@ trois
hallo mein lieber,
das was du schilderst könnte wortwörtlich aus unserer beziehung entstammen...unser sohn wird in 3 wochen 4 und ICH habe sage und schreibe gut 3 jahre gebraucht, um wieder den schritt ins sexleben zu wagen.... (aktiv!)
nicht, dass wir jetzt gar keinen sex in den drei jahren hatten, aber ich habe es mehr als meine pflicht angesehen und wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich gar keinen sex mehr gehabt. mein mann ist hier bald vor die hunde gegangen, ich habe ihm auch des öfteren gesagt, dass er sich das bei anderen frauen holen sollte, so angeschnarcht hat mich die ganze thematik. ich wollte einfach meine ruhe, was dieses thema anging...
vor der schangerschaft und dem kind war vieles anders und ich erkläre dir gerne aus meiner perspektive warum ich so lange dafür gebraucht habe, wieder "back to the roots" zu gehen.... heute kann ich sagen, good old melli is back again und zwar heisser als jemas zuvor.... gott sei dank!
ich versuche mich hier wirklich kurz zu fassen, gerne kannst du mich aber auch via club mail erreichen, können uns dann vielleicht ausgiebiger darüber unterhalten.
die grundlegenden punkte, warum ich keine lust auf sex hatte
a. die gesamte aufmerksamkeit verlagert sich als mutter von dem
mann auf das kind (sowohl mental wie auch körperlich)
b. man hat sehr viel körperkontakt zu einem kind und gibt ihm
uneingeschränkte aufmerksamkeit (man verliert quasi den focus
zum partner)
c. ich selbst habe mich nur noch als mutter, gebär- und stillmaschine
betrachtet, ein völlig asexuelles objekt, was nur dem kind
zuliebe funktioniert, stellt man doch alle seine eigenen wünsche
und sein zurück (und dann soll man noch dem partner "gefällig" sein?!)
d. ich hatte nach der entbindung (per saugglocke) das gefühl, das
"untenrum" alles nicht mehr so ist wie früher (so schön frisch und
straff) auch der rest des körpers ist seit unserem kind insgesamt
etwas weicher (und einige kilos mehr). ich fühlte mich hier überaus (!)
unattraktiv, obwohl mir mein mann immer das gegenteil gesagt hat
und mich immer hat spüren lassen, dass ich für ihn schön bin.
e. der schlaf ist einfach nicht mehr das, was er früher war, auch wenn
das kind pflegeleicht ist (wie unser süsser knopf eben auch), hat
man doch zwangsläufig die "antennen" IMMER und zu jeder zeit auf
das kind ausgerichtet.
f. anerzogene verhaltensmuster, die einen quasi als eine "ordentliche",
korrekte mutter klassifizieren, man will unbedingt dieser rolle
entsprechen, was u. u. eine grosse belastung sein kann, da ist
dann der mann, der auch noch seine ration liebe und körperkontakt
drängt einfach too much.
ich glaube, das dürften im grossen und ganzen erst einmal die punkte sein. ich kann hier natürlich nur von mir sprechen, deine frau ist ja eine ganz eigenständige person.....
unbedingt notwendig ist hier, um aus dieser tretmühle herauszukommen, absolute selbsterkenntnis und sich somit wieder als frau fühlen zu können...sich quasi selbst wieder entdecken..... diesen part kann kein mann dieser welt übernehmen, das muss die frau selbst tun.... der mann kann hier nur hilfegebens zur seite stehen und unterstützen....
all die o. g. punkte laufen einfach so ab, weil man sie sich, wenn man sich in dieser situation befindet nicht bewusst macht..... gut wäre ein kleiner denkanstoss...alles nur in gaaaaaaanz kleinen schritten..... es muss aber hier auch die einsicht der frau vorhanden sein, sonst wird sie immer mehr dicht machen (ich weiss wovon ich spreche)
ich wünsche dir unendlich viel geduld, deiner frau viel einsicht und dass ihr, irgendwie aus diesem teufelskreis herausfindet, so wie wir auch....nichts ist schöner und belebender als eine neue art der liebe und leidenschaft auch nach einem kind zu leben....
alles liebe für euch
melanie