Ich z.B. möchte mit (m)einer Freundin nicht den Alltag teilen.
Nicht Zusammenziehen, kein gemeinsames Konto haben, keine Ikea-Regale füreinander aufbauen und keine Kinder betreuen.
Zeit für mich haben, allein vor dem Rechner sitzen dürfen ohne Rechtfertigung, allein denjenigen Hobbys nachgehen, die man nicht mit einem Partner teilen möchte.
Ich wünsche mir eine Freundin "nur" für die angenehmen Seiten des Lebens. Den gemeinsamen Kinobesuch mit anschließender Diskussion darüber, den Kurzurlaub in Paris, ein gelegentliches langes Telefonat,
und natürlich für ausgelassenes erotisches Beisammensein.
Ja. Das trifft es so ungefähr.
Wobei ich vor 20 Jahren über einen solchen Beitrag entsetzt gewesen wäre.
Und ich die "nur" angenehmen Seiten zwar nicht auf die berühmten "in guten und in schlechten Zeiten" ausweiten möchte, aber auch von einer Wohlfühlaffäre ein Minimum an gegenseitigem Zuspruch bei auftretenden Problemen erwarte und geben würde.
Ich möchte niemanden in mein Leben lassen und brauche keine Klagebank, aber mit der Erwartungshaltung konfrontiert, immer nur Sonntagslaune und -gesicht zu zeigen, würde ich wohl schnell die Segel streichen.