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...vor unserer Ehe sind bei uns beiden Beziehungen letztlich wegen sexueller Unoffenheiten oder üblichen Fremdgehens( was ja auch sehr konventionell ist) kaputt gegangen. Es ist sehr schwer mit jemandem zusammen zu sein, der völlig entgegengesetzte sexuelle Vorstellungen hat. Die sexuellen Vorstellungen sind ja nicht völlig abgelöst von anderen Verwirklichungen und allgemeiner Sicht der Dinge. Man sagt ja leicht, was soll`s FKK oder nicht, Rasur oder nicht, Bi oder nie, Gruppensex niemals, egal, aber es steckt mehr dahinter...und der zu große Unterschied der Ansichten führt doch zu einerm unterschwelligen Groll und zu einer Entfremdung.Wir haben die Erfahrung gemacht, daß, wenn wir sexuelle Neigungen und Vorlieben, vor allem aber Grenzen als Ausdruck eines Machtspiels des Partners vorschnell hingenommen haben und unsere eigenen unterdrückt haben dem Partner zuliebe, die Beziehung Schaden nahm. Unwahr wurde. Unwirklich vor lauter Kompromißbereitschaft. Lau vor lauter Unaussprechlichkeiten. Es wird ja oft leichthin gesagt: wenn man diese Unterschiedlichkeiten nicht aushält, sei es keine Liebe. Man unterschätzt, wie diese Lustunterdrückungen an der Beziehung nagen.
Für uns ist es eher Ausdruck der Liebe, daß man ähnlich fühlt, ähnliche Sehnsüchte entdeckt, seltene Wünsche ebenso in dem Denken des Partners wiederfindet, sich reflektiert fühlt. Wir beide kennen den anderen Weg, gleichmütig den Kompromiß ansteuern, das Sichselbstzurücknehmen: das Ergebnis war erschreckenderweise bei beiden jedes Mal das vollkommene Scheitern der Beziehung.
Wir denken wirklich, daß Wesensverwandtschaft auch Ähnlichkeiten in der Sicht der Sexualität (unbewußt) beeinhaltet.