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Konflikte bei selbst- bzw. partnerbestimmter Sexualität

****80 Mann
650 Beiträge
Zitat von *****_54:
Zitat von ****80:
Man soll also dem Partner seine Sexualität nicht aufzwingen oder durchsetzen, sondern sie ansprechen und dazu stehen. Wahrscheinlich wird man einige gemeinsame Nenner finden, so das sich der überlappende Teil der beiden sexuellen Profile deutlich vergrößern würde.

Ich gebe dir recht, meine aber, im 21.Jahrhundert und in der westlichen Welt besteht durchaus die Möglichkeit, diese grundlegende sexuelle Passung zu "testen", bevor eine feste Partnerschaft oder Ehe (besonders zur Familiengründung) eingegangen wird.

Natürlich, aber es gibt wohl mehr als genug Menschen die genau das irgendwie verpasst haben, oft eben auch aus Rücksichtnahme. Wenn man sich wirklich total verliebt hat und man es erstmal ruhig angehen will um den anderen nicht zu verschrecken und dann bekommt man die Kurve irgendwie nicht mehr🤷🏻.
****p35 Mann
8.076 Beiträge
Also aufgeben und sein lassen, weil partielle sexuelle Vorlieben nicht kompatibel sind, würde ich auch nicht pauschal.
Guter Sex will mE gelernt werden. Kein/e Frau/Mann ist wie die/der andere. Insofern muss es aus meiner Sicht nicht "einfach passen", sondern man tastet sich eben Stück für Stück voran - und das "Tasten" mein ich wörtlich, is klar *floet* .
******_73 Mann
2.593 Beiträge
Ich habe auf Seite zwei aufgehört, zu lesen.

Die Frage ist doch eigentlich nicht "selbstbestimmter Sex", sondern passt es innerhalb eines Paares, oder eben nicht.

Ist es deckungsgleich, super, alles klar. Keiner muss ein Wort darüber verlieren.
Sind nur Teile deckungsgleich, stellt sich die Frage, ob diese Bereiche ausreichen, damit es noch passt.
Sind zu wenig oder gar nichts deckungsgleich, ok, weitersuchen.

Und weitersuchen kann eben auch bedeuten, dass man die Beziehung beendet, und erneut weiter sucht.

Aber das ist nicht nur auf das sexuelle bezogen. Welche Bedürfnisse habe ich, wie gut werden diese befriedigt, was läst sich innerhalb der Bezeihung ändern, und wo hakt es trotzdem.
...dark
****ody Mann
13.346 Beiträge
Obwohl ich selbst kein Instrument spiele, habe ich guten Sex oft als das Zusammenspiel zweier Instrumente beschrieben, das nach Musikstücken passiert, die genau für diese beiden Instrumente geschrieben sein müssen. Der Einklang findet nur statt, wenn beide Charaktere passend und gleichberechtigt eingesetzt werden und aufeinander eingehen. Oder wie bei einer Jamsession, wenn beide improvisieren können.
****Do Mann
350 Beiträge
Zitat von ******_73:
Und weitersuchen kann eben auch bedeuten, dass man die Beziehung beendet, und erneut weiter sucht.

Die im EP vorgestellte These richtet sich vor allem an Paare, die ihre Sexualität in langjährigen Beziehungen hinterfragen und beleben möchten - für all jene, die nach neuen Impulsen suchen, um eine erfüllte Sexualität trotz Vertrautheit und Alltagsroutine zu erhalten oder neu zu entdecken.

Zumindest das Anliegen des Buches "Guter Sex trotz Liebe". Ulrich Clement ist Paartherapeut, Sexualtherapeut und Professor für Medizinische Psychologie - jedoch kein Scheidungsanwalt *zwinker*
******_73 Mann
2.593 Beiträge
@****Do, passt zu der Welle "Du bist nur für Dich verantwortlich" und "Nein heißt nein".
Ja, das sollte immer berücksichtigt werden. Aber die Frage ist, was man daraus macht.
Sich in einer Beziehung völlig selbst aufgeben, nur damit es anderen besser geht, ist genau so falsch, wie sich nur noch um sich zu kümmern. Zu wissen, wo man steht, ist wichtig, aber um eine Beziehung zu führen ist es wichtig, zu schaue, wo Kompromissmöglichkeiten bestehen.
Und auch in einem "Nein" stecken viele kleine "Aber". Nur selten ist ein "Nein" absolut. Nein, ich will nicht ins Kino, aber morgen kannst Du gern wieder fragen, wäre ein Beispiel.

Wer in einer langjährigen Beziehung ist, sollte in der Lage sein, Kompromisse zu finden. Ja, es gibt Fälle, da ist das nicht so. Aber dann lehne ich mich mal aus dem Fenster, dass das Problem dann ein generelles ist. Ob man das an Sex oder irgend anderen Bedrüfnissen als Beispiel festmacht, ist doch letztlich egal. Die Mechanismen und Konfliklösungstheorien sind doch ähnlich bis identisch.
Und entweder, es passt, oder passt nicht. Der markige Spruch, was nicht passt, wird passend gemacht, kann zwar stimmen, wenn Kompromisse möglich sind, aber ist wie vieles im Leben nicht absolut und immer gültig.
****Do Mann
350 Beiträge
@******_73

Ich bin der Ansicht, dass es in einer langjährigen Beziehung, den Versuch wert ist, einen gemeinsamen Weg zu finden, bevor man die Beziehungsfrage stellt. Das Problem, dass man als Paar in seiner eigenen Situation gefangen ist, könnte man mit solchen Theorien vielleicht lösen.
*********pfer Paar
152 Beiträge
(Er schreibt)

Mein Ansatz: Wie kann ich die (intimen) Bedürfnisse meiner Partnerin berücksichtigen, bzw. zu deren Erfüllung beitragen, ohne meine eigenen Grenzen außer Acht zu lassen? Verbunden mit einer offenen und gleichzeitig wertschätzenden Kommunikation genau darüber: Über Bedürfnisse, Phantasien, Wünsche. Aber auch über die Grenzen und vielleicht auch darüber, wo diese Grenzen herkommen, warum sie da sind, wo sie sind.

Durch diese Kommunikation können sich manche Grenzen verschieben. Aber auch durch gemeinsame Erfahrungen.

Unsere Grenzen HEUTE sind deutlich anders als vor 1 Jahr, vor 2 Jahren oder vor 20 Jahren. Selten war diese Entwicklung vorhersehbar.

Manche Grenzen sind aber immer noch „hard limits“ - das wird ohne Groll akzeptiert. Es gibt hinreichend anregendes Kopfkino INNERHALB unserer gemeinsamen Grenzen, das wir gerne umsetzen wollen.

Und auch interessante Phantasien AUßERHALB der aktuellen Grenzen, bei denen wir eine Verschiebung der Grenzen in der Zukunft nicht ausschließen…

Insofern: Sexualität ist für uns IMMER sowohl selbst- als auch partnerbestimmt. Ein gemeinsames und dynamisches Projekt, bei dem Konsens eine wichtige Rolle spielt. Wünsche des Partners aufgrund von einem „Flow“ zu ignorieren (oder sonst was in der Art) ist dabei ein guter Weg zu schlechtem Sex. Und für schlechten Sex bin ich definitiv zu alt *gg*
****p35 Mann
8.076 Beiträge
Zitat von ******_73:
[...] Wer in einer langjährigen Beziehung ist, sollte in der Lage sein, Kompromisse zu finden. [...]
Und entweder, es passt, oder passt nicht. Der markige Spruch, was nicht passt, wird passend gemacht, kann zwar stimmen, wenn Kompromisse möglich sind, aber ist wie vieles im Leben nicht absolut und immer gültig.
Ich für meinen Teil meinte meine Einlassung vorab ( Konflikte bei selbst- bzw. partnerbestimmter Sexualität ) bestimmt nicht als markigen Spruch, aber: Wann und wo sind denn Kompromisse(*) nicht möglich? Wenn es nicht passt oder wenn das gegenseitige Interesse (die Liebe) fehlt? Mir scheint es oft eher als Plattitüde, wenn gesagt wird "es hat halt nicht gepasst" (man will nicht weiter drüber reden, speist das Gegenüber ab usw).
Dass nicht alles passt ist für mich Grundvoraussetzung für Spannungen und aus meiner Sicht gibt es ohne Spannungen keine Erotik... die Frage scheint mir nur in der Tat, wie mit den Spannungen umgegangen wird.

(*) "Kompromiss" ist auch so ein Begriff, der häufig anders verstanden, negativ ausgelegt wird. Ich denke, es geht da überall einfach wieder um die Sichtweise: Im ICH-/DU-Bereich einer Beziehung gibt es nur faule Kompromisse, hingegen im WIR (eigentlich die Schnittmenge aus Ich und Du) kann die Beziehung halt schon davon profitieren.

Ganz konkret: Ich brauche in einer Beziehung immer auch Zeit für nur mich selbst (eigene Hobbies, Arbeit, ...) = ICH.
Kann das eine Partnerin akzeptieren, dann fühle ich mich in der Beziehung mit ihr viel wohler = WIR.
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