Unterschied zwischen "Alltagsdevot" und "Devot"
In einem anderen Beitrag (Sexuelle Dominanz gleich Dominanz im Alltag?) kam eine Frage bzw. ein (vermeintlicher?) Widerspruch auf. Weil das nicht mehr zum eigentlichen Thema passt, ich es aber sehr interessant finde, würden mich mal eure Meinungen interessieren...Ich bin ja devot und habe oft das Gefühl als müsste ich mich rechtfertigen, weil "die Gesellschaft" devot als abwertend bezeichnet und sieht. Definition laut Duden - kriecherisch usw. Alles negative, unangenehme Assoziationen. Man sieht in den Beiträgen auch oft, dass sich devote davon abgrenzen und rechtfertigen, weil sie diesem Bild absolut nicht entsprechen. Es schwebt immer das "arme, devote Hascherl" im Raum.
Ich hab das bis vor ein paar Jahren auch noch strickt verleugnet, zu sowas wollte ich nicht dazugehören oder konnte mich damit auch nicht wirklich identifizieren... Mein erster BDSM Kontakt hat mir dann gezeigt, wie positiv das sein kann, wenn man es zulässt und sich nicht mehr dagegen wehrt.
Im sexuellen wird Devotion idealisiert, da wird von Hingabe, Stolz, Unterwerfung aus eigener Entscheidung und Zugewandtheit gesprochen, von einer "besonderen, inneren Geisteshaltung" und solchen Dingen.
Auch von den devoten selbst. Aber im Alltag sind das dann plötzlich nur noch die schlechten Eigenschaften, die damit verbunden werden?
Warum wird das im Alltäglichen so umgedreht? Wechselt das bei euch? Also wechselt euer Gefühl, eure Einstellung, fühlt ihr dann nie diese Hingabe - auch Menschen gegenüber, mit denen keine sexuelle Beziehung besteht? Vielleicht sogar ohne Dominanz, einfach weil man den Menschen sehr gerne mag oder sehr schätzt? Vielleicht sogar im beruflichen - diese Loyalität, Hingabe und FÜR das Unternehmen oder "die Sache"?
Dass diese Hingabe (und die anderen Eigenschaften und Gefühle) natürlich bei einem besonderen Menschen auch eine besondere Tiefe annehmen ist klar. Mir ist auch klar, dass man nicht so gerne unangenehme Verhaltensweisen in einem Forum ausbreitet.
Mir ist nur nicht klar, ob dieses Gefühl im Alltag gar nicht besteht oder ob es verleugnet bzw. umgedreht wird, um halt nicht als dummes Schaf zu gelten.