Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Offene Beziehung
1506 Mitglieder
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
984 Mitglieder
zum Thema
Offene Beziehung - Der Kopf spielt nicht mit35
Ich bin schon recht lange hier angemeldet, aber bisher nur lesend.
zum Thema
Offene Beziehung: Was, wenn ein Partner keinen Erfolg hat?633
Es geht um das Thema offene Beziehung bzw. wenn ein Part keinen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Total offen - doch nicht?

**st Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
Total offen - doch nicht?
Ich würde mich selbst nicht als eifersüchtige Person sehen, nach zwei längeren Beziehung (5 und knapp 2 Jahre) war ich immer gelassen, locker und hab meinen Freundinnen alle Freiheiten der Welt gegeben (offene Beziehung die ich nicht "ausgenutzt" habe inklusive)... Frei nach dem Motto immer tolerant, offen für alles, alles was spaß macht ist ein "do"...

Jetzt habe ich jemand kennengelernt der dieses ganze offensichtliche Lügengebilde innerhalb weniger Wochen eingerissen hat. Ich bin eifersüchtig, ich bin neidisch, ich habe Sehnsucht und Verlangen in nie gekanntem Ausmaß. Heute morgen das lange geplante Gespräch ob aus der Romanze mit unglaublichem Sex und Zweisamkeit eine Beziehung zu machen ist.... und der darauf folgende Absturz....

-Sie ist noch relativ jung und fühlt sich sehr zum SM hingezogen, möchte da ihre Erfahrungen als Dom sammeln und lernen wie man Männer "quält". Dabei möchte Sie auch gefesselt werden und praktisch am eigenen Leib fühlen, wie das ist. Sie hat sich während unserer Romanze auch mit Männern getroffen und das angetestet und sich dabei auch hingegeben womit ich null klarkomme.

Ich dachte immer ich sei die Toleranz in Person und jetzt steh ich verknallt vor einem Scherbenhaufen meiner eigenen Traumwelt der Offenheit. Leider kann ich mir nicht vorstellen zu akzeptieren was Sie nebenher tut und bin neidisch auf Männer die ihr geben können was ich nicht kann (sich dominieren und quälen lassen). Heißt Lieben in dem Zusammenhang tatsächlich auch loslassen können bevor man in eine Beziehung geht die am Ende sowieso nur jemand unglücklich zurücklässt?

Geht es irgendwem ähnlich oder kann das jemand nachvollziehen?

Lost
Oh...ich denke das werden viele Leute sehr wohl nachvollziehen können, wahrscheinlich würden sie dir auch von "ihr" abraten.

Nun,...wie steht sie denn einer Beziehung gegenüber?
Lehnt sie es komplett ab, oder möchte sie nur diese offene Art weiterführen?

Also ich kann dich sehr gut verstehen und zugeben ist es eine schwierige Situation. Ich behaupte zwar von mir selbst nicht übermäßig eifersüchtig zu sein, jedenfalls die letzten Jahre nicht mehr, aber auch ich kenne diese Zeiten der Eifersucht und bin mir selbst manchmal nicht so klar darüber, warum sie wann und wie zum Vorschein kommt. Klar ist der Fall hier bei dir, das sie gern eine Neigung ausleben will mit anderen Männern. Bewundernswert, das sie es dir so klar und deutlich sagt. Eine Neigung die du nicht mit ihr teilen kannst. Ich denke du hast ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl...du möchtest ihr gern alles geben und sie rund um glücklich machen. Nun ist es aber so, daß du das nicht kannst....oder willst du ihr Vorschlagen sich an dir aus zu probieren??? Ich denke kaum.

Es ist völlig verständlich das dich das nicht kalt lässt, jedenfalls für mich. Mein Vorschlag wäre trotzdem es zu versuchen, wenn sie denn will?!?! Gib ihr die Chance ihre Neigung auszuleben, denn dir sollte auch klar sein, wenn du von Liebe sprichst....das diese Liebe immer frei sein muss, Raum zulässt für jede Persönlichkeit und Weiterentwicklung. Vielleicht solltest du sehr ausführlich mit ihr über diese Neigung sprechen, daß du es besser verstehen kannst.
Denn so mal ein paar Männer quälen klingt nicht gerade nach viel Einblicken.

Und wenn du dir es nicht vorstellen kannst was sie nebenher tut, dann kannst du vielleicht auch einfach nur akzeptieren was sie macht.
Wir können nicht immer alles nachvollziehen und verstehen, aber vielleicht müssen wir das auch nicht, vielleicht reicht es schon einen anderen Menschen (selbstlos) aus Liebe eine eigenständige Seite zu zugestehen auf die wir keinen Einfluss haben und mit der Zeit lernen, das es dich glücklich macht sie glücklich zu sehen.

Die Rauschi*blume*
Leider kann ich mir nicht vorstellen zu akzeptieren was Sie nebenher tut und bin neidisch auf Männer die ihr geben können was ich nicht kann (sich dominieren und quälen lassen).


da hast du doch dann deine entscheidung für dich eh schon getroffen ! wenn du es nicht akzeptieren kannst (was ich schon nachvollziehen kann), dann gibts doch keine größeren entscheidungen zu treffen.

für mich wars - wenn ich dinge "ertragen" soll, die für mich sehr schwer nachvollziehbar oder aushaltbar sind - immer wichtig, dass ichs zumindest mit dem hirn nachvollziehen kann, dass ich zumindest mit dem kopf irgendwie verstehen kann, was da passiert.
die emotionen kommen dann doch sowieso mit großem karacho noch dazu ! wenn da dann nicht mal der kopf mit macht und es schafft einen auf dem boden zu halten..... *gruebel*.... schwierig.

wenn du jetzt schon weißt, dass es zu schwer werden wird, das auszuhalten... dann würd ich persönlich mich in sicherheit bringen, bevor ich mich zu sehr emotional auf so eine geschichte einlasse.

wenn du aber sagst : sie ist mir soviel wert, dass ich versuchen möchte damit umzugehen.... dann würden für mich einfach ganz klare gespräche her müssen, wie man gemeinsam damit umgehen kann. für mich wäre wichtig :
• wo die grenzen des "aushaltbaren" sind
• dass ich mich verlassen kann, dass das gegenüber sich auch dementsprechend verhält
• kompromisse finden, mit denen beide gut leben können
• die eigene position genau zu kennen und ein gegenüber, das daran keinen zweifel lässt

es gibt menschen, die muss man eben laufen lassen !
die bindest du nicht indem du sie einsperrst.
prima ist ja schonmal, dass sie dir das von anfang an so sagt.


lg
fishandchips
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
Einen neuen Aspekt will ich kurz einbringen - nur zum Nachdenken:

Ich kann für meine Partnerin unmöglich alles und überall der Beste sein. Und so wird es, auch in der Sexualität, immer Bereichee geben, bei denen ich nicht mithalten kann oder mag. Den Neid kann ich verstehen, aber nicht teilen - wieso sollte ich auf jemanden neidisch sein, der etwas gut kann, was ich gar nicht will?

Ob deshalb gleich die Liebe nachlassen oder die Beziehung beendet werden muss, ist aus meiner Sicht fraglich. Da es sich hier wohl nicht um eine über viele Jahre gewachsene Partnerschaft handelt, sondern um eine neue Verliebtheit, gibt es zwei Möglichkeiten:

1.) Du nutzt die Chance, Dich mit Dir selbst, mit Deinen Gefühlen und Deiner Situation auseinanderzusetzen.

2.) Du hast dazu keine Lust - dann beendest Du die Sache am besten.

Ich für mich persönlich würde wahrscheinlich versuchen zu lernen, diese Sache mit dem Neid genauer zu betrachten oder selbst ein Dom zu werden - was vermutlich schiefginge, wenn man dazu keinen rechten Bezug findet, aber einen Versuch könnte es ja wert sein.

(Der Antaghar)
Ich für mich persönlich würde wahrscheinlich versuchen zu lernen, diese Sache mit dem Neid genauer zu betrachten oder selbst ein Dom zu werden - was vermutlich schiefginge, wenn man dazu keinen rechten Bezug findet, aber einen Versuch könnte es ja wert sein.


mir gehts auch eher so, dass ich das RIIIISIKO eingehen würde. es gibt immer, wenn man sich auf einen menschen einlässt die "gefahr", dass man sich emotional so sehr bindet, dass einem im zweifelsfalle weh getan werden kann. das haste aber in jeder art beziehung. auf jemanden "einlassen" heißt immer auch auf eine gewisse art verletzlich werden.

ABER :
• auf der einen seite weißte nicht, was wirklich draus wird, wenn du vorher wegrennst.... wer weiß... vielleicht findet man nen so guten umgang miteinander, dass das die liebe des lebens wird *g*
• auf der anderen seite hilfts aber meiner ansicht nach auch nichts vor den eigenen ängsten die augen zu verschließen. weil tatsache ist : emotionen lassen sich so einfach halt nicht steuern (wäre ja schlimm) ! und es ist - auch wenn man was schaffen will - trotzdem nicht immer einfach ! also darf man sich ruhig an so eine sache etwas kopfmäßig annähern.


lg
fishandchips
*******_bw Mann
1.753 Beiträge
Wenn sonst alles stimmt in Eurer Beziehung,

wo liegt dann das Problem ?

Auf was bist du eigentlich eifersüchtig ?

Abgebundene Eier und einen Absatz im A*sch ???
*******rde Frau
3.234 Beiträge
@**st

ich vermute mal, dass deine bisherige toleranz und offenheit aus der sicherheit des/r verliebtsein/liebe deiner partnerinnen zu dir resultierte.

hier ist es nun anders, dein bauchgefühl wird dir schon vor eurem gespräch gesagt haben, dass es bei ihr nicht so ist...?



Ich für mich persönlich würde wahrscheinlich versuchen zu lernen, diese Sache mit dem Neid genauer zu betrachten oder selbst ein Dom zu werden - ...

in diesem fall vielleicht doch eher sub...? *zwinker*
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Das verspricht ein interessanter Thread zu werden, wenn sich der TE wieder meldet ...
Aber nachdem ich auch sein Profil gelesen habe, möchte ich ein paar Dinge einwerfen:

1. Verliebtheit = Drogentrip = NICHT Liebe. Liebe = klarsehen, wer der andere ist, weil man Ruhe gefunden hat NACH dem Drogentrip. Und trotz Realitätserkennen kann man den anderen in Ruhe und Zärtlichkeit sein lassen, wer er ist, annehmen. Aber nicht notwendigerweise mit diesem eine Beziehung führen ...

2. Sie sagt Dir ehrlich, wer sie ist. Du bist so nicht. Daß sie so bleibt, ihre Bedürfnisse erfüllt, bewirkt bei Dir Neid und Eifersucht. Was sagt uns das über Dich? Was sagt uns das über Dein "annehmen Können" (bei Unterschieden die Grundlage der Toleranz?)?

3. Möchtest Du SIE oder jemand, der so ist, daß es nicht weh tut? Wenn es Dir um SIE geht ... was Antaghar sagte. Neid und Eifersucht können der Wegweiser dahin sein, wo wir an uns arbeiten müssen, Baustellen haben. Oder uns ist das (legitimerweise) zu viel Arbeit und wir gehen einen anderen Weg.
**st Mann
319 Beiträge
Themenersteller 
Erstmal Danke für die Antworten, es ist immer schwierig jedem guten Poster gerecht zu werden =)

Das schöne und wahrscheinlich auch mit der Hauptgrund warum wir so gut miteinander können ist das wir uns kaum streiten und immer sofort drüber reden, so auch gestern. Haben uns dazu entschieden es zu versuchen und sehr offen mit unsere Wünschen und Vorstellungen umzugehen. So weit so gut.

Natürlich ist es eine gute Frage warum ich gerade bei ihr so reagiere, kann natürlich sein dass meine bisherigen Partnerinnen mehr "Gefühl" in die Beziehung investiert haben, was wohl dazu geführt hab dass ich das alles als "Standard" hingenommen habe. Sie ist anders, bei ihr hab ich das Gefühl ständig ein wenig "kämpfen" zu müssen, was ich in der Hinsicht nicht schlecht finde, weil es mir das Gefühl gibt an mir selbst zu arbeiten und ein wenig an meinem Charakter zu feilen.

Eine gute Frage ist auf was genau ich eifersüchtig bin... Der Sex ist unglaublich, Sie erfüllt mir alle Wünsche die ich habe und ich bin eigentlich permanent vollkommen ausgelastet und befriedigt. Ich glaube mein Problem ist einfach dass ich ihr dasselbe zurückgeben will, nun aber Ihren "Fetisch" kenne und nicht mithalten kann weil Sie eigentlich einen starken Kerl sucht, der in der Kiste aber devot agiert.

Ich hätte einfach nur gern dass ich Ihr das geben kann was Sie braucht, welcher Mann hat hat das Bedürfnis das von anderen Kerlen erledigen zu lassen? Ich denke nicht dass das eine Art Egoismus ist, wie ich denke das Venice in Punkt 2 hat anklingeln lassen, sondern die Grundlage einer jeden guten Beziehung... Sonst müsste Sie sich tatsächlich so einen Kerl suchen der ihr das alles innerhalb der Beziehung geben kann...

Die Frage ist ja an was man arbeiten soll, Schwächen die eigentlich Stärken sind und umgepferd sind mitunter sehr subjektiv...
das wir uns kaum streiten und immer sofort drüber reden

das ist doch schonmal ne ganz gute basisvoraussetzung, damit sich dinge gar nicht erst zu riesen problemen hochschaukeln können.


Sie ist anders, bei ihr hab ich das Gefühl ständig ein wenig "kämpfen" zu müssen

das wäre für mich z.b. ein riesenproblem !! wenn ich mir bei jemandem nicht zu 1.000 % sicher bin, dann könnte ich die stärke gar nicht aufbringen. da haste dann situationen, die emotional aufwühlen - schwer genug.... und dann kommen noch zweifel hinzu - puh.
aber wenn du das für dich als positiv betrachtest, ists ja gut *g* !


Ich glaube mein Problem ist einfach dass ich ihr dasselbe zurückgeben will

ich glaube von dem denken muss man sich tatsächlich befreien ! man kann niemandem zu 100 % all das geben, was er sich wünscht. und v.a. wird auch jeder mensch, dem man begegnet, irgendwie andere bedürfnisse wecken.
wenn du sie einsperren würdest... dann wärs wahrscheinlich wirklich ein problem : wenn man so ein dringendes bedürfnis nach etwas bestimmtem hat, dann lässt sich das nicht so leicht unterdrücken. aber wenn du sie wirklich laufen lassen kannst : dann hat sie doch alles, was sie sich wünscht.


im übrigen : ich empfinds als völlig normal eifersüchtig und auch mal neidisch zu sein oder verlustängste zu haben !
leute, die von sich behaupten völlig eifersuchtsfrei zu sein, sind mir immer irgendwie suspekt.
nur : man darf sein leben davon halt nicht lenken lassen.


lg
fishandchips
*****har Paar
41.021 Beiträge
JOY-Team 
@ Lost
Du wirst niemals für einen anderen Menschen all das sein können, was der sich wünscht oder erträumt. Irgend etwas kann immer ein anderer auch mal besser.

Es ist, wie @ fishandchips bereits schreibt, eine erstmal völlig normale Reaktion, darauf neidisch zu sein. Das wären wir wohl alle.

Die Frage ist dann nur, wie man mit Neid, Eifersucht etc. umgeht, ob man sich davon fertig machen und sein ganzes Leben verderben lässt. Oder ob man lernt, damit auch mal mehr oder weniger gelassen umzugehen und dabei zu merken, dass die Welt davon nicht untergeht, dass man es aushalten und trotzdem lieben kann und dennoch geliebt wird.

Aber diese Entscheidung muss jeder, also auch Du, für sich selbst treffen.

Viel Glück und Erfolg, wie auch immer Du Dich entscheidest!

(Der Antaghar)
*****_hb Mann
81 Beiträge
nee nee
Moin,

also wenn hier alle mehr oder weniger dafür sind, es doch auf alle Fälle mit dieser Frau zu versuchen, dann nehm ich gern die Gegenposition ein.

Deshalb mein Rat: FINGER WEG

Ich habe die Eingangsmail von "Lost" so verstanden, dass ihn zweierlei erschreckt hat: Zum einen die klar formulierten Vorlieben der Frau (Pluspunkt für sie). Zum anderen aber seine eigene Reaktion, wo er sich doch bislang für soooooo offen und tolerant gehalten hat (Pluspunkt für ihn).

Was ist passiert? Du hast die Grenzen deiner Toleranz kennen gelernt. Gut so! Das macht dich menschlich. Bleib dir treu und vertraue deinem spontanen Gefühl. Es ist nicht dein Weg, den sie geht. Warum solltest Du deinen verlassen, um ihr zu folgen.

Mein Motto ist: Entscheide dich für deinen Weg und schau dann, wen du an deiner Seite vorfindest. Das tut mitunter heftig weh, aber du bleibst dir treu.

Und warum solltest Du jetzt Dom (oder Sub *vogel*) werden, wenn das gar nicht dein Ding ist? Wie sehr muss man in Not sein, wenn man sich zum Kasper macht, um jemandem hinterherzulaufen.

Dann lieber ein kurzer Schmerz, statt "mitzumachen" und "auszuhalten" und immer und immer wieder von deinen Gefühlen gequält zu werden.

Überlass das Gequält-werden den Männern, die darauf wirklich scharf sind.

Thorsten
@ kater


ich bin halt bisher immer gut damit gefahren, an meine grenzen zu gehen und meine eigenen emotionen auch zu hinterfragen.
wie könnte sonst so vieles, was noch vor 10 jahren unvorstellbar war, mittlerweile ganz selbstverständlich sein.

weiterentwicklung heißt doch immer auch : grenzen suchen und auseinandersetzung mit sich selbst und seiner umwelt.

wobei ich dir insofern schon recht gebe : man sollte nicht ohne nachzudenken über seine eigenen grenzen völlig hinweg gehen.
aber : man muss ja nicht gleich anlauf nehmen und dann 50 m auf der anderen seite landen ! vielleicht kann man sich ja auch langsam rantasten ?!

auf sich selbst achten sollte man allerdings immer, egal für welchen weg man sich in solchen situationen entscheidet !!


lg
fishandchips
jetzt kommst du zum Kern der Sache.

wie wars denn mit deinen anderen Freundinnen, warst du in die genauso verliebt? Oder warst du der lässige, der die Beziehung aus einer größeren Distanz gesehen hat als deine jeweilige Partnerin.

Das ist die Ohnmacht des ausgeliefert seins die den Prüfstein bildet für einen selbst.
*****_hb Mann
81 Beiträge
@********hips

Sorry, diesmal kann ich dir nicht zustimmen.
Mir ist das zu schwubbelich.

Na klar, muss ich ab und zu an meinen Grenzen vorbeischlendern, um zu spüren, wo sind sind. Entweder sie sind noch da, wo sie beim letzten Mal waren oder sie haben sich verschoben. Erweitert oder einen Schritt zurückgegangen.

Das verstehe ich unter "an meine Grenzen gehen"

Aber darum ging es doch gar nicht.

Die Situation war doch nicht danach, dass sie ihm etwas nahegebracht hat, was er noch vor kurzem ganz entschieden als Bähbäh abgelehnt hätte und er nun ganz irritiert darauf reagiert, dass er das Neue plötzlich als durchaus reizvoll empfindet und es gern mal ausprobieren möchte.

Ich habe die Situation so verstanden, dass er sich unerwarteterweise mit eigenen Gefühlen von Eifersucht und Schmerz konfrontiert sah. Er hat ein Recht auf solche Gefühle. Ich würde solche Gefühle respektieren wollen, auch wenn ich von mir selbst enttäuscht wäre.

Das verstehe ich unter "nicht über meine Grenzen gehen".

Mir tut es nicht gut, wenn ich über meine Grenzen gehe.

Deshalb bemühe ich mich darum, sie anzunehmen - wenn auch zugegebenermaßen manchmal etwas zähneknirschend.

Thorsten
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Ich hätte einfach nur gern dass ich Ihr das geben kann was Sie braucht, welcher Mann hat hat das Bedürfnis das von anderen Kerlen erledigen zu lassen? Ich denke nicht dass das eine Art Egoismus ist, wie ich denke das Venice in Punkt 2 hat anklingeln lassen, sondern die Grundlage einer jeden guten Beziehung... Sonst müsste Sie sich tatsächlich so einen Kerl suchen der ihr das alles innerhalb der Beziehung geben kann...

Lieber lost, mit Egoismus hatte mein Punkt zwei nichts zu tun. Mehr mit Harmoniebestreben (oder -sucht), wenn Unterschieden zwischen zwei Menschen in einer potentiellen oder bestehenden Beziehung auftauchen. In monogamen Beziehungen wird das häufiger zur Sinnkrise, wenn klar ist, man kann sich gegenseitig nicht alles sein und da ist jemand, der könnte erfüllen, was man selbst nicht ... kann oder will.
Ich denke aber, daß eine wichtige Voraussetzung für eine Beziehung ist: den anderen so anzunehmen, wie er ist, auch wenn das für MICH vielleicht Konsequenzen hat, wie ich mit ihm/ihr leben kann. Weil wir nicht das 100% rundum-sorglos Paket sind (was ich für eine Illusion halte, die viele potentiell glückliche Paare auseinander bringt). Aber eben nicht entweder zu erwarten, daß er oder sie sich ändert (weil sie sonst die Beziehung, Liebe, Hoffnung bzw. ... das Hollywoodideal "verrät", d.h. Enttäuschung, Vorwürfe ...). Oder zu sagen "Ich probiere es gar nicht erst, denn wir sind nicht alles füreinander, da sind Seiten, die sich nicht abdecken lassen zwischen uns".

Das ist sozusagen eine Frage der "Stoßrichtung". Statt "Ich will mit dir zusammen sein, unbedingt, wir müssen! Bitte sei DU dafür so und so!" ein "Ich will mit dir zusammen sein, unbedingt, wir müssen! Allerdings komme ich mit xyz nicht klar, laß uns einen Weg finden, auf welche Art wir zusammen sein können, ohne daß mich xyz stört ...!".
Das erzeugt einen Dialog, wenn beide das Zusammensein als wertvolles Ziel ansehen. Und daraus erwächst dann eine individuelle Beziehungsabsprache, die aber entsprechend beide glücklich machen kann.

Wie fishandchips auch habe ich sehr viel Positives daraus gewonnen, meine Grenzen in Frage gestellt zu haben, manchmal furchtbar gelitten zu haben - manchmal auch zu viel. Aber diese Balance für sich zu finden, wo ist es gesunder Schmerz, Wachstumsschmerz nämlich und wo ist es pathologisch, weil es nur auslaugt und Selbstverleugnung ist - DAS ist in meinen Augen der wichtigste Lernprozeß.

Zu Deiner Bemerkung
kann natürlich sein dass meine bisherigen Partnerinnen mehr "Gefühl" in die Beziehung investiert haben, was wohl dazu geführt hab dass ich das alles als "Standard" hingenommen habe. Sie ist anders, bei ihr hab ich das Gefühl ständig ein wenig "kämpfen" zu müssen
Das klingt für mich einfach nach Verlustangst. Und weißt Du was? Die ist völlig normal, das wird Dir jeder von uns polyamor lebenden Menschen sagen: die kann immer wieder mal hochkommen und gerade bei einer frischen Beziehung auftreten. Also dazu würde ich ganz deutlich und ruhig stehen. Und als poly sehe ich das so: Verlustangst zeigt eigene Unsicherheiten aber eben auch wie ernst die eigenen Gefühle für jemanden sind. Unsicherheiten sind genau das: Unsicherheiten. Über die Beständigkeit der Beziehung, die eigene Ersetzbarkeit, das monogame "entweder oder". Als nicht-monogam tickender Mensch kann trotzdem die Unsicherheit hochkommen, hat was mit Selbstbewußtsein zu tun, aber auch die alte gesellschaftliche Prägung. Und ich denke, ein Partner, der von Verlustangst geplagt ist, sollte sowohl sich selbst damit auseinander setzen (Du siehst es als Möglichkeit, über Dich etwas zu lernen, was ich toll finde!) aber AUCH der andere Partner sollte dieses Gefühl in Liebe und Achtsamkeit annehmen und zeigen, daß kein Grund zu diesen Unsicherheiten besteht.

Kurz gesagt: wenn ich mich verliebe neben meiner Ehe, dann widme ich meinem Mann besonders viel Aufmerksamkeit. Damit er gar nicht erst unsicher wird, sondern merkt, daß da etwas sehr schönes passiert, was für ihn nicht nur nichts Schlechtes bedeutet, sondern sogar etwas direkt Gutes. Hat er mich nie drum gebeten, ist für mich aber selbstverständlich. Mit der Zeit wird das Risiko für Unsicherheit auch geringer, weil er schon xmal diese Situation erlebt hat und eben auch, daß uns das nie auseinander gebracht hat. Aber das ändert an meinem Verhalten nichts, denn dann würde ich ja ein "na jetzt ist es ja nicht mehr nötig" Verhalten zeigen, daß ... fies wäre, oder? Es geht hier aber nicht um "nötig", sondern um Achtung und Empathie für den anderen, freiwillig, aus Liebe heraus.
Und da Du keine Erfahrung mit nicht-monogamen Beziehungen hast,
würde ich es gut finden, wenn Du mit Deiner Freundin das besprichst, falls sie schon nicht selbst drauf kommst. Und das wäre weder unmännlich, noch peinlich (nur falls der Einwurf kommt), sondern im Gegenteil in meinen Augen emotional sehr reif, so souverän mit seinen Gefühlen umgehen zu können. Gedankenlesen ist nämlich erst nächstes Jahr auf dem Beziehungsplan und machoartiges "Revierverhalten" würde es nun gerade NICHT sein, wenn ein Mann es schafft, zu sagen, ich will aus dieser Rollenprogrammierung heraus und freier werden in meinen Gefühlen.
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Ich habe die Situation so verstanden, dass er sich unerwarteterweise mit eigenen Gefühlen von Eifersucht und Schmerz konfrontiert sah. Er hat ein Recht auf solche Gefühle. Ich würde solche Gefühle respektieren wollen, auch wenn ich von mir selbst enttäuscht wäre.

Das verstehe ich unter "nicht über meine Grenzen gehen".

Mir tut es nicht gut, wenn ich über meine Grenzen gehe.

Ich glaube, das Problem hier ist, was man unter "über die Grenzen gehen" versteht. Viele unangenehme Gefühle, die ich z.B. habe, resultieren nicht daraus, daß die Situation oder Konstellation schlecht ist, sondern weil sie etwas in mir wachrufen, was an ganz ANDERER Stelle weh tut. Und damit ist dieses unangenehme Gefühl nur der Hinweis, zu suchen, woher das kommt - und dann dieses alte, schmerzhafte, vielleicht schamhafte, ängstliche oder sonstige rostige alte Ding aus den Fluten zu heben. Und plötzlich kann der Fluß wieder fließen (Himmel, bin ich heut poetisch ?!? *baeh*), plötzlich ist es nicht mehr schmerzhaft oder unangenehm, der Stau stromaufwärts ist weg.
Wenn ich natürlich partout nur versuche auf Teufel komm raus, Wasser weg zu schöpfen oder mich durch die Wassermassen stromaufwärts zu kämpfen, die mir zuerst aufgefallen sind als Blockade in meinem Weg ... naja, dann lasse ich viel Kraft und es bringt vermutlich nichtmal was.
*****_hb Mann
81 Beiträge
@****ce


jooah, da kann ich wohl zustimmen.

Aber auch darum ging es m.E. dem Fragesteller nicht.

Wenn bei mir die rote Lampe angeht, bleib ich erstmal stehen!!!!

Wenn ich mich dann über selbst ärgere und gerne weiter würde, dann suche ich nach Gründen, Ursachen, alten Mustern, blöder Erziehung usw...
...und schaue, ob ich den Malefizstein wegbekommen oder drumrumlaufen kann. Das braucht Zeit.

Aber auf keinen Fall gehe ich sehenden Auges einfach weiter. Wird schon nicht so schlimm sein... Doch: Wird schlimm, wenn man die eigenen Gefühle nicht respektiert.

Ist es das, was Du mit "auf Teufel kommt raus" gemeint hast?

Schönes Bild: Der Teufel kommt nämlich wirklich, wenn man ihn ruft.

Und das ist nicht schön.

Thorsten
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
Jein. *zwinker*
Ich habe bei Lost nicht den Eindruck gehabt, daß er gerade damit konfrontiert wurde, unangenehme Empfindungen dabei hatte, gesagt hat "Huh, fühlt sich aber bescheiden an" und trotzdemgleich blindlings weitermarschiert ist. Aber da kann ich mich natürlich täuschen. *ja*

Natürlich bringt es meines Erachtens nichts, unangenehme Gefühle zu unterdrücken oder ignorieren, weil das schon klar geht irgendwie. Auch nicht, wenn es mit ganz tollen anderen Gefühlen einher geht. *zwinker*

Aber die beiden reden. Und Lost scheint sich seiner Gefühle - wenn auch nicht überglücklich, weil er sich bisher anders sah - bewußt zu sein und die Möglichkeiten abzuwägen. Gleichzeitig fragt er sich, warum ist das hier so, wieso ist das so, muß das so sein, bin ich einfach so oder spielt hier ein individueller (ausschaltbarer?) Faktor hinein. Das finde ich einen flexiblen und damit gesunden Weg, weder sehe ich bisher pathologischen Masochismus oder Blindheit noch strikte Ablehnung.

Edit: Noch was ... ich bin mir nicht so sicher, wieviel "Abstand" zum
Problem zur Lösung hilfreich ist. Denn wenn ich Dich richtig verstehe, dann plädierst Du eher für einen zeitlich variablen aber eher längeren Zeitraum, in dem Du ohne das auslösende Problem erstmal am Kern der unangenehmen Gefühle arbeitest?
Ehrlich gesagt bin ich zwar auch für Atempausen, in denen man in Ruhe reflektiert und nachdenkt, ohne emotional angespannt zu sein aufgrund dieser Trigger. Aber ich persönlich halte mehr vom sukzessiven Bearbeiten IM Prozeß/Triggersituation. Schrittchenweise vortasten, in sich hineinfühlen, neu justieren, statt "ok, jetzt hab ich es komplett im Griff, Attacke". Sobald der Trigger weg ist, habe ich
jedenfalls für mich erlebt, neigt man dazu, die Wirkung des selben schnell mal zu unterschätzen und gibt sich leicht der Selbstillusion hin, jetzt wäre alles ok und beim nächsten Mal, na daaaann ...

Wenn Menschen irgendwas extrem gut können, dann nett zu sich selbst zu sein und Selbstbetrug gehört da als große Kunst dazu.
*****_hb Mann
81 Beiträge
@****ce

Ich habs auch nicht so verstanden, dass er blindlings weitermarschiert, hatte aber ein mulmiges Gefühl damit, dass hier einige ihm Mut machen wollten, genau das zu versuchen.

Wünschen wir ihm, dass er eine Lösung findet, ohne sich zu schrammen.

Sowieso.

Thorsten
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
*ja*
hatte aber ein mulmiges Gefühl damit, dass hier einige ihm Mut machen wollten, genau das zu versuchen


seinen eigenen weg muss jeder ja selbst finden.
ich hab wirklich nur davon gesprochen, wie es MIR in ähnlichen situationen geht.
das kann für den einen der richtige weg sein - für den anderen aber ganz und gar nicht.
deshalb sagte ich auch : wenn man meint, man hälts nicht aus, dann lieber rechtzeitig (!) die beine in die hand nehmen ;-).


Na klar, muss ich ab und zu an meinen Grenzen vorbeischlendern, um zu spüren, wo sind sind.

so empfinde ich das für mich eben ganz und gar nicht. ich machs eher so, dass ich eine grenze automatisch versuche zu erweitern und DANN schaue, ob ich damit leben kann. und wenn nicht, dann ist der versuch eben gescheitert. wenn aber doch, dann bin ich einen schritt weiter gekommen. nur in der auseinandersetzung mit anderen verschiebt sich sowas doch - oder ? nicht für mich ganz alleine...

(ich kanns leider nicht so poetisch wie venice *zwinker*)


für mich gehört einfach der mut zu jeder art von beziehung !
und ich weiß auch, dass ich dabei oftmals auch schon weiter gegangen bin als es mir in dem moment wirklich gut tat. aber im endeffekt wars immer positiv, wenn ich mich solchen dingen gestellt habe.


lg
fishandchips
*****e79 Frau
1.910 Beiträge
ich machs eher so, dass ich eine grenze automatisch versuche zu erweitern und DANN schaue, ob ich damit leben kann. und wenn nicht, dann ist der versuch eben gescheitert. wenn aber doch, dann bin ich einen schritt weiter gekommen. nur in der auseinandersetzung mit anderen verschiebt sich sowas doch - oder ? nicht für mich ganz alleine...

*ja* Geht mir auch so, wobei ich die Grenzen nicht ohne Anlaß suche, also so nach dem Motto: ich brauch mal wieder eine Grenze, Grenze bitte, hallo ...
Sondern mehr unfreiwillig dagegen stoße und aber eigentlich grad da weiter müßte, damit ... und dann eben auch mit sehr viel Kraftaufwand mal mit dem Kopf durch die Wand versuchen kann. Oder halt nachdenken und den eigentlichen Kern suchen, wenn das nicht funktioniert. Aber vorbeischlendern in der Art des "Huch, tut gar nicht mehr weh" - eher nicht. Dafür sind die Sachen zu dringlich, zu primär.

(ich kanns leider nicht so poetisch wie venice *zwinker*)

Kann man auch Sonnenstich nennen. (endlich) *lach*
Sondern mehr unfreiwillig dagegen stoße und aber eigentlich grad da weiter müßte, damit ...


ich denke, das ist einfach ein zeichen für jemanden, der grundsätzlich nicht schnell die flinte ins korn wirft.
bild ich mir zumindest ein *g*.
auch wenn ich gerne öfter mal meinen selbstschutzfaktor erhöhen würde ;-).



lg
fishandchips
Es heißt doch zurecht, dass eine offene Beziehung nur dann einen sinn macht, wenn die Beziehung in sich gefestigt und stark und tief ist. Das lässt mich daran ziemlich zweifeln:
Natürlich ist es eine gute Frage warum ich gerade bei ihr so reagiere, kann natürlich sein dass meine bisherigen Partnerinnen mehr "Gefühl" in die Beziehung investiert haben, was wohl dazu geführt hab dass ich das alles als "Standard" hingenommen habe. Sie ist anders, bei ihr hab ich das Gefühl ständig ein wenig "kämpfen" zu müssen, was ich in der Hinsicht nicht schlecht finde, weil es mir das Gefühl gibt an mir selbst zu arbeiten und ein wenig an meinem Charakter zu feilen.

Kämpfen gut und schön, mag vielleicht die Aufregung hochhalten und spannend sein, aber in meinen Augen verfehlt.
Wenn ich um jemanden kämpfen muss, indem ich mich ändere und sonst Sorge haben muss, dass ich ihn nicht halten kann, dann würde ich mir auch ständig Gedanken machen, ob er mich nicht gegen etwas "Besseres" eintauscht (denn immerhin muss es ja was besserer geben, wenn ich mich ändern muss).

Meine Einschätzung: so funktioniert es nicht. Das reibt nur auf.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.