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Richtig verhalten als Mutter einer non-binary-Person

*******Sun Frau
1.199 Beiträge
Themenersteller 
Richtig verhalten als Mutter einer non-binary-Person
Ich bin Mutter einer non-binären Person. Dass mein Kind immer mein geliebtes Kind bleibt und meinen absoluten Rückhalt hat, ist selbstverständlich.

Nun ist mein Kind schon seit 5 Jahren aus dem Heimatort weggezogen. Jede*r hier kennt das Kind unter dem Taufnamen, welcher inzwischen gewechselt wurde, allerdings noch nicht amtlich eingetragen ist.

Oft werde ich nach dem Befinden meines Kindes *Geburtsname“ gefragt.

Würdet ihr euch wünschen, dass eure Eltern das immer sofort ansprechen und richtigstellen, dass ihr nun non-binär seid und einen anderen Namen tragt?

Ich habe das schon mehrmals gemacht und überwiegend Unverständnis, Mitleid oder sogar Aggression durch Intoleranz erlebt.

Wäre eurerseits ein gewisses Verständnis da, wenn nicht gegenüber jeder x-beliebigen Person (Postbote*in, Bankangestellte*r, ehem. Lehrer*in, Arbeitsplatz, usw.) derartige Aufklärung erfolgt?

*******aTV Mann
1.901 Beiträge
Es kommt drauf an, wie du korrigierst.

Er fragt, wie es Horst geht. Antwort: " Bärbel? Gut."
*******Sun Frau
1.199 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******aTV:
Es kommt drauf an, wie du korrigierst.

Er fragt, wie es Horst geht. Antwort: " Bärbel? Gut."

So eine Antwort würde natürlich hinterfragt werden. Kennt sich ja niemand aus damit. 🤷🏻‍♀️
*******chen Frau
1.958 Beiträge
Wow, @*******Sun, alleine, wie und dass du dir Gedanken darüber machst und nachfragst, fände ich als Kind schon total schön!

Hattest du „dieses Gespräch“ schon mit deinem Kind? Ist deine Nachfrage hier daraus entstanden, dass dein Kind sich wünscht, dass du es in jeder Alltagssituation richtigstellst und du in der Praxis aber merkst, dass das für dich nicht immer so leicht ist?
*********andra Frau
419 Beiträge
Ach, das kann einem doch erstmal egal sein. Ich habe da in meinem persönlichen Umfeld angefangen. Allerdings habe ich mich auch sofort, als der Entschluß feststand, um das Formelle gekümmert. DAS ist ja heute wesentlich einfacher und billiger.
Aber wenn man noch mit den Papieren mit dem alten Namen herumläuft, kann ich schon verstehen, daß man Skepsis begegnet, anstatt Akzeptanz.

Missionieren würde ich als Mutter nicht. Wer es nicht begreifen will, der hat ein Problem...und soll es für sich behalten.
*********andra Frau
419 Beiträge
Zitat von *******Sun:
Zitat von *******aTV:
Es kommt drauf an, wie du korrigierst.

Er fragt, wie es Horst geht. Antwort: " Bärbel? Gut."

So eine Antwort würde natürlich hinterfragt werden. Kennt sich ja niemand aus damit. 🤷🏻‍♀️

Nicht auf ungestellte Fragen antworten. Freundlich korrigieren "sie/er heißt jetzt Andromeda"...und das so stehen lassen. Je weniger man erklärt und je selbstverständlicher man damit umgeht, desto schneller wird es auch für die Umwelt normal.
Wenn man seine Veränderung (und damit ja immer auch sein "davor") wie ein Plakat durchs Leben trägt, der kann nicht erwarten, daß die Umwelt darauf nicht auch entsprechend reagiert.
*******Sun Frau
1.199 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******chen:
Wow, @*******Sun, alleine, wie und dass du dir Gedanken darüber machst und nachfragst, fände ich als Kind schon total schön!

Hattest du „dieses Gespräch“ schon mit deinem Kind? Ist deine Nachfrage hier daraus entstanden, dass dein Kind sich wünscht, dass du es in jeder Alltagssituation richtigstellst und du in der Praxis aber merkst, dass das für dich nicht immer so leicht ist?

Neulich wurde mein Kind von einer bekannten Person falsch gelesen und ich habe es nicht korrigiert. Das fand mein Kind nicht gut, was ich auch nachvollziehen kann. Da ich diese bekannte Person nur einmal im Jahr spreche, fand ich es den „Aufwand“ nicht wert.
*******chi Frau
10.715 Beiträge
Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen und da ist es tatsächlich erfolgt, wie du es beschreibst. Ich habe eine Bekannte nach Jahren mal wiedergetroffen und als wir uns austauschten, erwähnte sie „ihrer Tochter und ihrem Sohn geht es gut“ Ich wusste aber, das sie zwei Töchter hatte, als wir das letzte Mal sprachen.

Auch bei uns im Dorf wird es entsprechend gehandhabt, dass einfach erzählt wird, wie es jetzt ist, ohne großartige vorab Erklärungen.

Als Mutter kannst du dich mMn richtig verhalten, wie es deinem Kind gut tut.
****dt Mann
2 Beiträge
Kann es total nachvollziehen und verstehe es, dass man es nicht jedem erzählt. Und deine Freunde oder überhaupt Leute, die dir nahe stehen, können sicher auch damit umgehen. Alles Gute für euch
*****ite Frau
9.814 Beiträge
Zitat von *******Sun:
Würdet ihr euch wünschen, dass eure Eltern das immer sofort ansprechen und richtigstellen, dass ihr nun non-binär seid und einen anderen Namen tragt?

Ich habe das bei meiner Tochter gemacht. Anfangs war es komisch, aber wenn jemand noch von xxx (Geburtsname) spricht, sag ich: xxx heißt jetzt yyy und ist eine Frau.
Wer Fragen hat, fragt, wer das doof findet findet das halt doof.
*******chen Frau
1.958 Beiträge
Zitat von *******Sun:
Zitat von *******chen:
Wow, @*******Sun, alleine, wie und dass du dir Gedanken darüber machst und nachfragst, fände ich als Kind schon total schön!

Hattest du „dieses Gespräch“ schon mit deinem Kind? Ist deine Nachfrage hier daraus entstanden, dass dein Kind sich wünscht, dass du es in jeder Alltagssituation richtigstellst und du in der Praxis aber merkst, dass das für dich nicht immer so leicht ist?

Neulich wurde mein Kind von einer bekannten Person falsch gelesen und ich habe es nicht korrigiert. Das fand mein Kind nicht gut, was ich auch nachvollziehen kann. Da ich diese bekannte Person nur einmal im Jahr spreche, fand ich es den „Aufwand“ nicht wert.

Hallo @*******Sun ,
ich kann das mit dem Aufwand sehr gut verstehen.

Ich kann dir nur aus meiner Perspektive etwas dazu sagen. Ich bin nicht non-binär, aber lesbisch. Ich weiß, „andere Baustelle“, aber es gibt meines Erachtens dennoch Parallelen.

Ich kenne die Situation mit dem Aufwand auch sehr gut, wenn ich - wie meistens von heterosexuellen Menschen - heterosexuell gelesen und adressiert werde. Häufig korrigiere ich deren Blickwinkel, aber je nach Tagesform, eigenem Energielevel und auch Abschätzung der Gefährdungssituation (also, ob es in dem spezifischen Kontext für mich gerade eine Gefährdung darstellt, wenn der andere Mensch weiß, dass ich lesbisch bin), lass ich die falsche Annahme über mich manchmal auch unkommentiert im Raum stehen (fühle mich aber schlecht damit und ärgere mich auch über den heteronormativen Blickwinkel meines Gegenübers).

Ich möchte an dieser Stelle den Gedanken einwerfen, dass dein Kind diesen Aufwand täglich bzw. immer wieder in neuen Situationen mit neuen und alten Menschen/Bekannten betreiben muss und wie anstrengend das immer wieder aufs Neue für dein Kind ist. Du als Mutter kannst hier etwas Last von deinem Kind nehmen, wenn du es hier unterstützt und einen Teil des Aufwandes übernimmst. Zusätzlich würde es mir als Kind sehr viel bedeuten, wenn ich dadurch spüren würde, dass ich von dir als Mutter volle Rückendeckung habe und du auch in der Öffentlichkeit gegenüber anderen Menschen voll zu mir stehst und für mich einstehst. Das würde mir selbst einen Energieschub geben und auch die Beziehung zu dir noch enger machen.
*******Sun Frau
1.199 Beiträge
Themenersteller 
@*******chen

Danke für deine Ausführungen.

Ich sehe, wie mühsam das oft für mein Kind ist, sich korrekt darzustellen. Ich sehe auch, wie oft es leidet, falsch gelesen zu werden, beleidigt oder sogar angespuckt zu werden. Die Gesellschaft ist grausam und ich leide mit.

Du hast absolut recht, mit meinen Worten anderen gegenüber, kann ich es unterstützen. Ein tolles Argument! Danke dafür.

Aber als Mutter ist man auch manchmal müde und erschöpft vom Leben. Ich kämpfe auch meine eigenen Kämpfe, andere Kämpfe.
*******chen Frau
1.958 Beiträge
Liebe @*******Sun,
ich verstehe dich. Und ich erlebe dich hier von deiner Haltung, deiner Wortwahl, deinen Gedanken, deiner Empathie als sehr unterstützend für dein Kind und glaube, dass du schon ganz vieles „richtig“ machst.
*******Sun Frau
1.199 Beiträge
Themenersteller 
@*******chen Danke! 🙏

Dir auch alles Gute! 🍀
*******chen Frau
1.958 Beiträge
Du kommst aus Bayern, ich weiß nicht, wie weit du von München weg wohnst. Aber hier in München gäbe es (falls du das nicht eh schon weißt) die Trans-Inter-Beratungsstelle TIB und gegebenenfalls auch die Möglichkeit, sich mit anderen Eltern über diese Themen im „real life“ auszutauschen - falls du das möchtest.

https://www.trans-inter-beratungsstelle.de/de/

Und falls dein Kind noch unter 27 ist, ist es auch bei der queeren Jugendorganisation
„diversity München“ herzlich willkommen und kann hier eine große Gemeinschaft Gleichgesinnter und Bestärkung vorfinden (falls nicht schon bekannt):

https://diversity-muenchen.de/de/
*********andra Frau
419 Beiträge
Zitat von *******chen:



Ich kenne die Situation mit dem Aufwand auch sehr gut, wenn ich - wie meistens von heterosexuellen Menschen - heterosexuell gelesen und adressiert werde. Häufig korrigiere ich deren Blickwinkel, aber je nach Tagesform, eigenem Energielevel und auch Abschätzung der Gefährdungssituation (also, ob es in dem spezifischen Kontext für mich gerade eine Gefährdung darstellt, wenn der andere Mensch weiß, dass ich lesbisch bin), lass ich die falsche Annahme über mich manchmal auch unkommentiert im Raum stehen (fühle mich aber schlecht damit und ärgere mich auch über den heteronormativen Blickwinkel meines Gegenübers).


Meine Frage ist jetzt vielleicht etwas OT, aber warum ist es Dir wichtig, daß Personen Deine sexuelle Präferenz wissen, mit denen Du sie gar nicht teilen willst und wo das gar nicht relevant für Euren Kontakt ist?
*******Sun Frau
1.199 Beiträge
Themenersteller 
@*******chen

Danke für deine Links.

Eine Beratung/Unterstützung für mich wäre nach dem Outing schön gewesen. Da war Vieles neu und unbekannt, hab Vieles in Frage gestellt und mir vor allem große Sorgen gemacht. Inzwischen hat mit dem Kind reden geholfen.
Mir geht es gut, abgesehen von den immer wieder schockierenden Aussagen, was Operationen betrifft. Das ist dann doch eine andere Hausnummer, als nur eine Namensänderung. Für persönliche Treffen lebe ich leider zu weit von München entfernt.

Mein Kind lebt in Berlin und ist fest in der Szene integriert. Es organisiert Workshops für queere Personen und bietet z.B. zu Feiertagen eine Hotline an für Personen, die bei Verwandtschaft oder/und Familie eine Auszeit, Gleichgesinnte oder Support benötigen.
*******_man Mann
5.807 Beiträge
Zitat von *****ite:
Zitat von *******Sun:
Würdet ihr euch wünschen, dass eure Eltern das immer sofort ansprechen und richtigstellen, dass ihr nun non-binär seid und einen anderen Namen tragt?

Ich habe das bei meiner Tochter gemacht. Anfangs war es komisch, aber wenn jemand noch von xxx (Geburtsname) spricht, sag ich: xxx heißt jetzt yyy und ist eine Frau.
Wer Fragen hat, fragt, wer das doof findet findet das halt doof.

Zuerst dachte ich, geht doch keinen was an, und deshalb einfach übergehen.

Aber ich denke beim zweiten Nachdenken, dass man damit dem Kind nicht gerecht wird. Gerade, wenn man dahintersteht. Dann muss man auch sagen, wie es ist. Insofern ist @*****ite mit ihrem Weg für mich stimmig. Das Thema verflüchtigt sich ja auch nicht. Es ist, wie es ist, und es ist hoffentlich jetzt richtig. Und dann ist es so.

Und ich biete sofortigen Schulterschluss bei der Haltung "und wer das doof findet, findet es eben doof."

Es ist mein Kind und ich stehe liebevoll dahinter. Punkt. Alle anderen sind mir vergleichsweise egal.
*******chen Frau
1.958 Beiträge
Zitat von *********andra:
Zitat von *******chen:



Ich kenne die Situation mit dem Aufwand auch sehr gut, wenn ich - wie meistens von heterosexuellen Menschen - heterosexuell gelesen und adressiert werde. Häufig korrigiere ich deren Blickwinkel, aber je nach Tagesform, eigenem Energielevel und auch Abschätzung der Gefährdungssituation (also, ob es in dem spezifischen Kontext für mich gerade eine Gefährdung darstellt, wenn der andere Mensch weiß, dass ich lesbisch bin), lass ich die falsche Annahme über mich manchmal auch unkommentiert im Raum stehen (fühle mich aber schlecht damit und ärgere mich auch über den heteronormativen Blickwinkel meines Gegenübers).


Meine Frage ist jetzt vielleicht etwas OT, aber warum ist es Dir wichtig, daß Personen Deine sexuelle Präferenz wissen, mit denen Du sie gar nicht teilen willst und wo das gar nicht relevant für Euren Kontakt ist?

Ich bin überrascht, dass mir diese Frage von jemandem aus der Community gestellt wird. In der Regel wird mir diese Frage von cis-heterosexuellen Menschen gestellt.

Meine Antwort darauf hat zwei Dimensionen:

1.) Eine persönliche Dimension:
Ich möchte als die Person gesehen und adressiert werden, die ich bin. Ich möchte nicht ständig mit Nachfragen zu meinem Freund, Ehemann o.ä. konfrontiert werden oder von heterosexuellen Frauen in einer Gruppe in ein Gespräch über „unsere Männer zu Hause“ reingezogen werden o.ä.

2.) Eine strukturelle Dimension:
Ich möchte bei Menschen mit heteronormativem Blick ein Bewusstsein dafür schaffen, dass diese bei einem Gespräch NICHT davon ausgehen sollten, dass das Gegenüber automatisch (cis-)heterosexuell ist und auch ihre Sprache entsprechend anpassen sollten. Ich möchte ein Bewusstsein für die Lebensrealität von queeren Menschen, von meiner Lebensrealität, schaffen und hoffe dadurch auf Veränderung in den Köpfen von Menschen und dass es nachfolgende andere queere Menschen dadurch Stück für Stück leichter haben werden.
*********andra Frau
419 Beiträge
Zitat von *******chen:
Zitat von *********andra:
Zitat von *******chen:



Ich kenne die Situation mit dem Aufwand auch sehr gut, wenn ich - wie meistens von heterosexuellen Menschen - heterosexuell gelesen und adressiert werde. Häufig korrigiere ich deren Blickwinkel, aber je nach Tagesform, eigenem Energielevel und auch Abschätzung der Gefährdungssituation (also, ob es in dem spezifischen Kontext für mich gerade eine Gefährdung darstellt, wenn der andere Mensch weiß, dass ich lesbisch bin), lass ich die falsche Annahme über mich manchmal auch unkommentiert im Raum stehen (fühle mich aber schlecht damit und ärgere mich auch über den heteronormativen Blickwinkel meines Gegenübers).


Meine Frage ist jetzt vielleicht etwas OT, aber warum ist es Dir wichtig, daß Personen Deine sexuelle Präferenz wissen, mit denen Du sie gar nicht teilen willst und wo das gar nicht relevant für Euren Kontakt ist?

Ich bin überrascht, dass mir diese Frage von jemandem aus der Community gestellt wird. In der Regel wird mir diese Frage von cis-heterosexuellen Menschen gestellt.

Meine Antwort darauf hat zwei Dimensionen:

1.) Eine persönliche Dimension:
Ich möchte als die Person gesehen und adressiert werden, die ich bin. Ich möchte nicht ständig mit Nachfragen zu meinem Freund, Ehemann o.ä. konfrontiert werden oder von heterosexuellen Frauen in einer Gruppe in ein Gespräch über „unsere Männer zu Hause“ reingezogen werden o.ä.

2.) Eine strukturelle Dimension:
Ich möchte bei Menschen mit heteronormativem Blick ein Bewusstsein dafür schaffen, dass diese bei einem Gespräch NICHT davon ausgehen sollten, dass das Gegenüber automatisch (cis-)heterosexuell ist und auch ihre Sprache entsprechend anpassen sollten. Ich möchte ein Bewusstsein für die Lebensrealität von queeren Menschen, von meiner Lebensrealität, schaffen und hoffe dadurch auf Veränderung in den Köpfen von Menschen und dass es nachfolgende andere queere Menschen dadurch Stück für Stück leichter haben werden.

Danke für Deine offene Antwort, auch wenn ich beide Punkte persönlich nicht nachvollziehen kann.
Aber ich bin kein Teil einer "Community" und habe auch die angesprochenen "Probleme" nicht.

Ich bin bisexuell und homoromantisch und spreche das auch da, wo es relevant ist aus. Aber wo es nicht relevant ist, sehe ich keinen Anlaß es zu thematisieren. Mich interessiert die sexuelle Orientierung der meisten anderen Menschen ja auch nicht. Was für mich relevant ist, ist doch am Ende nur, wie sie zu mir stehen, ob sie mich als die Frau, die ich bin attraktiv finden. Wie sie den Rest der Menschheit finden, kann mir doch dann egal sein.

In Bezug auf Sex also die Frage: "Hast du Lust auf mich?"

...und nicht: "Magst du Frauen und/oder Männer?"...denn das sagt mir doch gar nichts.
*********andra Frau
419 Beiträge
"2.) Eine strukturelle Dimension:
Ich möchte bei Menschen mit heteronormativem Blick ein Bewusstsein dafür schaffen, dass diese bei einem Gespräch NICHT davon ausgehen sollten, dass das Gegenüber automatisch (cis-)heterosexuell ist und auch ihre Sprache entsprechend anpassen sollten. Ich möchte ein Bewusstsein für die Lebensrealität von queeren Menschen, von meiner Lebensrealität, schaffen und hoffe dadurch auf Veränderung in den Köpfen von Menschen und dass es nachfolgende andere queere Menschen dadurch Stück für Stück leichter haben werden."

Bei mir gehen da die Türen sehr schnell zu, wenn ich das Gefühl habe, daß mir da jemand seine Meinung/Haltung/Religion/Überzeugung usw aufschwätzen oder aufdrängen will, seien es Zeugen Jehovas, Rechte oder Linke, Veganer usw...
*******chen Frau
1.958 Beiträge
@*********andra
Da du dich in deinem Profil als transsexuell bezeichnest, hier schreibst, dass du bisexuell und homoromantisch bist, habe ich dich als Teil der queeren Community zugeordnet, in Abgrenzung zur Lebensrealität von cis-heterosexuellen Menschen. Falls du dich mit dem Begriff „Community“ in diesem Kontext nicht wohlfühlst, nehme ich diese Bezeichnung zurück. Ich denke, es ist deutlich geworden, was ich damit ausdrücken wollte.

Sexuelle Orientierung und Identität ist mehr als die Anbahnung von „relevanten“ Sexualkontakten und ich bezog mich in meinem Beitrag auf „nicht-sexuelle Kontexte“.

Aber bevor ich jetzt hier weiter zur gesellschaftlichen Relevanz aushole, möchte ich lieber zurück zum Thema verweisen, da ich die Fragestellung der TEin nicht crashen möchte.
****n27 Frau
1.912 Beiträge
Zitat von *******Sun:
Richtig verhalten als Mutter einer non-binary-Person
Ich bin Mutter einer non-binären Person. Dass mein Kind immer mein geliebtes Kind bleibt und meinen absoluten Rückhalt hat, ist selbstverständlich.

Nun ist mein Kind schon seit 5 Jahren aus dem Heimatort weggezogen. Jede*r hier kennt das Kind unter dem Taufnamen, welcher inzwischen gewechselt wurde, allerdings noch nicht amtlich eingetragen ist.

Oft werde ich nach dem Befinden meines Kindes *Geburtsname“ gefragt.

Würdet ihr euch wünschen, dass eure Eltern das immer sofort ansprechen und richtigstellen, dass ihr nun non-binär seid und einen anderen Namen tragt?

Ich habe das schon mehrmals gemacht und überwiegend Unverständnis, Mitleid oder sogar Aggression durch Intoleranz erlebt.

Wäre eurerseits ein gewisses Verständnis da, wenn nicht gegenüber jeder x-beliebigen Person (Postbote*in, Bankangestellte*r, ehem. Lehrer*in, Arbeitsplatz, usw.) derartige Aufklärung erfolgt?

@*******Sun wie möchte es denn Dein Kind haben? Hast Du danach schon einmal gefragt? Es handelt sich um einen erwachsenen Menschen und dessen Wünsche sollten vollumfänglich respektiert werden. Persönlich sehe ich es, in Eurer Konstellation (betroffene Person wohnt nicht mehr vor Ort), als übergriffig an, wenn Du anderen aufdrängst, wie Dein Kind tickt. Würde es zum Lebensstil der non-binerän Person passen, wäre sie vor Ort und könnte selbst für Aufklärung sorgen. So ist es bei Nachfragen einfach so, dass Du nach Deinem Kind gefragt wirst und sagen kannst: Ja der Lebensmittelpunkt ist nicht mehr hier, aber dort ist alles gut. - Mein erster Gedanke war sogar: Bayern halt. Typisches Landgeschwätz. Aber auch das gibt es glaub überall. Und die Meisten sollten erst mal vor ihrer eigenen Tür kehren!

Nur Mut!

Freu Dich einfach, dass die Leut so viel sind und nachfragen. .... An anderen Orten kräht kein Hahn danach!

Und nimm Dir Zeit für Deine Baustellen!
**********dnung Paar
545 Beiträge
Es würde mir das Herz brechen, mein Kind von Anderen angefeindet zu sehen. Das geht Dir offenbar nicht anders.
Ich weiß trotzdem nicht, wie weit meine Kraft reichen würde. Offenbar hat Dein Kind die Kraft gefunden, sich selbst gerade zu machen und zu engagieren. Das kann man bewundern. Es hat aber auch den Ort gewechselt und ist jetzt in diesem Land dort, wo es vermutlich den meisten Rückhalt und die zur Zeit größte Offenheit finden kann. Es wird seine Gründe haben, warum es das getan hat.
Du bist noch dort, wo es sicherlich sehr viel schwerer ist, sich mit diesem Thema zu behaupten und seine Würde zu wahren.
Vielleicht solltest Du Deinem Kind sagen, daß Du es liebst und seinen Weg unterstützt, aber daß Deine Kraft, im Gegensatz zu Deiner Liebe, begrenzt ist und daß Du nicht jeden Kampf an jedem Tag kämpfen kannst.
Kinder verurteilen uns immer irgendwann für unsere Grenzen. Aber ich hoffe, sie erinnern sich auch irgendwann an unsere Offenheit und Aufrichtigkeit.
Alles Liebe Euch!

-Herr Ordnung-
****3or Frau
5.525 Beiträge
Eine Freundin hat zwei Transkinder. Sie lebt nicht mehr in Europa, (jetzt) tragischerweise in den USA. Als das erste Kind sich damals an sie gewendet hat, war es sehr schwer für sie, das Umfeld mitzunehmen, auch die Eltern. Vom zweiten Kind wissen die Eltern wohl bis heute nichts, und das ist jetzt schon Jahre her.
Ich habe sogar in meinem Umfeld, wenn ich davon erzähle, gehört, dass Leute das nicht glauben wollen oder das zweite Kind nur etwas nachahmen wolle. Na klar, deswegen lebt sie jetzt unter erschwerten Bedingungen seit Jahren als nonbinäre queere Person.

Wir können alle etwas dafür tun, dass sich die Akzeptanz in der Gesellschaft erhöht.

Ich verstehe aber, wenn einem nicht durchgehend die Kraft dafür ausreicht.
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