„ Wenn eure Partnerin oder der Partner bläst, oder leckt bei der Frau 😊ist es euch wichtig das sie oder er es wirklich gerne macht.
Zuerst wäre es gut, die Situation, den körperlichen Teil der Interaktion, besser zu verstehen. Dazu kann man die beiden folgenden Fragen stellen (=Grundfragen aus dem Wheel of Consent/WoC):
• wer ist der aktive Teil?
• für wen findet es statt = wer soll dabei ein schönes körperlich-sinnliches Erlebnis haben?
Beide Fragen prägen die Dynamik, die wir uns vorstellen sollen, sie kann mit den Begriffen aus dem WoC entweder mit dem Begriffspaar serve/accept oder take/allow umschrieben werden.
Ich vermute, dass es
@*****M77 sich eine Szene vorgestellt hat, in der eine serve/accept Dynamik besteht, in der A aktiv ist, und B genießt (A=serving / B=accepting).
Dabei wäre es gräßlich, wenn A etwas täte, was A
nicht will. Mindestens ein "na gut" braucht es ja, wenn A auf eigene Grenzen achtet.
Ich schließe das daher im Folgenden aus. Ich gehe davon aus, dass A auf eigene Grenzen achtet und nichts tut, was nicht wenigstens ein inneres "na gut" erhält..
Etwas wollen kann A natürlich auch stärker, es gibt da ein ganz weites Spektrum vom "na gut" bis zum "Hell, Yes!".
Wenn wir uns nun in die Lage von B versetzen, stellen sich zwei Fragen:
• wie schön ist das körperlich-sinnliche Erlebnis für B?
• wie wichtig ist B, ob A dabei denkt "na gut" oder mehr, bis hin zum "Hell, Yes!"
Es hlft mE diese Fragen separat zu stellen.
Ich kann zB eine Massage, um ein unverfängliches Beispiel zu wählen, auch körperlich genießen, wenn der Masseur seine
ganze Kunst einsetzt, aber innerlich nur ein "na gut" dabei empfindet. Und anders funktioniert die rein körperliche Seite für den accepting-Partner bei Cunnilingus/Fellatio auch nicht.
Auf der inneren Seite des Geschehens ist bei einer ungestörten, Grenzen wahrenden serve/accept-Dynamik spürbar, dass A für B eine Gabe erbringt. Diese Gabe wird nicht größer oder kleiner dadurch, was A dabei empfindet (von "na gut" bis "Hell, Yes"). B kann diese Gabe immer mit Dankbarkeit annehmen. Wenn A mehr empflindet, als ein "na gut", mag B sich auch darüber freuen; an der Gabe des körperlichen Genusses als solcher ändert dies aber nichts.
Wenn für alle Partner bei allen Spielelementen mindestens ein "na gut" drin ist, und bei einigen auch ein "Hell, Yes" - dann kommt es mir persönlich nicht so sehr auf ein einzelnes Spielelement an. Denn dann ergibt sich hoffentlich daraus ein buntes Wogen, ein wilder Wechsel ungeskripteter Dynamiken.