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NACKT sein, warum macht uns das im Alltag unsicher?

NACKT sein, warum macht uns das im Alltag unsicher?
Hallo joyclubbies,

Viktoria und ich stellen uns öfters die Frage: Wieso macht nackt sein im Alltag doch irgendwie unsicher, auch wenn man am Provozieren Spass hat *frage*
Man zieht sich in Umkleidekabinen um, macht die Badezimmer Türe zu,

*pfeil* Welche Erfahrung habt Ihr damit gemacht?

*pfeil* Wo ist das begründet?

Liebe Grüße *hexe*
Viktoria und Michael
Also warum ich mich in Umkleidekabinen umziehe (wenn ich im Kaufhaus was neues anprobiere) hat wohl mehr denn Grund darin, dass ich sonst Gefahr laufe wegen "Erregung Öffentlichen Ärgernisses" bestraft zu werden *schock*
Im Schwimmbad ziehe ich mich nich lang in Umkleiden um, denn schließlich hab ich ja nachher auch nur n Bikini an, da find ichs nich so schlimm und es regt sich au keiner drüber auf - hab da also keine Hemmungen *g*
Noja die Badezimmertür mach auch au nich zu wenn ich mich da Um- bzw Ausziehe - vorausgesetzt es is nich grad Besuch da, denn den könnte es ja immerhin auch stören. Wegen meinem Schatz würd ich sicher die Tür ned zumachen - er kennt mich ja eh so wie Gott mich schuf *g*
Noja und warum ich nich nackig auf der Straße rum laufe liegt wohl auch eher an dem selben Grund wie dem, warum ich ich im Kaufhaus in Umkleidekabinen umziehe *g*

Kurz, wenn ich damit niemanden verärgern kann - mich also strafbar machen kann - dann hab ich da sicherlich auch keine Unsicherheit nackt zu sein *g*
Die Öffentlichkeit
Es ist viel mehr die Rücksichtnahme auf die Öffentlichkeit als die eigene Unsicherheit.

Wir leben in einer Demokratie und diese sagt uns das wir alle gleich sind.
Das Problem dabei ist, dass wir nicht alle gleich sind und unsere Geschmäcker erst recht nicht!

Wenn ich mich jetzt in der Öffentlichkeit ausziehe, dann muss das auch jedem anderem erlaubt sein! Und das findet dann ganz schnell anstoß!!!
Vom Werteverfall mal ganz abgesehen.

Das bedeutet im Klartext:

Wenn ich mich irgendtwo ausziehe, dann muss sich darauf achten, was dass für Folgen hat und ob da jemand Anstoß dran nimmt.
Das kann auch bedeuten, dass es jemanden stört, weil er sich selbst gerne ausziehen würde, es sich aber nicht traut oder weiß, dass ein dritter dies anstößig findet.

Zugegeben: Etwas schwierig, der "Klartext".
Aber ich bin froh das ich dieses Statement tippen durfte und nicht sagen musste.

Grüße senden


Danielea *zwinker*
für Frauen
...ist es immer noch einfacher, nackt in der Öffentlichkeit herumzulaufen, weil es rechtlich gesehen keine Ordnungswidrigkeit ist (=> keine primären Geschlechtsorgane werden gezeigt.....es sei denn, sie hüpft mit gespreizten Beinen herum - und wer macht das schon *crazy* ?)

Männer haben deshalb schlechtere Karten. Und weil früher alles unterhalb des Bauchnabels sowieso 'bäh' war, hat ja auch lange eine Prüderie in der Erziehung geherrscht. Das lockert sich zwar, aber es regen sich halt immer noch viele auf, wenn jemand nackt durch die Straßen läuft. Die Meldungen bei der Polizei lauten zwar meist nur 'da ist ein Nackter in der x-Str.', aber die Polizei fasst das bereits als Beschwerde auf.

Mir persönlich wäre es egal, nackte zu sehen. Vielleicht sollte der Joyclub ähnlich dem slipless day mal einen clothesless day initiieren und in den Landeshauptstädten zum gemeinsamen shopping aufrufen???
Zum shopping aufzurufen, würde bestimmt großen zuspruch winden.
Aber dazu dies Nackt zutun, würde man einem aufruf zur Gewalt gleichsetzen.

Denoch befürworte ich diese Idee.
Dank meines jungendlichen Leichtsinns!!!
******wag Mann
772 Beiträge
Scham
Hrrhrr, musste schmunzeln bei euren Beiträgen. Wenn dann mal alle Leute so obrigkeitshörig wären wie ihr *zwinker*
Ich halte den Ansatz mit "öffentlichem Ärgernis" für absoluten Humbug:

Der Grund, warum man im Allgemeinen nicht Nackt herumläuft ist Scham. Scham ist ein angeborenes Gefühl und bezieht sich nicht auf Sexualität oder Nacktsein.
Psychologisch betrachtet entsteht Scham bei einer "Entrückung aus sich selbst" Denkt mal an eine Gelegenheit zurück, die euch Peinlich war, in der ihr auch akut "geschämt" hat, sei es man hat etwas fallen lassen, ist gestolpert, hat etwas dummes gesagt, oder auch man wurde nack erwischt, hat seine Badehose beim Springen etc verloren.
In diesen Momenten kommt es zu einer Diskrepanz aus dem "Ich-Sein" also, der Person die ich in mir fühle, dem wie ich mich sehe, wie ich sein will, und dem "Ich-Haben", also der Person die ich bin, mit allen physischen und psychischen Konstanten und den gespielten gesellschaftlichen Rollen. Wiederspricht das Bild von dem, was ich bin, dem was ich sein will in der Form, dass mein Selbstbild nicht mehr zu meiner Person passt, empfinde ich Scham.
Beispiel: Ihr sagt etwas ziemlich dummes, was zu Gelächter führt. Die Scham entsteht aus der Tatsache, dass ihr euch nicht für dumm haltet, aber von anderen als dumm betrachtet werded. Ihr korrigiert innerlich diesen Eindruck, indem ihr denkt: "Anderen hätte das auch passieren können" und die Scham wird überwunden.
Nackt zu sein bedeutet zwangsläufig, dass andere einen sehen und dabei ein Bild über einen bekommen, was nicht zum Eigenbild gehört. Deshalb empfindet man auch keine Scham in einem FKK Bereich zum Beispiel, weil man sich vorher damit auseinandersetzen musste, mit dem Eigenbild. Deshalb ist Scham auch Situationsabhängig.
Zuhause nackt rumlaufen: Kein Problem, man ist ja alleine. Was aber wenn ich ganz allein bin und trotzdem beim Duschen die Badezimmertür schließe? Die Lösung ist: Man braucht keine "reele Person" die einen betrachtet, um Scham zu empfiden, selbst ein "Virtueller" Beobachter kann bei uns Scham auslösen.
Angst vor Strafe ist nur eine Beschreibung dieser virtuellen Beobachtung.

Bei Leuten die übrigens trotzdem ohne Probleme Nackt durch eine Fußgängerzone laufen sind übrigens keinesfalls Schamlos! Sie nutzen eine weitere interessante Eigenschaft der Scham.
Man kann Scham überwinden indem man sie auf andere "projiziert". Also Ich bin nackt, daher schaust du mich komisch an. Ich bin aber stark und habe das recht nackt zu sein: Dein Blick ist also das Problem, nicht meine Nacktheit! Schwupps: Meine Scham ist weg, und im Extremfall sogar: Deine Scham ist geweckt: Du schämst dich auf einmal deines Blickes, weil dein Intersse oder Blick zu einer "negativen" Sache geworden ist.

Alles hochinteressant, hat mich midestens drei Monate meines Lebens gekostet, allerdings bringt es unendlich viel sich einmal mit der eigenen Scham und ihren Ursachen auseinander zu setzten!
Extrem zu empfehlen ist diese Dissertation, für alle die es wirklich genau wissen wollen:

http://w210.ub.uni-tuebingen.de/dbt/volltexte/2003/935/pdf/Anja_Lietzmann_-_Scham.pdf
Der Zusammenhang
Du hast aber einen wichtigen zusammenhang übersehen!!!

Du sagst immer

Beispiel: Ihr sagt etwas ziemlich dummes, was zu Gelächter führt. ....von anderen als dumm betrachtet werded.
...Nackt zu sein bedeutet zwangsläufig, dass andere einen sehen und dabei ein Bild über einen bekommen, was nicht zum Eigenbild gehört.

Damit räumst du ja selbst ein das es sich hierbei um ein Phänomen handelt das nur in der Öffentlichkeit eine Rolle spielt und das deren Wertung eine wichtige Rolle spielt.

Die Scham kommt immer erst dann, wenn man mit den Erwartungen an seine Rolle, in Konflikt gerät. Erst wenn das gelächter kommt, schämt man sich für das was man gesagt hat!

Nacktheit führt nicht zwangsläufig, zu Scham. Auch in der Öffentlichkeit nicht. Sonst wäre es unmöglich, eine Sauna zu besuchen! Dort wird das nackt-sein aktzeptiert und sogar erwünscht. Von daher gibt es dort keine Scham.
******wag Mann
772 Beiträge
Detail
Stimmt, dieses Detail ist schlecht formuliert. Wie du sagst, in Sauna oder FKK Bereichen herrscht ein "Ausnahmezustand" der aus anderer Eigenperspektive und Öffentlichkeit entsteht. Daher führt auch Nacktheit nicht Zwangläufig zur Scham. Allerdings gibt es so gut wie keine Menschen die tatsächlich "Schamlos" sind bezüglich ihrer Nacktscham.

Übrigens nicht nur Gelächter löst Scham aus, auch staunen, oder reines neutrales anschauen reicht, wenn die Person mitbekommt dass sie angeschaut wird.
Nicht von der Hand zu weisen...
ist das es mit Scham zu tun hat und die kennt wirklich jeder!
Allerdings bedarf es eines Urteils, einer Moral oder eines Gewissens.

Was die Scham dann auslöst kann ganz unterschiedlich sein.
Denoch bin ich mir ganz sicher das die Scham abnehmen würde, wenn die Gesellschaft ihre Abneigung gegen Nacktheit abbauen würde.

Ob das gut wäre, wage ich zu bezeiweln.
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