"Galle"

wenn man Schmerzen hat ... sollte einem gehofen werden.

Ich habe die berümte "Gallen-Op" hinter mir ... es war eine offene OP - Notfall ... denn ich hatte zu lange gewartet .

Rückenschmerzen , Kolliken , Erbrechen - das volle Programm und das über Wochen ... Frauen sind halt seeeehr leidensfähig
Doch irgendwann ging nichts mehr ... ich glaubte schon . dass ich einem Herzinfarkt nahe bin ... habe mich vor Schmerzen nachts auf dem Boden gewunden - die Angst hat mich dann zur Besinnung kommen lassen ... ab ins Krankenhaus , sofort in den Op ...

Ich kann nur jedem raten - den Schmerz nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ... Tees , Tabletten,Tropfen - sie verschaffen kurze Linderung - doch der Schmerz kommt wieder - und wer diese Schmerzen einmal hatte ... wünscht sie sich nie wieder.

Ich habe nun seit fünf Jahren absolute Ruhe ... ich kann ganz normal essen ... es war wiedergewonnene Lebensqualität .

Ich sag ja gar nicht, daß ihr nicht geholfen werden soll... im Gegenteil.

Wenn allerdings große Gallensteine mit wiederkehrenden Koliken beschrieben werden, die auf dem Weg ins Krankenhaus verschwunden sind und kein entsprechender Nachweis gefunden werden kann - dann erlaube ich mir nachzufragen, durch welchen Hinweis man auf die Idee kommt, die Steine verantwortlich zu machen?
Wenn es keinen Hinweis gibt (können ja nicht alle Ärzte alles übersehen), dann würde ich lieber nach einer anderen Ursache suchen ehe ich die Gallenblase entfernen lasse.
Da würde ich jetzt unüberlegt spontan 2-3 Verdachtsdiagnosen aus dem Ärmel schütteln (an die vielleicht nicht alle Ärzte denken)...

Bei mir war es Gallengrieß der mich gequält hat. Leider sah man den auf dem Ultraschall nicht wirklich und da sich meine Koliken als massive magenschmerzen darstellten wurde das ganze auf Streß und ne Magenschleimhautentzündung geschoben.
War mehrmals deswegen auch nachts in der Notfallpraxis aber die Galle hatte keiner als Übeltäter entlarvt.

Erst als ich gelb anlief, erbrach und wegen einer heftigen Leberentzündung im KH landete, wurde der Gallengrieß im Gallengang entdeckt und entfernt.
2 Wochen später kam die Gallenblase raus und seit dem gehts mir gut. Ich kann alles essen und bin echt froh, daß nach nem halben Jahr mit den Schmerzen die Ursache gefunden wurde....

Tja... und Gallengries ist normalerweise sicher auch kein Verursacher von massiven Koliken.

Weil nicht sein kann was nicht sein darf...

Gallengries kann natürlich durchaus Verursacher sein, läßt sich aber im Ultraschall darstellen und sollte eigentlich nicht übersehen werden. Aber vor Fehlern ist leider niemand gefeit...

Unabhängig ob nun Gallensteine - Gries oder sonstiges- wir können hier unsere Erfahrungen schildern... doch bei Beschwerden sollte jeder einen Facharzt aufsuchen ... Ferndiagnosen kann und sollte niemand stellen...Und sollte ein Arzt - aus welchem Grund auch immer mal keine Ursache finden ... es steht jedem frei - einen anderen Arzt aufzusuchen oder als guten Tip ... manchmal erweisen sich Heilpraktiker als sehr gute Diagnostiker ... denn sie sehen den Menschen unmd seine Beschwerden als etwas Ganzes... denn wie hießt es nicht umsonst ... "DEM IST EINE LAUS ÜBER DIE LEBER GELAUFEN" ... Nix für ungut Allen Joylern nur das Beste

Zumal die Beschwerden bisher so unspezifisch geschildert wurden, daß von der Gallenkolik bis zur Porphyrie alles dahinter stecken kann... wie gesagt, ein guter Arzt sollte nicht nur das überprüfen, was der Patient vermutet.

Auch wenn manche Patienten manchmal glauben mehr zu wissen als die Ärzte ... gemäß dem Motto ... Ich habe gegoogelt:-)

Nun...

Ich habe auch schon genügend Ärzte erlebt, denen ihr weißer Kittel dermaßen zu Kopfe gestiegen war, dass sie überhörten, was ich über meinen eigenen Körper zu sagen hatte. Wenn ich dann insistierte, sagte schon mal einer "Hören Sie mal, wer ist denn jetzt hier der Arzt, Sie oder ich?"

In einem Fall unterstellte mir ein Arzt, ich würde meine fiesen Magenschmerzen simulieren. Und das, ohne mich untersucht zu haben. Er riet mir, ich solle mir ein paar Joggingschuhe zulegen und mir den Stress von der Seele laufen. Wohlgemerkt, ohne meinen Magen untersucht zu haben.

Als ich Einwände hatte, verwies er auf seinen Berufsstand und meinte "Fälle wie mich" würde er auch so kennen.

Dies zu dem Thema "der Arzt hat Recht, weil alles andere ja gar nicht sein kann"...

Wie bereits schon mehrfach in diesem Forum geschrieben ... es steht jedem frei , eine weitere ärztliche Meinung einzuholen...
Ein verbaler Schlagabtausch bringt letztlich weder Patient noch Arzt weiter.

Guter Grund, den Arzt so schnell wie möglich zu wechseln.

Ich habe ja auch nie gesagt, daß es nicht doch die Galle sein könnte, es lohnt immer, auf den Patienten zu hören... nur:
• die Art der Beschwerden wurde noch nicht ausreichen geschildert.
• das bisher geschilderte ist untypisch für große Gallensteine
• sonographisch konnte bisher wohl noch nichts gallespezifisches festgestellt werden
• daß andere ähnliche Krankheitsbilder abgeklärt wurden, wurde noch nicht beschrieben
---> die vorliegenden Informationen reichen schlicht nicht für eine Einschätzung aus. Allerdings tendiere ich momentan dazu, der Gallenblase von Tatnik noch ne Chance zu geben und mal ne ordentliche Diagnostik laufen zu lassen.

Allerdings sind die Überlegungen wohl müßig ohne Feedback

Alles Gute!