Ich sehe mich weder als Dominant noch als Devot, kann aber auf der einen Seite ganz passabel 'Dominant' spielen, auf der anderen Seite Schmerz genießen. Ergo...-...Switcher.
Zum BDSM kam ich mit 17.
Damals wohnte ich zwischen Internat und erster eigenen Wohnung unter grummeliger Duldung des Jugendamtes vorübergehend in einem besetzten Haus.
Dort lernte ich meine erste Spielpartnerin im Bereich BDSM kennen. Sie – 22 und Dev - erkannte in mir wohl irgend etwas Dominantes, wohl wegen meines Auftretens und Agierens in Konfliktsituationen oder meinem festen Berufsziel Kampftaucher. Ich kannte bis dahin nur den Grundstock sexueller Varianten. Eine wirklich seltsame Paarung.
In den folgenden Monaten machte sie mich (nicht nur) im Bereich BDSM mit viel Neuem vertraut. Nicht nur Techniken, sondern auch notwendiges Wissen zu Gefahren die man tunlichst nicht eingehen sollte bzw. Vorkehrungen für den Fall des Falles, z. B. welches Wachs man auf keinen Fall nutzen sollte, weil es sich tief in die Haut einbrennt und bleibende Narben hinterlässt, welches Rettungsmesser eignet sich aus welchen Gründen am besten, testete vor den ersten Spielen rund um Atemkontrolle ob ich bei den Erste-Hilfe-Kursen die wir jährlich auf dem Internat machen mussten auch gut aufgepasst hatte usw. So erweiterte sie mein Spektrum und Wissen kontinuierlich bis sie eines für mich schlimmen Tages mit einer Packung Reißnägel kam, den Inhalt in eine Desinfektionslösung legte und mich aufforderte diese an bzw. in ihrem Körper zu platzieren. Ich hatte sie zwar schon vorher - nach meinem damaligen Empfinden - teils zu derbe bespielt da Tränen flossen, aber das...
Egal. Ich begann und erkannte dabei ziemlich schnell dass für mich eine Grenze erreicht war und brach ab. Manche bezeichnen den Körper als Tempel und wenn dem so ist, so war ich grade dabei ihn zu entweihen.
Mit diesem 'Abbruch' war ich für sie uninteressant geworden.
Für mich nahm ich aber neben Wissen vor allem auch die Erkenntnis mit, dass mich in Verbindung mit BDSM vor allem das mir entgegengebrachte Vertrauen absolut törnte.
Wie gesagt sehe ich mich von der sexuellen Ausrichtung her nicht zwingend als Dominant, vermittle aber über meine Alltagsdominanz einer Sub das Gefühl als Top/Dom nicht nur eine Rolle zu spielen. So jedenfalls die Rückmeldung meiner verstorbenen Frau, die vor mir u. A. mit zwei 'echten' Doms zusammen war.
Meine 'andere' Seite entdeckte ich - da bin ich mir ziemlich sicher weil ich nur wenige Monate in einem Heim lebte bevor ich aufs Internat kam - bereits im Alter von 10 Jahren.
Im Heim lebte ein etwa 14/15jähriges Mädchen das einen Heidenspaß daran hatte uns 'Kleine' zu verprügeln. Irgendwann passte ich nicht auf und sie hatte mich zwischen.
Saß auf meinem Brustkorb, ritt auf meinem Bizeps und schlug mein Gesicht blutig.
Spürte ich gar nicht (in früherer Kindheit hatte ich schon viel Schlimmeres erdulden müssen), denn es war das erste Mal in meinem Leben dass ich den Geruch einer Frau wirklich wahr nahm. Der Blick auf ihren Slip und die sich darunter abzeichnende Vulva tat ein Übriges.
Das war wahrscheinlich der Moment der dazu führte, dass ich viele Jahre später, als ich auf die erste 'härter' agierende Partnerin (keine Femdom) traf, sie willig und genießend ihr Ding durchziehen ließ.
Eine spätere kurze Spielbeziehung mit einer 'echten' Femdom führte mir bzw. uns allerdings vor Augen dass es so nicht funktioniert. Mir fehlt schlicht jede devote Ader, ich genieße einfach nur den Schmerz, vor allem aber ihre Lust.
Insofern ist eine Switcherin tatsächlich die zu mir am besten passende Partnerin.
Switcherin nicht nur in Bezug auf BDSM, sondern in Hinsicht Variantenreichtum. Gerne aber auch von Null auf Gleich von Blümchensex zu BDSM und wenige Minuten später wieder Retour.