Genau darüber habe ich gestern erst wieder nachgedacht, als mir aufgefallen ist, dass wir jetzt seit 17 Jahren in der selben Wohnung (Ortsrandlage, Erdgeschoss mit kleinem Gartenanteil, Schulen, Freizeiteinrichtungen, Friseur und Supermarkt fußläufig erreichbar, genauso ÖPNV Haltestellen) leben. Wir sind damals innerorts umgezogen. 1999 bin ich aus meinem Heimatdorf hierher 16km weg gezogen. Damals hat sich das bedingt durch eine liebe Nachbarin sogar ein wenig nach Heimat angefühlt. Ich war in einer Musikggruppe verbändelt.... und doch.... wirklich angekommen bin ich hier nie.
Und das Dorf meiner Kindheit, wo mein Elternhaus steht, ich meine Lehre gemacht habe.... ist mir fremd geworden. Nicht nur, weil meine Lehrherren zwischenzeitlich berentet sind, sondern weil an diesem Ort Dinge geschehen sind, vor denen viele Menschen die Augen verschlossen haben und die ich niemandem an den Hals wünschen möchte.
Das Elternhaus wurde uns Geschwistern in vorweggenommener Erbfolge überschrieben - mein Bruder, der arme Tropf, zahlt mich seither monatlich aus. Unser Vater lebt als Witwer auf Niessbrauch in der großen Wohnung; meine ExSchwägerin, die es praktisch fand sich dort einzunisten und immer gleich Babysitter vor Ort hatte, hockt im restlichen Haus. Zwischenzeitlich hat sie aufgehört den Garten mit Hühnerhaltung zu verunstalten, die Kinder sind groß und mein Vater braucht Unterstützung. Allerdings hat sie von mir einmal die Hausschlüssel eingefordert und wünscht jetzt niemand Fremden im Haus. ... Böser Fehler! Sehr böser Fehler! 16km können sehr weit sein.
Da ist eine gewisse Leere .... ich kann unsere Wohnung und den Garten so schön herrichten wie ich will..... es gibt Nachbarn, die mir das Wohlfühlgefühl nehmen.
Irgendwann hab ich aufgehört mich zu bemühen bzw. ist es ein Kraftakt.