die Lust hat Tradition
aus Fanny Hill:
Er streifte meine Röcke herunter, hob mein Hemd bis zum Nabel und betrachtete meine Rückfront mit Entzücken. Dann streckte er mich auf der Bank aus und stützte meinen Kopf auf das Kissen. Ich erwartete, dass er mich auch fessele und streckte schon (innerlich zitternd) die Hände [168] dazu aus; aber er sagte, dass er meine Standhaftigkeit nicht bis zu diesem Punkte treiben wolle und es mir freistelle, aufzuhören wann ich wolle.
Meine Rückseite stand ihm also vollkommen zur Verfügung; er betrachtete sie zuerst mit peinlichster Genauigkeit, küsste sie und begann dann mit den Ruten leicht und spielend sie zu bearbeiten; bald aber verstärkte er die Schläge und schlug in wenigen Minuten meine arme Haut blutrünstig. Dann näherte er sich wieder, küsste und saugte die Striemen, was die Schmerzen etwas linderte.
Dann liess er mich hinknien und die Schenkel spreizen, wodurch meine Muschel hervortrat, auf die der Barbar nunmehr seine Schläge richtete. Vor Schmerzen machte ich die wildesten Zuckungen, die ihn sehr zu [169] befriedigen schienen. Dann warf er die Ruten weg, streichelte meine Schamlippen, haftete seinen Mund darauf und griff darauf wieder zu dem Marterwerkzeug, um die Qual von neuem zu beginnen. Ich hielt standhaft aus, nahm mir aber fest vor, dass diese Probe die erste und letzte sein solle, umsomehr, als mein armer Hinterer nachgerade in einen geradezu erbarmungswürdigen Zustand geriet.
Nachdem ich meine Kleider wieder übergeworfen hatte, brachte uns Madame Cole eigenhändig ein Nachtmahl, das eines Kardinals würdig gewesen wäre und von den ausgesuchtesten Weinen begleitet war. Dann verschwand sie wieder, ohne ein Wort zu äussern, wofür ich ihr sehr dankbar war.
Ich setzte mich neben meinen Henker [170] und ass eine Zeitlang schweigend, ohne auf sein sonderbares Lächeln, mit dem er mir zuschaute, zu achten.
Kaum aber war das Mahl zu Ende, als ich mich von einer so urchtbaren Erregung und einem so schrecklichen Kitzel in den Geschlechtsfeilen ergriffen fühlte, dass ich mich kaum halten konnte; der Schmerz der erlittenen Schläge wandelte sich in ein rasendes Feuer der Wollust, wie ich es nie gefühlt; ich presste die Schenkel wütend zusammen und konnte die Glut doch nicht stillen ...
Mein Galan, der in meinen Augen meine Gefühle las und übrigens die Folgen der Flagellation wohl kannte, hatte Mitleid mit mir. Er knöpfte die Hose auf und versuchte seinen störrischen Priap zu beleben. Aber vergeblich; erst einige kräftige Hiebe [171] von meiner Hand hatten den gewünschten Erfolg. Er benützte rasch den Moment, legte mich auf die Bank und begann das Spiel.
Aber meine armen Hinterbacken konnten die harte Bank nicht ertragen; ich versuchte es daher mit dem Kopf auf einem Stuhl und dem Hintern in der Luft. Als auch dies noch nichts half, weil ich nicht einmal die Berührung mit seinem Bauch aushalten konnte, plazierte er mich, den Kopf nach unten, auf einem Kissen und schlang meine Beine um seinen Hals, so dass ich nur mit Kopf und Händen mich stützte. Obgleich diese Stellung nicht eben bequem war, kamen wir doch zum Ziel, weil wir so erregt waren, dass wir alles andere vergassen. Schon nach wenigen wilden Bewegungen überströmte mich sein [172] heisser Same und ich selbst spendete im selben Augenblick so reichlich, dass die kostbare Flüssigkeit in grossen Tropfen über meinen Busen rann.
Damit endete diese mehr als merkwürdige Szene und ich war sehr stolz auf die Lobsprüche des Herrn Barville, sowie über das freigebige Präsent, das er mir machte. Aber ich wiederholte das Experiment doch nie wieder, da mein eigenes Temperament weit eher einen Zügel, denn einen Stachel nötig hatte.