streng historisch gesehen kam die Bezeichnung "Nylons" ab 1940 mit dem Erscheinen der Nahtstrümpfe eben aus Nylon auf.
Der Name "Nylons" war damals der Inbegriff für nie zuvor gekannte Feinheit von Damenstrümpfen, verbunden mit allerlei zutreffenden und angedichteten Eigenschaften einer neuen Wunderfaser. Bis zum Auftauchen der Nylonstrümpfe waren die Strümpfe aus Kunstseide als feines Alltagsbeinkleid bekannt - Seide blieb für viele unerschwinglich. Kunststeidestrümpfe hangen einige Nachteile an, sie ließen sich nicht in der von mit Nylon möglichen Feinheit herstellen, sie verloren nach schon nach dem ersten Waschen ihre Passform, sie beulten an Knöchel und Knie.
Und dieses ab 1940 dann Neue bekam auch einen neuen Namen - Nylons. Wie auch die Kunstseidenen, wurden die (Naht)Nylons auf Flachwirkmaschinen zunächst als flaches Warenstück gewirkt und anschließend zusammengenäht. (die Exoten hatten nur Nischendasein) Mit der breiten Markteinführung der nahtlosen Strümpfe fiel die einst notwendige Naht weg.
Somit gesehen sind echte Nylons Nahtnylons mit einer echten Naht, die nicht nur zur Zierde aufgebracht wird. Dennoch nannte und nennt man allgemein auch nahtlose Strümpfe alter Herstellungsart aus 100% Nylongarn "Nylons".
Echte Nahtnylons stellen heute weltweit noch vier Hersteller auf Flachwirkmaschinen her:
ELEGANTI/ TOUCHABLE in GB
GIO- Stockings in GB
CERVIN in Frankreich
MAGNOLIA HOSIERY USA
Rein subjektiv geäußert, sind die von CERVIN die schönsten & auch die teuersten Nahtnylons
… und entgegen der oft verbreiteten Weisheit, es gebe nur noch eine, zwei, drei Flachwirkmaschinen (oder auch Cottonmaschinen) existieren schon ein paar mehr auf der Welt
(EDIT) die in einem vorherigen Beitrag genannten GERBE 10 würde ich als Einstieg in die Welt der Nahtnylons nicht unbedingt empfehlen. Diese Strümpfe sind aus 10 den- Garn gefertigt und damit sehr empfänglich für Ziehfäden und Laufmaschen.