzen liegen. Ich kann nicht mehr wirklich erfühlen wie stark ich schlage, weil in diesem Rausch alles so locker leicht von der Hand geht. Das Schlagen an sich finde ich befriedigend und die Reaktionen meines Gegenüber sind Musik in meinen Ohren, ja gar amüsieren sie mich. Ich will in dem Moment nicht mehr aufhören, mich dem hingeben, mein Gegenüber immer weiter treiben, will mich auspowern, will die Reaktionen genießen…

Zum Glück kann mein Partner seine Grenzen gut kommunizieren. Der Sadist in mir ist dabei allerdings unglücklich weil er bei solchen Sessions noch nie wirklich satt wurde…

Ja Verantwortung liegt zum Großteil beim Top und das ist auch richtig so. Als Switch kenne ich aber beide Seiten und es ist immer leichter sich als Sub in den Kontrollverlust zu stürzen mit dem Wissen gefangen zu werden, als als Top alleinverantwortlich für sich UND jemand anderes zu sein. Jede/r Sub der den Space einmal erlebt hat, sehnt sich wieder danach, an diesen Rausch der einem die Sinne vernebelt, der einen Schweben lässt. Den gleichen Rausch erfüllt auch einen Top der sich dem hingeben will aber meist nicht darf.
Unterwegs in Hamburg - sag mir wo *g*
****aTV Mann
65 Beiträge
"die Kontrolle verloren"

Das geht gar nicht. Mit fremden spielen ohne Backup, also ohne Sicherheitsbegleitung ist ein Risiko. Es gibt zu viele Spinner die keine Ahnung haben oder einfach nur mit dem eigenen Ego beschäftigt sind. Sei froh wenn du es am Ende doch noch alles gut überstanden hast und nimm bitte nächstes mal jemanden mit.

Ein guter Dom wird immer darauf achten, dich an deine Grenzen zu bringen oder sogar grade so darüber hinaus, daß es für dich passt. Es gibt IMMER ein Safewort das auch beachtet wird. Außerdem schaut ein verantwortungsbewusster Dom auch so immer ob du noch kannst, denn es gibt neben der eigenen Wahrnehmung durchaus auch Signale bei denen klar ist, daß man das Spiel lieber abbrechen sollte.

Kurz gesagt: Ein Dom verliert NIEMALS die Kontrolle!
*******enig Mann
159 Beiträge
Zitat von *******lou:

1) Wie seid ihr mit körperlich/emotinal grenzüberschreitenden Erlebnissen umgegangen -
vor allem beim ersten Mal?

2) Wie definiert ihr Verantwortungsbewusstsein in solchen Situationen,
besonders wenn Schmerz und Kontrolle im Spiel sind?

3) Wie sicher ist eine Dynamik, wenn der dominante Part die "Kontrolle verliert",
ohne auf klare Signale zu achten?

4) Was hilft euch, wieder ins Vertrauen allgemein und in die Selbstverbindung zu kommen?

5) Ist es normal, dass man danach tagelang das Gefühl hat,
irgendwie "stecken geblieben" zu sein, körperlich wie seelisch?

zu 1. Als Dom sind meine Grenzen noch nie überschritten worden, deshalb kann ich dazu nichts sagen.
Aber ich achte angesprochene Tabus und würde Grenzen niemals im ersten Date überschreiten!

zu 2. Wenn ich nicht in der Lage bin, die Verantwortung für meine Spielpartnerin zu tragen, kann/darf ich nicht spielen!

zu 3. Gar nicht sicher!
Ein Kontrollverlust darf mir als führender Teil im ersten Date auf gar keinen Fall passieren!

zu 4. Ich würde vermutlich nicht wieder mit dieser Person spielen, wenn die sich nicht beim ersten Mal im Griff hat.

zu 5. Nein!
Es sollte ein Gefühl von „besonderes Erlebnis“ sein, etwas Schönes, vielleicht eine Art Befreiung herrschen.
After-care ist sooo wichtig! Sich gegenseitig Nähe, Wärme und Sicherheit schenken.

Besonders beim ersten Spiel mit einander muss ich doch auf mein gegenüber und ihre Bedürfnisse eingehen und kann nicht einfach drauflos spielen!

That‘s my two cent.
******_Mz
2.324 Beiträge
Zitat von *******lou:
Die Schläge waren sehr, sehr hart. Es war kein erotischer Moment, es wurde dabei nicht gesprochen, nichts aufgebaut, keine Verbindung gehalten, keine Spannung erzeugt. Es gab keine Aufwärmphase, sondern direkt "volle Möhre". Ich habe fast geweint vor Schmerz.

Ich habe den Eindruck, dass irgendetwas mit der Kommunikation schiefgelaufen ist.
Habt Ihr Euch vorher nicht über Eure Bedürfnisse ausgetauscht?
******orn Frau
158 Beiträge
es gibt einfach herren, die keinerlei interesse an sub und ihre bedürfnisse haben und auch nichts von after care halten. von denen immer abstand halten, die ändern sich nicht. ein dominanter mann darf niemals die kontrolle verlieren, wirklich niemals. BDSM is safe, sane, and consensual. Always. There aren’t exceptions.
Nimm das mit als Erfahrung, dass Missbrauch nicht unter dem Cover Play stattfinden darf.
Mach bisschen Self Care, kümmer dich um dich selbst, schau das du emotional stabiler wirst und hab bloß kein Kontakt mehr mit diesem "Herren"
****ima Frau
2.307 Beiträge
Ein Dom ist immer noch ein Mensch und Menschen sind nicht unfehlbar. Zu erwarten, dass jemand in solch emotionalen tiefen Sessions niemals die Kontrolle verliert, das ist unrealistisch und utopisch.
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