Es gibt Entscheidungen im Leben, die man hinterfragt. Mit einer Ex zusammenziehen. Eine Bowle auf Wodka-Basis trinken. Den Friseurbesuch mit den Worten „Mach einfach mal“ beginnen.
Und dann gibt es die wirklich kritischen Entscheidungen – zum Beispiel, ob man einen Koffer voller Sextoys durch den maledivischen Zoll schmuggelt.
Natürlich war es nicht mein Koffer. Ich bin doch ein anständiger Mann. Der Held dieser Geschichte ist meine zauberhafte Urlaubsbegleitung – eine Frau, die die Kunst der Entspannung ernst nimmt und Technik zu schätzen weiß. Sie hatte mich mit Unschuldsmiene gefragt, ob ich ein paar „Diskret verstaute Kleinigkeiten“ für sie mitnehmen könnte.
Ich, als Gentleman und Förderer der weiblichen Freude, sagte natürlich ja. Hätte ich gewusst, dass mich das mental in eine Folge von „Border Patrol: Erotik-Edition“ katapultiert, hätte ich mir das Angebot vielleicht noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Der Flughafen – oder: Mein Puls auf Vibrationsstufe 10
Wir kamen an, alles lief reibungslos – bis ich meinen Koffer auf das Band legte. Und in diesem Moment wurde mir bewusst:
Ich könnte gleich von einem streng blickenden Zollbeamten gefragt werden, warum ich einen batteriebetriebenen Koi-Fisch mit sieben Vibrationsstufen im Gepäck habe.
Ich hörte den Scanner piepen. Ich sah den Beamten auf den Bildschirm starren. Er runzelte die Stirn.
Mein Adrenalin schoss durch die Decke. Würde ich gleich öffentlich erklären müssen, dass ich nicht vorhatte, mir den Urlaub mit einem „Turbo-Luststab“ selbst zu versüßen? Würde ich in einer dunklen Hinterkammer sitzen, umgeben von ernsten maledivischen Offiziellen, während sie das Gerät testweise anschalten?
Der Zollbeamte beugte sich nach vorne. Ich hielt den Atem an. Mein gesamtes Leben spielte sich in Zeitlupe ab.
Er schaute noch einmal auf den Bildschirm, zuckte mit den Schultern – und winkte mich einfach durch.
Die Erlösung – oder: Mein schönster Höhepunkt des Tages
Ich taumelte aus der Kontrolle, meine Knie weich wie ein überreifer Mangoshake. Meine Begleitung? Grinste.
„Du siehst aus, als hättest du gerade einen Orgasmus gehabt.“
„Fast“, keuchte ich. „Aber es wäre der teuerste meines Lebens geworden.“
Später, im Hotel, packte sie aus, betrachtete stolz ihre „Spezialausrüstung“ und raunte mir zu:
„Na, jetzt wo der Stress vorbei ist – sollen wir die Reise mal richtig beginnen?“
Und in diesem Moment wusste ich:
Manche Abenteuer beginnen am Strand – und manche beginnen mit einem Zollbeamten, der besser nicht nachfragt.