Kritik in welchem Maß?

ich hab mir jetzt nicht deinen ganzen Beitrag durchgelesen, der war mir, um ehrlich zu sein, zu langatmig.

Ich denke aber, dass die Antwort deiner "Shootinganfrage" ihre persönliche Meinung ausgedrückt hat und so etwas auf jeden Fall berechtigt ist.

Wir, als Fotografen, können es nicht jedem recht machen, denn jeder hat einen anderen Geschmack.
Für mich ist das OK und ich kann gut damit leben.

Außerdem muß man immer unterscheiden zwischen der Kritik eines Laien und der eines fototechnisch Bewanderten.
Letzterer wird immer die Qualität des Bildes, der Pose, der Licht- und Linienführung usw. bewerten.
Der Laie sieht das aber anders, ihn interessiert vielleicht garnicht ob das Bild auf den Punkt scharf ist, ob die Tonwertkurve perfekt ist usw. Ihn interessiert nur ob der Inhalt ihn berührt.
Das muß man als Kritisierter immer berücksichtigen, dann kann man auch aus jeder Kritik lernen.

Gruß Heliographie

Hm, was mir zur Kritik ganz allgemein einfällt:

Sicher ist es ganz wichtig, zwischen der Kritik von Laien und Profis zu unterscheiden.
Profis bewerten ein Bild sicherlich nach ganz anderen Maßstäben, können eben differenzieren zwischen Winkel, Pose, Ausleuchtung usw., können da besonders gekonnte Kompositionen und perfektes technisches Zusammenspiel erkennen.
Für Laien ist ein Bild oft einfach nur schön oder weniger schön, bzw ansprechend oder weniger ansprechend.
Und schließlich gibt es dann noch den Fall von "gut gemacht, aber nicht mein Geschmack" - also reine Anerkennung des Könnens. Und ich denke, was hier auch nicht unbedeutsam ist - jedes Kunstwerk ist auch irgendwo Geschmackssache. Den einen spricht eine bestimmte Perspektive gar nicht an, den nächsten haut sie um. Der eine findet s/w-Fotos gänzlich unattraktiv, da können die so gut gemacht sein und ein so tolles Motiv haben wie es nur geht - sie kommen nicht an(okay, sicherlich ein eher weit hergeholtes Beispiel, aber um den Gedankengang zu veranschaulichen).
Und da sollte jeder Fotograph (oder generell jeder kreativ Schaffende) ein gewisses Selbstbewußtsein entwickeln, das einerseits anerkennt, daß auch mal etwas mißlingt und Kritik das aufzeigen kann, aber daß andererseits die "schlechte" Meinung eines Betrachtenden nicht bedeutet, daß man Müll produziert hat - es ist eben eine Meinung.
Daß nur kritisieren darf, wer Ahnung hat(verstehe ich jetzt als "selbst in dem Bereich tätig ist(sei es nun mit Ausbildung oder sonstiger Erfahrung)") finde ich etwas abwegig. Dann wäre Kritik ja weitgehend "untersagt", denn wieviele Menschen haben wirklich Ahnung von wievielen Gebieten? In dem oben genannten Beispiel wäre es vielleicht hilfreich gewesen, mal darum zu bitten, das "gewisse etwas" näher zu erläutern - dann muß sich nämlich auch der Kritiker mal anstrengen und was bieten - und das ist die Kritik dann doch auch wieder irgendwo wert, oder?

Darki

Menschen, die überlegen sich vor das gnadenlose Auge einer Kamera zu bewegen haben meist ganz bestimmte Vorstellungen davon, wie sie auf Bildern aussehen möchten.

Um den "richtigen" Fotografen auszuwählen, brauchen sie Beispielfotos.

Haben die Beispielfotos und das, was sie an Bildern im Kopf bewegen keine Übereinstimmung, so "passt" der Fotograf erst einmal nicht.
Ich sehe das durchaus nicht als Kritik.

Persönlich habe ich nur sehr wenige Bilder hier im Profil ausgestellt, die meisten sind von Michael. Für meine Zurückhaltung habe ich meine Gründe

Trotzdem gibt es immer wieder Anfragen von Menschen, die vor meine Kamera möchten.
Das bedeutet für mich:

a) mein Stil kommt an und

b) diese Menschen haben Vorstellungen, die vom Mainstream abweichen.

Ohne einen regen E-Mail-Verkehr, in dem
beide, Fotograf und Abzubildender ihre Vorstellungen ausgetauscht haben, mache ich eh kein Shooting.
Wer zur Entscheidungsfindung mehr Besipiele meiner Arbeit sehen möchte, der kann sie auf Anfrage bekommen (ich stell ja nicht alles ins Netz... Bilder werden auch gerne "gezogen" )

Ich habe auch kein Problem damit, Menschen zu sagen, dass ich nicht in dem von ihnen gewünschten Stil fotografiere. Das heißt ja nicht auch gleich, dass sie nicht schön genug sind oder so.... Fotografen sind da irgendwie empfindlicher mit einer Absage, hm?

Um mal auf den Punkt zu kommen - jeder kann sich erlauben, seine Meinung kund zu tun.
Oft ist es nicht die Meinung, sondern der Stil in dem sie vorgebracht wurde, die mich ankekst.
Wenn jemand nur Schauender und nicht Sehender ist, dann trifft mich seine negative Kritik nicht - ich habe ein Bild aus bestimmten Gründen genau so gemacht und muss doch nicht an meiner Arbeit zweifeln, weil nicht jeder etwas damit anfangen kann?
Ich weiß, dass ich gut bin!

Obwohl ich zugebe, dass ganz viele wertvolle Gedankenanstöße genau von den Schauenden kamen .... die unbeeinflusst ein Bild angeschaut haben und in der Lage waren, ihre Gedanken dazu zu formulieren.
Wenn einer nur sagt "Gefällt mir nicht" oder "was ein grottiges Bild" oder auch "Die is aber nich hübsch".... oh jeeee.... da soll ich mir einen Kopp drüber machen? Neee!

Jemand, der kritisiert und dabei erkennen lässt, dass er etwas von der Sache versteht, dessen Aussage wird schon anders und "genauer" beäugt. Hier und da ein Tipp, eine Anregung zu bekommen, auf einen Fehler hingewiesen werden, den man selber im Eifer des Gefechts übersehen hat, das ist doch nett?
Letztendlich gilt aber dennoch, dass ich in den meisten Fällen von meiner Arbeit überzeugt bin und mir nichts so schnell madig machen lasse.

Bißchen mehr Rückrat, xaby.... nicht alles gleich persönlich nehmen!

Liebe Grüße,
Tilla
(sie von Trout)

Hallo Folker, in der heutigen Zeit ist es doch schon mal nett das überhaupt geantwortet wurde....und das ihr die bilder nicht gefallen bzw nichts geben ist keine Kritik sondern einfach nur das zum Ausdruck bringen das Deine Bilder nicht ansprechend genug für sie waren um mit Dir ein Shooting zu veranstalten. Meiner Meinung nach völlig Ok....damit muß man schon klarkommen als Fotograf. Also auf den Punkt gebracht : ich verstehe den Grund für diesen Thread nicht ( gekränkte Eitelkeit / verletzter Stolz / arroganz ) ???

LG
Wolfgang

Du mußt einfach nur versuchen die für Dich wichtigen Information raus zu filtern aus den Kommentaren und alles andere ignorieren sonst verschwendest Du Deine Energie für sinnlosen ärger !

LG
Wolfgang

indem du etwas zeigst, setzt du dich der kritik aus.

es gibt für dich 2 möglichkeiten:
entweder zeigst du nichts oder
du schaffst dir ein dickes fell an.

ich empfehle dir letzteres. und gejammert wird nicht

also photographiere weiter und achte die kritik, oft erfährt man dabei eine menge neues.

und noch etwas: je weiter man seinen eigenen stil perfektioniert, desto häufiger bewegt man sich im schußfeld der kritik. und jede kritik belegt, da hat sich jemand mit deinen sachen auseinander gesetzt. ist doch prima.

muss ja nicht immer geschmuse sein ...

lg ama

Jeder Fotograf hat doch seinen eigenen Styl (die meisten) genau wir jeder Mensch seinen eigenen Geschmack hat.

Wer also so aussehen möchte wie die Frau auf dem Cover der Vogue wird sich wohl kaum an einen Fotografen wie z.B.Trout wenden (nicht Falsch verstehen) und jemand der absolut Flippig ist und das auf seinen Bildern in Farben und Haltung zeigen möchte, wird garantiert einen großen Bogen um mich machen.

Damit muss man halt leben und das ist doch absolut ok so.
Wenn dir also in Zukunft jemand eine Absage schickt, nimm es dir nicht zu Herzen und freu dich, das du überhaupt eine bekommen hast . Man kann nicht jedem gefallen...

Ach ja: Kritik bekommt man nur dann, wenn man auffällt.

LG
Gordon

Ich verstehe deine Aufregung gar nicht.
Weißt du, ich falle lieber mit Bildern auf, an denen jeder nur rummeckert und mir sagt wie scheiße es aussieht, als gar nicht aufzufallen und nur in der grauen Masse unterzugehen.
Solange die Leute noch über deine Werke reden, sind sie interessant genug und ob man positiv oder negativ darüber redet, sollte eigentlich egal sein.

Das beste Beispiel dazu ist mein Thread:
Kunst oder nur verwackelt?

Ein verwackeltes Bild und doch gab es genug Gründe für die Leute etwas dazu zu sagen - normalerweise lösche ich solche Bilder, nun ist dieses Bild für mich etwas besonderes.
Lass die Leute reden was sie wollen über deine Arbeit, denn du sollst deine Fotos nicht machen, um anderen zu gefallen, sondern um dich selbst zu verwirklichen. Und wenn du eine Idee oder eine Geschichte umgesetzt hast, kann dir dann auch keiner sagen, was du hättest besser machen können, weil es DEINE Geschichte war.

Corwin